Was macht Ihr um die Depression auszuhalten?

[candle.]

Hey, was meinst du denn damit, dass sich die Welt gegen dich verschworen hat?

candle

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[Méabh]

Ach, Stacheldraht - ich lösch das. Es war keine gute Idee. (Ging nur um Filme.)

Sorry
M.

[**AufdemWeg**]

@ weidenkatze

Musik hören (eher melancholische, hab sogar mal gehört, dass es sogar Belege von Hirnforschern gibt, warum es tatsächlich helfen soll, traurige Musik zu hören als fröhliche!)

ich höre dann auch traurige/melancholische Musik
aber ich bin schon seit langer Zeit dabei
das eben möglichst zu unterlassen wenn ich merke, dass es kippt.
Kannst du noch näher erläutern warum die Hirnforschung sagt, dass das helfen soll?


LG ADW

[Stacheldraht]

Hi candle,
ach, das hat sich bei mir von klein auf aufgestaut. Gab einfach zuviele Situationen in meinem Leben, wo mich Personen dann im Stich gelassen haben, wenn ich sie mal gebraucht hätte; bin ja auch blöd zu erwarten, dass nur weil ich immer da bin, irgendwer sich dann auch mal um mich kümmert, wenn ich mal wen brauche. Dazu dann noch, dass mir wichtige Prüfungen auch von außen versaut wurden, was meine ganze Lebenslplanung immer wieder geschreddert hat; bin ja leider auch kein gefühlloser Autmoat, an dem es spurlos vorübergeht, wenn Menschen im Umfeld versuchen sich umzubringen, die eigene Mutter meint einen während des Abis im Stich zu lassen und man gleichzeitig die Schwester auf der intensiv besuchen darf oder der eigene Vater stirbt. Langsam hab ich echt Paranoia vor jeder Art von Prüfung, da ich mich frag, wer aus meiner Familie landet nun im Krankenhaus, stirbt oder lässt mich diesmal im Stich?
Dazu dann noch die Erfahrung das mein Vertrauen eigentlich immer ausgenutzt und missbraucht worden ist, versprechen anderen Menschen nichts bedeuten, jedenfalls nicht, wenn man mir eines gibt usw. usf. Ich will da nun gar nicht genauer drauf eingehen, da mich das nur noch weiter runterzieht, wenn ich nun auch noch darüber wieder nachdenke...

Huhu Méabh,
danke für den Tipp. Ich mag ja so asiatischen Horror. Aber ich mag eh Horror. Da können die Bösen dann stellvertretend für mich all die Aggressionen abbauen, die ich sonst nur runterschlucke.

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[candle.]

Hm, ja du mußt da nicht weiter drauf eingehen, wenn es jetzt schadet das würde ich auch nicht tun.

candle

[Méabh]

Ach, so schnell warst du , naja, ich wusste dann nicht, ob es so schlau war. Es gibt triggernde Szenen, und ich weiß nicht, wie das für deine Depression ist.

[Stacheldraht]

Keine Sorge, Horrorfilme sind bei mir das einzige, was immer geht. Je schlechter es mir geht, desto brutaler dürfen sie sein. Ist dann oft das einzige, was ich ertragen kann.

[candle.]

Wenn es hilft, ist doch gut!

candle

[Méabh]

Also, solltest du ihn anschauen, erzähl doch mal, wie du ihn fandst. Wär ich neugierig ...

[**AufdemWeg**]

@ Stacheldraht

wie ist es heute?
Konntest du aufstehen?

LG ADW

[Stacheldraht]

Heute lief bis lang erstaunlich gut. Konnte mich sogar überwinden gleich nach dem Aufstehen sofort unter die Dusche zu springen. Ich denke aber auch, dass das mit daran liegt, dass ich gestern abend zum Einschlafen meinen PC (steht im Wohnzimmer) angelassen und da ein Hörbuch so laut angestellt habe, dass ich es im Schlafzimmer noch hören konnte. Ich höre gerade "Der Spezialist" von Mark Allen Smith. Das Buch beginnt im Grunde genommen mit einer Folterszene, in der der Folterer seinem Opfer erst einmal nur verbal eine gewisse Situation suggeriert. Seltsamerweise konnte ich dabei ganz schnell friedlich einschlafen, während ich nach einer MP3 zur Progressiven Muskelentspannung am Rad dreh. Also irgendwas tickt bei mir echt nicht ganz knusper.
Nun hoffe ich für meine Nachbarn, dass mein Ladekabel Anfang der Woche endlich geliefert wird, da ich merke, wie gut es mir getan hat, endlich wieder nicht stundenlang noch im Bett zu grübeln. Wobei grübeln klingt immer so aktiv und gewollt. Im Grunde sind es ja mehr gewissen Gedankenmuster, die dann auf einmal da sind und auf mich einstürmen, egal wie sehr ich mich dageben wehre.
Trotzdem bin ich jetzt wieder verdammt müde und kann mich zu nichts wirklich aufraffen. Aber ich glaub, ich werde mich gleich mal rauszwingen. Denn irgendwie habe ich ziemlich Angst, dass wenn ich meine "Hausaufgaben" nicht mache, mein Therapeut mir dann erst recht sagt: siehst Du, Du bist so schwach, Du brauchst eine Rundumbetreuung! Das soll jetzt nicht abwertend klingen, aber für mich war es eine absolute Überwindung mit überhaupt erst die Depression einzugestehen, wozu mein Körper mich irgendwann dann aber doch gezwungen hat. Das beim Hausarzt dann zuzugeben, zu akzeptieren Medikamente schlucken zu müssen... und bis ich dann den Schritt zur Therapie ernsthaft beschritten hab...
Ich möchte halt immer alles alleine schaffen, kann nicht um Hilfe bitten und welche annehmen noch viel weniger.

So, und nu schlurf ich mal draußen um den Pudding, in der Hoffnung keinem Menschen zu begegnen und vielleicht wieder ein Kaninchen oder eine lustige Ente zu sehen.

LG Stacheldraht

[farouche]

Das Buch beginnt im Grunde genommen mit einer Folterszene, in der der Folterer seinem Opfer erst einmal nur verbal eine gewisse Situation suggeriert. Seltsamerweise konnte ich dabei ganz schnell friedlich einschlafen, während ich nach einer MP3 zur Progressiven Muskelentspannung am Rad dreh. Also irgendwas tickt bei mir echt nicht ganz knusper.

viel spass draußen. hoffe auch für dich, dass du ner "lustigen ente" begegnest

[Stacheldraht]

War total frustrierend, aber dennoch war der Tag gestern einer von den akzeptablen. Heute Nacht wieder ziemlichen Mist geträumt und nun sitze ich hier wieder im Bademantel rum und fühl mich schon von meinem Kater überfordert, der hier auf'mTisch neben mir sitzt und spielen möchte und ich würde am liebsten... ja, was eigentlich? Hat eh alles seinen Reiz verloren.

[Lukas86]

Hmh mir gehts auch so zurzeit -/ machte eigentlich schöne Fortschritte in meiner Thera und im Studium gings auch bergauf. Doch nun hab ich wieder eine depressive Phase - schlafe 14h am Tag, wahrscheinlich weil ich die Beziehung zu meiner Freundin beendet habe.

Habe mir den vielen Schlaf und das nixtun zugestanden, doch es ist alles noch irgendwie so lustlos, bin ohne Orientierung, ohne Motivation - nun gilts wieder sich rauszukämpfen wah es ist ekelhaft aber nun es stärkt mich jedesmal aufs neue.

Ich versuchs auch mit Achtsamkeit und habe mein "Urvertrauen an meinen Schutzengel" bewusst wahrzunehmen und jeden noch so kleinen Erfolg zu spüren, sich Zeit nehmen mir dafür auf die Schulter zu klopfen - eben diese paar Sekunden komplett abschalten.
Am Ende des Tages horch ich nochmal in mich rein und versuche die positiven Gefühle nochmals zu spüren.

Zurzeit versuch ich auch zaghaft intensivere Freundschaften aufzubauen um eben hier auch Hilfe zu finden.

Lg Lukas

[Stacheldraht]

Hi Lukas86,

Urvertrauen an Deinen Schutzengel? Da ich nicht an Gott glaube, fällt sowas für mich natürlich weg. Und Urvertrauen in irgendwas anderes habe ich auch nicht. Gut, meine kleinen Erfolge registriere ich (heute bereits vor 9 Uhr aufgestanden!), aber wirklich drüber freuen kann ich mich nicht. Von daher fehlen bei mir einfach positive Gefühle, die ich mir abends vor Auge halten können. Momentan ist es ein einziges Aushalten und ablenken.

Tja, und Freundschaften, das leidige Thema...
Welcher Mensch will mit jemandem befreundet sein, der Verabredungen kurzfristig wieder absagt, auf Mails erst Wochen später antwortet, sich nur um sich dreht...
Momentan bin ich gar nicht fähig mich wirklich auf andere einzulassen. Ich mag mich ja nicht mal auf mich selbst einlassen.

LG Stacheldraht

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