Aus Angst ständiges Wegstoßen des Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Pullover
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Beitrag Sa., 19.11.2011, 13:41

Ich fand sein Verhalten auch nicht ganz korrekt.
Aber ich möchte nicht, dass er hier als "Niete" o.ä. bezeichnet wird. Er hat sich schon einiges mit mir mitgemacht und sehr viel Geduld und Offenheit bewiesen.

ich glaube mir tun eure Beiträge (so lieb sie auch gemeint sind) auch nicht gut. was soll ich denn tun? Ich kann und möchte das hier nicht einfach so abbrechen. Er ist gerade meine einzige Konstante, ich habe das Gefühl sonst den Boden unter den Füßen zu verlieren. Es hat sich so viel aufgetan in dieser Therapie, wohin damit? Das geht so nicht. Ich möchte keine neue Therapie.

Das ist alles sch...

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 19.11.2011, 14:04

Pullover hat geschrieben: Er hat sich schon einiges mit mir mitgemacht und sehr viel Geduld und Offenheit bewiesen. .

Pullover, das ist nichts spezielles oder besonders erwähnens- oder lobenswertes. Das gehört einfach zu den Grundanforderungen eines Menschen in einem sozialen Beruf mit dazu. So wie ein Automechaniker selbstverständlich kein Problem damit haben darf dreckige Hände zu bekommen bei der Arbeit.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 19.11.2011, 14:07

Pullover hat geschrieben:Er ist gerade meine einzige Konstante,.
Also bist du emotional abhängig von jemandem der dir nicht gut tut und damit kann sich diese Person rausnehmen was immer sie will. Du wirst keine Konsequenzen ziehen weil du ja abhängig bist.


Pullover hat geschrieben:ich glaube mir tun eure Beiträge (so lieb sie auch gemeint sind) auch nicht gut.
Du willst also weiter in der Lüge daß das alles ja eine tolle, hilfreiche Therapie bei einem qualifizierten Therapeuten ist leben weil die Konsequenzen wenn du dir die Wahrheit eingestehst zu unangenehm sind? Und deshalb solidarisierst du dich mit einem übergriffigen Menschen der NICHT dein Wohl im Sinn hat sondern sein Ego?
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Sa., 19.11.2011, 14:24, insgesamt 2-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 19.11.2011, 14:10

Pullover hat geschrieben:Ich kann und möchte das hier nicht einfach so abbrechen.
Das ist nicht "einfach so". Du quälst dich bereits seit längerer Zeit und nun ist der Therapeut auch noch ausfallend geworden und hat dich verbal angegriffen weil du nicht so tickst wie er es sich wünschen würde.

Einfach so sieht bei mir anders aus.


Wenn nicht ein 100% iges Schuldeingeständnis für das Verhalten kommt nächste Stunde dann kannst du diese Therapie abhaken. Und ich habe so eine Vorahnung daß das nicht kommen wird. Kommt bei solchen Leuten nämlich nur höchst selten.

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Pullover
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Beitrag Sa., 19.11.2011, 14:51

Was ist denn falsch und was ist richtig? Diese Frage stelle ich mir dauernd!

@sausewind: ich möchte hier keine Details über das Gespräch niederschreiben, um möglichst unerkannt zu bleiben. Es waren keine dirketen Beleidigungen. Aber Seitenhiebe, die sehr scharf und teilweise laut gegen mich gerichtet waren.
Das Trauma-Thema fand diesesmal natürlich keinen Platz.


Ich weiß es nicht. Is es das:
münchnerkindl hat geschrieben:du reinzenierst indem du dir das alles gefallen lässt und glaubst "es ja zu verdienen" mit diesem Therapeuten einfach frühere misbräuchliche Beziehungen.
münchnerkindl hat geschrieben:Daß dieser Mensch im Grunde unsensibel und im Falle des Falles auch verbal übergriffig ist hast du von Anfang an intuitiv gespürt und DESHALB hast du auch die ganze Zeit diese Probleme mit der Therapie gehabt und blockiert.
oder ist es ein Teil des "therapeutischen Prozesses", indem ich gerade ganz starke Widerstände zeige, weil sich gerade etwas Ent-wickelt? Möglicherweise bin ich auch Mega-empfindlich und es war nicht so falsch und nicht so laut von ihm, wie ich es vielleicht nur erlebt habe? Ich bin sehr ängstlich. Vielleicht erlebe ich seine Körperhaltung sofort als bedrohlich, die andere als "okay" sehen.

Darf ein Therapeut laut werden?
Darf ein Therapeut genervt sein und das zum Ausdruck bringen?
Darf ein Therapeut sagen, dass er einen gerade schwer aushält (aber trotzdem da ist und bleibt - das hat er auch gesagt)?

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 19.11.2011, 15:15

Pullover hat geschrieben: oder ist es ein Teil des "therapeutischen Prozesses", indem ich gerade ganz starke Widerstände zeige,

Laut und fies werden durch den Therapeuten ist NIE Teil eines therapeutischen Prozesses.

Und "Wiederständen" kommt man nicht mit solchen bösen verbalen Attacken bei. Die Wiederstände haben auch innerhalb der Krankheit einen Sinn. Nämlich den des Schutzes eines verletzten Menschen. Von daher ist das nichts schlimmes das mit Gewalt überwunden werden kann oder sollte.

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Tristezza
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Beitrag Sa., 19.11.2011, 16:08

Pullover hat geschrieben:Darf ein Therapeut laut werden?
Darf ein Therapeut genervt sein und das zum Ausdruck bringen?
Darf ein Therapeut sagen, dass er einen gerade schwer aushält (aber trotzdem da ist und bleibt - das hat er auch gesagt)?
Darf er meiner Meinung nach. Habe auch in der psychotherapeutischen Literatur schon öfter gelesen, dass Therapeuten ihren Patienten mitteilen, was sie empfinden, dass sie die ihre Gegenübertragung kommunizieren, damit etwas geklärt werden und der Patient lernen kann, wie er auf andere wirkt. Ich finde es besser, als wenn der Therapeut die negativen Gefühle in sich hineinfrisst und diese durch die Hintertür in Erscheinung treten. Auch Theras sind "nur" Menschen, und es ist gut, dass sie es sind, weil dadurch eine zwischenmenschliche Erfahrung möglich wird. Wenn Genervtsein und Lautwerden zur Gewohnheit werden, ist das etwas anderes. Aber es ist ja etwas zwischen euch vorgefallen, was für ihn unangenehm war, worauf er eben als Mensch reagiert hat. Deshalb muss er kein schlechter Therapeut sein.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 19.11.2011, 16:22

Tristezza hat geschrieben: Ich finde es besser, als wenn der Therapeut die negativen Gefühle in sich hineinfrisst und diese durch die Hintertür in Erscheinung treten.
Und noch besser wäre es, wenn der Therapeut seine Probleme mit seinem Supervisor klärt und nicht auf dem Klienten abläd.

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titus
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Beitrag Sa., 19.11.2011, 16:30

Also, so ein Satz wie "ich halte Sie nur ganz schwer aus" würde mich in eine große, große Krise stürzen! Ich bin ja noch ein Therapie-Anfänger, aber ich gehe zu einem Therapeuten, weil ich jemanden brauche, der mich aushält - so, wie ich bin. Dass meine Mitmenschen mich gelegentlich nicht aushalten oder irgendwie merkwürdig finden, ertrage ich seit 20 Jahren. Wenn nun aber der einzige Mensch, der mir dabei helfen soll, mich aus diesem Sumpf zu befreien, sagt, dass er mich genauso doof findet (Übersetzung für "schwer auszuhalten"), dann würde ich damit alle Hoffnung verlieren, überhaupt von jemandem verstanden zu werden.

Dass er das DENKT, das kann ich mir gut vorstellen und das ist auch legitim. Aber erstens funktioniert Gegenübertragung ja nicht so, dass der Therapeut ungefiltert alles rausblubbern darf, was ihm einfällt, und zweitens kann man das auch schonender formulieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich jemandem vertrauen könnte, der laut zu mir ist und mir sagt, dass er mich nicht aushält.
Meine Beiträge spiegeln meine persönliche Einstellung wider. Sie sind nicht allgemeingültig; was ich schreibe, muss nicht auf andere Menschen zutreffen. Ich möchte das nicht in jedem Beitrag wiederholen, weil ich es für selbstverständlich halte.

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Beitrag Sa., 19.11.2011, 16:53

titus hat geschrieben:Also, so ein Satz wie "ich halte Sie nur ganz schwer aus" würde mich in eine große, große Krise stürzen!

Ich denke auch daß es mal schwer sein kann eine anstrengende Person auszuhalten wenn man mit der Person zusammenwohnt und sich nicht aus dem Weg gehen kann.

Aber einen Therapeuten/Klienten den man EINE Stunde in der Woche sieht, da kann man sich auch zusammennehmen Geduld zu bewahren. Und wenn man das nicht mal das kann, dann sollte man so fair sein den Klienten an einen Kollegen weiterverweisen.

Weil in dem Fall bedeuet "ich halte sie nur ganz schwer aus", daß du dich gefälligst zu verändern hast damit du erträglicher wirst. Also nicht der Therapeut hat an sich zu arbeite damit er seinen Job besser machen kann, nein, der Klient bekommt "die Schuld" zugeschoben. Sehr bequem...

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Tristezza
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Beitrag Sa., 19.11.2011, 16:59

titus hat geschrieben:dass er mich genauso doof findet (Übersetzung für "schwer auszuhalten")
Das ist jetzt aber sehr frei übersetzt ... ich würde eher übersetzen "sehr anstrengend".

Es war außerdem vermutlich auf die aktuelle Situation bezogen und kein Pauschalurteil.

Ich finde, die TE sollte hier ihrem eigenen Gefühl folgen und nicht den Gefühlen von Userinnen, die die Situation nicht selbst erlebt haben.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 19.11.2011, 17:04

Tristezza hat geschrieben:
Das ist jetzt aber sehr frei übersetzt ... ich würde eher übersetzen "sehr anstrengend"..
Diese Anstrengung besteht genau EINE Stunde die Woche. Und andere Menschen mit anstrengenden Berufen können sich auch nicht so gehen lassen. ZB kann ein sonstiger Dienstleister auch nicht einen Kunden dumm anquatschen nur weil er zu "anstrengend" ist sondern muss für sich einen Weg finden mit dieser Art von psychischer Belastung klarzukommen.

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titus
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Beitrag Sa., 19.11.2011, 17:09

Tristezza, natürlich soll und muss die TE ihrem Gefühl vertrauen. Aber sie fragt ja gerade hier nach, also können doch andere Leute schreiben, wie sie selbst das sehen. Das soll ja keine Anleitung sein, dem zu folgen, was andere geschrieben haben!

Ich weiß auch, wie schwer das ist, in einem Forum die Dinge so zu beschreiben, wie sie sind. Es kann immer passieren, dass die Leser die Situation anders und falsch einschätzen!
Meine Beiträge spiegeln meine persönliche Einstellung wider. Sie sind nicht allgemeingültig; was ich schreibe, muss nicht auf andere Menschen zutreffen. Ich möchte das nicht in jedem Beitrag wiederholen, weil ich es für selbstverständlich halte.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 19.11.2011, 17:24

titus hat geschrieben:Tristezza, natürlich soll und muss die TE ihrem Gefühl vertrauen.
Und was wenn jemand sich schon sein ganzes Leben lang klein macht und die Schuld für alles mögliche immer bei sich sucht nur um weiter gemocht zu werden und Bezugspersonen nicht verlieren zu müssen?

Wäre es in so einem Fall sinnvoll, dem "Gefühl" zu folgen das einen dazu treibt sich weiter so zu verhalten?

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titus
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Beiträge: 235

Beitrag Sa., 19.11.2011, 17:41

Naja, aber ein Forum als alleinige Quelle und Basis für seine eigenen Entscheidungen zu sehen, ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Wenn einem das Gefühl dafür fehlt, ob der Partner / Gesprächspartner / Therapeut sich falsch verhalten hat, ist es schon schwierig, wenn einem von Dritten, die eben nicht dabei waren, gesagt wird, was Sache ist.

Das sind maximal Einschätzungen - die können richtig oder falsch sein.
Meine Beiträge spiegeln meine persönliche Einstellung wider. Sie sind nicht allgemeingültig; was ich schreibe, muss nicht auf andere Menschen zutreffen. Ich möchte das nicht in jedem Beitrag wiederholen, weil ich es für selbstverständlich halte.

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