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Mo., 12.03.2012, 23:06
Okay, irgendwer wird bestimmt was zu meckern haben (als Betroffenes Opfer), warum der Waschbär nicht hier sein sollte.
Aber grundlegend finde ich noch immer die schlimmste Plage ist der Mensch selbst.
So viel Schaden kann der Waschbär in 1000 Jahren nicht anrichten, wie es der Mensch in fünf Jahren schafft.
Egal was für ein Tier ihr im Obst findet oder irgendwie kauft, setzt es niemals aus.
Allein schon meine Blasenschnecken im AQ können verheerende Folgen für das Ökosystem haben.
Und so gern ich auch den Schmetterlingen helfen möchte, darf ich dennoch keine Sträucher auswildern, die es nicht bei uns auch so geben würde. Der Schmetterlingsflieder ist ein wunderbarer Strauch für Schmetterlinge und ein paar aufgestapelte alte Äste können ein wunderbares Käferzuhause werden, aber kommt nicht auf die Idee, Sträucher auszuwildern - geschweige denn Tiere.
Sollte der Waschbär wirklich Schaden anrichten, müsste man erstmal prüfen, wo genau, um dort zu handeln. Mir sind in meinem ganzen Leben nur zwei wilde Exemplare vor Augen getreten.
Ich denke, dass Jäger und Förster aber trotzdem für Ordnung sorgen.
Bedenkt: Der Waschbär wurde nicht eingeführt, um ein Problem zu lösen.
Früher gab es eine Rattenplage irgendwo dort, wo Zuckerrohr wächst. Darum fing man aus fremden Ländern Dingos, die die Ratten jagen sollten. Als es keine mehr gab, war das Zuckerrohr aber nur kurzzeitig geschützt, denn die Dingos vermehrten sich und hatten Hunger, also fingen sie Vögel. Aufgrund des vielen Vogelsterbens kam eine Insektenplage, die das Zuckerrohr vernichtete.
Der Mensch versucht so schnell es geht ein Problem zu lösen, denkt dabei aber leider nicht nach.
Beim Waschbär war es zumindest eine "Eingliederung" ins europäische Leben, zumindest wurde er nicht gezielt ausgesucht, um eine bestimmte Art Tier zu jagen.
Insofern denke ich, dass die Menschheit hoffentlich aus ihren damaligen Fehlern mit der Nahrungskette gelernt hat. Sollte der Waschbär zu populär werden, gehe ich davon aus, dass die Anzahl "dezimiert" wird, bzw. woanders hin verfrachtet wird.
Und wer meint, es wäre böse, Tiere zu töten, weil es zu viele werden: schneidet ihr euer Gras vor der Haustür nicht auch und beschneidet ihr die Bäume nicht ebenso?
Auch wenn die Pflanzenwelt vielleicht kein Hirn hat, leben auch sie. Da sich keiner über Rasen mähen aufregt, muss sich auch keiner über Waschbärjagen aufregen, es geschieht nicht aus kommerziellen Gründen sondern um das natürliche Gleichgewicht wiederherzustellen. Da der Waschbär nicht auf Kommando tot umfällt und dem Ökosystem einen Gefallen damit tut, muss man ihn leider Gottes jagen. Die Käfer, Würmer und alles was Interesse an den toten Tieren hat, wird dankbar für den Nahrungsreichtum sein.
Es klingt hart, ist aber so.
Meine Schnecken im Aquarium muss ich auch ab und zu dezimieren, würde ich das nicht tun, würde mir irgendwann das Wasser kippen, wenn sie zu viel Dreck machen, bzw. meine Pflanzen würden irgendwann gefressen werden...
Die Schnecken kommen dann teilweise an Kugelfischhalter, die sich sehr über sie freuen, weil ihre Kugelfische wieder Nahrung haben.
Ich habe was gegen die Jagd, wenn der Förster Lust auf nen Rehbraten hat und sich eins schießt.
Würden die Rehe aber Felder kaputt fressen, hätte ich nichts dagegen, wenn sie verringert würden.
Natürlich nur, wenns wirklich notwendig ist.
Also um auf den Punkt zu kommen:
Ich denke, bevor hier Raubtiere Schaden anrichten können, werden sie wahrscheinlich getötet oder umgesiedelt. Käfer kann man schlecht erschießen, daher kann man nicht für alle Tiere sprechen, dass man sie so leicht wieder los wird. Aber zumindest der Waschbär sollte kontrollierbar sein.
Und solange er keinen Schaden anrichtet, ist er zumindest bei mir gern gesehen.
Ich mag auch Raben und Elstern, obwohl die dran Schuld haben, dass die Singvögel immer weniger werden.
Wer den Schmerz nicht kennt, der macht sich über Narben lustig.