geronimos secret hat geschrieben:Ahnst du den Unterschied?
Ich persönlich esse ja auch gerne ab und zu mal ein Stück Mohnkuchen...
Ich ahne ihn nicht nur, ich kenne ihn eigentlich ganz gut: Was Du da isst, sind die Samen von Papavar Rhoeas, da sind nur winzige Morphin-Mengen drin, im Gegensatz zu Papaver Somniferum, der für die Opium-Produktion verwendet wird.
Koka-Blätter wirken aber, ebenso wie das daraus extrahierte Kokain, sehr stark leistungssteigernd. Es ist also eine "echte Droge", im Gegensatz zu den paar Mohnkügelchen, die in Deinem Kuchen sind.
Der Konsum ALLER Drogen ist idealerweise in ein gesamtgesellschaftliches Gefüge eingepasst, das über jahrhunderte oder sogar über jahrtausende besteht und sich bewährt hat.
Das kann bei Illegalität natürlich so nicht oder nur sehr schwer entstehen.
Wenn die Fraktion, die eine Droge bekämpfen will, mit unlauteren, weil erlogenen oder übertriebenen Argumenten daherkommt, läuft sie Gefahr, bei allen Beobachtern des realen Geschehens auf tiefe Skepsis zu stossen, was den erzieherischen Effekt natürlich in Frage stellt. Ich hatte Dir dafür bereits ein Beispiel genannt, wo ich als 10-Jähriger von meinen Eltern Literatur in die Hände bekam, die vor Drogen gewarnt haben. Auf meine Frage, wo denn dann all die missgebildetet kleinen Inder und Inderinnen sind, wussten meine Eltern auch keine Antwort.......
Das Argument, Cannabis verursache Erbgutschädigungen, war somit als Blödsinn enttarnt.
Wenn Du nun Herrn Wortschatz von seinem übermässigen Cannabiskonsum wegbringen willst, dann könntest Du ihn erstmal da abholen, wo er gerade ist. Er ist nämlich kein kleines Kind, dem man mit erhobenem Zeigefinger kommen kann, und dem man nicht zutraut, die Nachteile seines Konsums zu erkennen.
Pauschale und eindeutig falsche Informationen machen die Wand zwischen Pro-und Kontrafraktion nur noch grösser.
Eine gut funktionierende Gesellschaft gibt dem zutiefst menschlichen Bedürfnis, Stimulantien zu konsumieren, seinen Platz, ebenso wie auch dem Bedürfnis, tagsüber nüchtern und leistungsfähig zu sein und sich als anerkanntes, geachtetes und wirksames Mitglied der Gesellschaft fühlen zu können.
S.Wortschatz hat sich in seinem Leben wahrscheinlich schon öfter misshandelt und missachtet gefühlt, der Polizeieinsatz hat diese Thematik nur wieder aktuell gemacht.
Achtung vor jemandem zu haben bedeutet (auch), mit lauteren Argumenten zu argumentieren.