Noch ein Nachtrag:
Ja lamedia, etwas habe ich vermisst: Sie gab mir kaum Feedback, kam mir oft vor wie ein Therapieroboter. Aber vielleicht wollte sie nur mein Verhalten spiegeln, mir zeigen, wie ich wirke. Verstanden habe ich mich immer sehr gut gefühlt, was oft eine Wahnsinnserleichterung war.
Dass sich dich verstanden hat, ist natürlich sehr wichtig... nur reicht das nicht aus, wobei ich natürlich nicht weiß, wie deine Therapie im einzelnen aussah. Sondern ich bin auch insofern auf der Linie von müki:
Also, was tun, wenn der Impuls mal wieder kommt. Wann ist es ein "echter" Wunsch die Beziehung zu beenden und wann nicht. Wie kann sie diese selbst unterscheiden lernen. Wie kann sie mit solchen Emotionen umgehen lernen ohne sie sofort auszuagieren.
Und so weiter.
Finde ich auch wichtig. Also z.B. dass du in die Lage versetzt wirst, zu lernen, wie du mit Impulsen oder Emotionen umgehen kannst. Ich kenne auch die einen oder anderen überschießenden Emotionen (in anderer Form)... und zumindest bei mir war es nie so, dass sich die Therapie im wesentlichen auf Erklärungen stützte und nicht nur auf "Beziehungsarbeit" (aber auch). Sondern wenn es um den Umgang mit Krisensituationen ging (die ja bei dir ja sogar fast Tagesordnung sind), ging es teils auch sehr pragmatisch und direktiv vor (ist eigentlich m.W. auch üblich... also nix von wegen, Thera bleibt was Krisen angeht in passiver Rolle). Sicher nicht das alleinseligmachende (also es gibt auch noch andere Möglichkeiten), aber ein Ansatz ist z.B. die DBT, den Müki ja schon verlinkte... also ich bin jedenfalls für die eine oder andere Notfallstrategie durchaus dankbar (und hänge nichtmal so wie du in täglichen Auf und Abs drin, wie du sie schilderst). Hast du auch in die Richtung was erarbeiten können... oder zieht es dir immer noch wie Anfangs der Therapie den Boden unter den Füssen weg, wenn ein Tsunami kommt (wie du es bildhaft beschrieben hast)?
Wie es aussieht, wenn die Therapie nun beendet ist (aber wie gesagt, du kannst ja vorher nochmals versuchen sie zu kontaktieren... die KK wird sich vermutlich erstmal an ihrer Meldung orientieren, wenn die überhaupt schon raus ist), weiß ich nicht, wie es dann in Punkto Sperrfrist aussieht. Vielleicht können die Reststunden auch auf einen anderen Thera übertragen werden, wie bereits jemand schrieb. Aber die Frage ist, ob das Restkontingent ausreicht in Anbetracht dessen, was du als noch existierende Schwierigkeiten beschreibst. Als Alternative dürfte eine stat. Therapie offen stehen (die ja auch je nach Klinik teils spezielle Konzepte für emotionale Krisensituationen abieten kann). Auf jedenfall riecht dein Beitrag auch ganz stark danach, dass es wichtig für dich wäre, das du (emotionale) Krisen etwas besser als bisher abfedern kannst, vgl. nur zum Bsp.:
Das klingt melodramatisch, aber ich habe manchmal solche Tiefs mit Suiziddruck, dass ich schon jetzt Angst vor dem nächsten Tief habe. Denn das kommt, so sicher wie die Flut nach der Ebbe. Aber ich will nicht sterben, eigentlich. Aber irgendwas in mir drängt und quält und lässt mir keine Ruhe.
Ich bin ein Stück Vieh, getrieben von irgendwelchen Emotionen, während die Vernunft abschaltet. Im Moment bin ich ziemlich „klar“, schlafe immer noch nicht, weil ich heute weder Diazepam noch Vodka geschluckt hab. Nein, ich habe mich stattdessen mit schmerzhaften Gefühlen beschäftigt, anstatt sie hinunterzuschlucken. Aber dieser klare Zustand wird nicht ewig anhalten. Auch das macht mir Angst. Diese Unberechenbarkeit. Wer weiß schon, wie es mir morgen früh geht. Werd ich Heulattacken haben? Euphorisch sein? Gefühlstot? Oder rasend vor Wut? So dass ich mich wieder betäuben muss? ich weiß es nicht.
Und wenn es schlimmer wird, dann bleibt mangels Thera notfalls auch die Möglichkeit, einen Krisendienst anzurufen... besser als Benzos UND Vodka. Und nee, meiner Meinung nach geht es (zumindest mittelfristig) auch nicht darum destruktive Gefühle zu betäuben oder voll reinzugehen (das sind zudem Extreme, die du anscheinend auch nicht sonderlich ausbalancieren kannst). Sondern wichtig ist auch zu lernen, wann besser Distanzierung wichtig ist, und wie diese angemessen aussehen kann (hoffe auch insofern hast du aus der bisherigen Therapie etwas mitgenommen) - ohne das das andere Extrem "radikale Betäubung, egal wie" nötig wird... Und dass du dann auch nicht mehr so gut wie jeden Impuls ausagieren musst (um später wieder "alles gut" machen zu müssen).