Schickt ihr Postkarten vom Urlaub an eure Theras?

[Gärtnerin]

Wenn ich Postkarten verschicke, erhalte ich auch nur selten eine Reaktion. Aber enttäuscht hat mich das eigentlich noch nie. Ehrlich gesagt bin ich noch nicht einmal auf die Idee gekommen, ein "Danke" dafür zu erwarten. Für mich ist das Kartenschreiben ein Moment, in dem ICH mich freue, weil ich in dem Moment liebevoll an jemanden denken darf. Ähnlich empfinde ich das auch beim Schenken. Das hat für mich einen Selbstwert, der unabhängig davon ist, ob eine Reaktion vom Empfänger kommt oder nicht.

Bin ich in dieser Hinsicht so seltsam?!

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[carö]

liebe gärtnerin,

ich empfinde ähnlich. du hast das sehr treffend formuliert... ich freu mich auch, dass ich schenken darf -besser gesagt.. schenken kann.. ich empfinde es als eine fähigkeit, geben zu können, die mich freut... klar freue ich mich, wenn ich merke, dass es ankommt, aber die menschen, die ich gerne beschenke, durch ein geschenk oder durch aufmerksamkeit, da bin ich mir recht sicher, dass sie sich über ein zeichen von mir freuen.. und die den liebevollen inneren akt, die zugewandte innere bewegung zu würdigen wissen.
was meinen therapeuten anbelangt, so war es mir einfach wichtig, es für mich zu tun... und er hat sich glaub ich gefreut, dass ich eine gute verbindung haben konnte im innern...

lieben gruß
carö

[ENA]

Bin ich in dieser Hinsicht so seltsam?!

Nöö. Wenn das für Dich so okay ist, dann ist doch alles in Ordnung!...

aber die menschen, die ich gerne beschenke, durch ein geschenk oder durch aufmerksamkeit, da bin ich mir recht sicher, dass sie sich über ein zeichen von mir freuen.. und die den liebevollen inneren akt, die zugewandte innere bewegung zu würdigen wissen.

Dann habe ich wohl solche Menschen nicht wirklich... .

[Dampfnudel]

Klar ist die therapeutische Beziehung eine Arbeitsbeziehung, aber schließt das jede menschliche Sympathie aus? Ich denke, wenn mir mein Klempner sympathisch wäre, würde ich ihm vielleicht auch eine Urlaubskarte schreiben.

Das hast Du schön gesagt, und so empfinde ich das auch.

Ich habe eine Zeit lang selbst in einem therapeutischen Beruf gearbeitet - gut, keine Psychotherapie, das ist vielleicht noch näher und persönlicher als anderswo, aber ein Stück weit kann man es schon auch vergleichen, glaube ich - und wenn mir Patienten eine Karte aus dem Urlaub geschickt haben, habe ich mich einfach gefreut und mir sonst gar nichts weiter dabei gedacht. Es ist ja auch schön, wenn man merkt, dass man als Mensch wahrgenommen wird und nicht nur als Dienstleister.

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[Wasserdrache]

@Dampfnudel und @ Gärtnerin
ihr sprecht mir aus tiefster Seele, würd am liebsten eure beiden Beiträge Zitieren und einfach nur ein dickes Daumenhoch drunter setzen.
Verbietet die Netiquette....daher

[Riniel]

Es gibt Leute, die sich sowas nicht vorstellen können...

[turbulent]

Extra angemeldet!

Bist du schon im Urlaub?

Meine Thera hat mir auch mal ne Karte von ihrem Urlaub geschrieben.
Denke, dass ist nichts unnormales.
Fand ich cool. Hab ich nicht mit gerechnet.
Hab mir dabei auch nix gedacht, sie hat eben an mich gedacht...war ganz okay
Hab ihr noch nie irgendwie ne Karte geschrieben....

So unnormal finde ich es garnicht....schreib ruhig!

[montagne]

Hat das Karten schreiben einen reinen Selbstwert? Oder macht man sich da was vor?

Ich habe shcon ein paar Karten an meine Therapeutin geschrieben. Jedes mal war die Reise in eine sehr lange Therapiepause eingebettet, sodass ich die Therapeutin erst einige Wochen später wieder sah. Ich hatte nicht wirklich damit gerechnet, das sie sich bedankt, sich dran erinnert. Auch weil ich die Karten eben so aus meiner eigenen Befindlichkeit heraus geschrieben hatte. Ich wollte wohl einfach nur zeigen, dass ich in der langen Zeit, mit Abstand positiv und dankbar auf unsere (oft nicht einfache) Beziehung schaue.

Trotzdem hat es mich jedes Mal gefreut, wenn sie sich unkompliziert gleich bedankt hat, in der ersten Stunde nach der Pause. Ich habe es nicht erwartet, aber vielleicht erhofft. Als ein Zeichen von ihr, dass es okay für sie ist, wenn ich so eine, wenn auch kleine, Geste der Dankbarkeit zeige.

[Dakota]

Hi,

Es ist ja auch schön, wenn man merkt, dass man als Mensch wahrgenommen wird und nicht nur als Dienstleister.

Das finde ich gerade in einer Beziehung wie der Therapeutischen, wo es ja nun auch ziemlich privat und intim hergeht ganz treffend. Klar,ist der Therapeut ein "Dienstleister", aber ohne gegenseitige Sympathie ist die Therapie auch nicht besonders ertragreich.
Ich habe meinem Thera schon Postkarten aus dem Urlaub geschrieben und mir darüber ehrlich gesagt überhaupt keinen Kopf gemacht. Mir war danach ihm ein paar nette Grüsse zu schicken, ihm zu zeigen, dass es mir auch gut gehen kann...mehr nicht. Habe auch keinen Roman geschrieben, sondern es eher sehr schlicht in meiner Formulierung gehalten, aber ICH fand es in dem Moment schön ihm zu schreiben, ihm zu zeigen, dass er mir auch was bedeutet...eine Karte quasi als Dankbarbeit für all die Unterstützung.
Mir war danach eine Karte zu schreiben, ich habe an ihn gedacht, ...mehr nicht.
Er hat die Karten nie erwähnt, aber ich ich habe einmal zur Kenntnis genommen, dass eine meiner Postkarten in seinem Bücherregal einen sichtbaren Platz gefunden hatte Ja, das hat mich dann schon gefreut !

Dakota

[Zwackel]

Meine Therapeutin hat mich sogar dazu "verpflichtet", ihr Postkarten zu schicken, wenn ich wegfahre, als "Beweis", dass ich mir regelmäßig Auszeiten gönne und mich mal ein Wochenende lang wirklich nur um mein eigenes Wohlergehen kümmere.

[Riniel]

Bist du schon im Urlaub?

noch nicht. Aber ich werde eine Karte schicken

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