was fühlt meine Therapeutin wirklich?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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chandelle
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Beitrag Mi., 13.10.2010, 13:26

Vermutlich komme ich hier gar nicht durch, aber hast Du Dir rational klarmachen können, was eine echte Mutter an ihrem Kind mit 33 Jahren noch zu leisten hat? Ist Dir klar, dass aus Dir sehr kleinkindliche Bedürfnisse sprechen?

Wann möchtest Du Dich dem denn stellen?

chandelle

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Stöpsel
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Beitrag Mi., 13.10.2010, 14:34

Hallo redflower,

daß Dich das verwirrt, daß sie mal so sagt und mal so, kann ich ja verstehen. Aber im Grunde setzt Du ja die Rahmenbedingungen für das Spiel: Du betreibst Wortklauberei ("ich bin Deine Mutter", "ich bin wie eine Mutter", wobei Du selbst doch sagst, Du weißt, daß sie nicht Deine leibliche Mutter ist.) Und ich denke, daß sie es nicht leicht hat, Dir das zu sagen, was sie meint bei solch einer Wortklauberei und sovielen Ängsten von Dir dahinter und daher kommen solche verwirrenden Aussagen (zumal das, was jemand mit einem bestimmten Wort oder einer bestimmten Formulierung meint, eh sehr individuell ist)

Du hast jetzt viele Antworten bekommen, die wohl alle nicht in die Richtung gehen, was Du hören willst. Das leigt wahrscheinlich daran, daß wir hier (durch den Abstand) sehen, daß nicht das, wie die Therapeutin es nun genau formuliert, welche Rolle sie spielt, entscheidend ist für Dein Leben, sondern daß Du tatsächlich meinst, Du kannst nicht glücklich werden, ohne wenigstens einen Mutterersatz. Die Argumente, die bisher kamen, kommen bei Dir scheinbar nicht an, Du gehst auch gar nicht drauf ein.

Was denkst Du, wenn Du hier durchweg nur so anderslautende Antworten bekommst?
Ich mag das einfach mal beiseite stellen, daß Du mit dem Hin und Her von ihr nicht klarkommst (worauf Du ja eigentlich eine Antwort willst) - ggf. kann man dann ja später darauf zurückkommen. Vielleicht kannst Du trotzdem mal auf das eingehen, was die meisten hier als Dein eigentliches dahinterliegendes Problem ansehen.

Es wurde schon mehrfach vorgeschlagen, daß Du wieder eine Therapie anfängst. Wie ist Deine Einstellung dazu? Da könntest Du die Alltagsprobleme, deretwegen Du sie kontaktierst, besprechen und hättest keine Not mehr, sie mit SMS zu überschütten. Und eine Möglichkeit zur Weiterentwicklung, zum glücklichwerden aus Dir heraus, hättest Du außerdem. Also, wie siehst Du das denn?

Viele Grüße

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stern
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Beitrag Mi., 13.10.2010, 16:11

Ich versuche es nochmals etwas anders... wobei ich auch das Gefühl habe, dass es sehr schwer ist zu dir vorzudringen, weil dein Wunsch eine Mutter finden zu wollen sehr obszessive Formen anzunehmen scheint.
Bei uns lief es aber anders. In ihrer Art von Therapie macht sie sowas eigentlich nicht. Es war vielmehr so dass ICH sie fragte weil ich unbedingt ne Mutter wollte und sie zustimmte. Das hatte mit der Therapie nix zu tun. Das war privat gemeint. Und das war auch klar von mir ausgedrückt. Ausserdem wollte ich es auf Dauern und sie hat es auch auf Dauer gesehen. Sieht es auch jetzt noch so und sagte auch bis an ihr Lebensende.
je mehr ich lese, desto haarstrübender wird es für mich, sry. Wenn sie dir versprochen hat, Mutter auf Lebenszeit zu sein, dann sry, dann richtet sie damit bei dir noch mehr Schaden an als den, der vorhin ohnehin vorher schon da war und groß genug ist. Eigentlich hättest du daher genug Grund verdammt sauer auf sie zu sein, denn
"you are like A daughter for me". aber nicht mehr wie vor 2 Wochen wo sie sagte sie fühlt so: "you are my daughter".
wenn sie versprochen hat, you're my daughter, und das auf Lebenszeit, dann hat sie etwas versprochen, was weder der Realität entspricht, noch einhaltbar ist, weil deine so hohe Bedürftigkeit auf Dauer kein Mensch für dich auffangen kann. Und solange du dich von dieser Obsession nicht lösten zu lernst, zählst du einen hohen Preis für ein bisschen vermeintliches Glück eine Mutter gefunden haben: Erneute Enttäuschungen sind schon zwangsläufig, wenn du an Versprechen glaubst, die so gut wie kein Mensch einhalten kann. Gefahr weiterer Beziehungsabbrüche, da andere idR mit so demaßen hohen Bedürftigkeiten auf Dauer überfordert sind. Ja sind die bisherigen Verluste nicht schon genug für dich? Glück ist für dich anscheinend eine Art kindliche (!) Abhängigkeit, für die du aber den Preis zahlst, dass du dir die Chance auf ein zufriedenstellendes Leben und Weiterentwicklung nimmst. Hey, du bist doch jetzt aber eine erwachsene Frau... ist eine kindliche Abhängigkeit daher wirklich dein Traumbild schlechthin? Wie willst du lernen anders als bisher, mit Trennungen/Verlustsituation umgehen zu können, wenn du eigentlich nur den Handlungsspielraum hast, dich an andere zu binden, die du für dein Wohlergehen brauchst, egal ob dir die Beziehungen gut tun oder nicht... weil Trennungen/Verluste für dich so eine emotionale Wucht haben, dass du dein eigenes Leben ohne Mutterersatz dauerhaft nicht als lebenswert siehst:
Du kennst sicherlich den Ausdruck wenn jemand sagt "Ohne das könnt ich nicht mehr leben"! Jeder hat da was anderes.
Und bei mir ist genau das (wo ich das sagen würde) jetzt weg!
Und nein, es geht mir nicht darum, dass ich damit sagen will, dass du das alles nun ohne Hilfe schultern sollst... sondern dass dich jemand (ein anderer Therapeut professionell) begleitet, der dich in deiner Entwicklung fördert, und wo du Raum hast, mit deinen Schmerzen umgehen zu lernen. Und mit deinem Freund ergeht es dir ja ähnlich:
Mein Freund ist eigentlich nicht der Richtige und ich kann froh sein dass ich ihn hab.
Hart gesagt, aber Brauchen ist nicht unbedingt Liebe.
Jetzt fällt mir aber ein dass sie vor ca 3 Monaten schonmal Ängst ausdrückte und mir sagte:
"Ich habe ANgst du wirst nie glücklich". "Was machst du wenn ich mal sterb? Dann musst du auch klarkommen". Und "ich will dich soweit kriegen".
Und wie weit ist dir das denn mit ihr gelungen? Blende bitte dir Realität nicht aus, dir zuliebe. Auch ein gut gemeintes, aber falsch verstandenes Helfersyndrom kann dir im Zweifel mehr schaden als nutzen, vgl. oben zu den Risiken... und so risikobehaftet kommt mir die Beziehungskonstellation zu deiner "Therapeutin" vor. Sei es dir selbst wert, dass du nun versuchst einen anderen Weg mit einem anderen Therapeuten einzuschlagen.
Liebe Grüße
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turbulent
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Beitrag Mi., 13.10.2010, 16:14

Ihr habt euch da in eine Abhängigkeit begeben, die keinesfalls gut sein kann.

Sie ist NICHT deine Mutter und wird es nie sein und ich finde es extrem fahrlässig, dir vorzugaukeln, sie könnte deine Ersatzmama sein.
Denn das ist es nicht, was eine Therapeutin leisten kann.
KLar kann sie Müttterlichkeit verkörpern, aber dieses ganze private Misch-Masch, finde ich sehr gefährlich.

Worum gehts in der Therapie denn noch?
Dadrum, dass deine Sucht, IHRE Tochter zu SEIN, gestillt wird?
Das ist überhaupt nicht mehr gesund.

Eigentlich sollte sie mal in Supervision gehen und ihre Verhaltensweisen und Gefühle besprechen und überdenken und diese privaten Kontakte kappen.

Auch wenn du das nicht hören willst....es ist KRANK, was dort passiert, total dysfunktional und bringt dich kein Stück weiter.

Irgendwie macht mich dieser Thread sauer, weil es sooo offensichtlich ist und man nichts unternehmen kann, um dir zu helfen.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 14.10.2010, 08:24

redflower11 hat geschrieben: Ja mir gehts wirklich extrem schlecht. Das ist so als wenn man die Eltern nochmal verliert oder die Liebe. Deswegen schrieb ich auch hier rein. Ich hatte gehofft dass mir jemand das erklären kann dass ich vor 2 Wo. noch wie eine leibliche Tochter für sie war und sie jetzt nicht mehr so spricht. Ich bin schon 3 Tage nicht aus dem Haus gegangen. Mir fällt es extrem schwer was zu essen. Mir ist eigentlich klar dass ich so nicht weiterleben kann. Jeden Morgen wach ich auf und das erste was ich spüre ist Schmerz wenn ich an sie denke. Und der Schmerz geht dann stundenlang. Du kennst sicherlich den Ausdruck wenn jemand sagt "Ohne das könnt ich nicht mehr leben"! Jeder hat da was anderes.
Und bei mir ist genau das (wo ich das sagen würde) jetzt weg!.
Du brauchst auf jeden Fall professionelle Hilfe um aus der ganzen Sache rauszukommen.


redflower11 hat geschrieben:Aber wieso hat sie es denn versprochen??? Das hat sich vor 2 Wochen TOTAL echt angehört. Das ist auch kein Wunschdenken. Ich glaub dass sie es so meinte und in dem Moment auch so empfand.
Ganz einfach, weil SIE in ihren Emotionen selbst ein Problem hat. Weil sie hier ihren Beruf fahrlässig ausgeübt und mit privatem vermischt hat, weil wie man jetzt an dir sieht gibt es einen sehr guten Grund warum ein Therapeut therapeutische Distanz zu wahren hat und KEINE Beziehung auf der privaten Ebene eingehen darf. Weil sie möglicherweise jemand ist der nicht nein sagten kann oder ein Helfersyndrom hat.. Weil sie eine Neigung hat sich unüberlegt viel mehr aufzuladen als sie tragen kann. Weil sie emotional halt heute so drauf ist und morgen anders. Weil sie aufgrund deines Mailterrors kalte Füsse bekommen hat darüber was sie bei dir angerichtet hat und nun Angst hat du stalkst sie.

Ist das so schwer zu verstehen? Die Frau ist erstens auch nur ein Mensch und zweitens ist sie einfach überfordert mit dir in der Konstellation die sie selbst hier dummerweise eingebrockt hat.

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 14.10.2010, 08:29

redflower11 hat geschrieben: Aber für mich ist dass kein Grund mir die Mutter wieder wegzunehmen oder das zu degradieren wenn man noch vor 2 Wochen sagte du ist wie meine Tochter. Vorallendingen ist das schlimme dass ich sie als eigene Mutter sehe!
Sie war nie deine Mutter. Sie hat dir da leider etwas verprochen das von vorne herein nicht haltbar gewesen ist.

Daß wenn man sich mal in sowas emotional verbissen hat einzusehen, daß das nicht funktioniert und man die schöne Vorstellung loslassen muss ist schmerzhaft. Ich kenne das, ich hab auch schon mal so eine emotionale Abhängigkeitssache zu einem anderen Menschen am laufen gehabt und es war echt hart davon wieder runterzukommen.

Dir scheint es ja absolut mies zu gehen, warum gehst du nicht zur Krisenintervention für ein paar Tage in eine psychiatrische Klinik?

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redflower11
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Beitrag Do., 14.10.2010, 19:56

chandelle hat geschrieben:Vermutlich komme ich hier gar nicht durch, aber hast Du Dir rational klarmachen können, was eine echte Mutter an ihrem Kind mit 33 Jahren noch zu leisten hat? Ist Dir klar, dass aus Dir sehr kleinkindliche Bedürfnisse sprechen?

Wann möchtest Du Dich dem denn stellen?

chandelle
Ja das sagte sie auch schon öfters. Aber an was kann man das fest machen?
Ich hab neulich in einer (renomierten) Zeitung gelesen dass jeder 3 Deusche jeden Tag mit seiner Mutter telefoniert. Und dann gibts irgendwo im Netz einen Thread der heisst wie oft habt ihr Kontakt zu euren Eltern:
http://www.planet-liebe.de/forum/showth ... p?t=268124

Das Alter steht oben auch immer dabei. Naja und durch sowas denke ich dann dass viel Kontakt auch wenn man schon über 30 ist normal ist. Zumindest bei den meissten die gute Eltern haben. Und ich wollte ja eben ein echtes Verhältnis daher hab ich das auch gemacht!

Sie hat mir auch mal so vor 1 Jahr gesagt, wo ich grad wieder am Zweifeln war: "Ja, die Mutter von einer 32 Jährigen" aber nicht von einem "Kind". Sie hat auch früher mal gesagt dass sie den Eindruck hat ich möchte noch an die Brust. Das fällt mir jetzt grad wieder ein was sie so sagte. Aber es war schon ca. 1 Jahr her. Wie gesagt ich versteh dass ganze nicht ob man das daran festmachen kann dass ich viel Kontakt will. Vor 2 Wochen fragte sie mich wie oft ich mit meinem Freund telefoniere (war 3 Mo von ihm weg) ich sagte täglich, und dann sagte sie "Wenn ich dass zulassen würde dann würdest du mit mir auch täglich reden wollen".
Aber wie gesagt ich fand und finde das normal dass ich gerne täglich mit ihr reden würde. Das wär absolut toll.


montagne
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Beitrag Do., 14.10.2010, 20:29

redflower: Du blendest konsequent Informationen aus, die darauf hindeuten, dass andere nicht so viel Kontakt oder gar keinen Kontakt zu ihren Eltern haben. Also kannst du dich nicht fragen, wie die anderen das psychisch schaffen, wie sie damit umgehen.
Statt dessen suchst du wohl geradezu nach Beweisen, dass deine Theorie und deine Wünsche Realitätsentsprechend sind, was sie aber nicht sind.

Damit ich nicht missverstanden werden. Die Wünsche und Gefühle, die haben sicher viele hier, gerade diejenigen, die keinen Kontakt zu ihren Eltern haben. Aber die meisten können sich dann doch wieder distanzieren. Können sehen das und warum es gut ist, dass die Therapeutin eben nicht die Mutter ist. Können die Realität sehen, können die anderen menschen in ihrem leben sehen, die sie lieben.
amor fati

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münchnerkindl
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Beitrag Do., 14.10.2010, 20:41

redflower11 hat geschrieben: Ich hab neulich in einer (renomierten) Zeitung gelesen dass jeder 3 Deusche jeden Tag mit seiner Mutter telefoniert.
Wer das sein soll ist mir schleierhaft. Ich kenne jedenfalls keine solche Person, ausser in Fällen wo eine Mutter zB gebrechlich ist und Hilfe benötigt oder der Kontakt sonstwie notwendig oder begründet ist.
redflower11 hat geschrieben: Das fällt mir jetzt grad wieder ein was sie so sagte. Aber es war schon ca. 1 Jahr her. Wie gesagt ich versteh dass ganze nicht ob man das daran festmachen kann dass ich viel Kontakt will. Vor 2 Wochen fragte sie mich wie oft ich mit meinem Freund telefoniere (war 3 Mo von ihm weg) ich sagte täglich, und dann sagte sie "Wenn ich dass zulassen würde dann würdest du mit mir auch täglich reden wollen".
Aber wie gesagt ich fand und finde das normal dass ich gerne täglich mit ihr reden würde. Das wär absolut toll.

Eine Obsession hat weniger was damit zu tun wieviel Kontakt besteht, eine Obsession hat mit dem Kopfkino zu tun das man pflegt. Den Mann von dem ich psychisch abhängig war habe ich so ca 1 Mal im Jahr gesehen und ansonsten gab es auch eher sparsam Kontakt.

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schmetterling.1983
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Beitrag Do., 14.10.2010, 20:55

Hallo redflower,
ich sehe, dass ist ein verzweifelter Kampf in dem du dich versuchst an das einzigste zu klammern, was dir jemals annähernd Halt gegeben hat.
Ich hoffe mein Beitrag wird nicht zu aggressiv, aber da meine Vorschreiber eher weniger Glück hatten versuche ich es dennoch so:
Aber wenn du satt und gesund werden willst gebe ich dir folgenden Rat und der ist insofern mütterlich von mir an dich, dass du dadurch die Möglichkeit hast irgendwann auch Flügge zu werden ohne dich allein zu fühlen.
-> geh zu einer unabhängigen Beratungsstelle, mit der deine ehemalige Therapeutin und Ersatzmutter nicht verstrickt ist und erzähle deine Geschichte!
Die werden dir helfen eine Therapie für dich zu finden in der du zu einem unabhängigeren Menschen werden kannst.

Ich weiß ich schreibe nun wieder was alle bereits erwähnt haben aber es stimmt leider, (besser) auch wenn die Behandlung abgeschlossen ist und sie dich öfters vorgewarnt hätte....
Es darf (und wie wir an deinem Beispiel leider sehen auch wieso) kein privater Kontakt zwischen Therapeut und Klient statt finden.
Aus welchen Gründen auch immer Sie sich dafür entschieden hat, es ist nichts worauf man stolz sein kann, weil Sie dich für etwas besonderes hält oder ähnliches, das ist ganz ganz schlimm (und da denke ich stimmst du mir zu grad) wie es dir jetzt dadurch geht. Denn es ist nicht besser geworden, sondern schlimmer.
Es spielt keine Rolle wv SMS sie pro Tag bekommt oder sonstige Schwestern oder Freunde, was auch immer noch da mit nvolviert ist.
Wichtig bist du!!!! und nicht "was fühlt meine Therapeutin wirklich?" allein die Frage sollte dir zu denken geben...
Ich wünsche dir ganz viel Kraft und den Mut eine wichtige Entscheidung zu treffen.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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schmetterling.1983
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Beitrag Do., 14.10.2010, 20:57

ach so, ich telefoniere (bis auf Ausnahmen) ca. aller 1,5 - 2 Wochen mit meiner Mutter
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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stern
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Beitrag Do., 14.10.2010, 21:45

Ich hab neulich in einer (renomierten) Zeitung gelesen dass jeder 3 Deusche jeden Tag mit seiner Mutter telefoniert. Und dann gibts irgendwo im Netz einen Thread der heisst wie oft habt ihr Kontakt zu euren Eltern: ...
Sicher ließen sich noch einige Statistiken raussuchen... nur ich nehm's gleich vorweg: Statistiken nutzen dir nichts... denn Beziehungen laufen idR nicht nach einer statistischen Normierung. In einer Beziehung gibt es vielmehr 2 Menschen mit INDIVIDUELLEN Bedürfnissen, die mithin auch voneinander abweichen können, ebenso das, was jedeR für den anderen zu "leisten" vermag. Und in dem Sinne:
Aber wie gesagt ich fand und finde das normal dass ich gerne täglich mit ihr reden würde. Das wär absolut toll.
Ok, dein Bedürfnis (in dem Fall nach Ausmaß des Kontaktes) ist klar formuliert. Nur wie würdest du damit umgehen (können), wenn jemand sagen würde: Ich kann/will nur 1x die Woche oder 1x im Monat Kontakt pflegen? Wäre das für dich auch "normal" bzw. ein genauso legitimes Bedürfnis? Was würdest du dir von einem solchen Kontakt versprechen=was sind deine Bedürfnisse? Wie würde es dir ergehen, wenn jemand den Kontakt von vornerherein ganz ablehnen würde... und wäre das auch ein legitimes Bedürfnis?
Sie hat mir auch mal so vor 1 Jahr gesagt, wo ich grad wieder am Zweifeln war: "Ja, die Mutter von einer 32 Jährigen" aber nicht von einem "Kind". Sie hat auch früher mal gesagt dass sie den Eindruck hat ich möchte noch an die Brust. Das fällt mir jetzt grad wieder ein was sie so sagte. Aber es war schon ca. 1 Jahr her. Wie gesagt ich versteh dass ganze nicht ob man das daran festmachen kann dass ich viel Kontakt will.
Und ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich deine Frage richtig verstanden habe. Du meinst, ob man "kindliche=regressive" Bedürfnisse daran festmachen kann, dass du viel Kontakt willst? Vielleicht auch, aber nicht nur... sondern im wesentlichen auch daran, wie die Beziehung gestaltet ist. Und eine Beziehung zwischen zwei erwachsen Menschen möchte sie (und das ergeht den meisten Menschen so... und das bringt sie für mich klar zum Ausdruck) auch auf einer (gleichen) Ebene zwischen zwei erwachsenen Menschen gestalten.

Das heißt nicht, dass man als Erwachsener keine "kindlichen Bedürfnisse" hat oder haben darf... sondern die Frage ist eher, wie flexibel man in einer Beziehung zwischen "erwachsenen" und "kindlichen" Bedürfnissen wechseln kann.

Problematisch werden idR Beziehungen, die von Einseitigkeit geprägt sind bzw. nicht auf gleicher Ebene stattfinden. Z.B. dahingehend: wenn einer viele kindliche Bedürfnisse anmeldet (z.B. nach Schutz, Sicherheit, Halt, Geborgenheit, "kümmere dich um mich") und dem "erwachseneren" Part durch sein "Stärke", "Kompentenz" die Aufgabe obliegt, die kindlichen Bedürfnissen des anderen zu stillen. In welcher "Rolle" siehst du dich? Könntest du flexibel zwischen beiden "Rollen" wechseln? Siehst du das nicht wenigstens ein ganz kleines bisschen auch so, dass das für "die Mutter" Überforderung bedeutet... und für das (erwachsene) Kind eine Abhängigkeit, die kaum Entwicklungsspielraum lässt, sofern man als (erwachsene Frau) in einer Kindrolle bleiben möchte? Wie stabil schätzt du eine solche eher einseitigere Beziehungskonstellation ein?
Zuletzt geändert von stern am Do., 14.10.2010, 21:57, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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redflower11
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Beitrag Do., 14.10.2010, 21:56

stern hat geschrieben:je mehr ich lese, desto haarstrübender wird es für mich, sry. Wenn sie dir versprochen hat, Mutter auf Lebenszeit zu sein, dann sry, dann richtet sie damit bei dir noch mehr Schaden an als den, der vorhin ohnehin vorher schon da war und groß genug ist. Eigentlich hättest du daher genug Grund verdammt sauer auf sie zu sein, denn...
Ja ich hatte sie gefragt da war ich auch noch in Therapie ob sie von nun an my Mother substitute sein kann, weil ich ja eben keinen Kontakt mehr zu meinen Eltern hab. Sie hat eingewilligt und es war auch immer beidseitig klar das es für immer ist weil wir oft über die Zukunft gesprochen haben wenn sie mal alt ist usw. Also da bin ich mir absolut sicher.

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Beitrag Do., 14.10.2010, 22:02

Der Unterschied ist eben, dass der Kontakt normalerweise nicht ekzessiv ist wie bei Dir und oftmals freiwillig und auf respektvoller Basis und generell erwachsen. All dies trifft bei Dir irgendwo nicht zu. Bei Dir ist es nicht die Mutter an sich, sondern der Dämon Deiner Sehnsüchte, die Du ohne Rücksicht auf andere auslebst.

chandelle

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redflower11
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Beitrag Do., 14.10.2010, 22:14

Stern: wenn sie versprochen hat, you're my daughter, und das auf Lebenszeit, dann hat sie etwas versprochen, was weder der Realität entspricht, noch einhaltbar ist, weil deine so hohe Bedürftigkeit auf Dauer kein Mensch für dich auffangen kann...Erneute Enttäuschungen sind schon zwangsläufig, wenn du an Versprechen glaubst, die so gut wie kein Mensch einhalten kann. Gefahr weiterer Beziehungsabbrüche, da andere idR mit so demaßen hohen Bedürftigkeiten auf Dauer überfordert sind. Ja sind die bisherigen Verluste nicht schon genug für dich? Glück ist für dich anscheinend eine Art kindliche(!) Abhängigkeit...

Wie gesagt sie hatte damals mother substitute also nur Mutterersatz gesagt. Und da wich sie auch nie von weg. Ich hatte all die Jahre immer gedacht das Mutterersatz gleichwertig mit einer neuen Mutter ist nur jetzt hatte ich irgendwie die Fixe Idee sie doch mal zu fragen ob ich für sie wie eine weitere Tochter geworden bin. Wo ich dann vor 2 Wo davon sprach sagte sie nachdem sie ihre Bedenken äusserte (obsessiv, mehr von ihr erwarten könnte und ich die entkräftet hatte) "that is no Problem", "So, dont worry". Also gehe ich mal davon aus das war als Ja zu verstehen. Es hat sich auch zu 100% so angefühlt. Es war eigentlich klar. Ja und das wär sie jetzt wahrscheinlich auch bis an ihr Lebensende geblieben wenn ich nicht dann wirklich mehr erwartet hätte und jd Tag Druck ausgeübt hätte.
Wie gesagt ich kapier den Unterschied nicht (hab ich auch noch nie) zw einer kindlichen Abhängigkeit und meine Mutter zu lieben und sie jeden Tag anzurufen so wie andere Deutsche auch. Sie hatte mir auch schon gesagt ich soll mir mehrere Menschen nehmen. Ich hatte immer das Problem dass ich mich auf 1 o. 2 Leute fixiert habe und das andere mir nichts bedeutet hat. Ich kenne viele Leute aber ich halte davon wenig. Ich sehe die alle als Bekanntschaften. Und davon halte ich garnichts! Was hab ich von 100.000 Leuten in meinem Leben die mich alle 1 o. 2 Monate mal kontaktieren und das so locker sehen dass sie nachher wieder verschwinden.
Ich hab schon immer andere Leute beobachtet, die enge Familie haben. Und die sehen die sehr häufig und haben oft mit denen Kontakt, und obenauf haben sie dann noch das was ich hab eben Bekanntschaften. Es hört sich jetzt bestimmt schlimm für euch an aber ich will euch erklären wie denke. Ich hab schon immer nichts davon gehalten Leute nur flüchtig zu kennen, die bedeuten mir absolut nichts. Ich wollte immer enge Beziehungen. Ich dachte immer die Leute die ne tolle Familie haben dass die mich eher so als nebenher und als Spassfaktor sehen, so dass wenn die Leute die ihnen wirklich was bedeuten also ihre Verwandschaft nicht können sie dann zu mir kommen und ich Lückenbüsser bin. Und darauf hatte ich nie Bock. Ich wollte selbst sowas haben was die haben. Und früher (dass ist jetzt nicht mehr so, aber war am Anfang der Therapie) war es so dass wenn ich jemand kennenlernte ich sofort von Liebe sprach und denjenigen versucht habe so eng wie möglich ranzukriegen sonst hätte derjenige für mich keinen Wert gehabt! Was soll ich mit Leuten die sich nicht ganz auf mich einlassen.
Also ich versuchs mal zu erklären, normalerweise hat man: Vater,Mutter,Schwester o. Bruder,Tante,Onkel,Cousine,Cousin usw. und dann nebenbei viell. 1 beste Freundin, und ein paar flüchtige Freunde und dann zusätzlich noch ein paar Bekannte das sind dann Leute mit denen man alle 2 Monate oder weniger Kontakt hat. So ist die NORM!
Ich dachte nun schon immer, da ich das alles nicht hab (was in meinen Augen eine absolute Katastrophe ist da ich glaube dass es extrem wichtig für einen ist) hatte ich nun Angst dass ich nur die Bekannten in mein Leben reinkrieg und dass das dann nicht reicht. Und meine ganzen Bedürfnisse nicht erfüllt werden. Selbst wenn ich es schaffe 1 beste Freundin (wieder) zu finden und dann vielleicht ein paar Bekannte habe wird es nicht reichen! Da wir als Menschen alle grundlegende Bedürfnisse haben und zwar nach:
1. Liebe
2. Geborgenheit
3. Zugehörigkeit !!!!
4. Soziales Netz
usw
Wenn man nun diese Bedürfnisse nicht erfüllt bekommt, hat man durch diesen Mangel jeden Tag Schmerzen in sich drin. Und weint häufig. Und ehrlich gesagt möchte ich so ein Leben nicht haben! Dann wär ich lieber Tod. Da ich aber nunmal in dieser schrecklichen Lage bin. hab ich mir versucht so viel wie möglich zu ersetzen was auch heute noch mein Lebensziel ist. Ich hab auch immer Leute gefunden. Nur fällt es mir EXTREM schwer die Balance zu halten zwischen die Leute unter Druck zu setzen (mit meinem Zweck und Ziel vor Augen) und den Leuten Freiraum zu geben (immer mit der Angst dass sie es sich anders überlegen könnten).
Ganz problematisch wird es wenn ich anfange die Leute richtig doll zu mögen dann fangen auch meine Ängste an! Denn neben dem ganzen Krams oben beschrieben, ist mein grösstes Kindheitstrauma Zurückweisung und Verlassenwerden.

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