Einsichtnahme in die Patientenakte (Psychotherapie)

Hier können Sie Ihre Fragen rund um die Rahmenbedingungen von Psychotherapie (Methoden, Ablauf usw.) anbringen.
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sandrin
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Beitrag Di., 04.11.2014, 18:19

Tja, mit mündigen Patienten können viele Therapeuten einfach nicht umgehen. Die Reaktionen fallen dann entsprechend grotesk aus.

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leberblümchen
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Beitrag Di., 04.11.2014, 19:12

sandrin, ich wünsche dir wirklich mal einen richtig warmherzigen Therapeuten.

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sandrin
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Beitrag Di., 04.11.2014, 19:13

Den hatte ich in der Klinik. Deshalb fiel mir der Unterschied umso mehr hinterher auf.

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Miesel
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Beitrag Di., 04.11.2014, 20:17

sandrin hat geschrieben:Tatsache ist doch, ich habe ein Recht auf die Patientenakte. Der Gesetzgeber hat mir dieses Recht eingeräumt und ich habe ehrlich gesagt keine Lust, mich dafür zu rechtfertigen, dass ich meine Rechte einfordere. Punkt
Ich sag ja gar nichts dagegen.
Das war keine Kritik, nur eine Feststellung.

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sandrin
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Beitrag Di., 04.11.2014, 20:31

Naja, du siehst es nur als Aggressionsakt.
Ach, egal. Jeder kann denken, was er will. Diejenige, die die Fakten kennt, weil sie ja dabei war, bin ja immer noch ich. Und nur ich kann es wirklich beurteilen.


chaosfee
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Beitrag Di., 04.11.2014, 22:08

Also, um auf deine Eingangsfrage zurückzukommen: Ohne Schriftform kannst du sowieso gar nichts machen. Also per Einschreiben die Akte anfordern und eine Frist von 3 Wochen setzen. Dafür gibt's sogra vorformulierte Briefe im Internet. Dann kannst du eine neue, kürzere Frist setzen und dann, wenn diese auch verstrichen ist, einen Anwalt einschalten. Spätestens dann bekommst du die Akte. Ich habe das nach Rücksprache mit der Patientenberatung so gemacht und so war's dann auch.
"Die fast unlösbare Aufgabe besteht darin, weder von der Macht der anderen, noch von der eigenen Ohnmacht sich dumm machen zu lassen." Adorno

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Miesel
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 06:59

sandrin hat geschrieben:Naja, du siehst es nur als Aggressionsakt.
Ach, egal. Jeder kann denken, was er will. Diejenige, die die Fakten kennt, weil sie ja dabei war, bin ja immer noch ich. Und nur ich kann es wirklich beurteilen.
Auch falsch. Ich sehe es weder NUR als Aggressionsakt, noch urteile ich über irgendwas.

Mir fiel nur auf, dass da unterschwellig sehr viel Aggression rüberkommt und dass diese Bemerkung nicht von der Hand zu weisen ist. Mehr nicht. Alles weitere interpretierst Du da nur hinein, was Du mir übrigens auch wieder aggressiv/resigniert vor die Füße wirfst, obwohl ich Dir gar nichts tun wollte.

Es ist einzig und alleine so, dass ich auf weitere Aspekte nicht eingegangen bin, weil ich davon keine Ahnung habe.
Dein Interesse halte ich für durchaus berechtigt, keine Bange.


pandas
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 11:07

Aggression provoziert Aggression. Das steht sogar im Strafrecht so.

Es ist auch ein Akt der Aggression des Therapeuten die Akte nicht herauszugeben.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


chaosfee
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 11:19

Man kann's auch übertreiben. Der Therapeut wurde vor 2 Wochen um die Akte gebeten. Er muss sie kopieren, verschicken, und dann wollte er ja noch Passagen schwärzen. Gut, dass er das nicht mehr darf, ist bei ihm vielleicht noch nicht angekommen. Kann man ihm ja in einem sachlichen Schreiben mitteilen. Da ihm offensichtlich keine Frist gesetzt wurde, sieht er keinen Grund zur besonderen Eile, genauso wie seine Patientin ja auch keinen Grund zu besonderer Eile bei der Begleichung der Rechnung sieht. Er hat ja offensichtlich nicht gesagt, dass Sandrin die Akte nicht bekäme.
Was bringt es denn jetzt, wenn hier nun alle über den Therapeuten wettern? Sandrin ist geladen genug, das spricht aus jedem ihrer Beiträge (ich hatte btw auch Hemmungen, ihr zu antworten, weil ich verbale Aggressionen, die unterschwellig zu spüren sind, fürchtete). Mit Drohgebärden kommt hier doch keiner weiter, im Gegenteil: Ich plädiere für etwas mehr Sachlichkeit. Selbst wenn der Therapeut aus purer Aggression oder wasauchimmer die Herausgabe verweigern würde, käme auf dem rechtlichen Weg über einen Anwalt/Gericht mit Sicherheit mehr rum als über ein wildes Toben auf die Fiesheit des Therapeuten.
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pandas
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 11:27

chaosfee, dass sie ein Anschreiben schicken sollte, habe ich auch bereits hier geschrieben.

Ansonsten ging es mir darum, dass hier nun einige, wie in anderen Threads auch, hervorgehoben haben, dass sandrins Verlangen nach dem Bericht ja auch etwas Aggressives hätte, so wie der Therapeut es gedeutet hat.
Dem habe ich gegenübergestellt, dass die Verweigerung des Therapeuten in normaler Weise einer normalen, rechtlich abgesicherten, mündlich vorgebrachten, aber sicher eindeutig formulierten Aufforderung nachzukommen, und stattdessen dies als Aggression auszudeuten, unerlaubte Schwärzungen anzukündigen und sich dann viel Zeit zu lassen - in der die TE in Unsicherheit und Ärger verbleibt - eindeutig ebenfalls etwas Aggressives an sich hat.
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peppermint patty
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 11:44

sandrin möchte doch nur von ihrem Recht als Patientin Gebrauch machen - ich sehe darin nichts aggressives. Klar, dass es von Therapeutenseite gerne so gedeutet wird, da diese ihre Unterlagen bisweilen nicht gerne rausrücken, insbesondere wenn die Therapie "ungünstig" gelaufen ist.

Die eine wills, die andere nicht. Ist doch okay.

Ich habe auch eine Frage. Ich habe mal gehört, dass man das Kopieren der Akte bezahlen muss. Weiss jemand wie viel so ein Aufwand kostet? Hat da jemand Erfahrung?


leberblümchen
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 12:20

Man kann natürlich leugnen, dass das Fordern der Herausgabe der Akten ein aggressiver Akt ist. Ist ja nicht verboten. Aber genauso gut muss es möglich sein, als Leser (und ich dachte schon, ich sei die Einzige, die das so sieht) festzustellen, dass nicht nur das Anfordern der Akte, sondern auch die 'Stimmung' dem Therapeuten gegenüber, die sich hier zeigt, unheimlich aggressiv ist - und dass sich diese Aggressivität auch in den Textbeiträgen niederschlägt, zum Beispiel auch, indem der Gegensatz konstruiert wird zwischen dem "mündigen Patienten", der "nur auf sein Recht besteht" und denen, die offenbar für unmündig gehalten werden. Stattdessen wird automatisch schon vor der Akteneinsicht ein Schlachtfeld eröffnet, weil man annimmt, dass der Therapeut nur Falschbehauptungen und Aggressionen hineingeschrieben hat - und das, bevor man auch nur einen Buchstaben gelesen hat!

Woher diese Aggressionen kommen, kann hier nicht geklärt werden, aber sie sind da, und sie sind ziemlich heftig, wie ich finde (was mich wiederum ein bisschen irritiert, wenn ich an die Selbstwahrnehmung von dir, sandrin, denke, weil du ja immer schreibst, dass du dich nicht getraut hättest, ihm zu widersprechen usw).


chaosfee
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 13:21

peppermint patty hat geschrieben:Ich habe mal gehört, dass man das Kopieren der Akte bezahlen muss. Weiss jemand wie viel so ein Aufwand kostet? Hat da jemand Erfahrung?
Ja, es gilt das Prinzip: Wer bestellt, zahlt. In "angemessener Höhe" heißt es da immer so schön. Ich glaube, als angemessen werden hier max. 50ct/Kopie definiert, bin mir aber nicht ganz sicher. Das lässt sich aber schnell googeln.
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peppermint patty
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 13:28

chaosfee hat geschrieben:uote]
Ja, es gilt das Prinzip: Wer bestellt, zahlt. In "angemessener Höhe" heißt es da immer so schön. Ich glaube, als angemessen werden hier max. 50ct/Kopie definiert, bin mir aber nicht ganz sicher. Das lässt sich aber schnell googeln.
Heisst das dann 50ct/pro Seite? Wie dick ist denn so eine Akte nach knapp vier Jahren Therapie? Hundert Seiten (oder übertreibe ich da)? Okay, dass wären dann 50 Euro. Nicht schlecht.

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stern
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Beitrag Mi., 05.11.2014, 13:39

"Unverzüglich" heißt in der Juristerei (anders als man annehmen könnte) auch nicht "sofort" (im Sinne von "auf der Stelle"). Ob es bereits Klagen gab, um das genauer bestimmen, innerhalb welchen Zeitraums das zu bewerkstelligen ist, weiß ich nicht. Das wäre dann z.B. ein Anhaltspunkt. Nach meinem unmaßgeblichen Dafürhalten würde ich zu 2-3 Wochen maximal tendieren, innerhalb derer das erledigt sein sollte (womit ich bei chaos bin). Bei einem Psychotherapeuten kann das aufgrund des Praxisbetriebs anders bewertet werden als ein "unverzüglich" in der Wirtschaft, wenn die Unternehmensstruktur es ermöglicht, Arbeiten an Personal zu delegieren (einem PT der kein Personal hat und der auch persönlich laufend eingebunden ist würde im Vergleich dazu mglw. eine etwas längere Frist zugebilligt werden). Wie gesagt: Bei zunehmender Rechtssprechung lässt sich dass dann etwas genauer eingrenzen, was bei Therapeuten in der Struktur als Einzelpraxis als angemessen angesehen wird.

Dass 50 cent PRO SEITE (als Kosten für den Patienten) als angemessen angesehen werden, ist auch mein Kenntnisstand.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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