Was ist es ? leiden durch die Therapie ?

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*AufdemWeg*
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Beitrag Do., 24.03.2011, 22:37

ich denke manchmal:
ADW du meinst du gar nicht sie
du kennst sie nicht einmal
und dann kommt das Gefühl
sie zu missbrauchen
zu meinen Zwecken
für meine Bedürfnisse...
dann tut es mir weh
nicht so sagen zu können wie Lou z.B.
Zuletzt geändert von *AufdemWeg* am Do., 24.03.2011, 22:38, insgesamt 1-mal geändert.
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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montagne
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Beitrag Do., 24.03.2011, 22:38

ich glaube das man für die gleich geschlechtliche liebe geboren sein muss -
Ich brauche da nicht zu glauben, ich weiß aus Erfahrung, dass es nicht so ist. Man ist weder für die homo- noch für die heterosexuelle Liebe per se geboren. Sicher gibt es Menschen die extrem stark zu einem Pol hinneigen. Sind aber auch nicht so viele wie man meint. Es leben nur viele so, aus pragmatischen Gründen. In der Phantasie sieht es nicht sleten anders aus.
Ist aber sicher nicht die Ursache für Verliebtheit einer Klientin zu ihrer Therapeutin.

Du sagst du hast Mitleid, ich finde das eigentlich ziemlich herablassend, Sahra, Schade. ich frage mich da auch, was ist deine Motivation für diesen Thread, was sind deine gefühle zu deiner Therapeutin/zu deinem Therapeut? Vermisst du das was?

Ich denke es ist deutlich zu kurz gegriffen, bei allem Respekt, auch naiv zu glauben, das menschen, die verleibt in die therapeutin waren oder sie halt als Mutter sahen nur noch die Trauer haben, wenn die Therapue vorüber ist. Glaubst du nicht, die sehen die Erfolge, wärend der Therapue, danach? und sind irre dankbar für das erreichte, für das Wertvolle, was sie bekamen?
Glaubst du nicht, das Menschen generell, also gilt es auch für die Therapie, auch gerne verliebt sind oder gerne jemandem haben, den sie als Mutter-Ersatz sehen können (wenn sie eben keine gute eiegne Mutter haben)? Gerne die warmen Gefühle genießen? Es ist doch nicht alles nur Leid.


@Lou:
Ich bin richtig überrascht, dass ich hier so viel "ich mag meine Thera wie eine Mama" lese. Das ist bei mir überhaupt nicht der Fall.
Ich hab nicht das Bedürfnis ihr in die Arme zu fallen und mich auszuheulen, vielleicht sollte ich aber gerade das eher haben in einer Therapie?!
Bei mir geht es schon in Richtung Mutter-/Elternersatz. Sie ist faktisch noch der einzige Mensch, den ich kenne, der eine generation weiter ist als ich und mit dem ich über Privates sprechen kann. Trotzdem habe ich nun nicht das Bedürfnis ihr in die Arme zu fallen, das eine hat mit dem anderen für mich nicht so viel zu tun. das Ausweinen gabs aber schon... hat weniger mit Bedürfnis, als mit Containing zu tun, denke ich. Wie bei einem Kind halt auch.
amor fati

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Sahra-Marie
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Beitrag Do., 24.03.2011, 22:39

Lou Salomé hat geschrieben: Die jetzige Therapie ist ziemlich kühl, sachlich, ergebnisorientiert (zumindest kommt es mir so vor).
Das passt zu mir und ich hatte immer das Gefühl es tut sich was.
Kein Wunder von jetzt auf gleich, aber das kann ich auch nicht erwarten. Ich merke, dass es in kleinen Schritten vorwärts geht und ich aktiv an mir arbeiten kann.
das du aktiv an dir arbeiten kannst macht deine verbindung die du zu ihr hast ,
auch wenn es schwer ist für dich hört es sich für mich so an das es auch gut ist
sei nicht so traurig es wird besser werden , glaub mir

lg sahra-marie

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Sahra-Marie
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Beitrag Do., 24.03.2011, 22:52

vallée hat geschrieben:
Du sagst du hast Mitleid, ich finde das eigentlich ziemlich herablassend, Sahra, Schade. ich frage mich da auch, was ist deine Motivation für diesen Thread, was sind deine gefühle zu deiner Therapeutin/zu deinem Therapeut? Vermisst du das was?
hallo vallee ,
tut mir leid wenn hier jetzt ein negativer beigeschmack entsteht
was ist am mitleid herablassend , ? mitgefühl wäre das besser ? ich möchte nicht herablassend erscheinen war nicht mein ziel
meine gefühle zu meinem therapeut - ich würde sie wie zu einem guten vater beschreiben den ich nicht hatte -
ich vermisse was meinen therapeut angeht nichts , ich denke das ich da zu realistisch bin meine wünsche sind durch mein elternhaus sehr reduziert , -
Glaubst du nicht, das Menschen generell, also gilt es auch für die Therapie, auch gerne verliebt sind oder gerne jemandem haben, den sie als Mutter-Ersatz sehen können (wenn sie eben keine gute eiegne Mutter haben)? Gerne die warmen Gefühle genießen? Es ist doch nicht alles nur Leid.
warum denkst du das ich das so sehen könnte ? macht mich jetzt aber etwas traurig weil ich mich verkannt fühle -

sahra-marie

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Sahra-Marie
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Beitrag Do., 24.03.2011, 23:07

*AufdemWeg* hat geschrieben:ich denke manchmal:
ADW du meinst du gar nicht sie
du kennst sie nicht einmal
und dann kommt das Gefühl
sie zu missbrauchen
zu meinen Zwecken
für meine Bedürfnisse...
dann tut es mir weh
nicht so sagen zu können wie Lou z.B.
sie ist deine therapeutin , sie lässt sich nicht missbrauchen , weißt du wo das negative gefühl in dir hingehört ? wenn ich mit meinem thera nicht klar komme hat es meist damit zu tun das er sich wie mein vater verhalten hat , darauf reagiere ich negativ - damit meine ich das du vieleicht deshalb denkst das du sie gar nicht meinst ...


montagne
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Beitrag Do., 24.03.2011, 23:20

Für mich sind Mitleid und Mitgefühl nicht nur 2 unterschiedliche Worte. Es sind ganz unterschiedliche Kategorien. Mitleid empfinde ich als grenzenlos/grenzüberschreitend in beide Richtungen. Tatsächlich grundsätzlich als von oben herab. Kein wirklich Einlassen, denn das wüerde ja bedeuten, dass man sich mit dem anderen identifiziert. Sondern ein auf Distanz bleiben und eben Almosen verteilen. Vllt. sehe ich das auch nur zu krass, aber so stellt sich für mich Mitleid dar.

Mitgefühl ist ein mitschwingen. Ein mit fühlen eben.

Warum ich denke das du so denkst? Weil du das hier schriebst:
mir fehlt das positive was in der therapie erreicht wurde übrig ist traurigkeit wenn es zu ende ist - die darf ja auch sein trotzdem sollte der erfolg überwiegen
Impliziert für mich, das du nicht glauben kannst, das Menschen, die verliebt sich in die Therapeutin oder sonst wie stark emotional gebunden, das positive überwiegend sehen. Mitleid impliziert eben auch Leid, grundsätzliches Leid. Klar mag es mit mehr oder weniger Leid verbunden sein, wenn man verleibt ist, aber muss es dass? Ich sehe meine Therapeutin als eine Art Mutterfigur, trotzdem wünsche ich sie mir nicht als Mutter oder als große Schwester. Sondern als das was sie ist, als Therapeutin. Ich habe viel gelitten in meiner Therapie, aber nicht direkt deshalb.

meine wünsche sind durch mein elternhaus sehr reduziert , -
Glaubst du das ist immer richtig?
amor fati

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Sahra-Marie
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Beitrag Do., 24.03.2011, 23:38

hast du das gefühl ich wäre grenzüberschreitend ? sind meine antworten auf die post hier grenzüberschreitend ? ich habe mitgefühl , großes sogar
den unterschied zwischen mitleid und mitgefühl sehe ich nicht so wie du , aber ich kann damit etwas anfangen -
mir geht es nicht darum das menschen die verliebt sind nicht das positive aus ihrer therapie hervorheben , ich lese das es ihnen schlecht geht und das was hier geschrieben wurde , auch deine meinung zu deiner thera , sehe ich als positiv wenn jemand so traurig ist in seinen gefühlen , so wie oben schon geschrieben das der thread auch andere sichtweisen öffnen kann , muss ja nicht aber kann und wenn er nur klar macht da gibt es noch mehr denen es so geht wie mir -

wenn meine wünsche durch mein elternhaus reduziert sind , wieso fragst du mich ob ich glaube ob das immer richtig ist ? es ist eine tatsache das es so ist ...


sahra-marie


montagne
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Beitrag Do., 24.03.2011, 23:47

Ich meine ob deine Wünsche heute noch reduziert sein müssen oder ob du dir nicht hin und wieder (zum Beispiel in der Therapie) erlauben kannst anspruchsvoller zu sein. Mehr für dich zu verlangen, zu wollen.

Zu dem anderen morgen, wenn ich frischer bin. (Sonst kommt nur noch Käse raus.)
amor fati

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Woman
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 01:12

Hallo Sahra-Marie,
ich gehe zur Therapie weil ich einen leidensdruck habe , erwarte vom t. das er mir hilft damit zurecht zu kommen – was ist es was es euch so schwer macht wenn das Ende der Therapie abzusehen ist
eigentlich bedeutet es doch dass das Problem gelöst wurde ?
Ich glaube nicht, dass nach jedem Therapieende auch immer die Probleme
gelöst sind. Leider sind manche Therapien durch Begrenzungen finanzieller
oder anderer Art irgendwann einfach zu Ende, obwohl man selbst das Gefühl hat,
dass man noch nicht so weit ist, den Weg alleine weiter zu gehen. Das
macht Angst! Je nach Dauer der Therapie ist ein Vertrauensverhältnis
und eine Nähe entstanden, an die sich viele Klienten klammern. Nicht Jeder
hat ein gefestigtes soziales Umfeld, in das er zurückkehren kann.
was ist es für eine liebe die von euch hier beschrieben wird ?
würdet ihr draußen diesen Mann /frau genauso sehen , wäre er der/die wirkliche zum verlieben mit dem ihr eine Beziehung eingehen möchtet ?
Ja, ich würde meinen T. draußen genau so sehen!
aber ich wollte nicht mit eurer Hilfe überlegen ob mir etwas fehlt , sondern verstehen wie es möglich ist sich zu verlieben wie es hier beschrieben wird obwohl es um ein leidensdruck geht den ich therapeutisch lösen möchte und ich lese das ein neuer leidensdruck entstanden ist durch Liebe –
Diesen neuen Leidensdruck sucht man sich wohl kaum aus, wenn man
sich verliebt hat. Hier stellt sich die Frage, wie ich mit meiner Verliebtheit
umgehe, ob die Therapie ihrer eigentlichen Aufgabe nicht mehr gerecht
werden kann und nur noch die Gefühle für den/die T. im Vordergrund
stehen. Meine Therapie läuft zweigleisig - mit gutem Erfolg. Meine Gefühle
stehen nicht im Vordergrund, da er nichts davon weiß und es auch nicht
erfahren wird.

Da ich gerade das Thema 'Abschied/Trauer' (nicht von ihm)
bearbeite, ziehe ich mir alles Nötige daraus, um mich jetzt schon auf den
Abschied von ihm vorzubereiten (der aber noch nicht ansteht).
Ich will, muss und werde meinen Weg nach der T. ohne ihn weiter gehen,
dieses Ziel verliere ich in meiner Therapie nie aus den Augen.
Bei aller Verklärtheit in meinem derzeitigem Zustand weiß ich doch, dass
es ein Danach nicht geben wird. Diese Erkenntnis ist bei starken Gefühlen
ein Ritt durch die Hölle, aber ich bin verliebt und nicht realitätsfremd!
st es eine wirkliche reale Liebe oder ein kindlicher Anteil der diese Gefühle
hervor ruft ? bei vielen von uns geht es ja um Defizite aus der Kindheit ,


Nicht immer haben Gefühle etwas mit Defiziten aus der Kindheit zu tun
und nicht immer handelt es sich um Übertragung, das muss aber jeder
'Betroffene' für sich selbst oder wenn gewollt mit dem/der T. herausfinden.
Ich persönlich brauche die Bearbeitung durch den T. nicht und ich will
von ihm auch nicht hören, dass das zum Therapieprozess dazugehört und
aufgelöst werden muss. Das löse ich für mich selbst auf und bin stolz auf
jeden Schritt, den ich vorwärts mache.
vielleicht bin ich auch viel zu sehr Realist um dieses Phänomen Liebe zu verstehen -
Oder Du hast noch nicht geliebt!

LG, Woman
Und seit jeher war es so, daß die Liebe erst in der Stunde der Trennung ihre eigene Tiefe erkennt.

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mitsuko
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 07:33

Hallo,

ich finde es interessant, dass es bemitleidenswert sein soll, wenn jemand sich verliebt hat. Das drückt für mich eine gewaltige Angst vor Gefühlen und Kontrollverlust aus. Liebe ist ja an und für sich nicht gerade die schlimmste Katastrophe, die man sich vorstellen kann. Auch nicht, wenn sie vielleicht nicht auf ein Zusammensein für immer hinausläuft. Zumal Verliebtheit in einer Therapie überhaupt nichts Schlechtes ist und auch ziemlich normal. Für mich ist das eher beneidenswert.
Ich selbst war nie verliebt in einen Therapeuten und habe auch immer latente Vertrauens- und Fallenlassprobleme gehabt. Meiner Eisnchätzung nach besteht da ein Zusammenhang. Ich glaube jedenfalls nicht, dass diejenigen, die sich kategorisch nicht verlieben von einer Therapie mehr profitieren können als diejenigen, die es tun. Natürlich sind diese Verliebtheiten verheerend, wenn der Therpeut damit nicht umgehen kann oder falsch umgeht, aber ansonsten kann es einem Patienten viel bringen, diese Gefühle dem Therapeuten gegenüber einfach mal da sein zu lassen.

Was das Leiden angeht, ja man leidet halt dann vielleicht auch mal, weil man verliebt ist. Das ist doch ok. Jemand, bei dem die Therapie niemals auch nur den kleinsten Anflug von Leid auslöst, steht wahrscheinlich dermaßen darüber, dass er gar keine Therapie mehr macht.
Wenn man leidet, weil man einen anderen liebt, dann ist man in gewisser Form abhängig von ihm. Das ganze Leben lang ist man von anderen abhängig. Und das kann und wird neben schönen Gefühlen auch Leid verursachen. Die Alternative ist, das alles abzublocken.

LG
mitsuko

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Schattenmädchen
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 08:38

Es hängt ja unter Umständen auch von der Art der Therapie ab. Ich spreche jetzt mal von den analytisch orientierten Verfahren - dort bietet sich der Therapeut durch seine relative Enthaltung als zunächst weiße Projektionsfläche an. Das heißt, man kann alles, was man an sich findet oder an anderen finden möchte, in den Therapeuten hineininterpretieren. Das ist ja durchaus gewollt, um diese Dinge dann erkennen und näher betrachten zu können. Dazu kann Wut gehören, Sehnsüchte, Wünsche, und eben auch Liebe. Der eine wirft seinem Therapeuten permanent vor, er würde sich nicht interessieren - und hat vermutlich genau darin einen Mangel erlebt. Das heilende daran ist ja, dass man all diese Gefühle am Therapeuten ausprobieren und -leben darf, und der Therapeut trotzdem da bleibt und einen eben nicht verlässt, wie man das früher vielleicht erlebt hat. Insofern sehe ich die Liebe nur als eines von ganz vielen Gefühlen - vielleicht das stärkste -, dessen Umgang in der Therapie erlernt wird. Es hängt sicherlich auch von der Ausgangsproblematik ab, ob diese Gefühle zum Zentrum der Therapie werden - jemand mit einem Burnout wird sicher andere Dinge thematisieren als jemand mit einer Persönlichkeitsstörung.
Just my 2 cents.

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Mamamaus
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 10:12

Ich habe mir etwas über diese Sache Gedanken gemacht warum man die Thera oft als Mutter sieht. Also ich glaube dies bei mir zu erkennen. Sie ist einfach für mich da wenn ich Probleme habe (die Thera) ich kann mit ihr offen über alles sprechen und sie bringt mir verständnis entgegen. In meinem Elternhaus war es so, dass ich immer dachte ja nix sagen wenn ich Probleme habe, Deine Mutter hat schon genug Sorgen. Ich war zu Hause immer angepasst, immer gute Noten in der Schule, lieb, brav, nett. Aber ich hatte auch meine Probleme, die ich aber in mich hineingefressen habe. Ich habe immer nur von meiner Großmutter gehört, belaste Deine Mama ja nicht mit irgendwelchen Problemen die hat schon genug. Und den Vater den ich nie kannte da hieß es nur "Der wollte Dich nicht haben" und "Deine Mutter hätte noch so viel erreichen können wenn Du nicht dazwischengekommen wärst". Ich denke dass ich immer das Gefühl hatte, dass ich nur ein Unfall war, ein nicht gewolltes Kind. Und meine Thera gibt mir das Gefühl, dass ich auch wichtig bin, das ich meine Gefühle zeigen muss, und ich fühle mich einfach angenommen und akzeptiert bei ihr. Mit ihr kann ich über meine Probleme ohne Scham sprechen, zu Hause konnte ich das nie. Ich denke bei mir steckt das einfach dahinter, dass ich sie eher als die Mutter sehe die ich so nie hatte.

Lg Mamamaus

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*AufdemWeg*
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 11:50

Ich empfinde sie auch als Mutter
aber
ich kann bei ihr nicht andocken mit diesen Gefühlen
sie zieht mich immer wieder auf ihre Augenhöhe hinauf
immer und immer wieder
unerbittlich, ungnädig finde ich das
- dieser Kühlschrank -
aber das letzte Mal als ich sie anmeckerte, dass sie wie meine Mutter sich verhalten würde sagte sie: "ich kenne Sie schon lange"
und dann als ihr klar wurde was sie sagte, fügte sie hinzu:
"Sehen Sie, manchmal hat man auch nicht immer das unter Kontrolle
was man sagt" und damit war sie schwupps wiederzum Thema "Kontrolle" zurückgekehrt
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



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Mamamaus
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 12:01

Hallo ADW,

nein meine ist nicht wie ein Kühlschrank. Sie ist so ein herzlicher Mensch, und sie erzählt auch a und an mal was wie sie es erlebt hat als ihre Kinder klein waren wenn es dann zum Thema passt. Ich finde das macht sie echt gut muss ich sagen und genau durch dieses Verhalten macht sie mir es möglich mich zu öffnen, ich denke aber das ist die professionele Taktik von ihr. Sozusagen wie entlocke ich diesem schweigsamen wesen mir gegenüber etwas von ihrem innersten preiszugeben. Ja und es klappt ja auch bzw. inzwischen klappt es früher am Anfang der Therapie war ich glaube schon eine harte Nuss die es zu knacken gab . Ich hatte es ja zu Hause nicht anders gelernt.
Es gab in der Therapie etliche Situationen in denen ich ihr gegenüber saß und sie mich was fragte und ich sie stumm wie ein Fisch anschaute und mir in dieser Zeit überlegt habe, was ich jetzt am besten dazu sagen sollte. Ich glaube inzwischen bin ich da spontaner geworden bestimmt auch zur Freud emeiner Thera, dieses Schweigen finde ich schrecklich und sie empfand es bestimmt auch als nicht so toll.
Ich hab echt Angst vor dem Ende der Therapie, ich weiß nämlich jetzt schon dass ich alles wieder in mich reinfressen werde was ich an Problemen habe. Das wird wahrscheinlich auch das Thema der nächsten Stunde sein, wie ich mich verhalten soll wenn die Therapie zu Ende ist und ich wieder in einer Krise bin .

LG Mamamaus

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*AufdemWeg*
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Beitrag Fr., 25.03.2011, 12:02

Ja, das ist es:
ich leide nicht unter meinen Gefühlen
sondern an der nicht vorhandenen Möglichkeit anzudocken
daran, dass sie nicht müde wird mich immer bei mir zu lassen
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955

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