Sich im Therapieraum wohlfühlen?!

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

flowerbomb2
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 27
Beiträge: 546

Beitrag Mo., 26.12.2011, 02:31

Ich muss überlegen,was ich mache..ich hoffe,wir können es noch reißen..hab aber den Eindruck,dass sie nur abwartet,bis sich das wieder bessert,aber das wird nicht von selbst solange wir nicht richtig daran arbeiten.Aber doch auch weil andere Dinge dringender waren.Abbrechen wäre die letzte Möglichkeit,bin doch sehr hin-und hergerissen,was untypisch für mich ist.Meine Ansprüche sind groß und meine Erwartungen an sie wohl zu hoch..

[m]

Werbung

Benutzeravatar

flowerbomb2
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 27
Beiträge: 546

Beitrag Mo., 26.12.2011, 02:34

Gerade heute hatte ich z.B.den Anspruch,dass sie mir frohe Weihnachten wünscht.Obwohl es in meinem Kopf klar ist,dass das nicht gerechtfertigt ist,hatte ich es mir trotzdem gewünscht.

[m]

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15217

Beitrag Mo., 26.12.2011, 02:43

Ähm, ja. Ich weiß nicht, ob man das mit Ansprüchen betiteln kann.

Aber grundsätzlich bin ich schon baff wie sich manche ihre TherapeutInnen herwünschen in den Alltag und intime Festlichkeiten und andererseits nicht reden können. Hm...

Aber du bist ja auch noch so jung, ich weiß nicht wie es bei anderen jungen Menschen läuft. Vielleicht bist du ein Einzelfall vielleicht auch nicht?

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Mo., 26.12.2011, 05:29

@flowerbomb: Hast denn Du ihr vorgängig frohe Weihnachten gewünscht?
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Werbung


Waldschratin
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4199

Beitrag Mo., 26.12.2011, 05:56

candle hat geschrieben:Aber du bist ja auch noch so jung, ich weiß nicht wie es bei anderen jungen Menschen läuft. Vielleicht bist du ein Einzelfall vielleicht auch nicht?
Ich denk da mal eher,daß das viele Klienten so machen,es halt aber nur nicht sagen.
Und ich glaub auch nicht,daß das "nur" mit dem Alter was zu tun hat.
Eher mit allerhand Bedürfnissen nach Zugehörigkeit und daß sich mal eins "umschaut" nach einem...Was "Heimisches" halt.

Ich bin da zwar selber auch anders,aber ich find da jetzt nix weiter dabei - solange man sich da drin noch gesteuert kriegt und Wunsch und Wirklichkeit unterschieden kriegt.Und es nicht zu selbstquälerisch wird.
Und selbst,wenn das auch mal passieren sollte,daß eins da reinkippt : ist doch ein prima Thema für die Therapie!

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Mo., 26.12.2011, 06:36

Ich mach es mittlerweile so, dass ich mit dem Thera über meinen Hausarzt spreche und mit meinem Hausarzt über meinen Thera, wenn ich das nicht direkt sagen kann, aber es irgendwo an die ärztliche Seite hin loswerden will.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil


leberblümchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag Mo., 26.12.2011, 09:21

flowerbomb, ich weiß nicht, ob ich das richtig sehe, aber ich habe den Eindruck, dass das, was dir im Moment mit deiner Therapeutin passiert, genau das Problem ist, wenn die Beziehung zwischen Therapeut und Patient am Anfang relativ eng und persönlich ist. Du hast ja geschrieben, dass dir sehr wichtig war, dass sie dir gesagt hat, dass sie dich mag. Und ich vermute (bitte nicht totschlagen - ist ja noch Weihnachten ), dass dir das letztendlich mehr geschadet haben könnte, als es dir genutzt hat. Einfach weil durch dieses "ich mag Sie" sozusagen eine Tür zu einem wunderschönen Palast geöffnet wurde, dessen Eingangshalle du damit betreten durftest. Das hat sich bestimmt wunderschön warm und geborgen angefühlt. Und nun stehst du da in der Eingangshalle und wartest darauf, dass sie dich mitnimmt in die vielen anderen Räume. Dass das nicht geschieht, schmerzt dich nun verständlicherweise. Und nun versuchst du auf die eine oder andere Weise recht trotzig, trotzdem Einlass gewährt zu bekommen: Du klopfst an; du trittst gegen die Türe; du stellst fest: "So schön ist der Palast sowieso nicht"; du sagst: "Wenn Du mir nicht öffnest, kann ich ja gehen!"

In dieser Situation kann deine Therapeutin eigentlich überhaupt gar nichts richtig machen. In dem Moment, in dem sie dich an die Hand nimmt und dich weiter durch ihren Palast führt, wirst du immer mehr sehen wollen und immer länger bleiben wollen und wirst dich dort so wohlfühlen, dass du dir gar nicht mehr vorstellen kannst, dir deinen eigenen Palast zu bauen. Das weiß deine Therapeutin aber, und deshalb ist sie im Moment distanzierter. Das erträgst du aber nicht, weil du meinst, dass es dir irgendwie zustehen und guttun würde, wenn sie dich weiterhin verwöhnt.

Ich sehe da eigentlich nur eine Möglichkeit, wie du zufriedenstellend aus dieser Situation rauskommst: Du musst irgendwann an den Punkt kommen, dich selbst für dein eigenes "Haus" verantwortlich zu fühlen. Ein Therapeut ist ja nicht dazu da, dich an seinem Innersten teilhaben zu lassen, damit du dich damit geborgen und sicher fühlst. Er ist dazu da, dir zu helfen, dein eigenes Haus zu bauen, damit du am Ende ohne Hilfe darin wohnen kannst.

Vielleicht empfindest du das alles als totalen Stuss und vielleicht habe ich mir auch ein falsches Bild gemacht. Aber es fällt mir schon auf, dass dein Anspruch an die Therapeutin wirklich sehr hoch ist. Und vielleicht ist das dadurch verstärkt worden, dass sie am Anfang sehr lieb zu dir war und du dich alleine dadurch sicher gefühlt hast, ohne daran zu denken, dass dieses "ich mag Sie" eigentlich nur ein warmer Mantel sein sollte, den du dir für kurze Zeit ausleihen durftest.


leberblümchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag Mo., 26.12.2011, 09:55

Enger am Thema des Threads gesehen, würde mich noch interessieren, ob es sein kann bzw. ob es selbstverständlich so ist, dass Menschen, die sehr unsicher, ängstlich und auf der Suche nach Geborgenheit sind, ausnahmslos eine "warme" Einrichtung mit warmen Farben und viel Holz im Therapieraum (oder auch zu Hause) bevorzugen, während Menschen, die diese Wärme nicht suchen, weil sie selbstbewusst sind und in der Kindheit bzw. im Alltag genug Geborgenheit erfuhren bzw. erfahren, es sich dann sozusagen 'leisten können', auf Möbel als 'Wärme-Spender' zu verzichten und dann eben schwarze oder kühle Einrichtungsgegenstände besser finden.

Ich hab mich immer gefragt, wieso es Menschen gibt, die sich mit schwarzen Farben oder viel Chrom usw. einrichten. Mich deprimiert schon der Gedanke daran. Aber viele Leute finden das ja chic. Die brauchen dann offenbar keine besondere Zuneigung von außen, oder?

Benutzeravatar

Mary-Lou
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 597

Beitrag Mo., 26.12.2011, 10:59

was hat denn schwarz und Chrom mit mangelndem Bedürfnis nach Zuneigung von Außen zu tun? ich gehör zu denjenigen, deren Wohnung so eingerichtet ist und ich liebe es genau so. Ich fühl mich weder deprimiert dadurch noch habe ich ein mangelndes Bedürfnis nach Zuneigung. Im Gegenteil, ich fühle mich genau so wohl.
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

Benutzeravatar

Mary-Lou
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 80
Beiträge: 597

Beitrag Mo., 26.12.2011, 11:05

Mir persönlich ist es eigentlich egal, in welchen Farben oder mit was der Therapieraum eingerichtet ist, ob er stilvoll oder eher chaotisch ist. Ich habe nur gemerkt, dass mir große leere Räume völlig fremd und beängstigend vorkommen und ebenso penibel sterile Räume ohne jegliche persönliche Züge und Einrichtungsgegenstände. Ich muss spüren, dass der Raum persönlich und "menschlich" ist (weiß nicht, wie ich das jetzt anders formulieren soll, ich hoffe, ihr wisst, was ich meine )
Frühling: „Eine echte Auferstehung, ein Stück Unsterblichkeit.” (Henry David Thoreau)

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag Mo., 26.12.2011, 11:45

flowerbomb2 hat geschrieben:Gerade heute hatte ich z.B.den Anspruch,dass sie mir frohe Weihnachten wünscht.Obwohl es in meinem Kopf klar ist,dass das nicht gerechtfertigt ist,hatte ich es mir trotzdem gewünscht.
Erlebst du das wirklich als Anspruch (und gehst entsprechen damit um)... oder eher in Richtung Sehnsucht/Wunsch/Bedürfnis? Jedenfalls sehe ich zwischen Anspruch, Erwartung, Forderung und Bedürfnis/Wunsch/Sehnsucht schon noch ein paar Unterschiede (auch in möglichen Umgängen damit). Insbes. wenn div. Sehnsüchte auch eine aufzudröselnden Vergangenheitsbezug haben... ein Weg wie damit NICHT umzugehen (in einer Therapie), ist Sehnsüchte "wegzumachen/ignorieren", sondern dann eher anschauen, woher sie kommen.

Und gerade in Bezug auf die Einrichtung: Also ich denke schon, dass es völlig legitim ist, dass man sich auch gerne darin wohlfühlt... meine Erfahrung ist auch, dass Theras (die bei mir in die engere Auswahl kamen) AUCH darauf achteten, dass ich mich im Äußeren wohlfühle.

Klar mag es Unterschiede von Patient zu Patient geben... aber MIR war anfangs sogar noch unangenehmer, wenn Thera dann auch noch div. angeboten hatten (z.B. mal eine Decke [nicht weil es kalt war], eine Sitzplatzänderung, etc.), um es mir angenehm zu machen. Klar würde man jetzt vielleicht nicht für den Patienten, dem eh nichts passt und an allem rumnörgelt, noch eine vergoldetete Buddhastatue hinstellen (dass er noch meckern könnte, dass sie nicht massiv gold ist). Aber selbst bei Praxisumgestaltungen oder Umzügen habe ich sogar miterlebt und anhand mancher Bemerkungen wie das andere Patienten sahen Rückschlüsse ziehen können, dass teils berücksichtigt wurde, was Patienten angenehm finden.

Bei manchen Theras fiel mir jedenfalls auch auf, dass von manche Räume in der Tat eine Wirkung ausging, die alles andere als eine Wohlfühlatmosphäre AUF MICH hatten (und das können durchaus auch ganz stilvoll eingerichtete Räume gewesen sein!!!). klar gibt es 1000 individuelle Unterschiede, was für als angenehm empfunden wird... und man kann nun nicht auf alles eingehen, was Patienten angenehm erleben (so fühlen sich auch manche in kühlen, kalten Räumen wohl, andere in kleine, anderen in weitflächigen. Andere in sterilen/"zurückhaltenden", andere hingegen lieben viel Deko, je mehr, desto besser). Aber selbst eine Freundin erzählte mir mal, dass deren Thera meinte: Persönlich steht sie eher auf Farbkombinationen xy (hätte sie daheim auch teils so gehalten)... macht sie aber in der Praxis nicht, weil sich darin einige Patienten nicht so wohl fühlen dürften (bei den mir berichteten Vorzügen anzunehmen).

Fazit: Zu hoffen, sich auch wohlfühlen hat nix mit überzogene Anspruchshaltung zu tun, nicht unbedingt zumindest. Ich hätte früher vielleicht noch, wenn ich massivst gefroren hätte, auf nachfrage, ob man die Heizung hochdrehen könnte, gesagt: geht schon. oder: nur wenn sie dann nicht schwitzen. oder: nicht, wenn es für sie dann unangenehm ist. Mittlerweile kann ich manches auch annehmen oder eher dafür sorgen ohne gleich ein sch* Gefühl dabei zu haben. Insofern tendiere ich eher dazu:
titus hat geschrieben:während Menschen, die diese Wärme nicht suchen, weil sie selbstbewusst sind und in der Kindheit bzw. im Alltag genug Geborgenheit erfuhren bzw. erfahren, es sich dann sozusagen 'leisten können', auf Möbel als 'Wärme-Spender' zu verzichten und dann eben schwarze oder kühle Einrichtungsgegenstände besser finden.
bzw. vielleicht auch eher äußern: Ich friere, könnten sie bitte die Heizung anmachen. Oder um eine Decke, ein Kissen, ein Sitzplatzänderung oder was weiß ich bitten könnten. Oder vielleicht auch äußern könnten, ob der müfige, riesige schwarze Vorhang (nur als fiktives Beispiel) nicht auch auf den Thera drückend wirkt. Usw. Also in anderen Worten: Besser auf ihre Bedürfnisse achten können. Darüber hinaus denke ich durchaus, dass auch "kalte" Einrichtungen als Wohlfühltatmosphäre empfunden werden können, Geschmack ist eben unterschiedlich.

Allerdings hänge ICH JETZT an der Frage: Was sagt die Einrichtung über den Thera selbst oder dessen Haltung in Bezug auf Patienten aus bzw. die Wahrnehmung der Einrichtung über mich .
Zuletzt geändert von stern am Mo., 26.12.2011, 12:17, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


leberblümchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag Mo., 26.12.2011, 12:01

In 'meiner' Praxis sieht es aus wie im Arbeitszimmer einer Wohnung. Auf mich wirkt das dann gar nicht wie eine Praxis. Ich kenne zwei weitere Praxen von innen; die eine war sehr hell und hat mir gut gefallen, und die andere war recht dunkel. An mehr kann ich mich bei beiden Praxen kaum erinnern, nur dass es in der 'dunklen' Praxis auch sehr beengt war und auch die Stühle recht mager waren, wie übrigens auch die Therapeutin, komischerweise.

Neulich war ich bei einem Internisten, der sich die Praxis mit zwei Psychotherapeuten teilte. Das fand ich persönlich ganz gruselig, weil die Patienten, die auf die auf die Therapeuten gewartet haben, im selben Wartezimmer saßen wie die, die auf den Arzt gewartet haben. Da diese Patienten sich nicht bei der Arzthelferin angemeldet haben, war - mir zumindest - sofort klar, dass diese Leute eine Psychotherapie machen. Mich persönlich stört das natürlich nicht, denn ich mache ja selbst eine..., aber ich selbst fände den Gedanken furchtbar, mich in ein volles Wartezimmer zu setzen, und alle wissen, dass ich einen Psychologen aufsuche - womöglich noch Nachbarn, denn der Internist war ein Hausarzt.

Entsprechend kann ich mir auch nicht vorstellen, dass ich mich in den dazugehörigen Therapieräumen wohlfühlen würde, denn ich brauche die Minuten vor der Therapie für mich ganz alleine. So eine Durchgangsatmosphäre in so einem 08/15-Wartezimmer würde mich total 'einfrieren'.

Benutzeravatar

(e)
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Mo., 26.12.2011, 12:17

Bei meinen Theras sah es immer wie in Arztpraxen aus, völlig neutral, finde ich auch gut, alles andere wäre mir zu persönlich und würde mich an Dinge erinnern, die evtl. triggern.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

Benutzeravatar

*AufdemWeg*
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 34
Beiträge: 1630

Beitrag Mo., 26.12.2011, 12:19

Mir egal wie es in der Praxis aussieht
Ich würde mit meiner Therapeutin auch im Keller Therapie machen
Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.



Albert Einstein, 14.03.1879 - 18.04.1955


leberblümchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag Mo., 26.12.2011, 12:30

auf dem weg: Also, im Keller könnte ich mir das schon wieder interessant vorstellen

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag