today hat geschrieben: ↑Di., 04.03.2008, 19:11
Die letzte Einsamkeit Jesu:
"Mein Gott mein Gott warum hast du mich verlassen"
Für gewöhnlich wird das als Klageruf interpretiert, dass Gott nicht mehr vor den schier unerträglichen körperlichen Schmerzen schützen würde, indem er den Leidenden offenbar verlassen hätte.
Man müsste bei einer solchen Tortur annehmen, dass kein Mensch sie ertragen könne und die Unerträglichkeit es sei, die die Bewusstlosigkeit noch vor dem Tod einsetzen lasse. So auch die Aussage: "Es ist vollbracht!" Man meint, die noch bei vollem Bewusstsein ertragenen Schmerzen hätten durch den einsetzten Tod nun ein vollbrachtes Ende.
Aber man macht sich für gewöhnlich wenig bewusst, dass die Bibel ja ein mythologisch-spirituelles Werk ist, das eine metaphorische Sprache verwendet, und die Aussagen darin mit Körperlichem oder Physischem leicht verwechselt werden könnten. - In der Unterscheidung besteht die Herausforderung!
Wenn Gott auch einer ist, an wen glaubt er oder ist er verlassen oder kann er nicht verlassen werden?
Unter "Gott" wird ja etwas verstanden, das das Ziel des Glaubens ist.
Der Weise äußert sich vorsichtig, der Narr mit Bestimmtheit über das kommende Wetter.
Wilhelm Busch