Dissoziative Identitätsstörung oder ähnliches?

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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turbulent2
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Beitrag So., 01.05.2011, 15:38

Meine destruktiven, wollen schützen, wissen nur nicht wie man das ohne Zerstörung und Wutanfälle oder einfach abzuhauen macht.
Oder sich selbst bestrafen, durch schneiden, wenn man eine Grenze nicht aufzeigen konnte.
Am Anfangen auch extrem gegen eine Therapie, hatten angst, dass sie alles verlieren würden ( denn das aggressive gibt auch sicherheit) aber mittlerweile geht eine Zusammenarbeit mit der Therapeutin besser.

Wir machen auch viel für die Kleine, die soviel Schmerz hat und die ganzen Traumata gespeichert hat.
Damit sie es jetzt schön hat.
Auch imaginär, zu jemandem gehen dürfen, der sicher ist.
Oder auch in "echt", Kuscheltiere, Kuscheldecken, bestimmte Kleidung, Essen ect.
Alles, was sie gerne hat.

Wir sind auch co-bewusst, bis auf einen Anteil, dadurch sind Amnesien seltener.
Bloß halt, wenn der da ist, den wir alle nicht kennen.
Diese Zeitlücken machen mir keine angst mehr, weil ich darauf vertrauen kann, dass er keinen Mist baut und uns nicht in Gefahr bringt.
Der kauft manchmal Sachen, die wir dann monatespäter irgendwo finden und nicht wissen, dass wir sie gekauft haben,
hört andere Musik, die dann pltzlich auf dem Pc auftaucht.
Und so Zeug, alles nicht gefährlich und wenn scheinbar manchmal was zuviel wird und man "weg muss", ist das okay.
Dagegen ankämpfen machts eh nur schlimmer.

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Waldschratin
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Beitrag So., 01.05.2011, 18:07

Wenns nicht weiter gefährlich war,haben wir da auch nix dagegen gemacht oder es "in Arbeit" genommen.
Es war zwar manchmal nervig,v.a. so Dinge wie Klamotten - da ging manchmal der Punk ab bei uns,weils doch recht unterschiedliche Vorlieben gab -,aber wesentlich Energien drauf verschwendet haben wir da auch nicht.

Ich komm hier dauernd durcheinander mit "ich" und "wir".
Jetzt kommt das "Ich" ganz selbstverständlich,aber für früher hätte das einfach nicht gepaßt - außerdem hätten da alle was dagegen gehabt. In Ich-Form gings da nur,um nach außen nicht weiter aufzufallen.

Ich hoffe mal,das bringt euch hier nicht durcheinander,wenn ich mal "ich" und dann wieder auf früher bezogen "wir" schreibe...

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turbulent2
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Beitrag Mo., 02.05.2011, 06:15

ich schreibe nur ich, wenn ich mich meine
Also die, die hier schreibt.
Sobald jemand andere "mitmischt", schreibe ich wir, oder wenn es eben uns alle betrifft.

Aber nach außen, sage ich auch ICH, man will ja nicht als völligst verwirrt auftreten xD

Ja, stimmt, bei uns rockts eh immer.
Bei der Kleiderwahl sind eigentlich fast alle beteiligt, sodass ich meine liebe Müh hab, nicht ganz freaky auszusehen.
Punk, Skater, Baby-rosa, geringelt&kariert, muss man da irgendwie kombinieren, ansonsten schmiert man tierisch ab, weil sich jemand unsicher fühhlt.
Schwer xD

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Tamila
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Beitrag Mo., 02.05.2011, 18:43

Hallo zusammen,

wow, soviel Mitbeteiligung. Wie schön!!!

Frage an Turbulent dazu:
Wir sind auch co-bewusst, bis auf einen Anteil, dadurch sind Amnesien seltener.
Bloß halt, wenn der da ist, den wir alle nicht kennen.
Warst du von Beginn an cobewusst oder erst durch die Therapie?
Ich meine, auch cobewusst zu sein, jedoch nicht immer deutlich, was sich da genau regt, kenne also nicht alle Anteile.

Heute z.B. merkte ich im Team, dass ich plötzlich sehr sehr abwehrend war bezüglich einer Sache. Man könnte jetzt sagen, dass gehört auch zu einem "normalen" Menschen, ohne DIS. Was mir aber auffiel, dass ich so gar nicht sein wollte. Ich konnte auch nicht das sagen, was ich eigentlich sagen wollte, worauf ich dann auch nicht die entsprechenden Antworten bekam, die ich gebraucht hatte. Danach war ich voll erschöpft, hatte Kopfweh. Erst dachte ich auf der Heimfahrt: war das das Kind? Nein, das hatte ich morgens erstmal an einen sicheren inneren Ort gebracht. Dann fiel mir ein, dass vielleicht dieser Anteil eigentlich ein Beschützer-Teil sein könnte. Denn in dem Gespräch gings um Verantwortung, die ich von mir abgrenzen wollte. Nur, die Art, wie ich war, war nicht so, wie ich wollte. Ich musste sogar danach eine Kollegin fragen, wie ich rüberkam, was ich eigentlich laut ihrer Einschätzung wollte. Ich wusste also nicht genau, was wirklich ablief.
Ich weiß nicht, ob ihr wißt was ich meine....aber vielleicht doch?

Also könnte es sein, dass in mir etwas/jemand zuständig ist, dafür, dass ich nicht überfordert bin und nicht zuviel Verantwortung auf mich nehme und dann eher zu emotional reagiert, wobei ich, die Hauptpersönlichkeit das ganz anders ausdrücken und sagen wollte? Das hier der Trigger war: nimm das auf dich, musst alles du machen (als Programm) und dann dieser Anteil übernahm, also darauf rauskommt? Ein Abwehrer? Nicht so sinnvoll im Team, finde ich, aber Fakt war, als ich mir das als Anteil vorstellte, hatte ich plötzlich Verständnis dafür und empfand Dankbarkeit, zumindest gegenüber der Absicht hinter dem Verhalten.

Wisst ihr mehr dazu? Was meint ihr?

LG Memory
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turbulent2
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Beitrag Mo., 02.05.2011, 21:28

Also jedes System ist unterschiedlich.
Jeder Anteil hat seine Aufgaben, so verdreht sie nach außenhin auch scheinen mögen, hatten sie damals einen guten Grund, so zu sein und zu handeln.
Es gibt soviele verschiedene Systeme, wie es menschen gibt.
Man kann da nicht einem Plan/Muster folgen, sondern muss sich selbst und dei anderen kennenlernen.

Ich war schon immer co-bewusst ja.
Seit ich denken kann.
Jedoch kannte ich die Anteile vor der Therapie nicht so gut wie jetzt.
Also die Kommunikation und auch das Verständnis ist besser geworden.
Vor und die ersten Jahre in der Therapie, habe ich nur weggedrängt und die Anteile nicht zugelassen, was alles nur noch schlimmer gemacht hat.
Jetzt ,wo wir alle da sein dürfen geht es wesentlich besser.


Waldschratin
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Beitrag Di., 03.05.2011, 07:42

Bei uns war das mit dem Co-Bewußtsein teis-teils...
Erstmal hatte die Managerin alleine das Sagen,aber war es schon gewohnt,daß da immer ein/zwei Leutchen "mitsoufflierten".
Dann stellte sich schnell heraus,daß es eine Gruppe gab,die voneinander schon immer gewußt haben.
Aber es gab auch andere Gruppen,die zwar untereinander voneinander wußten,aber nix von den anderen Gruppen.
Und es gab Einzelne,die nach wie vor dachten,sie seien alleine hier und der Rest seien Hirngespinnste.Was dann zu großen Aggressionen immer führte,weil die "Hirngespinnste" sowas natürlich nicht duldeten...

Was du beschreibst mit diesem "Wechseln,ohne zu wechseln",das kannten wir auch,aber erst zu Zeiten,als wir uns schon ein gut Stück zusammengerauft hatten.Das war dann manchmal,als ob der Managerin das Reden verboten sei und sie in ner Art "Käseglocke" grade noch mitbekam,was die andere Person sagte und tat,aber sie selber konnte nicht mehr eingreifen,nur versuchen,wieder "nach vorne" zu kommen.Was manchmal ging und manchmal nicht...

Aber ich seh das ganz genau wie turbulent2:
Jedes System ist anders,hat seine eigenen Regeln.

Trau da ruhig deinen eigenen Wahrnehmungen - und: frag doch mal die anderen in dir,was die dazu meinen.

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turbulent2
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Beitrag Di., 03.05.2011, 14:08

ich muss sagen, dass man mit dem einfach jemanden innen Ansprechen auch vorsichtig sein muss.
Mir ist das mal ganz am Anfang passiert, da habe ich jemandem eine Frage gestellt und da kam soviel rausgebrochen, dass ich erstmal völlig wegdissoziiert bin.
Also frag ruhig, wenn du dich sicher fühlst und die Frage nicht "gefährlich" sein kann.

Also zum Beispiel: Was möchtet ihr anziehen, was möchtet ihr heute machen?

Ich habe damals den Fehler gemacht und gefragt, was grade jemanden so traurig macht ( weil ich es so extrem spürte und kaum aushalten konnte) und bekam dann heftigste Flashs geschickt.

Also grundsätzlich finde ich Fragen gut, aber man sollte drauf achten, was genau man fragt und ob das irgendwie "triggern" könnte.
glg


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Beitrag Di., 03.05.2011, 18:56

Da hast du recht...

Ich glaub,ich hätts anders formulieren sollen.Eher so Richtung "schaff mal ne Gelegenheit,daß andere sich mitteilen können".
Viele legen ja dann ein Buch bereit und signalisieren nach innen,daß jeder da schreiben darf,wenn er will und was er will.
Und da kann dann auch schon mal ne Frage stehen.Oder Absprachen etc.

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turbulent2
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Beitrag Di., 03.05.2011, 19:06

Japps, sowas ist gut
Oder Bilder malen lassen, mache ich oft, weil die Kleinen nicht gut schreiben können.
Und oft keine Worte finden und dann malen sie.
Was sie sehen, dass ist für beide Seiten leichter.

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Tamila
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Beitrag Di., 03.05.2011, 19:19

Hallochen,

ja, das les ich mir mal morgen in Ruhe durch!! Danke! Morgen ist Therapiestunde und ich muss erst mal überhaupt das Thema DIS ansprechen...ich glaube, er arbeitet nicht zwingend mit Diagnosen zumindest nicht gegüber dem Patienten. Ich nehm mal an, in der Tiefenpsychologie ist das anders. Aber er ist sehr offen und wird erstmal meine erfahrungen mit dem imagniären sicheren Ort sich anhören. Dann sehe ich weiter, was er meint und was er mir rät.

Ich werd euch morgen mal bescheid sagen. Gestern jedenfalls gings mir sehr gut, nachdem ich diesen Anteil wahrnahm als Schutz gegen zuviel Verantwortungsübergabe und diesem Anteil auch meine Dankbarkeit gezeigt habe. Ich nehme mal an, egal wie dissoziiert meine Identität nun ist, wenn die Methodik hilft, mir Ruhe zu vermitteln und innere Ordnung, werd ich das beibehalten.

Die Schwierigkeit ist einfach, dass ich nicht weiß, wie ich bin, wenn ich morgen ihm gegenüber sitze. Da kann wieder alles sein...und nicht das, was ich ansprechen wollte! Ich hoffe, das krieg ich noch in Griff. Ich hab vor, vorher nach innen mich zu richten und erst mal, alle Anteile, die ich vermute an den sicheren Ort zu bringen und versprechen, dass ich alles beachten versuche und was ich vorhabe. Ich hoffe, dass ich dann sicher bin zu sprechen ohne Dissos.

Bin gespannt! Ihr habt mir gute Tipps gegeben, auch mit den Fragen, denn ich habe schon etwas Angst, wenn ich Fragen nach innen richte, das auch wirklich eine Erinnerung hochkommt. Aktuell fühl ich mich nicht gewachsen noch mehr auszuhalten. Außerdem find ich gut, die Idee mit dem Buch, mal sehen, was da rauskommt, ob es überhaupt funktioniert! Bis morgen!

LG Memory
लोकाः समस्ताः सुखिनो भवन्तु]

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turbulent2
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Beitrag Di., 03.05.2011, 19:26

viel glück
Vielleicht hilft, Zettel schreiben
falls du garnichts merh sagen kannst morgen.


Waldschratin
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Beitrag Mi., 04.05.2011, 06:49

*Daumem drück und dir ne gute Therastunde wünsch*

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Tamila
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Beitrag Mi., 04.05.2011, 09:04

Hallo zusammen!

Danke für die lieben worte für heute nachmittag! Jetzt sitz ich in der Arbeit, hab kurz Luft und der Morgen war schon wie die Nacht unruhig. Hab am Daumen ne Brandblase. Nachts komische Träume, zu früh aufgewacht. Wahrnehmung daneben. Schleier auf den Augen. In der Arbeit mühsam ankommend innerlich. Ich spür Angst und weiß nicht warum.
Ich schreibs hier auf, weil ich es selbst heute nochmal lesen kann abends. sonst vergess ich sowas bis abends wieder. Wahrscheinlich ist in mir Aufregung vor dem Termin.
Hab einiges aufgeschrieben, aber muss es mal mit Stichpunkten versuchen, denn manchmal kann ich das Geschriebene nicht mehr ordnen sonst...


LG Memory
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turbulent2
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Beitrag Mi., 04.05.2011, 10:18

Das hört sich doch nach einem guten Plan an!
Du sorgst für dich /euch und das finde ich klasse!

ich sag mir immer: Ihr könnt noch eine Stunde vor dem Termin nervös sein, aber jetzt muss ich arbeiten und brauche dafür all meine Kraft.
Ihr dürft später, ganz versprochen, angst haben und aufgeregt sein, aber jetzt ist das nicht gut für mich.

Also du darfst deinen Anteilen auch Grenzen setzen!
Bei meinen ist wichtig, ihnen aber auch Ausweichmöglichkeiten zu bieten, damit sie sich nicht weggestoßen fühlen!

alles liebe

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Tamila
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Beitrag Mi., 04.05.2011, 11:17

Mei, ich bin so froh grad, dass euch hier im forum hab mit euren Tipps
und Ermunterungen! Ja, das werd ich mir merken: Grenzen setzen...all das klappt schon recht gut, die bisherigen Tipps.
Habe entdeckt, die Sehstörung von heute war recht heftig. Ich hab mal überprüft, ob eine Strategie hilft, die ich vor paar Wochen angewandt hab, da hab ich den Missbrauch wieder ganz verdrängen wollen, das missbr. Kind leugnen usw. und die Sehstörung war massiv. Dann hab ich dran gearbeitet, auch gefühlsmässig (oder vor allem gefühlsmäßig) dass ich mir glaube und nicht leugne. Dann hab ich SOFORT wieder einen klaren Blick gehabt.
Das hab ich vorhin auch probiert auf dem Klo. ich hab nämlich gemerkt, dass da was in mir die Diagnose DIS ablehnen würde, aus Angst vor Stigma usw. oder was weiß ich.....dann hab ich angefangen zu fühlen, dass ich versuche mir zu glauben, dass es so wohl sein wird oder in etwa so. Hopps....genial: ich sehe wieder glasklar.....
Also das alles ist schon unglaublich komisch und eigenartig, wenn man solches Geschehen in sich beobachtet und testet usw.

bin ich froh, wieder zu sehen. Ist sonst gefährlich mit Auto fahren....

Bis abends und danke an euch für ALLES bis jetzt!

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