Liebe Widow,
Widow hat geschrieben:[Och Mädels, macht doch bitte kein Gezick ... - Was die Tendenz anbelangt, im Internet Dinge etwas verschwommen darzustellen: Das liegt wohl an der "Hastigkeit", mit der oft geschrieben/geantwortet wird, an der meist fehlenden Nachfrage, die präzisieren könnte, und unterläuft uns doch allen mitunter, oder?]
Ich denke manche meiner Verschwimmungen hier kommen daher, dass sich ein zum Kleinstkind regredierter Clownfischanteil einmischt. Ich kann das selbst nicht gut auseinanderhalten.. zudem ist nunmal jede nahe Beziehung eine ambivalente.
Außerdem liest man halt immer nur das, was man selektiv rausfiltert und worauf man eingehen möchte. Das kann im Sinne der Ratsuchenden sein oder aber auch nicht. Als hier Ratsuchende behalte ich mir vor, zu selektieren was für mich hilfreich ist und was nicht. Skeptische Beiträge hab ich beantwortet, Provokation um der Provokation willen kann von mir aus woanders stattfinden.
So, nun zum Thema:
Ich meine Folgendes: Vielleicht signalisiert Dir Dein Körper, dass Du im Begriff bist, etwas grundlegend zu ändern, unter anderem, diese psychosomatische Erkrankung besser zu ertragen/unter ihr weniger zu leiden. Jetzt meldet sie sich nochmal massiv: Ein letztes Aufflackern, ein (verzweifelt-vergebliches) Erinnern daran, dass Du sie mal "brauchtest" (bitte nicht falsch verstehen!)?
Der Ansatz gefällt mir total gut. Ich bin überzeugt davon, dass Krankheiten immer irgendeine Funktion haben, bin mir sicher, dass die Erkrankung irgendein Vehikel für mich ist. Ich frage mich nur so oft: WOZU?? In Teilen bin ich dem auch schon auf der Spur und dann versteh ich doch auch wieder einfach gar nichts. Will das nich. Will die nicht mehr brauchen. Will das irgendwie anders. Will groß werden..
Vielleicht verhält es sich aber auch so (und da wäre ich bei dem Urlaubs-Faktor), dass Dein Körper Dir zu verstehen geben möchte, jetzt - in dieser temporären "Verlassenheit" - besonders gut auf Dich zu achten, Dir Gutes zu tun, Dich zu verwöhnen, indem er sich "meldet" (wenn auch unsanft)?
Auch ein guter Ansatz. Um mich kümmern, auf mich achten, das kann ich ganz extrem schlecht. Behandel mich selber wie einen Gegenstand, der zu funktionieren hat und bin mit mir selbst schlecht verbunden. Und selbst in so einer Situation kommt es mir vor, als müsste ich mich für Wohlergehen irgendwie schuldig fühlen und verdiens einfach nicht.
und jüngst liegt er auf der "Couch" und zittert ab und zu unkontrollierbar (und das mir!!! Iron Widow!!!).
Meist versuche ich, seine Meldungen zu ignorieren - und ich weiß, dass das dumm ist. Aber momentan geht's noch nicht anders.
Ja, das macht auch irgendwie große Angst. Da ist irgendwas Lebendiges in einem, das sich seiner Natur nach eigentlich so gerne der Kontrolle entziehen würde und dann kontrolliert ein Kopf und erstickt die eigentlichen Lebensimpulse, die total wichtig sind.
Ich spüre auf der Couch meistens gar nichts und eigentlich liegt da nur mein Kopf. Eine nicht nur lieb- sondern auch leiblose Patientin versteigt sich da regelmäßig in ihre Gedanken und ist von sich selbst geschieden. Manchmal, wenn es mir gelingt, kurzzeitig meinen Körper wahrzunehmen, dann ist da nur ein großes undefiniertes Nichts. Nichts benennbares, nichts konkretes. Ein diffuses Dasein, das mich so ängstigt, dass ich entweder einfach kein Wort mehr herausbekomme (Frage des T.: "Was passiert jetzt?" Antwort:"Ich liege hier" - Ach was..) oder mich eben wieder in die vermeintlich sicheren Gefilde meiner Rationalisierungen verziehe und nur noch Kopf bin. Gräßlich. Auch das hasse ich.
Gute Besserung!
Vielen Dank!