Sehnsucht nach Umarmung und Sensorische Integration

[hopelife]

Titus, wie heißt das Buch.. Ja genau so hat sie das auch gesagt meine Thera so in etwa.

candel, ja das bin ich.

Stern, ich sehe das auch sowie du. Denn ich kann mir Berührungen ohne Beziehung nicht wärmend vorstellen, also ich jedenfalls nicht.

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[leberblümchen]

Ich schreib dir eine PN.

[candle.]

candel, ja das bin ich.

Wenn dir das so wichtig ist oder gerade so präsent, würde ich das schon mit deinem Partner besprechen. Muß man sowas nicht auch wissen in einer Partnerschaft? Und jemand schrieb ja schon, dass Männer oft positiv dazu eingestellt sind. Für Bi- Männer ist das sicherlich schwieriger.

candle

[hopelife]

Schlecht. Ich hab einfach das Gefühl, dass das eine "andere Schiene" wäre. Partnerschaften sind ja etwas Erwachsenes, mein Bedürfnis ist so unreif. Ich krieg beides einfach nicht zusammen.

Also ich kenne jetzt deine Bedürfnisse nicht, aber ich denke nicht das sie unreif sind. Warum denn? Ist doch sehr normal, dass du bedürftigt bist.
Gibt ja auch wirklich Beziehungen, die dich wärmen können. Aber gibt es bestimmt einen Deckel für dich

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[hopelife]

Wenn dir das so wichtig ist oder gerade so präsent, würde ich das schon mit deinem Partner besprechen. Muß man sowas nicht auch wissen in einer Partnerschaft? Und jemand schrieb ja schon, dass Männer oft positiv dazu eingestellt sind. Für Bi- Männer ist das sicherlich schwieriger.

candle

naja, der weiss das. Wir reden sehr offen darüber, aber glücklich ist er damit nicht.
Und naja, wenn ich mich jetzt wirklich wieder verlieben würde, dann wäre es auch ein Thema, so
bleibt es vorerst ein Wunsch.

[candle.]

naja, der weiss das. Wir reden sehr offen darüber, aber glücklich ist er damit nicht.

Hat jetzt womöglich alles gar nichts mit dem Ursprung des Threads zu tun. Aber was heißt denn, dass er nicht glücklich damit ist? Ich denke das ist auch mehr Angst, dass du dich verliebst und gehst, was ja nun überall passieren kann in Beziehungen. Das hieße ja auch, dass für dich das Ideal einer festen Dreierbeziehung wäre.

candle

[hopelife]

Ja, davor hat er Angst, denke ich auch.

[sandrin]

Ich glaube, dass dieses "Körperliche" in unserer Gesellschaft eh zu kurz kommt, dass man nur dann gesund ist und ganzheitliches Wohlbefinden erleben kann, wenn man mit allen Sinnen lebt.

Vor einigen Jahren habe ich mal eine tolle Massage geschenkt bekommen, eine Art fernöstliche, die mir allerdings fast schon ein wenig tantramäßig angemutet hat. Die Masseurin hat da mit verschiedenen Materialien gearbeitet, z. B. mit Federn, Tüchern, aber auch mit ihrem ganzen Körper. Wow! Da geht man derart tiefenentspannt raus, man hat das Gefühl, man sei das erste Mal bei sich selbst angekommen. Ist allerdings auch schweineteuer.

[Tristezza]

Sehr wohltuend fand ich eine sogenannte TouchLife-Massage, bei der die achtsame Berührung im Vordergrund steht. Da ist weniger Brimborium dabei, aber die ist auch nicht so teuer. Ich habe mir die alle paar Wochen über einen längeren Zeitraum gegönnt und mich dabei und danach immer sehr wohl gefühlt. War eben auch bei einer sehr guten und einfühlsamen Masseurin.

[montagne]

Kann mich vielen hier anschließen. Insbesodnere sandrins Anmerkung, dass in der Gesellschaft körperliches fühlen zu kurz kommt. Sich spüren und auch einen anderen Körper. Ich meine wirklich spüren, eine Verbindung aufbauen.

Möchte nur nochwas hinzufügen.
Ich merke bei mir, dass es wirklich an sensorischer Integration gemangelt hat, bzw. noch mangelt. Meine Therapeutin hat oft gesagt, ich spüre mich nicht richtig, deshalb würde ich so viel Sport machen. Ich dachte immer, dass sei Unfug. Schließlich spürt man sich als Sportler doch besonders gut, oder?
Inszwischen merke ich aber da ist was ran. Auch meine Tendenz mehr zu essen, als ich brauche, als mir eigentlich gut tut hat vielleicht damit zu tun. Warum esse ich, wenn ich keinen Appetit habe oder gar satt bin? Weil eben das Völlegefühl, wnen auch unangenehm, etwas ist, das ich dann von mir fühle.

Seit ich zum Shiatsu gehe, sofern ich kann (ist alt eine Geldfrage), merke ich, das sich anfängt da was zu verändern. Kann es nicht so gut beschreiben. Es wirkt stark ausgleichend, hilft mir meinen Körper als ganze Einheit zu spüren, die Grenzen meines Körpers zu spüren und innen von außen zu unterscheiden. Es sind nur kleine Veränderungen, aber die bleiben auch, selbst wenn ich mal paar Monate nicht hingehe. Also es wird immer besser von Mal zu mal, immer tiefer. Erst war es nur der ausgleichende Effekt, was ja auch schon zeigt, das Nervensystem kommt in Balance und dadurch vieles, was bei mir ne hypertonische Tendenz hat und was schon zu einer Menge typischer, sog. "Zivilisationsproblemen" führen kann.
Nach dem letzten mal war da aber auch mehr. Habe einen begrenzenden Effekt gespührt. Beginne einen deutlicheren Unterschied zwischen innen und außen zu spüren und dadurch, dass ich das Innen mehr spürre, dringen Reize vom Innen schneller durch, daher braucht der Tonus nicht mehr so oft, so sehr ansteigen.

[stern]

Partnerschaften sind ja etwas Erwachsenes, mein Bedürfnis ist so unreif. Ich krieg beides einfach nicht zusammen.

Ich würde sagen, es geht nicht darum, in einer Beziehung keine unreifen Bedürfnisse haben zu dürfen. Zumindest wollte ich keine Beziehung, in der meine regressiven Bedürfnisse keinen Platz haben . Sondern wichtig ist mMn eher, ob man auch zu einer "reifen Beziehungsgestaltung" in der Lage ist. Unreif wäre z.B. hingegen, wenn der PartnerIn eigentlich den Zweck erfüllen soll, die eigenen Defizite/Bedürftigkeit oder kindliche Mängel zu kompensieren.

Und weil zwischen Beziehung zu Männern und Frauen differenziert wurde: Eine Beziehung zu einer Frau, die vorwiegend Mutterersatz sein soll, die kindliche Bedürfnisse befriedigt, wäre wohl genauso wenig reif wie die zu einem Mann, wenn es vorwiegend darum geht, die eigenen Defizite auszugleichen. Insofern steht das Bedürfnis nach eine Frau vielleicht manchmal für etwas ganz anderes als für einen Wunsch nach einer (reifen) Partnerschaft (und verzugsweise ist natürlich auch eine lesbische Beziehung einigermaßen "reif", was für mich aber, wie gesagt, nun auch nicht heißt, dass regressive Wünsche/Sehnsüchte keinen Raum haben dürfen).

Ansonsten bin ich auch bei Mitsuko: Das Bedürfnis nach Körperkontakt würde ich sogar zu den Grundbedürfnissen zählen, weil der Mensch ein soziales Wesen ist.

[sandrin]

@ motagne: Shiatsu soll gut sein, das hab ich auch schon öfter gehört. Nicht umsonst werden solche Methoden ja auch oft in psychosomatischen Kliniken angewandt. Dieses Sich-Spüren-Können ist wirklich wichtig. Dass das viele nicht mehr können, ist meiner Meinung nach auch ein Grund für das Übergewicht in unserer Gesellschaft, weil das Essens oft genug als Kompensation für dieses verloren gegangene Gefühl herhalten muss.

Ich muss zugeben, ich beneide dich, dass dir deine Therapeutin solche Hinweise gibt. Meiner käme niemals auf so etwas, auch wenn es wichtig wäre (obwohl es wichtig wäre?).

@ stern: Genau da bin ich mir eben nicht ganz sicher, ob ich wirklich eine reife Beziehung führen könnte oder nicht in kindliche Beziehungsmuster zurückfallen würde. Da trau ich mir selber nicht über den Weg.

[Am Shaegar]

Ich muss grad an den ersten Mann damals denken, der an mir interessiert war. Ich war 16, er 19, und ich war vollkommen zufrieden, wenn ich in seinen Armen hing. So hätte ich stundenlang irgendwo herumstehen oder -sitzen können, mehr hätte ich gar nicht gebraucht. Ihm hat es eher nicht gereicht, heute weiß ich, dass es mit Beziehung nicht sooo viel zu tun hat, sondern tatsächlich eher ein übergeordnetes Bedürfnis nach Schutz ist, vielleicht auch nach dem Vater. Ich für meinen Teil will nur von Männern in den Arm genommen werden, bei Frauen ist es mir unangenehm, aber auch nicht von meinem Vater, das ist mir ebenfalls unangenehm. Natürlich nehmen mich keine Männer in den Arm, wieso auch? Ein bisschen ist mir das Bedürfnis auch peinlich, denn ich bin nun mal kein kleines Kind mehr. Es taucht idR auf, wenn es mir schlecht geht und ich mich alleine gelassen fühle. Ich glaub, in einer Beziehung wär es normal, dass man sich auch ab und zu mal so in den Arm nimmt und hält, wenn einer das grad braucht, da ist dann halt im Idealfall einer für den anderen da.

Auf Kuschelparties hätte ich GAR keine Lust. Ich will ja nicht von jedem umarmt werden. Gestreichelt werden will ich auch nicht. Eigentlich mich nur an etwas Lebendiges dranlehnen, dem das nicht unangenehm ist und vor dem ich mir nicht schwach vorkommen würde. Leider hab ich auch kein Pferd oder so

[Miss_Understood]

Dann oute ich mich auch mal in die Reihe der Berühungssehnsüchtigen. Und zu wenig bekommenden. *seufz ... Ich finde es auch schwierig das von 'irgendwem' zu erhalten, da braucht es schon ein gewisses Vertrauen. Und das, was ich dazu im Vorfeld brauche ist enorm angestiegen - durch die Krankheit eins - so dass seit dem auch irgendwie kaum Spontanknutschereien mir möglich waren. Was ich auch vermisse - und was hier noch gar nicht zur Sprache kam - Tanzen! Paartanz, Tango oder und vor allem Contact Improvisation. Wenn man sich umschaut kann man da auch ganz viel ähnliches entdecken, wo man eben nicht nur sich selbst, sondern auch von anderen körperlichen Kontakt gewinnen kann. Beim CI bin ich teilweise wirklich auch aufgeblüht - sich zusammen kreativ ausdrücken, aufeinander einschwingen oder am Boden wälzen - herrlich! Auf Kuschelparties war ich noch nicht. Meine Angst dabei ist auf Menschen zu treffen, von denen ich nicht berührt werden möchte. Und das darf ja da auch vorkommen. Also ist meine Angst eher, dass ich selbst zu oft abgelehnt werde oder selber zu oft ablehnen müsste. Will heißen: ich gehe da hin und bleibe trotzdem hungrig.

P.S: titus: liest du gerade Michael Mary?

[Pinguin Pit]

Hallo sandrin,

ich mache gerade Erfahrungen mit Klangschalenmassagen (nach Peter Hess) bei einer Heilpraktikerin. Körperkontakt von Person zu Person findet dabei nicht statt, die Schalen werden an verschiedenen Stellen auf und neben den bekleideten Körper gestellt und angeschlagen, in Rücken- und Bauchlage.
Es ist für mich eine sehr sanfte Methode, zu meinem Körper Kontakt aufzunehmen und allmählich zu lernen, ihn zu spüren.

In der ersten Stunde habe ich die Schalen nur gehört, inzwischen kann ich die von ihnen ausgehenden Vibrationen auf dem Körper teilweise auch schon spüren. In der letzten Stunde konnte ich total entspannen und habe mich getragen und gehalten gefühlt, das war sehr schön.

Mit meiner Therapeutin habe ich das vorher abgesprochen, kann meine sinnlichen Erfahrungen nun mit ihr auch besser besprechen. Sie findet das sehr gut und unterstützt mich dabei.

Grüßle, Pingu

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