Therapieende - und danach? Wie reagieren Eure Theras?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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chandelle
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Beitrag Mo., 28.03.2011, 11:36

Ich denke das hilft Dir auch gar nicht, wenn andere sagen wie es bei ihnen gemacht wird, denn nicht jeder ist so abhängig.

Und wenn Du 30 Stunden noch bekommst, dann brauchst Du Dir wegen später keine Gedanken machen erstmal.

Kann es auch sein, dass Du gerne Dinge unter Kontrolle hast, dass Du planst wie es in Zukunft auszusehen hat, ich meine im Allgemeinen?

Die Therapeutin war deutlich. Dein Kopf hat es ja gut verstanden, Dein Herz noch nicht, aber das schaffst Du schon in der Verlängerung.

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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 28.03.2011, 11:50

chandelle hat geschrieben:
Und wenn Du 30 Stunden noch bekommst, dann brauchst Du Dir wegen später keine Gedanken machen erstmal.
Also ich finde 30 Stunden nicht gerade so viel. Ein dreiviertel Jahr wenn man ein mal in der Woche rechnet. Ich würde dann das Ende wirklich im Auge behalten und diese Zeit dazu nutzen, eben eine stimmige Verabschiedung hinzubekommen.

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neko
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Beitrag Mo., 28.03.2011, 12:16

ja, jenny, das wird normal über die KK abgerechnet.

ich kann gut verstehen, dass dich das erst mal sauer macht, dass deine t. dir das nicht angeboten hat. aber die meine ist damit auch erst rausgerückt, als es nötig war, also nach ablauf der kassenfinanzierung und dann, als bei mir wirklich einiges zusammnkam. ich bin mir sicher - vor ablauf der kassenstunden, hätte sie darüber nicht gesprochen.

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Thread-EröffnerIn
jenny1977
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Beitrag Mo., 28.03.2011, 17:08

Hallo Münchnerkindl,

ich gehe im Moment wieder im zwei Wochen-Rhythmus zur Therapie, es wird sicherlich auch so bleiben. Also wird es sich bestimmt noch ein gutes Jahr ziehen.

Danke für Dein zureden chandelle
Es ist nicht leicht,
Glück in sich selbst zu finden,
aber unmöglich,
es anderswo zu finden.


Agnes Repplier

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Rote Zora
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Beitrag Do., 31.03.2011, 13:12

@Jenny,
ich kann die Haltung deiner Therapeutin nur nachvollziehen und mich diesbezüglich den Vorrednern nur anschliessen. Auch und ob sie Einzelsitzungen danach anbietet (Nämlich 3 im Quartal) sollte in ihrem Ermessen bleiben.
Dennoch möchte ich dein obiges Post:
jenny1977 hat geschrieben:Ich habe gerade bei meiner Krankenkasse (TK) angerufen und mit jemanden aus der Fachabteilung für Psychotherapie gesprochen. Es ist definitiv NICHT möglich, nach Therapieende weitere Therapiestunden über die Krankenkasse abzurechnen. Es wird viel geschrieben, dass man drei Mal im Quartal weiter zum bisherigen Therapeuten gehen kann und er diese dann über die Krankenkasse abrechnen kann. Meine Krankenkasse und meine Thera wissen davon nichts. Da gibt es nichts in der Richtung, laut TK!!! Es gibt nur die probatorischen Sitzungen (5), wenn man sich nach der Sperrfrist von zwei Jahren wieder einen neuen Therapeuten sucht.
richtigstellen, da dies schlichtweg eine Fehlinformation ist.
Kassenzugelassene Psychotherapeuten können in Deutschland die Abrechnungsziffer 23220 15x im Quartal antragsfrei abrechnen. Diese Leistung heisst: Psychotherapeutisches Gespräch als Einzelbehandlung, dauert 10 Minuten und umfasst die Leistung "Syndrombezogene therapeutische Intervention, Krisenintervention und Anleitung der Bezugsperson". Wird in der Praxis 5x am Stück abgerechnet, so dass man auf eine Sitzung von 50 Minuten kommt und bringt dem Therapeuten deutlich weniger Geld als eine beantragte und bewilligte Sitzung.

Grüße
rZ

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Feelein
sporadischer Gast
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Beitrag Mi., 27.04.2011, 07:07

Hallo @all!

Ich bin jetzt etwas irritiert muss ich sagen! Mein Therapeut und ich hatten die vollen 200 Stunden ausgereizt! Dann hatte ich 2 Jahre keinen Kontakt mehr! Jetzt bietet er mir allerdings an 3x im Quartal zu ihm zu gehen! Allerdings kann er das laut ihm mit der Krankenkasse abrechnen!

Seit ihr euch echt sicher, dass das nicht funktioniert und er das sozusagen aus eigener Tasche bezahlen muss?

Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar!

PS: Er meinte er bekäme nicht den vollen Satz von der Krankenkasse für die Stunden, sondern nur die Hälfte!

PPS: Ok ich habe jetzt nochmal den oberen Post durchgelesen! Also man kann das 15xmal abrechnen also entspricht das ja meinen 3 Sitzungen!

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Offy
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Beitrag Mi., 27.04.2011, 07:14

Hi Feelein,

nach meinen Informationen ist es genau so, wie dein Thera es sagt. Er zahlt nicht aus eigener Tasche.
Ich frage mich aber gerade, warum dein Thera das tut. Wenn du 2 Jahre Pause hattest, kannst du ganz offiziell eine weitere reguläre Therapie mit erneut ca. 200 Stunden beantragen (lassen).

Guck mal den Beitrag über dir an. Da steht es sehr eindeutig und korrekt.
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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Feelein
sporadischer Gast
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Beitrag Mi., 27.04.2011, 07:28

Ja, ich weiß schon, dass er das kann. Aber weißt du ich geh eigentlich nur hin um ab und an eine Stütze zu haben. Er hat schon gemeint, wir könnten 20 neue Stunden beantragen, aber ich meinte dann, wenn es mir wirklich wirklich richtig schlecht geht, dann habe ich vielleicht nicht mehr die Möglichkeit und das möchte ich mir vorbehalten!

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Offy
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Beiträge: 470

Beitrag Mi., 27.04.2011, 07:34

Okay, wenn du das dann also möchtest, kannst du das Angebot deines Theras annehmen.
Du brauchst dir keine Gedanken machen, dass er das umsonst macht. Er bekommt sein Geld von der Kasse, nur eben nicht den Satz einer "vollwertigen" Therastunde innerhalb einer kompletten Therapie. Uff...blöd ausgedrückt, aber ich hoffe, trotzdem verständlich.

Glaubst du, er bietet dir das vielleicht aus Interesse an dir als Privatperson an, ohne dafür entlohnt zu werden? Nicht böse gemeint. Ich überlege nur, wie deine Entscheidung in Falle dessen ausfallen würde. In welche Richtung tendierst du?
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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Feelein
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Beitrag Mi., 27.04.2011, 07:38

Naja, wir haben ein sehr gutes Verhältniss zueinander! Die Möglichkeit könnte bestehen! Aber ich möchte mich da jetzt nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, weißt du! Wenn du magst, schreib mir doch ne PM! Dann diskutieren wir da gerne weiter!

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kornblumen
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Beitrag Sa., 30.04.2011, 07:53

Hallo Jenny1977
Ich hab jetzt nicht alle beiträge in diesem forum gelesen, aber möchte dir trotzdem etwas zu deinem thema schreiben. Meine therapie ist seit etwa 6 Wochen zu ende. Ich hatte fast von anfng an der therapie angst vor dem ende, obwohl sie insgesamt knapp 3 jahre lief. Und ich habs sehr sehr häufig auch mit ihr besprochen. Am anfang haben wir dann darüber gesprochen, warum ich so eine angst davor habe und mich so schlecht einfach mal fallen lassen kann und sie "genießen" kann. Gegen ende der therapie hat sie dann auch ähnlich reagiert wie deine: Relativ kühl (so kam es mir vor), nach dem motto: Es muß ihnen klar sein, dass die therapie bald zu ende ist. Bereiten sie sich darauf vor, machen sie es sich bewußt. Das war eine schwierige zeit, aber letztlich hat es auch geholfen. Ich kann nun nach der therapie meine therapeutin anrufen, wenn es mir sehr schlecht geht oder wenn ich sie einfach wiedersehen möchte (gegen bezahlung). Ich denke, das wird dir deine auch anbieten, sofern sie nicht umzieht oder sonst irgendetwas formales dagegen spricht. Ich hab dies noch nicht genutzt, werde es aber vielleicht demnächst, einfach um sie wiederzusehen. Nicht, weil es mir so schlecht geht.
Es ist jedenfalls, glaube ich, wirklich besser, du stellst dich erstmal auf ein ende ein und trauerst darum. Es ist nämlich, denke ich, schon wichtig, dass du versuchst, hinterher alleine klarzukommen. Nehm dir dann am besten immer mal zeit, um die therapiezeit zu reflektieren und dir die wichtigsten erkenntnisse bewußt zu machen.
Viele Grüße!

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kiki28
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Beiträge: 5

Beitrag Fr., 20.05.2011, 11:27

hallo jenny!

ich war letztes jahr für 8 wochen in stationärer therapie und hatte auch angst davor, meine therapeutin "verlassen" zu müssen. aber ich wurde darauf vorbereitet und es ging dann eigentlich. bin derzeit auch in ambulanter therapie und fürchte auch das ende. obwohl ich noch das ganze jahr dorthin gehen kann. auf alle fälle finde ich es wichtig, dass da nicht aprupt der kontakt abgebrochen wird, sondern dass dich deine therapeutin langsam darauf vorbereitet dich wieder ins "leben" zu entlassen. das heißt dass ihr die sitzungen immer in längeren abständen abhaltet, zuerst alle 2 wochen, dann 3 wochen usw.
ich kenne das gefühl, weil man auf einmal so hilflos ist und man sich irgendwie alleine fühlt.

da es mir derzeit relativ gut geht, habe ich von mir aus beschlossen meine therapie über den sommer nur alle 2 wochen abzuhalten. mein therapeut findet das gut. mal schauen wie es mir gehts dabei, aber der gedanke dann irgendwann nicht mehr dort hingehen zu können, macht mir auch angst. aber ich glaube es geht vielen so und das hilft mir immer wieder aufzusehen und zu denken, dass ich nicht alleine mit meinen problemen bin.

lg kiki
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lg kiki


pandas
[nicht mehr wegzudenken]
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Beiträge: 4613

Beitrag Di., 05.11.2013, 13:19

hallo,

bei mir wurde dies heute zum Thema.

Ich wäre deshalb an einem weitern Austausch daran interessiert, WIE Eure Therapeuten damit umgehen, das Therapieende ins Geschehen hineinzubringen.

Ich fand den Meinen da heute mal wieder etwas bracchial:

Ich erzählte vom Tod meiner Tante vor drei Jahren, der für mich überraschend kam. Th. meinte dann, dieser Tod wäre so überraschend für mich gekommen wie der Tod meiner Mutter, welches zutreffend ist.

Nach einer kleinen Pause sagte er dann, ich würde mich vielleicht auch fragen, wie ich auf das Therapieende vorbereitet werden würde. Es stände nämlich die letzte Verlängerung an (+60 Stdn).
Ich sagte, bisher habe ich nicht den Eindruck, darauf vorbereitet zu werden und das ich im Moment das Gefühl habe, meine Depressionen werden wieder stärker, worüber ich schon in der Stunde zuvor sprach.

Dann war bald das Ende dieser Stunde. Danach empfand ich den Vergleich Todesfall / Theapieende ziemlich hart gewählt. Klingt auch so, als würde damit alles vom Tisch gewischt, was da war, denn der Tod bewirkt ja ein solches, denn auch wenn man an eine weitere Transformation glaubt, so ist sie ja ohne erinnernde Bindung an das Vorige. Möglicherweise wollte der herr Modell-therapeut jegliches "Erkennen" auf der Straße im Zufall ausschliessen Würde mich aber ärgen, wenn ihm DAS das Wichtigste wäre.

Sehr besorgt, was mit mir nach der Therapie wird, klingt es ja nicht, wenn man das Therapieende als eine Art Tod sieht.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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Tristezza
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Beitrag Di., 05.11.2013, 14:55

Ich meine, diesen Vergleich schon öfter gehört zu haben. Bei vielen AnalysandInnen setzt ja nach Therapieende ein Trauerprozess ein. Die meisten sehen ja auch ihren Analytiker danach nicht wieder. So ganz verstehe ich nicht, warum du denkst dass dein Analytiker wegen dieses Vergleichs offenbar nicht sehr besorgt ist, was aus dir wird. Jedenfalls nimmt er dich in Bezug auf das Thema Abschied sehr ernst.
Wäre es dir lieber, wenn er einen Kontakt zu dir nach Therapieende nicht ausschließen würde? Ob das von einem größeren Interesse an deinem Wohlergehen zeugen würde, weiß ich nicht. Vermutlich nimmt er auch nicht an, dass du an einem Kontakt nach Therapieende interessiert sein könntest.

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Herzeleide
Helferlein
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Beiträge: 49

Beitrag Di., 05.11.2013, 15:05

Da kann ich mich Tristezza anschließen. In einer Analyse wird - auf der analytischen Ebene! - der Vergleich des Analyseendes mit dem Tod des Analytikers häufig gezogen.
Ich habe das ganz extrem so erlebt.
Ich träumte auch in den letzten Wochen der Analyse ständig von Todesfällen, Exekutionen usw.
Kinder (auf der analytischen Ebene!!) glauben immer, wenn die Eltern weg sind, dass sie tot sind. Dass man sich selbst beruhigt und erklärt "Die sind nur da und da, die kommen wieder...", ist ein erwachsen-rationales Ding. Die in der Analyse aufgeschlossene Seele nimmt den nahenden Tod des analytischen Elternteils an.

@pandas: Für die Trauer darüber ist JETZT Platz. Nach dem Ende der Therapie musst Du das dann eher mit Dir allein ausmachen. Wenn Du von Toden Deiner Verwandten erzählst, will Dein Unbewusstes sich schon mit dem Gedanken daran auseinandersetzen.

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