Borderline und Suizidgedanken meiner Frau

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candle.
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Beitrag Sa., 12.11.2011, 01:59

Borderline ist eben eine sehr schwammige Wischiwaschi- Diagnose und wird sicher ganz vielen Diagnostizierten nicht gerecht.

Interessanter finde ich die Entstehung, die oft mißinterpretiert wird, denn so weit ich weiß, entsteht "es" in der Pubertät. Mir ist auch sehr unklar inweit das mit dem eigenen Charakter korreliert.

Südländer würden da typisch impulsiv betitelt, während es hier vielleicht schon den Hauch von Störung hat.

Und in diesem Falle kann man wohl nur schauen wie man es selber aushalten kann, ansonsten hilft dann nur die Trennung.

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Adriana
Helferlein
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Beiträge: 110

Beitrag Sa., 12.11.2011, 02:22

Kann ich einfach nicht verstehen, warum eine Borderline-Diagnose als schwammig bezeichnet wird. Es ist doch im ICD ganz klar beschrieben. Und entweder fällt man mit seinen Symptomen in diese Klassifizierung, oder eben nicht. Was genau ist denn daran schwammig? Eine solche Aussage ist schwammig, ja.

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candle.
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Beiträge: 15148

Beitrag Sa., 12.11.2011, 02:28

Vielleicht auch nur deshalb, weil es 5 Mindestkriterien gibt, eine davon wird geheilt und schwupp ist man kein Borderliner mehr. Es ist eben doch nur eine unsichere Sammlung von Symptomatiken, deshalb siehe mal deutsche Übersetzung von Borderline- büdde.

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Xantiana
Forums-Insider
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Beiträge: 309

Beitrag Sa., 12.11.2011, 05:45

Ah- da wird einem ja - ganz anders-
Leute kauft euch endlich zu diesem Thema Fachbücher oda lest sachlich Fachliche Artikel darüber. Ich werd mal Admin fragen ob ich hier mal einen Kurzen Ausschnitt aus meinem Fachbuch reinstellen darf, um hier mal mit so was von halb wissen auf zu räumen.

Kurze diagnostische Symptom Zusammenfassung:
Ein Mensch hatt Borderline wenn folgende Kritterien zu treffen:
  • Schwankungen in der Grundstimmung, die meistens nur wenige Tage, manchmal auch nur Stunden anhalten
    Extremes Verhalten auf weißt in midst. 3 folgenden Lebensbereichen; wie Partnerschaft, um Gang mit Geld, Risikobereitschaft, Substanzmißbrauch
    Verzweifeltes Bemühen, einen tatsächliches oda vermutetes Verlassen werden zu vermeiden
    Ein Muster von instabilen und intensiven zwischenmenschlichen Beziehungen, daß sich durch einen Wechsel extremer Idealisierung- und Abwertung auszeichnet, sprich sie vergöttern aber auch verteufeln ihre Partner,

    Wiederholte suizidale Handlungen, Androhungen und Selbstverletzungen
    Chronisches Gefühl der Ineren Leere
    Unangemessene, starke Wut und/oda Schwierigkeiten, dieses Gefühl zu kontrollieren
    Vorrübergehende, stressabhängige paranormale Vorstellungen oda schwere dissoziative Symptome
Dies ist ein Zitat aus dem Fachbuch . Borderline die andere Art zu fühlen, gemäß an den Kriterien des Klassifikationssytem, ich schreibs gleich auf Deutsch rein:DMS- Diagnostisches und Statistisches Handbuch Psychiatrischer störungen, Ach ja die Abkürzung ist auf Englich

Und wenn mind, 5 von diesen Kriterien zu treffen, dann wird Borderline, zu nächst als Verdachtdiagnose diagnostiziert, erst duch weitere und differenzierte Beobachtungen und Test, kann dann wirklich der Verdacht zur wriklichen Diagnosen werden.

Eine Klinik oda ein Facharzt der nur an hand dieser Kriterien , nach dem Abhak-Schema, die Diagnose Borderline Stellt, und keine weiteren Beobachtungen über einen längeren Zeitraum macht, der oda diese sind nicht wirklich darauf spezialisiert. Und meiner Meinung nach nicht wirklich seriös!!!
In den Beiden Kliniken die eben auf dieses Krankheitsbild speziealisiert waren, mußte ich mehrere Psychologische Tests ausfühlen in einem ich glaube 14-tägigen Rythmus.
Entschuldigt, Hier lief gerade eine Legestenikerrin vorbei. Ich über nehme keine Haftung für die Gramatik und Rechschreibung!

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(e)
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Beiträge: 3983

Beitrag Sa., 12.11.2011, 08:23

Adriana hat geschrieben:Wieso ist eine Klassifizierung ein Konstrukt? Kann gerade gedanklich nicht folgen. Demzufolge wäre ja alles, was im ICD klassifiziert wird, ein Konstrukt.

Hä???

Vielleicht habe ich auch nur ein anderes Verständnis von dem Begriff Konstrukt als du, Elana.
Ne, ich meine nicht die Borderline-PS an sich als Konstrukt, sondern die Entscheidung, diese Krankheit nun Borderline zu nennen und sie gegen andere, verwandte Krankheiten wie z. B. Narzisstische PS abzugrenzen in der Definition (das ist das Konstrukt, die Abgrenzung). Deshalb haben ja die meisten nicht nur eine Diagnose, weil der Mensch eben individuell ist und nicht alles auf eine Definition passt. Jeder Begriff ist ein Konstrukt, womit etwas Wirkliches beschrieben wird. Aber oft reicht eben ein einziger Begriff (in diesem Fall Borderline-Definition) nicht aus. Das ist auch wichtig so, weil sonst eben diese Pauschalwertungen rauskommen. Ein gewaltsamer Borderliner hat eben nicht nur ein Borderliner, sondern ist auch dissozial, womit er vom gewaltlosen Borderliner abgegrenzt wird. Wär doch echt unfair, wenn nun alle Borderliner als gewaltsam gelten würden. Eine solche Ausweitung des Begriffs wäre unzulässig in meinen Augen und träfe eben die Wirklichkeit nicht. Und darum geht es ja: die Realität soll möglichst authentisch widergegeben werden in konkreten Diagnosekriterien, welche von anderen abgegrenzt werden können. Das geht nur mit Differenzierungen und Differenzialdiagnostik.
Lieben Gruß
elana

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Widerling
sporadischer Gast
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Beitrag Sa., 12.11.2011, 11:29

Adriana hat geschrieben:Widerling, du machst deinem Namen alle Ehre.

Ein Kollege von mir sagt öfter mal: "Wer keine Ahnung hat, sollte einfach mal die Fr*** halten." Kluger Rat, finde ich.
Danke für die Blumen.
Ich wollte eigentlich nur zum Ausdruck bringen, wie schwer es für Angehörige ist, einen Faden im Wirrwar zu finden.

Es wird der falsche Weg sein, alles (jedes Verhalten) auf die Diagnose abzuwälzen und umgekehrt muss ein Verständnis für Verhalten eben wegen der psych. Erkrankung vorhanden sein. Dabei nicht den Überblick zu verlieren ist definitiv nicht einfach.

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(e)
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Beiträge: 3983

Beitrag Sa., 12.11.2011, 12:27

@Widerling: Letzten Endes muss man eben ehrlich abwägen, ob der andere einem genug bedeutet, um das alles mitzutragen. Wenn zu viel Schlimmes passiert, entliebt man sich ja auch. Doch wenn eben noch weiterhin Gefühle bestehen, könnte es auch daher herrühren, dass der andere eben doch auch gute Seiten hat, die man bei dem ganzen Frust oftmals vergisst und wegrationalisiert.

Lieben Gruß
Elana
Lieben Gruß
elana

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R.L.Fellner
Psychotherapeut
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Beiträge: 823

Beitrag Sa., 12.11.2011, 13:00

Xantiana hat geschrieben: Kurze diagnostische Symptom Zusammenfassung:
zu diesem Thema und den Schwierigkeiten der diagnostischen Abgrenzung gibt es auch einen ausführlichen Artikel hier auf der Website:

Borderline-Persönlichkeitsstörung / 'Borderline-Syndrom'

Freundliche Grüße,
R.L.Fellner

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münchnerkindl
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Beiträge: 9636

Beitrag Sa., 12.11.2011, 20:04

candle. hat geschrieben:Borderline ist eben eine sehr schwammige Wischiwaschi- Diagnose und wird sicher ganz vielen Diagnostizierten nicht gerecht.
Aber nur deshalb weil es andere Erkrankungen mit ganz ähnlichen Symptomen gibt und viele Ärzte wohl bei der Diagnostik nicht genug Mühe aufwenden um zu einer echten Diagnose zu kommen.

Eine Bekannte zum Beispiel ist Aspergerin und wurde jahrelang auf BL diagnostiziert und behandelt. Mit sehr mässigem Erfolg. Jetzt ist sie als Asperger diagnostiziert (sie hat übrigens selbst den Verdacht entwickelt nachdem sie über Autismus gelesen hatte und hat sich an einer Uni Klinik testen lassen), mit Depressiven Episoden als Zweitdiagnose, sie hat einen behindertengerechten Arbeitsplatz in einer grossen Autismusorganisation und es geht ihr 200% besser als all die Jahre wo Therapeuten an ihrem vermeintlichen BL rumgedoktort haben

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candle.
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weiblich/female, 56
Beiträge: 15148

Beitrag Sa., 12.11.2011, 20:22

münchnerkindl hat geschrieben: Aber nur deshalb weil es andere Erkrankungen mit ganz ähnlichen Symptomen gibt
Da hast du Recht und habe ich ja grad erfahren mit der PTBS Diagnose.

candle
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Ramonakatze
Helferlein
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Beiträge: 125

Beitrag Sa., 19.11.2011, 10:03

Timmy, wie ist es nun weitergegangen?
Ramona

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Xantiana
Forums-Insider
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Beiträge: 309

Beitrag Mi., 28.12.2011, 19:13

Mit deinem Beispiel münchnerkindl,
triffst du den Nagel auf den Kopf.
Für dieses doch sehr breit gefächertes Krankheitsbild, gibt es einfach zu wenige Speziallisten. Und weil es eben zu wenige Fachliche Speziallisten gibt, kommt es häufig vor das dieses Krankheitsbild zu schnell und zu offt falsch gestellt wird.
'Da wird zu schnell nach irgend einer Lieste, die Symptomatik abgehakt und schon hat der Mensch dieses Krankheitsbild, und es wird sich nicht weiter die Mühe gemacht um über differenzial Diagnostk diese Diagnose zu bestätigen.
Bei Borderline kommt es mir so vor, wie bei den Kindern mit ADHS, daß dieses Krankheitsbild einfach zu leicht vertig gestellt wird.

Ach ja der Name dieses Krankheitsbildes kommt daher, daß dieses Krankheitsbild sowohl Psychotische als auch Neurotische Krankheitszüge aufweist und weil die Pat. in einem schmalen Grad von Leben und Tod befinden. Wobei die Benennung dieses Krankheitsbildes schon sehr alt ist, ich glaube in den 1950 gern wurde zum ersten mal so eine Diagnose gestellt.
Längst passt diese Bezeichnug nicht mehr zur Erscheinungsform bzw. der Symptomatilk dieses Krankheitsbildes, die Fachleute die die ICD Kriterien erstellen sollten sich auch mal überlegen ob sie diesesm Krankheitsbild nicht mal einen neuen Namen geben wollen, so wie sie es bei der Multiplenpersönlichkeitsstörung gemacht haben, denn diese heißt jetzt, disoziative Persönlichkeitsstörung.

Einige machen es ja schon, in der Schlemmerklinik in der ich 2009/10 war wird diese Krankheit als Störung der emotionalen Regulationsfähigkeit bezeichnet, und ich finde als selbst betroffene, daß diese Bezeichnung voll ins Schwarze Trifft!!!!
Entschuldigt, Hier lief gerade eine Legestenikerrin vorbei. Ich über nehme keine Haftung für die Gramatik und Rechschreibung!

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