Ich glaube, Therapeut empfindet mehr für mich

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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olvido
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Beitrag So., 15.01.2012, 13:33

Candle, er kennt meine Gefühle , wie ich bereits schrieb.
Der Grund daß ich hier nachfrage ist ,weil ich alles etwas klarer sehen will.

Eos, ich weiß was du meinst. Allerdings sprechen wir ja schon über fast all das, nur wie ich ja im ersten Post schrieb,; wenn ich ihn nun darauf anspräche daß sein Verhalten nicht mit der Abfuhr damals zusammenpasst, habe ich wirklich Angst, daß er sich zurückzieht.

Was ja dann doch auf ein "Anlocken" und "Warmhalten" hindeuten würde...

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Hamna
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Beitrag So., 15.01.2012, 13:35

olvido hat geschrieben: ich kenne seine schlechten Seiten, seinen Narzissmus, etc. ).
Warum wundert mich das jetzt nicht
Wir haben beide dieselbe Angst, wieder verletzt zu werden
Er dürfte vielmehr Angst haben, seine Zulassung zu verlieren. Das kann er dir aber schlecht sagen, denn dann müsste er ja den Missbrauch zugeben.

Sunny75 hat geschrieben:
Rilke hat geschrieben:..... aber die Zeit von zwei Jahren hat da schon einen Unterschied gemacht, ich bin in keiner Weise mehr abhängig von ihm und unsere Therapie ist mittlerweile Geschichte, so dass da auch nichts mehr zwischen uns steht aus der Zeit....
Besteht der Unterschied darin, dass du dir mittlerweile gar keine Beziehung mehr zu ihm wünscht, oder besteht der Wunsch immer noch, und ihr seid grade dabei??
Ich wünsche mir keine sexuelle Beziehung mehr zu ihm, da ich nicht mehr in ihn verliebt bin/ihn nicht mehr idealisiere. Wir sind jetzt lediglich Freunde.
Zuletzt geändert von Hamna am So., 15.01.2012, 13:38, insgesamt 1-mal geändert.

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candle.
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Beitrag So., 15.01.2012, 13:37

Was willst du denn klarer sehen? Diese ganze Konstellation mit Therapeut/ Arbeitgeber/ Geliebter geht schon mal gar nicht zusammen. Das ist schon mal Fakt.

UND er hat maximal gesagt, dass er dich "scharf" findet was mit Liebe auch nichts zu tun hat.

Das Luftschloß bastelst du dir ja.

candle
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Sunny75
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Beitrag So., 15.01.2012, 13:38

olvido hat geschrieben:..... ich kenne seine schlechten Seiten, seinen Narzissmus.....
Ein Therapeut, der selbst psychisch krank ist, wo soll das hinführen???

Und du willst ihn jetzt heilen, oder was?

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Thread-EröffnerIn
olvido
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Beitrag So., 15.01.2012, 13:45

Tja, er hat gemeint, er kann nicht richtig lieben. ( Toll. Zwei Gestörte basteln an einer Annäherung.)

Das Luftschloß hatte ich mir damals vor der Abfuhr zurechtfantasiert, nun bin ich aber in der Realität, und die sieht so aus, daß ich wohl einfach befürchte, ihn mit zu viel " Nähe" zu verschrecken. DAS ist z. B. etwas, was mir erst beim Schreiben mit Euch bewusst wird.

Naja, jedenfalls danke für all eure Antworten.
Liebe Grüße!

Olvido

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Sunny75
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Beitrag So., 15.01.2012, 13:51

Such dir bitte schnellstmöglich eine andere therapeutische Stuetze! Du wirst sie beim Aufprall in der Realität brauchen

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Thread-EröffnerIn
olvido
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Beitrag So., 15.01.2012, 14:01

Was genau meinst du, Sunny75 ? Was denkst du, warum er mir das alles sagt ?
Ich denke ja jetzt nicht, daß wir demnächst heiraten werden ; ich sehe ja schon die Realität.
Kann es nicht sein, daß er selbst unsicher ist, und daß er selbst nicht weiß was werden soll. ???

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Justus
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Beitrag So., 15.01.2012, 14:05

Oh je, ich kann das gar nicht glauben...

Allein vom Lesen bekommen ich schon ein sekundäres Trauma!

Liebe Olvido bitte suche dir einen Mann und Therapeuten, der nicht gestört ist! Du hast es verdient!

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Sunny75
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Beitrag So., 15.01.2012, 14:08

In erster Linie ist er ein Narzisst - das heisst, dass du nach dieser "Geschichte" so kaputt sein wirst, wie nie zuvor. Deshalb waere es jetzt schon gut, wenn du dir eine vertrauensvolle Stütze suchst, auf die du dich im Notfall verlassen kannst.

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Justus
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Beitrag So., 15.01.2012, 14:11

Sunny75 hat geschrieben:In erster Linie ist er ein Narzisst - das heisst, dass du nach dieser "Geschichte" so kaputt sein wirst, wie nie zuvor.
Ein Narzisst ist das schlimmste was dir jemals passieren kann! Ich würde den niemals als Therapeuten akzeptieren !!!

Was will er denn mit dieser Störung seinen Patienten vermitteln???

Hoffentlich ist er nicht auch noch antisozial (psychopathisch)...

...dann hättest du nämlichen einen 6er im Lotto...

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münchnerkindl
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Beitrag So., 15.01.2012, 14:14

olvido hat geschrieben:Was denkst du, warum er mir das alles sagt ?
Weil er einen emotionalen Mehrwert aus der "Beziehung" mit dir und seinem ganzen Gequake über seine Gefühle und sein Leben in den Therapiestunden zieht.

Und weil er dafür bequemerweise auch noch bezahlt wird, wenn er ein Kumpel von dir wäre, dann wäre sein Verhalten völlig akzeptabel.

Als Therapeut nutzt er diese Situation hingegen für seine eigene Bedürfnisbefriedigung aus. Wenn er IRGENDWAS privates, Freundschaft, Beziehung, Anstellung mit dir will, muss er VORHER die Therapie beenden. Tut er nicht. Daher ist das ganze Missbrauch innerhalb eines Abhängigkeitsverhältnisses.

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Hamna
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Beitrag So., 15.01.2012, 14:15

olvido hat geschrieben:Kann es nicht sein, daß er selbst unsicher ist, und daß er selbst nicht weiß was werden soll???
Er hat dir gesagt, er fühle sich körperlich zu dir hingezogen, habe sexuelle Fantasien mit dir, er sagt aber auch, er könne nicht richtig lieben und er ist ein Narziss.

Außerdem bist/warst du seine Patientin, er muss also die Finger von dir lassen, wenn er nicht seine Zulassung aufs Spiel setzen will.

Was denkst du denn selbst, was daraus werden könnte, mal ganz realistisch?

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Justus
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Beitrag So., 15.01.2012, 14:17

Narzisstische Therapeuten neigen dazu, ihre Patienten als ihre Schöpfung zu betrachten. Sie lassen sich durch die Patienten ihre eigene Großartigkeit spiegeln. Selbstobjektbestehungen im Sinne von Spiegelübertragung, nach dem Motto: „Gemeinsam auf hohem Niveau verachten und bekämpfen wir andere“ sind häufig. Die Kränkbarkeit narzisstischer Therapeuten ist hoch. Sie vertragen schlecht, wenn sich Patienten während der probatorischen Sitzungen andere Therapeuten „ansehen“ und fühlen sich entwertet, falls der Patient Kritik äußert. Ihre unbewältigten Neidgefühle bestimmen ihren Interventionsstil: Sie versuchen ihre Patienten auszubremsen, wenn sie merken, dass diese beruflich, wirtschaftlich oder im Privatleben erfolgreicher werden könnten und legen keinen Wert darauf, Autonomiestrebungen ihrer Patienten zu unterstützen. Schweigewaffe und Deutungskeule dienen mehr dem Machterhalt und der Stabilisierung des brüchigen Therapeutenselbst als dem Fortschritt des Patienten. Wenn Patienten keine Spiegelung der Großartigkeit der Therapeuten ermöglichen und vordergründig langweilige Durchschnittsmenschen ohne außergewöhnliche Biographien sind und keine Fortschritte machen und für narzisstische Therapeuten quälende Leere und Langeweile aufkommt, trennten sich diese schnell von den Patienten. Eine große Gefahr narzisstischer Selbstobjektbeziehungen entsteht bei der Behandlung prominenter Patienten, wobei der Therapeut sich gerne mit dem prominenten Patienten schmückt, Konfrontation vernachlässigt und den Narzissmus des Patienten unterhält und parasitär von dessen Ruhm profitieren will.

http://www.raptage.de/stein2003.pdf

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Sausewind
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Beitrag So., 15.01.2012, 14:19

Liebe olvido,
das hört sich schon alles ziemlich problematisch an. Ihr habt einen ähnlichen Hintergrund, sagst du, also offenbar einen, in dem bei beiden MB stattgefunden hat. Oh je. Wie wollt ihr euch da gegenseitig lieben und stützen?
Wenn ihr euch "normal" kennen gelernt hättet, wäre das schon problematisch.

So aber reinszeniert er ja das ganze irgendwie - nur dass DU (wieder) das Opfer bist, er hingegen dieses Mal "Täter" (ist egal, ob da schon wirklich was gelaufen ist, er hat dir ja gesagt, er habe s* Phantasien über dich).

Er handelt hochgradig unverantwortlich, und ich glaube auch, ein Grund, warum es nicht vorwärts "geht" könnte tatsächlich sein, dass er schlichtweg Angst hat, seine Zulassung zu verlieren.

Egal wie, ihr seid in einem Anhängigkeitsverhältnis, und er ist theoretisch für dich verantwortlich. Nun scheint er aber seine eigene Geschichte nicht im geringsten aufgearbeitet zu haben (oh je!!), und verstrickt dich nun darin.

Mein Rat an dich wäre: Such dir schnellstmöglichst jemanden von außen (eine andere WEIBLICHE (!) Therapeutin), mit der du die Situation besprechen kannst. Das ist zu komplex, denke ich, als dass du das über so ein Forum lösen kannst.

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olvido
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Beitrag So., 15.01.2012, 14:27

Lieber Justus,
sieht so aus, als wirke ich auf dich naiv..
Gerade von dir als Mann hatte ich mir irgendeine Erklärung erhofft,... was glaubst du was in ihm vorgeht? ( Blöde Frage, du kannst es ja nicht wissen, aber... ich kapier´s einfach nicht.)
Wenn du jemanden treffen würdest, der genau dasselbe durchgemacht hat wie du, von dem du in jeder Sekunde weisst was er gerade denkt(ausser natürlich im Bezug auf mich-blind ,und es ist gegenseitig, würdest du das dann verlassen, nur weil er Therapeut ist ? Klar, ich suche mir einen anderen Thera, das ist nicht das Problem...

Ich merk`schon,.. ich bin eine typische romantische Tussi,; tatsächlich hatte ich sowas im Hinterkopf wie ihn zu retten( und er mich).
Muss auch sagen, daß er die Therapie ja schon beenden wollte, ich nur weiter zum Jobben kommen sollte, aber ich das damals nicht wollte.

Also, mein Fazit : Schluss mit Interpretationen. Es kann schon sein, daß er sich narzisstisch aufgewertet fühlt. Und wenn ich dann aber zu nah käme, wäre es wie Eos schrieb, vorbei. Weiß es nicht.
Ich werde einfach an mir selbst weiterarbeiten.

Rilke; tja, ich denke eigentlich an eine Beziehung, aber es stimmt, - leicht wäre das nicht. Und es müsste ohnehin einige Zeit vergehen.
Ihr habt mir schon sehr geholfen, danke.

Olvido

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