Ja, vielleicht. Vielleicht ist Gleichgültigkeit eine Abwehrreaktion. Dann aber wohl eher gegenüber der Sinnlosigkeit des Lebens.Celice hat geschrieben:Wenn ich jetzt Therapeutin wäre, würde ich mir denken: Die Gleichgültigkeit ist eine Abwehr. (Womöglich heftiger Emotionsstürme mit dem Schwerpunkt Wut)
Daran glaube ich nicht. Bzw. nur indirekt. Natürlich leben unsere einzelnen Atombausteine weiter. Es geht ja nichts verloren. Nur können einzelne Atome keine Bewusstsein erzeugen, solange sie nicht einen neuen Menschen zusammen setzen.Celice hat geschrieben:Das Leben ist zu meinem größten Bedauern unsterblich.
Ja, da hast du recht.Ragneda hat geschrieben:Nur ich persönlich, will nicht darüber all zu viel grübeln, weil ich der Meinung bin, dass es einem die Laune verdirbt und einen Schatten über eigene Existenz liegt.
Ok, das hört sich vielleicht nach einer Art "Leistungsdenken" an, aber im Grunde ist es das nicht. Ein Sinn muss ja nicht nur persönliche Leistung sein. Das glaube ich aber nicht.carö hat geschrieben:sinn ist aber nicht zweck oder ziel. da verwechselst du was. mir scheint, du hängst einem ziemlichen leistungsdenken an.. also wertvoll ist das leben für dich nur, wenn es einem höheren zweck dient oder bestimmten zielen gewidmet ist? was ist mit menschen, die aufgrund einer krankheit oder behinderung das nicht vollbringen können, sondern damit beschäftigt sind, v.a. leben zu wollen und am leben teilzuhaben ?
du kommts damit schnell in die absolut menschenverachtende rhethorik bzw. gedanken des unwerten leben.. ist dir klar ?
Die Erhöhung von Komplexität und Vielfalt könnte beispielsweise ein Sinn (Ziel, Zweck...) sein (ist es aber nicht, ist nur ein Beispiel). Und dies würde alle Menschen einschließen, auch Menschen mit Krankheit, Behinderung usw. weil sie die Vielfalt erhöhen würden und den Menschen zur Auseinandersetzung mit der Vielfalt zwingen würden, was wiederum zu mehr Vielfalt führen würde.
Wenn es einen Sinn gäbe, würde dieser alles einschließen in seiner Gesamtheit und man könnte ihn herunter brechen bis auf die Individualebene. Dabei würde es nicht nur um die Leistung eines einzelnen Menschen gehen. So etwas gibt es aber nicht.
Nein, ich glaube nicht. Mit meinem beschränkten Geist empfinde ich jedes Leben eher als ein kleines Wunder. Ich "wundere" mich täglich darüber, dass es so unterschiedliche Menschen gibt, dass Menschen in Häusern leben, welche Technologien sie hervor gebracht haben ... über die komplexen Organismen, die Tiere... Allein wenn ich in einer Straßenbahn sitze, denke ich darüber nach, dass diese ganze Entwicklung der Menschheit einfach unglaublich ist. Die Tatsache, dass ich hier dann auf diesem Planeten in einer Straßenbahn sitze, ist irgendwie unglaublich. Und ich wertschätze das. Aber weiß gleichzeitig, dass ich mich nur so darüber wundere, weil ich eben einen beschränkten Geist habe, der nicht in der Lage ist, die Welt vollständig zu erklären. Letztendlich ist alles nur das Produkt des Zufalls.carö hat geschrieben:ich vermute mal, dass du so denken kannst, weil dir dein eigenes leben so wenig wert ist... kann das sein ?