Welche Art der Psychotherapie passt zu mir?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 11:00

Philosophia hat geschrieben: Fr., 25.01.2019, 10:59 Und ich muss mich trotzdem nicht mit der kleinen Kathrin unterhalten wollen, wenn nur die kleine Kathrin spricht.
Eben. Weshalb Du Dich an sich auch nicht darüber beschweren müsstest...sondern auch einfach aus dem Kontakt gehen kannst, wenn der Dir nicht taugt. :)

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Kaonashi
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 11:02

Philosophia hat geschrieben: Fr., 25.01.2019, 10:59 Die Bedürfnisse haben darf jeder, wie er will. Und ich muss mich trotzdem nicht mit der kleinen Kathrin unterhalten wollen, wenn nur die kleine Kathrin spricht.
Vielleicht hat dich auch nur die Wortwahl gestört?
Wie wäre es gewesen, wenn sie gesagt hätte "ich könnte jetzt wirklich eine Umarmung brauchen"?

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Philosophia
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 11:03

mio: Ja, gut, da haste recht - war halt ne Gruppentherapie einst ;-), aber heute würd ich einfach mit den Augen rollen oder gehen.
Kaonashi: Ja, das wäre viiiiiel besser. Kommt dann noch darauf an, wie saugend der Ausdruck auch sonst ist.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


mio
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 11:10

Philosophia hat geschrieben: Fr., 25.01.2019, 11:03 Kommt dann noch darauf an, wie saugend der Ausdruck auch sonst ist.
Ich glaube das ist eher das "grundsätzliche" Problem bei so Menschen.

Ich hatte mal eine Klassenkameradin (soziale FOS) die in so "Gruppengesprächen" auch immer ihre ach so große Bedürftigkeit raushängen lies (dabei war sie die Älteste! und hatte sogar bereits ein Kind) und verlangte, dass ALLE (in der Klasse) sie lieben und sich um sie kümmern müssen, weil sie das ja schließlich BRAUCHT und wenn sie das nicht bekommt verletzt ist...

Tja, sie kam nicht weit damit. Bei mir nicht und auch bei 90% vom Rest der Klasse nicht. Die fand ich zB. auch "über- bzw. fehlerhaft therapiert", obwohl sie nicht von ihrem "inneren Kind" sprach sondern nur von ihrer ach so ausgeprägten Verletzlichkeit und Bedürftigkeit und durchaus als Erwachsene behandelt werden wollte solange das IHR in den Kram passte.

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Sehr
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 12:53

Ich habe hier von diesen inneren Kindern gelesen..und mir kam es manches mal so rüber, als würden die es als eigene Person betrachten, also zusammen auf Kur gehen und es sich samt Kind/ern gut gehen lassen. Und das oben beschriebene. Dann ist die erwachsenen Person hilflos den Launen des inn. Kindes 'ausgesetzt'. Aber das kann nicht sein.

Ist das innere Kind Modell eher auf Frauen ausgerichtet?
[wegzudenken, mehr nicht]


mio
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 13:01

Sehr hat geschrieben: Fr., 25.01.2019, 12:53 Dann ist die erwachsenen Person hilflos den Launen des inn. Kindes 'ausgesetzt'. Aber das kann nicht sein.
Na ja, da würde ich mal "IST" und "SOLL" Zustand unterscheiden. Ich hab ja tatsächlich sowas wie "Innenkinder" (also die DIS Variante, was mit dem inneren Kind Konzept wie gesagt nicht wirklich was zu tun hat) und wenn die "übernehmen" bin ich ihnen "ausgeliefert", sprich die Erwachsene ist in dem Moment "weg". Aber es war nie das Ziel meiner Therapie (und auch nie meins) das noch zu "unterstützen" sondern ich wollte das besser steuern können/lernen. Ich kann auch mit dem Konzept so wie es gedacht ist nix anfangen, weil meine "erwachsenen" Anteile keinerlei Kontakt zu diesen "Innenkindern" haben/hatten. Aber ich verstehe dennoch den Hintergrund dieses Konzepts, dachte nur selbst früher eher dass ich "sowas" halt nicht habe bzw. nicht "liefern" kann. Stimmte und stimmte nicht...

Sehr hat geschrieben: Fr., 25.01.2019, 12:53 Ist das innere Kind Modell eher auf Frauen ausgerichtet?


Ich denke das ist geschlechtsneutral. Warum sollte es denn nur auf Frauen ausgerichtet sein Deiner Meinung nach? Wo ist da der Unterschied?


Marilen
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 13:18

Ich bin auch jemand, der mit dem Bild vom inneren Kind nichts anfangen kann.
Ist es denn etwas spezifisch kindliches sich z.B. traurig zu fühlen? Bei mir sind die Gefühle irgendwie mitgewachsen.
Wenn ich also z.B. traurig bin, dann bin ich Marilen hier und heute traurig.
Vielleicht kann ich aber auch nichts damit anfangen weil ich täglich Kinder um mich habe und mich schon deutlich unterschieden wahrnehme.
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.

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Sehr
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 13:20

Ich kenne das innere Kind-Ding erst seit ich hier bin. Keine Ahnung. Hier sind aber auch mehr Frauen.
[wegzudenken, mehr nicht]


mio
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 13:24

Marilen hat geschrieben: Fr., 25.01.2019, 13:18 Wenn ich also z.B. traurig bin, dann bin ich Marilen hier und heute traurig.
Das kenne ich zB. mittlerweile anders. Ich kann auch "heute" traurig sein, aber es ist eigentlich eine "alte" Traurigkeit. Dh. es hat mit dem hier und heute dann halt nullkommanull direkt zu tun. Bei mir kommt das dann von "kindlichen Anteilen". Früher hab ich das nicht "mitbekommen" wenn das so war, da war dann wirklich "Blackout", also kein "Zugang".

Im Grunde sind das die Gefühle die ich echt störend und auch "unangebracht" finde, weil eben "lange vorbei". Wenn ich wegen etwas traurig bin was HEUTE faktisch traurig ist finde ich das nicht so schwierig, aber wenn ich selbst weiss, dass das eigentlich "Unsinn" ist, dann finde ich es weit schwieriger damit umzugehen. Auch weil ich zB. nicht ungerecht sein möchte.


Marilen
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 13:27

Aber das bist doch trotzdem du heute, die traurig ist?
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.


mio
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 13:31

Sehr hat geschrieben: Fr., 25.01.2019, 13:20 Ich kenne das innere Kind-Ding erst seit ich hier bin.
Kannst Du Dich an Dich als Kind erinnern?

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lisbeth
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 13:33

Marilen hat geschrieben: Fr., 25.01.2019, 13:27 Aber das bist doch trotzdem du heute, die traurig ist?
Aber es gibt (bei mir) eine Traurigkeit, die in ihrer Intensität und in ihrem Ausmaß durch das, was aktuell ist, nicht "logisch" ist. Das ist für mich meistens ein Hinweis, dass da durch irgendwas "alte Gefühle" wieder aktiviert wurden.
Wie man das nun nennt: Inneres Kind, oder "alte Gefühle" oder "kindliche Gefühle" oder was auch immer - ist glaubich ziemlich egal.

Die alten Gefühle, das ist die Traurigkeit aus der Kindheit, die zB keinen Raum hatte, die nicht sein durfte, die ich wegschieben musste. Und ja, das bin trotzdem ICH. Aber das was da emotional gerade passiert, hat mit dem Hier und Heute relativ wenig zu tun, sondern mit kindlichen Bedürfnissen, die nicht sein durften oder die nie erfüllt wurden - daher kommt wahrscheinlich diese "Innere-Kind-Metapher".
When hope is not pinned wriggling onto a shiny image or expectation, it sometimes floats forth and opens.
― Anne Lamott


mio
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 13:35

Marilen hat geschrieben: Fr., 25.01.2019, 13:27 Aber das bist doch trotzdem du heute, die traurig ist?
Jein. Es fühlt sich für mich halt null so an. Null. Rein "rational" ist mir klar, dass ich das "sein muss", aber es fühlt sich eben nicht so an. :dunno:

Das kannst Du Dir ungefähr so vorstellen als ob es Dir an sich gut geht, alles gut läuft etc. pp. und im "Hintergrund" ist da "diese Stimme" und "dieses Gefühl" das sagt: "Ich bin traurig." Und das ist halt wirklich eine Stimme in meinem Kopf, eine Stimme die nicht "meine" ist, also auch nicht vom Sprachklang etc. pp. So wie "zwei Ebenen" die gleichzeitig da sind.


Marilen
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 13:37

Lisbeth.

ja, das was du schreibst, das kenne ich auch aber ich nehme das als zu mir heute wahr.
Ich denke da dann eher es ist meine Struktur, das Kind zu nennen, darauf wäre ich nie gekommen und ich würde mich auch nicht ernst genommen fühlen in meinem Schmerz heute.
Aber ok.
Innenkinder sind nochmal was anderes?
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Marilen
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Beitrag Fr., 25.01.2019, 13:42

Mio,

das ist sehr vielschichtig und komplex und ich stell es mir sehr kräftezehrend vor.
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.

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