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**AufdemWeg** hat geschrieben:j
nur muss man es dazu schaffen wirklich ehrlich zu sich selbst zu sein
und sich nichts vorzumachen, weiss nicht ob das viele Menschen schaffen, gerade wenn eben doch Abhängigkeiten bestehen, die nicht aufgelöst sind und vielleicht eben auch gar nicht aufgelöst werden wollen...
Hab ich es schnell geschafft das aufzulösen?
Nö
Ich hab mir länger was vorgemacht, aber das war eben dann auch nicht mehr gesund und irgendwann konnte selbst ich in meiner grenzenlosen Abhängigkeit und Liebe es dann nicht mehr leugnen .
ich glaube dass das Thema Abschied vom Therapeuten nochmals eine ganz besondere Prüfund/Herausforderung ist...
und ich gehe da nur von mir aus, kann ich ja nur und ich brauche schon dabei ganz doll jetzt die Unterstützung durch meine Therapeutin nochmal und irgendwie schlagen gerade jetzt alte Muster von mir nochmal so richtig durch *seufz
lavertu hat geschrieben:
Es gibt für mich Dinge die werde ich niemals meiner Partnerin oder anderen Menschen aufbürden können. Eher vielleicht noch einem Priester. Das hat für mich etwas mit Verantwortungsbewusstsein zu tun.
Versteh ich nicht. Was sind das für Dinge? Jetzt nicht unbedingt konkret, aber so grob.
Ich kann mir fast nichts vorstellen, was mein Partner besser für sich behielte, statt es mir aufzubürden, bzw. ich empfände das wohl mehr als Bereicherung, denn als Bürde.
lavertu hat geschrieben:
ja, wir haben diese Themen detailliert und in aller Tiefe besprochen und ich konnte viel aufarbeiten. Aber nun erfahre ich diese Stabilität und Verlässlichkeit (obwohl sie die ganzen Details kennt) und darüber ergeben sich immer wieder neue Fragestellungen, manchmal auch abstrakter Art und dafür ist sie nach wie vor mein erster Ansprechpartner.
Ja, das ist nachvollziehbar. Könnte man sagen daß das jetzt die therapeutische Feinarbeit ist?
**AufdemWeg** hat geschrieben:Mia, sprichst du in deinem Fall wirklich von einer Auflösung?
Ja. Aber es war nicht einfach so und schnell. Es gab schon eine längere Abschiedsphase, die sie aber immer wieder verlängert hat, indem sie nicht gelten ließ, dass ich den Abschied will und keine wirklichen Themen mehr habe.
So dass es einerseits einvernehmlich und mit geordnetem Abschied, andererseits aber dann doch recht abrupt und plötzlich war.
Aber von mir selbst so gewählt und entschieden. Das ist vielleicht nochmal was anderes. ich war in dem Moment einfach überreif und bereit dazu zu gehen.
**AufdemWeg** hat geschrieben:aber wenn es diese Auflösung hab, mia
warum konnte dich ihr Brief derart aus der Bahn werfen?
Auflösung im Sinne von tatsächlichem Therapieende. Nicht mehr hingehen. Keine Termine mehr. Kein Kontakt mehr.
Die innere Auflösung (die natürlich in der Therapie schon begonnen hatte) konnte da erst wieder wirklich weitergehen und ist auch sicher noch nicht ganz abgeschlossen.
mitsuko hat geschrieben:
Versteh ich nicht. Was sind das für Dinge? Jetzt nicht unbedingt konkret, aber so grob.
Ich kann mir fast nichts vorstellen, was mein Partner besser für sich behielte, statt es mir aufzubürden, bzw. ich empfände das wohl mehr als Bereicherung, denn als Bürde.
Ich selbst mag keine Horrorfilme (musste aber mal einen ansehen), mein Umfeld auch nicht, warum sollten wir uns dann zum Horrorfilmschauen treffen oder warum sollte ich davon erzählen? Wem bringt das was? Dass ich einen ansehen musste wissen alle, wenn jemand nachfragt bekommt er eine Antwort, aber von mir aus käme ich nie auf die Idee darüber zu sprechen. Anders ist es in der Therapie, da erwarte ich von meiner Thera, dass sie das aushalten kann, da fühle ich mich nicht so sehr für ihre seelische Gesundheit verantwortlich (obwohl ich sie natürlich auch sehr gerne mag), aber da ist Distanz und Sie hat auch eine Ausbildung die sie schützen.
**AufdemWeg** hat geschrieben:Ich könnte niemals gehen ohne diese innere Auflösung
dazu wäre ich nicht fähig
liebe adw,
ich glaube, dass der ablösungsprozess eingeleitet sein muss... zumindest vorstellbar muss es werden, alleine weitergehen zu können. die innere ablösung wird sicher zeit brauchen, bei einem kürzer, beim anderen länger und wird sich auch nach dem konkreten ende weiter vollziehen. zumindest kann ich das auf meiner erfahrung heraus so sagen.
LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
ich kann das schon verstehen, dass du meinst, du musst andere vor deiner Geschichte schützen und davon ununterbrochen zu erzählen, wäre vielleicht auch zu viel. Aber wenn du in Not bist und über etwas reden musst, dann ist dein nahes Umfeld dafür da. Du beeinträchtigst damit nicht ihre seelische Gesundheit. Es ist etwas völlig anders ob man eine Horrogeschichte als Film sieht oder über sie redet, selbst wenn man sicherlich tief betroffen sein kann, oder obman sie erlebt. Menschen können es sehr wohl verkraften sich auch mit den schlimmern Geschichten ihrer Lieben zu beschäftigen.
Ich habe es immer so empfunden, dass die Therapie auch ein bisschen dafür da ist, sich das bewusst zu machen, dass man anderen Menschen so etwas erzählen kann und dass die das aushalten.
carö, ist es dann noch nicht soweit?
Theoretisch kann ich mir sehr gut vorstellen alleine weiter zu gehen
aber praktisch ist es irgendwie nicht vorstellbar im Moment...
Ist es das, was du mit einleiten meinst?
adw,
ja ich denke, bei euch ist es eingeleitet.... so wie du es beschreibst.
und du hast ja jetzt auch nochmal konkrete zeit zusammen mit deiner therapeutin, um genau an den aufkommenden fragen bzl. des konkreten endes zu arbeiten. in der noch vor euch liegenden gemeinsamen zeit wird sich das sicher noch weiter konkretisieren und spürbarer werden, wie es sein könnte, ohne die stunden. du wirst zum zeitpunkt x (letzte stunde) eine andere sein als jetzt.
LG
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)