Kontakt zu 'giftigen Eltern' abbrechen - vertretbar?

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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Danica
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Beitrag So., 08.04.2012, 20:43

"rumspinnt"... nett gesagt.

Wer da rumspinnt, ist meinem Vater und den sonstigen "Verantwortungsträgern" ganz klar. Sie natürlich nicht

Genau fu** you!!! Aber drüber stehen - ich kann's nicht... Trotz besseren Wissens. Kannst du es, MüKi? Kannst du drüber stehen, eine "Enttäuschung" für deine Eltern zu sein, auf ganzer Linie? Für die Eltern und alle, die in deinem frühen Leben dir etwas bedeuten hätten sollen?

Ich hab mich abgegrenzt. Schon vor Jahren. Ich weiß, die "spinnen rum". Es geht mir gut ohne diese Menschen. Aber egal? Nein, es ist mir nicht egal... Ich hätte heute noch gern Eltern gehabt... Ich hätte von meinen Eltern geliebt werden wollen.

Die Vergangenheit ist nicht zu ändern. Mir geht es gut ohne "die"... Aber egal sind sie mir auch nach Jahren nicht...

@candle: räumliche Distanz verringert den Kontakt zu Dritten - ja, schon. Mir ist es trotzdem noch nicht gelungen, die Existenz meines Vaters aus meinem Bewußtsein ganz zu streichen. Aber ich arbeite daran...
Zuletzt geändert von Danica am So., 08.04.2012, 20:50, insgesamt 1-mal geändert.

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dealvith
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Beitrag So., 08.04.2012, 20:48

Danica hat geschrieben:Kann man wirklich jemals ganz mit seinen Eltern abschließen?

Nein.

Ich bin vor knapp über einem Jahr mit meinem Vater aus meiner Heimat weg und meine Mutter blieb dort zurück (sie wollte nicht mit), anfangs haben wir noch ab und an E-Mails geschrieben (und wie's halt so ist, verstanden wir uns auf die Distanz natürlich viel besser als sonst), doch seit ich mit meinem jetzigen Partner zusammen bin ist die Beziehung zu meiner Mutter im Grunde vorbei.

Nachdem ich ihr von meinem Freund erzählt habe, kam täglich eine Mail in der sie versuchte mich von ihm wegzubringen. Sie sagte/schrieb mir ich könne keine Männer aussuchen, ich hätte es noch nie gekonnt, ich solle doch nicht so dumm sein und so einen enormen Fehler machen...........
(kurz zur Erklärung: meine Mutter erträumte sich für mich immer einen gut aussehenden, musikalischen, jungen Mann, der möglichst - und das ist das wichtigste - viel Geld besitzt)

Nun, ich habe mir meinen Partner nicht nach diesen Kriterien ausgesucht, und das schien sie verdammt unglücklich zu machen.

Auf jeden Fall hab ich ihr nach etwa einer Woche täglicher Belästigung eine Mail geschrieben, wie glücklich mich mein Freund macht, und ob es nicht das ist, was sich eine Mutter für ihr Kind wünschen sollte und ich hab sie gebeten, mich in Ruhe zu lassen, wenn sie es nicht schafft, einfach nett zu sein.


Wir haben zwar noch Kontakt, dh ich bekomme etwa alle zwei Wochen irgendeine Mail mit einer Power-Point-Präsentation, die, die immer so schöne Bilder beinhalten - und die schick ich meiner Mutter öfter mal weiter.


Doch vor etwa drei Tagen hab ich ihr geschrieben und sie gefragt wie's ihr geht, was sie so macht und hab sie auch wissen lassen, dass ich sie vermisse.

Sie hat mir auf diese Mail nicht geantwortet.



Diese Mail habe ich geschrieben, weil mein Freund mich darum gebeten hat. Er kann oder will nicht verstehen, wie mir meine eigene Mutter nicht wichtig sein kann.
Ich habe in dem letzten Jahr nicht wirklich viel über sie nachgedacht.
Sie ist ja auch nicht da und ich habe meine Ruhe und das ist schön.


Ich habe insofern mit ihr abgeschlossen, als dass ich nicht mehr unter ihr "leide",
ABER

ich bin wer ich bin. Und ich bin es wegen ihr. Sie hat mich geprägt, sie hat mich zu dem gemacht, was ich bin. Dessen bin ich mir bewusst, in manchen Momenten mehr als in anderen.

Wenn mich zum Beispiel jemand kritisiert und ich ertrage es nicht und breche in Tränen aus, dann denke ich an sie.
Weil sie es war, die mir immer das Gefühl gegeben hat, ich sei eine Enttäuschung.


Also NEIN,
man kann NIE ganz mit seinen Eltern abschließen.

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münchnerkindl
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Beiträge: 9792

Beitrag So., 08.04.2012, 20:52

Danica hat geschrieben:. Kannst du es, MüKi? Kannst du drüber stehen, eine "Enttäuschung" für deine Eltern zu sein, auf ganzer Linie?.
Noch nicht, aber ich hoffe daß ich es in diesem Leben noch schaffe,. daß es mich im Ungang mit ihr nicht mehr aufregt oder triggert.

Also ob ich irgendeine andere Person enttäusche ist mir so egal wie wenn in China ein Sack Reis umfällt. Jemand der mich nicht so akzeptiert wie ich nun mal bin interessiert mich nicht. Und wenn jemand Erwartungen an mich hat, die ich nicht erfüllen kann oder will - nicht mein Problem.

Ich hab nur keine Lust auf Gezicke und dummes Gequatsche wegen meines "Lebenswandels".

Meine Mutter hat immer versucht mich kleinzuhalten (ich hab den Eindruck daß ich für sie subtil eine Bedrohung war) und hat sich darüber hinaus nie für mich oder meine Belange oder Zukunft interessiert.

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Danica
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Beitrag So., 08.04.2012, 21:00

münchnerkindl hat geschrieben:Noch nicht, aber ich hoffe daß ich es in diesem Leben noch schaffe...
ja - ich bin nun weiß Allwesenheit (hab ich mir hier im Forum abgeschrieben ) alt genug... Die Meinung anderer kann ich gelassen akzeptieren - im besten Falle. Meistens reicht's grad noch zum ignorieren. Interessiert mich null - was ein großer Fortschritt ist. Aber bei meinem Vater... Es tut mir immer noch weh...

Sieht so aus, als würde das ein lebenslanger Prozess, der nicht begrenzbar ist durch die Lebensspanne des Elternteils.

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candle.
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Beitrag So., 08.04.2012, 21:29

Ich finde es ganz interessant gerade, dass sich hier jemand vielleicht für eine Enttäuschung der Eltern hält. Ich glaube bei mir verhält es sich gerade andersherum und dennoch funktioniert es nicht.

Eifersucht auf die eigenen Kinder ist vermutlich gar nicht so selten.

candle
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Danica
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Beitrag So., 08.04.2012, 21:34

Vielleicht hast du ja die Wünsche deiner Eltern übertroffen, Candle... Wie du es siehst. Macht das einen Unterschied? Hast du die Erwartungen deiner Eltern erfüllt? Falls ja - gratuliere ich dir aufrichtig.

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Elfchen
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Beitrag So., 08.04.2012, 21:41

delavith hat geschrieben:Also NEIN,
man kann NIE ganz mit seinen Eltern abschließen.
nicht MAN, DU offenbar.

ich denke, in meinem alter und mit meiner geschichte weiss ich, was ich weiss. nur mit den auswirkungen ihres tuns habe ich schon sehr lange zu tun.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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dealvith
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Beitrag So., 08.04.2012, 21:44

Elfchen hat geschrieben:nur mit den auswirkungen ihres tuns habe ich schon sehr lange zu tun.

Na genau darum geht's mir ja.

Wie soll man mit Etwas abschließen, das das tägliche Leben beeinflusst? Das deine Persönlichkeit geformt hat?

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Elfchen
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Beitrag So., 08.04.2012, 21:51

indem man es im hier und jetzt als das sieht, was es ist: einfach leben, eine herausforderung, die man zu meistern hat.
natürlich kommt mir ab und an etwas in den sinn. natürlich ist es mein leben, und sie haben mich mit geformt.
es liegt aber an mir, was ich daraus mache, was ich damit mache. und dieses gefühl macht mich glücklich und frei. und ich befasse mich auch selten mit ihnen. sondern mit mir, meinen lieben und meinem leben.
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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candle.
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Beitrag So., 08.04.2012, 21:51

Danica hat geschrieben: Hast du die Erwartungen deiner Eltern erfüllt? Falls ja - gratuliere ich dir aufrichtig.
Nein, das habe ich leider nie und das ist wohl auch ein Kernproblem bei mir.

candle
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Thread-EröffnerIn
Corumbra Myosotis
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Beiträge: 293

Beitrag So., 08.04.2012, 22:01

Hmm, irgendwie hat sich das hier in eine andere Richtung entwickelt als beabsichtigt.
Vielleicht ganz gut so.

Das Thema "Abschließen mit den Eltern" scheint ja viele zu beschäftigen.
Ich denke, ich werde mich zurückziehen. Einen produktiven Austausch wünsche ich.
-
"It is not nor it cannot come to good:
But break, my heart; for I must hold my tongue.“

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*Dannie
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Beiträge: 512

Beitrag So., 08.04.2012, 22:24

Hallo Dysfunktion,

die Richtung der Diskussion bestimmst du in deinem Therad selber. Du Chef!

Du musst nur drauf hinweisen, dass du zum ursprünglichen Thema zurück möchstest.

Die UserInnen hier halten sich mE nach in der Regel daran.

Vielleicht hast du zu einem späteren Zeitpunkt wieder das Bedürfniss an deinem ursprünglichen Thema wieder anzuknüpfen.


Widow
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Beitrag So., 08.04.2012, 22:40

@Dys: Guck mal in Deine PN

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Mia Wallace
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Beiträge: 1288

Beitrag Mo., 09.04.2012, 09:27

Elfchen hat geschrieben:indem man es im hier und jetzt als das sieht, was es ist: einfach leben, eine herausforderung, die man zu meistern hat.
natürlich kommt mir ab und an etwas in den sinn. natürlich ist es mein leben, und sie haben mich mit geformt.
es liegt aber an mir, was ich daraus mache, was ich damit mache. und dieses gefühl macht mich glücklich und frei. und ich befasse mich auch selten mit ihnen. sondern mit mir, meinen lieben und meinem leben.

Liebes Elfchen,
so stelle ich mir das idealerweise auch vor und ich denke, ich bin auch auf dem Weg da hin. Aber ich merke, obwohl ich inzwischen so viel über meine Geschichte und den Anteil meiner Eltern daran verstanden habe und Muster durchschaue, lerne, mich abzugrenzen usw., dass die Beziehung zu meinen Eltern doch immer noch ganz gewaltige Auswirkungen auf meine Beziehungen zu anderen Menschen hat. Immer wieder rutsche ich, trotz genialer Therapie-Erkenntnisse und das Wissen um das Warumweshalbwieso bei mir unbewusst immer wieder in alte Muster und muss mich dann mühsam selbst zur Ordnung rufen. Manchmal dann auch zu spät, wenn "beziehungstechnisch" das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.


Wird das denn über die Jahre besser?

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Mia Wallace
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Beiträge: 1288

Beitrag Mo., 09.04.2012, 09:29

Dysfunction hat geschrieben:Hmm, irgendwie hat sich das hier in eine andere Richtung entwickelt als beabsichtigt.
Vielleicht ganz gut so.

Das Thema "Abschließen mit den Eltern" scheint ja viele zu beschäftigen.
Ich denke, ich werde mich zurückziehen. Einen produktiven Austausch wünsche ich.
Hey Dysfunction, wie war es denn beabsichtigt? Haben wir etwas falsch gemacht?
Ich fänd es schade, wenn Du Dich zurückziehen würdest.

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