Kehrusker hat geschrieben:Eine gute Manipulation ist die, die nicht bemerkt wird.
*lol* so kann man es natürlich auch sehen . Aber im Ernst:
Aber im alltäglichen Leben sind Manipulation und Suggestion doch eher unbewußte Vorgänge, die weder derjenige bemerkt, der manipuliert bzw. suggeriert, noch wir selbst.
Ich glaube, man kann es oft schon merken, wenn man auf sein Bauchgefühl hört... z.B. ob sich sowas wie ein "schlechtes Gefühl" einstellt: Im alltäglichen Leben, z.B. beim Autokauf, wenn man unterschwellig wittert über's Ohr gezogen zu werden... oder eine "innere Stimme", die sagt: irgendetwas ist doch faul. Oder in Beziehungen (egal welcher), dass man etwas macht, weil man von einem Schuldgefühl getrieben wird (meinetwegen auch beim Autokauf, wenn der Verkäufer ein "hard-seller" ist). Oder dass man etwas macht, während etwas signalisiert, das man das eigentlich nicht will (bzw. entsprechende Impulse vorhanden sind), usw.
Oder in der Therapie merke ich ja auch (hoffentlich), ob ein Thera eher direktiv ist oder eher "abstinenter" in dem Sinne, dass er sich mit Empfehlungen zurückhält... und eher die Beobachtung eigene Prozesse unterstützt, und z.B. dahingehend fördert, zu erkunden, was ich will.
Eine Frage eines Theras empfand ich mal als suggestiv (ob's so war steht auf einem anderen Blatt, ich weiß sie leider schon gar nicht mehr)... so dass ich (auch empört) erwiderte: Nee, darauf antworte ich jetzt nicht... ich empfinde die Frage als suggestiv . Kann ich empfindlich darauf reagieren, kommt aber darauf an:
Denn es hat in der Tat etwas mit "Kontrolle abgeben" zu tun... und ich wäre bemüht, mich auf nichts einlassen, wenn ich den Eindruck habe, es soll zu meinem Nachteil geschehen. Gibt aber auch Suggestion, die auch förderlich sein können. Bsp.: SERIÖSE Hypnotherapie (z.B. zu Entspannungszwecken). Oder in anderen Entspannungsverfahren wie autogenes Training wird ja auch teils mit Autosuggestionen oder Imaginationen gearbeitet. Ich bediene mich auch selbst gerne mancher imaginationen/imaginativer Verfahren, was schon manches verändern kann. Und das ist somit auch für mich das Entscheidungskriterium: Geschieht etwas zu meiner Hilfe (bzw. kann ich darauf vertrauen) oder will mir jemand "schaden". Selbst Trance/Hypnose (einem Zustand, in dem das Unterbewusste für Suggestionen zugänglicher ist, was zu Heilzwecken genutzt werden kann) wird als Selbsthypnose gesehen:
3. Kann in einem Trancezustand etwas gegen meinen Willen geschehen?
Im Verlaufe einer Trance gibt der Hypnotherapeut sogenannte Suggestionen. Er hat sich vorher kundig gemacht, was das Problem des Patienten ist und was er erreichen will. Die Suggestionen werden also im Sinne der Ziele des Patienten gegeben. Die Suggestionen sind als Angebote zu verstehen, die der Patient annehmen oder ablehnen kann.
Zahlreiche Untersuchungen haben ergeben, daß Menschen in therapeutischer Trance nur auf die Suggestionen reagieren, die für sie bedeutsam sind und mit ihren Zielen übereinstimmen. Die Suggestionen sind also nur dann wirksam, wenn das darin enthaltene Angebot angenommen wird (sog. Selbstsuggestion). Daher kann auch niemand in Trance zu einem Verbrechen angestiftet werden, wenn er es nicht selbst will. Der Mißbrauch dieses Zustandes erhöhter innerer Wandelbarkeit ist daher sowohl durch die erhaltene Selbstbestimmung des Patienten als auch durch die Verpflichtung des Therapeuten, zum Wohle des Patienten zu arbeiten, ausgeschlossen.
http://www.klinikum-saarbruecken.de/npd ... 29therapie
Fazit: Manipulation habe ich im Kontext meiner Postings per se negativ definiert... bei Suggestionen unterscheide ich, ob sie zu meinem Wohl gereichen sollen (z.B. im Rahmen von Heilbehandlungen) oder mir jemand schaden möchte (und letztlich ein Machtspiel spielt). Letzteres möchte ich nicht in meiner PT wissen. Wenn ich kaum darauf vertrauen könnte, dass mir der Thera bzw. die Therapie nicht schaden soll, kann das eine Therapie auch nutzlos machen. Was nun nicht heißen soll, dass es nicht auch schlechter Theras gibt, unpassende Vorgehensweisen oder schwarze Schafe... nur sind Generalisierungen wie von greentree ("begibt sich damit im Grunde genommen in die Nähe von Sektenführern") nicht in dieser Pauschalität zutreffend, sondern (hoffentlich...bzw. davon gehe ich aus) eher Ausnahme.