Garnelen gefällig?

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Passat
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Beitrag Mo., 12.03.2012, 17:49

Themis hat geschrieben:Waschbären sind doch nordamerikanische Tiere, die auf unserem Kontinent aus Versehen mal gelandet sind und nun beginnen beginnen, wie alle Neozoa, die heimische Fauna in Schwierigkeiten zu bringen.
Schön dass du das richtigstellst, Themis.
Dass Waschbären eigentlich Nordamerikaner sind, war mir selbst noch eingefallen, allerdings erst nachdem ich den Beitrag abgeschickt hatte.
Inwiefern bringt der Waschbär als Neozoa unsere heimische Fauna in Schwierigkeiten?
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Letterlove
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Beitrag Mo., 12.03.2012, 19:49

Die sind nicht aus Versehen hier gelandet.
Der Edersee ist berühmt und in jedem Geschichtsbuch zu finden, an dem diese Waschbären ausgesetzt wurden.

Wikipedia:

Das für die Verbreitung des Waschbären in Europa wichtigste Ereignis war das Aussetzen von zwei Waschbärpaaren am 12. April 1934 am hessischen Edersee[67] . Die vier Waschbären wurden vom Forstmeister Wilhelm Freiherr Sittich von Berlepsch auf Wunsch des Besitzers, des Geflügelzüchters Rolf Haag, ausgesetzt, noch bevor er dazu zwei Wochen später die Genehmigung des Preußischen Landesjagdamts erhielt, um dadurch „die heimische Fauna zu bereichern“. Obwohl es schon vorher ein paar Ansiedlungsversuche gegeben hatte, war nur dieser erfolgreich. Das Gebiet um den Edersee stellte einen für die ausgesetzten Waschbären fast optimalen Lebensraum dar, so dass die von diesem Zentrum ausgehende weitere Verbreitung schnell und dauerhaft erfolgen konnte. 1956 wurde der Bestand in Deutschland auf 285 Tiere geschätzt, 1970 auf etwa 20.000 Tiere und im Jahr 2005 auf eine niedrige bis mittlere sechsstellige Zahl. Obwohl durch diesen Gründereffekt ein genetischer Flaschenhals entstanden ist, scheint dies keine negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Waschbärpopulation gehabt zu haben.

Inwiefern er unsere heimische Tierwelt in Schwierigkeiten bringt, wüsste ich auch gerne, denn grundlegend sind Waschbären wie Rabenvögel auch Kulturfolger und würden eher die Menschennähe statt der Wildnis vorziehen, weil es leichter ist, bei Menschen an Futter zu kommen.

Ich könnte mir vorstellen, dass der Waschbär höchstens für bodenbrütende Vögel gefährlich ist, ansonsten aber eigentlich recht normal.
Schlimmer sind eher die Raben und Elstern, die unseren Singvögeln die Nester plündern.
Oder die Menschen mit ihren geliebten kurz geschnittenen Rasenflächen und perfekt aufgeräumten Gärtcdhen, wodurch Insekten zu Leidenden werden.
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Themis
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Beitrag Mo., 12.03.2012, 22:31

Kurz noch zu den Waschbären (damit die Garnelchen nicht neidisch werden):

Sie werden offiziell als nicht schädlich bezüglich Biodiversität der hemischen Fauna eingestuft.
Ich habe da so meine Bedenken. Jeder Eingriff in ein Ökosystem bewirkt eine Kettenreaktion an Veränderungen, die lange nicht sichtbar werden. Meistens erst dann, wenn der Mensch einen Nachteil für sich erkennt.
Sei es eine Veränderung im Nahrungsnetz, Parasiten, Besetzung von Nischen, Verdrängen von Arten, Förderung von anderen Arten, die durch den Waschbären profitieren.
Er hat bei uns ja keinen natürlichen Feind außer den Menschen. Fressen tut er allemal viel, und allein das hat schon Auswirkungen auf das Ökosystem.

Sie sind halt so süüüüß! Was, wenn sie so ausschauen würden? http://cdn.twentytwowords.com/wp-conten ... le-Rat.jpg

Leider muss ich anmerken, dass unsere Ökosysteme ohnehin schon total im Arsch sind.
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Letterlove
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Beitrag Mo., 12.03.2012, 23:06

Okay, irgendwer wird bestimmt was zu meckern haben (als Betroffenes Opfer), warum der Waschbär nicht hier sein sollte.
Aber grundlegend finde ich noch immer die schlimmste Plage ist der Mensch selbst.
So viel Schaden kann der Waschbär in 1000 Jahren nicht anrichten, wie es der Mensch in fünf Jahren schafft.

Egal was für ein Tier ihr im Obst findet oder irgendwie kauft, setzt es niemals aus.
Allein schon meine Blasenschnecken im AQ können verheerende Folgen für das Ökosystem haben.
Und so gern ich auch den Schmetterlingen helfen möchte, darf ich dennoch keine Sträucher auswildern, die es nicht bei uns auch so geben würde. Der Schmetterlingsflieder ist ein wunderbarer Strauch für Schmetterlinge und ein paar aufgestapelte alte Äste können ein wunderbares Käferzuhause werden, aber kommt nicht auf die Idee, Sträucher auszuwildern - geschweige denn Tiere.

Sollte der Waschbär wirklich Schaden anrichten, müsste man erstmal prüfen, wo genau, um dort zu handeln. Mir sind in meinem ganzen Leben nur zwei wilde Exemplare vor Augen getreten.
Ich denke, dass Jäger und Förster aber trotzdem für Ordnung sorgen.

Bedenkt: Der Waschbär wurde nicht eingeführt, um ein Problem zu lösen.

Früher gab es eine Rattenplage irgendwo dort, wo Zuckerrohr wächst. Darum fing man aus fremden Ländern Dingos, die die Ratten jagen sollten. Als es keine mehr gab, war das Zuckerrohr aber nur kurzzeitig geschützt, denn die Dingos vermehrten sich und hatten Hunger, also fingen sie Vögel. Aufgrund des vielen Vogelsterbens kam eine Insektenplage, die das Zuckerrohr vernichtete.

Der Mensch versucht so schnell es geht ein Problem zu lösen, denkt dabei aber leider nicht nach.

Beim Waschbär war es zumindest eine "Eingliederung" ins europäische Leben, zumindest wurde er nicht gezielt ausgesucht, um eine bestimmte Art Tier zu jagen.

Insofern denke ich, dass die Menschheit hoffentlich aus ihren damaligen Fehlern mit der Nahrungskette gelernt hat. Sollte der Waschbär zu populär werden, gehe ich davon aus, dass die Anzahl "dezimiert" wird, bzw. woanders hin verfrachtet wird.
Und wer meint, es wäre böse, Tiere zu töten, weil es zu viele werden: schneidet ihr euer Gras vor der Haustür nicht auch und beschneidet ihr die Bäume nicht ebenso?
Auch wenn die Pflanzenwelt vielleicht kein Hirn hat, leben auch sie. Da sich keiner über Rasen mähen aufregt, muss sich auch keiner über Waschbärjagen aufregen, es geschieht nicht aus kommerziellen Gründen sondern um das natürliche Gleichgewicht wiederherzustellen. Da der Waschbär nicht auf Kommando tot umfällt und dem Ökosystem einen Gefallen damit tut, muss man ihn leider Gottes jagen. Die Käfer, Würmer und alles was Interesse an den toten Tieren hat, wird dankbar für den Nahrungsreichtum sein.

Es klingt hart, ist aber so.

Meine Schnecken im Aquarium muss ich auch ab und zu dezimieren, würde ich das nicht tun, würde mir irgendwann das Wasser kippen, wenn sie zu viel Dreck machen, bzw. meine Pflanzen würden irgendwann gefressen werden...
Die Schnecken kommen dann teilweise an Kugelfischhalter, die sich sehr über sie freuen, weil ihre Kugelfische wieder Nahrung haben.

Ich habe was gegen die Jagd, wenn der Förster Lust auf nen Rehbraten hat und sich eins schießt.
Würden die Rehe aber Felder kaputt fressen, hätte ich nichts dagegen, wenn sie verringert würden.
Natürlich nur, wenns wirklich notwendig ist.

Also um auf den Punkt zu kommen:
Ich denke, bevor hier Raubtiere Schaden anrichten können, werden sie wahrscheinlich getötet oder umgesiedelt. Käfer kann man schlecht erschießen, daher kann man nicht für alle Tiere sprechen, dass man sie so leicht wieder los wird. Aber zumindest der Waschbär sollte kontrollierbar sein.
Und solange er keinen Schaden anrichtet, ist er zumindest bei mir gern gesehen.
Ich mag auch Raben und Elstern, obwohl die dran Schuld haben, dass die Singvögel immer weniger werden.
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Passat
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Beitrag Mo., 12.03.2012, 23:26

Neozoa sind wahrlich nicht selten. Man bedenke, was die Europäer so alles mit in die Welt hinaus getragen haben, um ihre Gewohnheiten auf den übrigen Kontinenten zu pflegen: z. B. Hasen und Füchse zum Jagen nach Australien, Schweine und Schafe auf die Galapagos-Inseln, um auf ihren Seewegen immer einen frischen Braten zubereiten zu können. Mais, Kartoffeln und Pferde kommen aus Nord- und Südamerika; mindestens sechs Arten Marienkäfer aus China, die den heimischen alt aussehen lassen. Ganz zu schweigen all die Viren und Bakterien, die um den Globus gehen.

Die Liste ist lang und endet wohl nie. Wenn ein nordamerikanischer Waschbär täglich ein paar afrikanische Schnecken im deutschen Wald frisst - was soll`s...
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 08:43

Für alle die schon Fische haben, biete ich hiermit 250(+) Erlenzapfen an, je Päckchen 2,50€ zzgl. Versand (1,45€).
Erlenzapfen sind bei vielen Salmlerarten sehr beliebt, da diese aus Schwarzwasser stammen und die leichte Bernsteinfärbung des Wassers mögen.
Zudem ist das Holz ein wichtiger Bestandteil der Ernährung vieler Welse sowie ein Knabberspaß für Garnelen.
Gleichzeitig senken die Zapfen den pH Wert, vermindern die Keimbildung und schützen vor Laichverpilzung.
In einem Test wurde deutlich, dass Jungfische, die mit diesen Zapfen in einem Becken schwammen, weniger anfällig für Krankheiten waren als Fische, die ohne diese Zäpfchen aufwuchsen.

Die Zapfen sind im Naturschutzgebiet gesammelt worden und sollten daher eine gute Qualität haben.
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debussy
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 10:36

garnelen gefällig?

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Méabh
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 10:39

In Threads über Kaninchen und deren Haltung ist auch immer einer, der einen Kaninchenbraten postet.
Und das IMMER ist wörtlich zu nehmen.

Da schreibe ich jetzt einfach mal:
Zum Wegdrehen unoriginell.
(Bzw dümmlich.)

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Beitrag Fr., 20.04.2012, 14:53

Tja, es gibt eben Leute, die sich wichtig tun wollen und Sachen posten, die garnichts zum Thema beitragen.
Ist zwar ein tolles Foto, hat aber mit diesen Garnis nix zu tun, was der Einsteller wüsste, hätte er gelesen.
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Themis
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 16:02

Die Garnelen sehen aber lecker aus!

Ernsthaft: Wer kauft denn Erlenzapfen?!? Da gehe ich doch raus und hole mir welche. Darf man eigentlich aus einem Naturschutzgebiet etwas entfernen? Meines Wissens ist das verboten. Deshalb ist es ja geschützt.
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 16:47

Leute die nicht raus kommen, kaufen sowas, logisch oder? Schließlich kommt der Baum ja nicht zu denen die die Zapfen wollen.
Das Mitnehmen von Sachen ist grundsätzlich nicht erlaubt, hier kommt es drauf an in welchen Mengen.
Sachen die am Boden liegen darf man meines Wissens nach mitnehmen, Zweige abbrechen jedoch nicht.
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Themis
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 17:17

Letterlove hat geschrieben:Leute die nicht raus kommen, kaufen sowas, logisch oder? Schließlich kommt der Baum ja nicht zu denen die die Zapfen wollen.
Wär ja mal ein Grund, doch raus zu gehen oder einen kleinen Ausflug ins Grüne zu wagen. Ist doch Frühling.
Das Mitnehmen von Sachen ist grundsätzlich nicht erlaubt, hier kommt es drauf an in welchen Mengen.
Das widerspricht sich, oder?
Sachen die am Boden liegen darf man meines Wissens nach mitnehmen, Zweige abbrechen jedoch nicht.
Da wäre ich mir nicht so sicher. Vielleicht hängt das auch ab vom Grad der Schutzwürdigkeit der Art. Zirbenzapfen z.B. dürfen in manchen Gegenden nicht aufgehoben werden, da die Zirbe vom Aussterben bedroht ist. Die Erle sicher nicht, allerdings ist es im Naturschutzgebiet ja wieder etwas anderes. Ich würde mich an deiner Stelle erkundigen, was in deiner Gegend erlaubt ist, denn die Natur sollte ja wegen Aquarien nicht noch mehr geschädigt werden (als sie es ohnedies schon wird).
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 17:57

Es kommt einfach auf das Landschaftsgesetz an. Wie du schon sagst ist die Erle, weder die Schwarz- noch die Grauerle vom Aussterben bedroht, daher wird grundsätzlich nichts gegen gesagt, wenn man sich ein paar Dinge mitnimmt, die so oder so am Boden liegen.
Wenn man mal bedenkt, wie viele Millionen Erlenzapfen am Baum hängen, werden 250 Stück nicht zur Umweltkatastrophe führen.

Für viele Kranke gibt es viele Gründe, trotzdem ist der Grund nicht genug Ansporn.
Solltest du eigentlich wissen, da du dich in diesem Forum rumtreibst.
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Themis
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 18:12

Solltest du eigentlich wissen, da du dich in diesem Forum rumtreibst.


Bist du eine Lehrerin oder was? Kannst mir ja eine Note geben oder vielleicht Nachhilfe

Ist ja schön, dass du so uneigennützig hier Erlenzapfen zum Verkauf anbietest, um Menschen, die nicht hinauskönnen, das Leben zu erleichtern.

Ich habe Sand zu verkaufen, ganz günstig .

Du wärst mit diesem Thema wohl besser in einem Aquarienforum aufgehoben.
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candle.
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Beitrag Fr., 20.04.2012, 18:17

Letterlove, lasse dich nicht beirren. Ich finde es wirklich sehr nett und interessant wie du uns hier die kleinen Tierchen ans Herz legst. Also ich lese das gerne!

Danke!
candle
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