Una hat geschrieben:@ Vampir_Lord
Kann es sein, dass Du selbst gerade etwas unschönes erlebt hast?
Nein, mir ist etwas in der Art nicht passiert, zumindest nicht, dass es mir aufgefallen wäre :)
Allerdings würde ich es rasch bemerken, wenn man mir fremd ginge- da gibt es in meinen Augen auch keine Kompromisse und auch eine Eheberatung käme für mich nicht in Frage.
Das hat etwas mit meiner Grundhaltung zu tun.
Wenn es erst einmal so weit gekommen ist, dann kann man bei mir auch nichts mehr "kitten".
Una hat geschrieben:Stimmt, für mich ist der Gedanke nicht gleich die Handlung. Denn meiner Meinung nach sind Gedanken in diesem Land immer noch frei und sie sind oft Phantasie, welche einen auch wachrütteln kann. Steigt die Sehnsucht nach Fremdgehen, dann ist das ein Zeichen dafür, dass etwas fehlt. Die Bilder aus der Psyche sind nicht immer gleich mit der Realtiät gleichzusetzen.
Sie sind oft nur methaphorische Bilder. So kann die Sehnsucht nach einem Kind auch die Sehnsucht nach einer neuen Aufgabe sein, ect....
Und hier könnte die Sehnsucht nach Sex anderer Art ein Bild dafür sein, dass sich die TE noch nicht festlegen sollte, weil das Leben noch etwas anderes für sie bereit hält.
Dagegen ist, an sich, nichts auszusetzen, denn jeder Mensch sollte auf die Art und Weise leben, wie er es am Besten mit sich selbst vereinbaren kann.
Ich finde jedoch, dass es Grenzen gibt, die man auch mit seiner berechtigten Existenzfreiheit nicht überschreiten sollen darf.
Dazu gehört für mich, dass man ehrlich und aufrichtig zu seinen Mitmenschen sein muss- je näher eine Person einem steht, desto wichtiger ist es, ehrlich zu ihr zu sein.
Die Threaderstellerin darf und kann sich einen anderen Mann - oder Frau- für die Auslebung ihrer sexuellen Fantasien und das Sammeln von Erfahrungen suchen. Dann sollte sie allerdings ihrem aktuellen Partner ihre Sehnsüchte offen darlegen, finde ich. Denn er hat ebenso das Recht auf ein freies Ausleben seiner Existenz. Er verdient es nicht, angelogen zu werden, denn man selbst wünscht sich schließlich ebenso wenig, betrogen und angelogen zu werden.
In meinen Augen ist das lediglich Empathie und die besitze ich auch bei Menschen, die ich nicht kenne.
Una hat geschrieben:Ja unter anderem redet sie wohl nicht mit ihm, weil sie Angst hätte ihn zu verletzen.
Nehmen wir an, er erführe es, unbeabsichtigt, von selbst. In diesem Fall handle es sich um einen starken Vertrauensbruch- zumindest würde ich es als einen solchen empfinden. Ich kann nicht für ihren Freund sprechen, wie er das finden würde, kann ich nicht beurteilen.
Una hat geschrieben:Das kann auch eine Motivation sein, nicht alles rauszuposaunen. Sie stellt ja hier ihre Gedanken zum darüber nachdenken dar. (Und nicht um moralisch verurteilt zu werden.)
Ich empfinde es als seltsam, in einer Partnerschaft zu lügen. Innerhalb meiner seit Jahren andauernden Beziehung habe ich die Erfahrung gemacht, dass es immer besser ist, die Wahrheit zu sagen, alle "dunklen Seiten" eines selbst, "heraus zu posaunen".
Wenn man den passenden Partner hat, dann ist das auch möglich. Dadurch erlebt die gesamte Partnerschaft ein- in meinen Augen - dickes Plus an Intensität und Vertrauen.
Zudem fühlt man sich mit seinen Ängsten und Sorgen auch nicht allein. Man teilt tatsächlich Freund und Leid miteinander. Und das sehe ich als Sinn einer Partnerschaft. Wenn andere Menschen das nicht so empfinden, dann ist meine Auffassung für sie eben nicht das richtige, in dem Fall benötigen sie etwas anderes.
Una hat geschrieben:Ich denke mir, Dir ist irgendwie ähnliches passiert, denn wieso dieses Mitgefühl mit einem wildfremden Mann?
Von Spekulationen halte ich nichts. Sie sind irrational und fiktiv, nichts weiter.
Una hat geschrieben:Gleichzeitig finde ich es moralinsauer, denn ich empfinde Deine Sätze als Vorwurf. Das hilft doch nix.
Die Threadstellerin hat einen Leidensdruck, sie ist doch kein Monster.
Interessant, dass du ausgerechnet mich ansprichst, denn auch andere User haben sich der Threadterstellerin innerhalb dieses Threads negativ geäußert. :)
Das Thema ist nun einmal stark polarisierend. Es ist fast nicht möglich, dass alle User derselben Meinung sind.
Mir fällt es schwer, zu ergründen, weswegen es gut geheißen wird, wenn die Threaderstellerin ihrem Partner ihre Gefühle, Sehnsüchte und Wünsche vorenthält.
Das ist eine schlechte Basis für eine glückliche und andauernde Partnerschaft (sollte man denn etwas Andauerndes suchen und dauerhaft anstreben).
Meine Meinung ist eben klar definiert: Sie sollte mit ihrem Freund reden, denn er hat es verdient, die knallharte Wahrheit zu erfahren. Nur, weil man ein Thema totschweigt, erstickt man es nicht. Es brodelt im Inneren weiter und wird wahrscheinlich Konsequenzen nach sich ziehen.
Oft genug tut die Wahrheit weh, aber lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende- für beide Seiten.