Proserpina hat geschrieben: Wer ohne finanziellen Background Kinder in die Welt setzt und/oder sich dabei von vorneherein auf den Staat verlässt, verhält sich meiner persönlichen Auffassung nach verantwortungslos.
Es gibt in Deutschland schätzungsweise 6,5 Millionen Menschen, die sog. Transferleistungen beziehen. Die Gründe hierfür sind vielschichtig, die wenigsten "verlassen" sich dabei auf den Staat, sondern suchen händeringend Arbeit. Viele Bezieher von Transferleistungen arbeiten sogar bereits, können aber von ihrer Hände Arbeit nicht leben. Gerade Frauen und alleinerziehende Mütter fallen auch erst später unfreiwillig in das System, z.B. nach einer Scheidung, weil sie keinen Kitaplatz für ihre Kinder finden, oder weil sie "nur" einen unterbezahlten Teilzeitjob bekommen. Neben den finanziellen Entbehrungen sehen sich die meisten Betroffenen diskriminierenden und hämischen Kommentaren seitens der Gesellschaft ausgesetzt. Sicherlich kein einfaches Leben, nein.
Wenn ich moniere, dass Kinder zunehmend in unserer Gesellschaft als „Kostenfaktor“ angesehen werden, möchte ich damit aber auf etwas anderes hinaus:
1.
Madlen81 hat geschrieben:
Unsere finanziellen Überlegungen sind tatsächlich "Luxus-Probleme". Klar würde es mit Kind gehen. Dann aber könnten wir uns sonst nicht mehr viel leisten. Da wir zum einen beruflich als
Das "Problem" ist nur, dass ich auf mehr verzichten könnte/will als mein Mann es derzeit kann.
Ziemliche egoistische Denkweise, in der Regel sind Egoisten keine sehr guten Eltern. Aber zur Beruhigung: viel Zeit zum Geldausgeben hättet ihr dann eh nicht mehr.
Und
2.
AngelikaR hat geschrieben:Angst ist: die soziale Rolle des Versorgers nicht erfüllen zu können. Das Wissen, dass nun 2 Personen finanziell von ihm abhängig sind und dass echt nix schiefgehen darf mit Job und Leistungsfähigkeit.
Meines Erachtens liegt hier ein grundlegender Denkfehler vor.
In welchem Leben geht bitte niemals etwas schief?! Willkommen in der Wirklichkeit:
Morgen kann man vom Auto überfahren werden. Oder man bekommt die Diagnose einer tödlichen Krankheit oder
man verliert seinen Job, sein Haus, seine Familie, einfach alles. **Klopf, Klopf, darf ich mich vorstellen: ich bin das LEBEN**
Es kann doch bei der Entscheidung ein Kind zu kriegen nicht darum gehen, eine Sicherheit zu einer Voraussetzung zu machen, die ohnehin eine Illusion ist. Es gibt keine Sicherheit im Leben. Es gibt gute und schlechte Zeiten und zwischendurch ein paar Schicksalsschläge, mit denen man fertig werden muss.
Es kommt doch darauf an, was ich einem Kind für ein (emotionales) Rüstzeug in die Hand gebe, um in diesem Abenteuer, das sich Leben nennt, zu bestehen. Wer glaubt, dass dies mit ein paar Euro mehr oder weniger auf der hohen Kante getan ist, der irrt gewaltig. Und der sollte wohl besser wirklich keine Kinder kriegen.