Therapeutin schwanger - Zwangspause

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stern
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Beitrag Do., 16.02.2012, 17:00

Aus dem was ich lese, denke ich auch die Therapeutin hat nicht sehr verantwortungsbewußt gehandelt.
Sehe ich ein bisschen anders, sry... mit der Einschränkung, dass es für manche Patienten eine andere Entscheidungsgrundlage sein kann, wenn eine bestehende Schwangerschaft schon vor Aufnahme der Therapie mitgeteilt wird (stelle ich mir allerdings praktisch auch komisch vor, jedem potentiellen Neu-Klienten eine Schwangerschaft möglichst unmittelbar nach Zeugung mitzuteilen... machen ja insbes. auch einge Nicht-Theras so, dass sie eine bestehende Schwangerschaft erst später dem Umfeld mitteilen. Aber sei's drum). Und mit bereits aufgenommenen Patienten muss und wird vermutlich ein Thera auch nicht absprechen, ob er schwanger werden darf, wenn ein Patient Schwierigkeiten damit hat, hart gesagt... aber IMO realistisch.

Aber sie hat es immerhin soweit vorher mitgeteilt, dass einiger Raum zur Besprechung da war (wurde ja auch angeblich oft darüber geredet)... also an sich auch Raum, um sich über Übergangslösungen zu verständigen, was es auslöst usw. Plus sie hat (soweit daraus erwachsende Schwierigkeiten absehbar waren) ja auch konkret einen Übergangstherapeuten benannt.

Ich denke, viel mehr kann man da nicht mehr machen... weil es ja selbst Angebote zu Notfallterminen (Telefonaten) während der Pause gibt. Für die Notwendigkeit gar einer stationären Therapie gab es bisher keine Anhaltspunkte (soweit aus den Postings ersichtlich).
Zuletzt geändert von stern am Do., 16.02.2012, 17:12, insgesamt 3-mal geändert.
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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Do., 16.02.2012, 17:04

@Tigerkind

Ich würde natürlich darunter leiden, meinen Therapeuten länger nicht zu sehen. Aber ich stelle für gewöhnlich in solchen Fällen das Mitgefühl und Verständnis für die andere Person über dieses Gefühl. Und das ist in Ordnung für mich. Wenn er, etwa während familiärer Probleme, nicht zu 100 % mental anwesend während der Sitzungen wäre ... Ich halte das für mehr als natürlich und deshalb wäre es okay für mich. Wir sind alle nur Menschen.

Und, nicht falsch verstehen: Ich setze nicht voraus, dass es anderen Personen so geht wie mir. Aber es könnte den Leidensdruck verringern, anders mit der Situation umzugehen, oder?
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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stern
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Beitrag Do., 16.02.2012, 17:04

Ja, das ist schön das Du das kannst, kann man aber nicht von allen Menschen erwarten.
Erwartete ja auch die Thera nicht... sie meinte ja vielmehr, sie wäre (anstelle der TE) auch sauer. Nur die Gefühle tauchen halt JETZT erst geballter auf... nicht bereits bei Mitteilung der Schwangerschaft. Insofern noch unrealistischer, dass die TE das was, es auslösen kann, bereits in den Probesitzungen antizipieren hätte können... und es insofern die Entscheidung vielleicht auch nicht sooo sehr beeinflusst hätte. Spekulation, klar...
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münchnerkindl
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Beitrag Do., 16.02.2012, 17:13

stern hat geschrieben:
Aber sie hat es immerhin soweit vorher mitgeteilt, dass einiger Raum zur Besprechung da war.
Äh, sie hat es mitgeteilt in dem Moment als es optisch nur noch durch ziemlich schlabberige Pullis zu verheimlichen gewesen wäre..

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Prinzi_99
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Beitrag Do., 16.02.2012, 17:33

münchnerkindl hat geschrieben:
Äh, sie hat es mitgeteilt in dem Moment als es optisch nur noch durch ziemlich schlabberige Pullis zu verheimlichen gewesen wäre..
Richtig, sie hat es mir erst mitgeteilt, als ich es selbst hätte erkennen müssen. Ich will hier nochmal für alle schreiben, dass ich meine Therapeutin sehr mag und ich mir wünsche, dass sie mit ihren Zwillingen eine glückliche Mutter wird.

Die andere Ebene ist halt, dass ich wütend bin und mich abgestellt fühle. Die sogenannten Übergangslösungen sind für mich nicht im geringsten hilfreich, da ich, wenn ich jemanden nicht sehe, wirklich denke, er ist nicht mehr da.

Und diese durch die Trennung ausgelösten Gefühle sind so groß, dass ich da nicht mehr mit Logik rangehen kann und will.

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Tigerkind
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Beitrag Do., 16.02.2012, 17:36

@münchnerkindl: Ja, ich stimme Dir zu, ich denke nur nicht in den Kategorien Schuld oder nicht, die Verantwortung sehe ich aber nach wie vor bei der Therapeutin.

@stern: Da sind wir wohl unterschiedlicher Meinung.

@extraordinary girl:
ExtraordinaryGirl hat geschrieben:Aber ich stelle für gewöhnlich in solchen Fällen das Mitgefühl und Verständnis für die andere Person über dieses Gefühl.
Das mache ich genauso, oftmals tut es mir nicht gut, manchmal ist es o.k.

.
ExtraordinaryGirl hat geschrieben: Aber es könnte den Leidensdruck verringern, anders mit der Situation umzugehen, oder?
Da stimme ich Dir zu, aber wenn sie es nicht kann ? Erzwingen kann man ja nichts.

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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Tigerkind
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Beitrag Do., 16.02.2012, 17:39

Prinzi, bleibt nur noch zu überlegen, wie es jetzt möglichst sinnvoll und hilfreich für Dich weitergehen kann.

lg
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Prinzi_99
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Beitrag Do., 16.02.2012, 17:41

ExtraordinaryGirl hat geschrieben:
Aber ich stelle für gewöhnlich in solchen Fällen das Mitgefühl und Verständnis für die andere Person über dieses Gefühl.
So hätte ich am Anfang der Therapie auch noch gedacht, aber wie gesagt, wir sind ziemlich schnell vorangekommen in den 6 Monaten. Sie hat mich immer in die Richtung getriggert, dass ich nicht ständig anderen alles Recht mache inklusive ihr selbst.
Insofern bin ich jetzt, wo die Pause angefangen hat, gerade sehr darauf bedacht, was mir gut tut und was meine Bedürfnisse sind ohne Schuldgefühle. Das ist eigentlich sehr befreiend. Blöd nur, wenn man nicht darauf aufbauen kann, weil jetzt erstmal Therapiestopp ist.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 16.02.2012, 17:41

Prinzi_99 hat geschrieben: Die sogenannten Übergangslösungen sind für mich nicht im geringsten hilfreich, da ich, wenn ich jemanden nicht sehe, wirklich denke, er ist nicht mehr da.

Das ist ein Symptom das einen Namen hat: Fehlende Objektkonstanz.

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stern
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Beitrag Do., 16.02.2012, 17:42

Prinzi_99 hat geschrieben:Die andere Ebene ist halt, dass ich wütend bin und mich abgestellt fühle.
Und was habt ihr denn in den paar Monaten dazu besprochen? Z.B. wie du damit umgehen kannst?
da ich, wenn ich jemanden nicht sehe, wirklich denke, er ist nicht mehr da.
Glaube ich durchaus... nur eine Frage in dem Kontext ist auch
Und diese durch die Trennung ausgelösten Gefühle sind so groß, dass ich da nicht mehr mit Logik rangehen kann und will.
Kannst du nicht oder willst du nicht... und mir ist absolut klar, nicht alles kann man durch Logik lösen (schön wäre es )... nur jetzt geht es darum, wie du dir etwas Erleichterung verschaffen kannst. Und vielleicht wären andere Sichtweisen zumindest ein bissi Entlastung. Bzw. Übungsfeld was von dem bisher besprochenen umsetzbar ist... und wo noch massiverer Schwierigkeiten auftauchen, was dann später umso gezielter in der Therapie angesehen werden kann.

Vielleicht hat sie morgen am Telefon auch noch ein paar Ideen... wäre zu wünschen... nur da gelange ich wieder an den Punkt: besser wäre auch gewesen, ihr hättet manches bereits in den paar Monaten vorher der Therapie zuführen können: Gibt es da etwas, worauf du zugreifen kannst... du meintest ja immerhin, es wurde oft darüber gesprochen (selbst wenn die Gefühle da für dich noch nicht so deutlich waren). Was erschließt sich mir allerdings nicht.
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Prinzi_99
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Beitrag Do., 16.02.2012, 17:52

Tigerkind hat geschrieben:Prinzi, bleibt nur noch zu überlegen, wie es jetzt möglichst sinnvoll und hilfreich für Dich weitergehen kann.

lg
tiger
Lieb, dass du fragst. Ich hatte ja gestern meiner Therapeutin ne Mail geschickt und heute haben wir telefoniert. Wir schauen jetzt gemeinsam nach nem Klinikplatz. Ich bin froh, dass sie jetzt weiß, wie es mir geht und mich ernst nimmt.

Die ganzen Umstände mit dem Ankündigen der Schwangerschaft etc., also die Vergangenheit, find ich deswegen nicht besser.

Ich hoffe, einen Klinikplatz (vollstationär) hier in Berlin zu bekommen. Meine Thera meint, im Einzugsgebiet hat man immer sofort einen Anspruch auf einen Platz. Die Frage ist aber, ob die Klinik gut ist.

Ich hab selbst schon nach Kliniken geschaut, aber das sind mir zu viele Informationen. Ich bin echt gerade durch mit den Nerven auch, weil ich seit 2 Tagen wieder nicht richtig schlafen konnte.

Vielleicht hat jemand schon Erfahrungen mit Berliner Kliniken gemacht?
(Sollte ich vielleicht einen neuen Thread eröffnen, aber ich fühle mich bei euch so wohl gerade )

Kussi an alle :-* Prinzi

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 16.02.2012, 17:58

Prinzi_99 hat geschrieben: Ich hoffe, einen Klinikplatz (vollstationär) hier in Berlin zu bekommen. Meine Thera meint, im Einzugsgebiet hat man immer sofort einen Anspruch auf einen Platz. Die Frage ist aber, ob die Klinik gut ist.i
Man hat einen sofotigen Anspruch auf Behanldung in Akutpsychiatrie, zB zur Krisenintervention wenn das nötig ist. Man hat keinen Anspruch auf eine sofortigen Platz in einer stationären Psychotherapie.

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Prinzi_99
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Beitrag Do., 16.02.2012, 18:01

münchnerkindl hat geschrieben:
Man hat einen sofotigen Anspruch auf Behanldung in Akutpsychiatrie, zB zur Krisenintervention wenn das nötig ist. Man hat keinen Anspruch auf eine sofortigen Platz in einer stationären Psychotherapie.
Danke für die wichtige Info!!!

So, 18 Uhr, Telefonat mit meiner Thera....

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stern
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Beitrag Do., 16.02.2012, 18:03

münchnerkindl hat geschrieben:Man hat einen sofotigen Anspruch auf Behanldung in Akutpsychiatrie, zB zur Krisenintervention wenn das nötig ist. Man hat keinen Anspruch auf eine sofortigen Platz in einer stationären Psychotherapie.
Das ist auch mein Kenntnisstand (lasse mich aber eines besseren belehren)... üblicherweise haben Kliniken Wartezeiten (auch für Leute aus dem Einzugsgebiet)... weil mehr als xy Betten hat nunmal eine Klinik nicht, so dass nicht jeder zeitnah zu einer stat. Therapie aufgenommen werden kann (obwohl es oft "brennt").
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Tigerkind
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Beitrag Do., 16.02.2012, 18:04

Naja, immerin guckt sie mit Dir nach einem Klinikplatz, wenigstens etwas.
Prinzi_99 hat geschrieben:Die ganzen Umstände mit dem Ankündigen der Schwangerschaft etc., also die Vergangenheit, find ich deswegen nicht besser.
Du darfst das auch so beschissen finden wie Du willst, das ist vollkommen in Ordnung.

Mit Kliniken etc. kann ich Dir leider keine Auskunft geben, da habe ich keine Ahnung von.

Halte Dir aber beide Daumen.

lg
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