Fragen zur Übertragungsliebe
"Augen zu und durch" ist ja häufig die einfachere und schmerzfreiere Variante, das wäre auch eher mein Ding. Je mehr ich nachdenke, desto mehr verbaue ich mir meinen Weg, so scheint es mir.
Aber dieses Vertrauen, dass mein Therapeut mir dabei helfen kann, ist wohl nicht ausreichend vorhanden und die Fähigkeit, Hilfe anzunehmen, ebenso wenig. Das sind doch die besten Voraussetzungen für eine äußerst gelungene Fortsetzung dieser Geschichte
Aber dieses Vertrauen, dass mein Therapeut mir dabei helfen kann, ist wohl nicht ausreichend vorhanden und die Fähigkeit, Hilfe anzunehmen, ebenso wenig. Das sind doch die besten Voraussetzungen für eine äußerst gelungene Fortsetzung dieser Geschichte
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Hallo AnnaBlume,
ich vermute mal: wenn du wenig bis keine Probleme damit hättest,
jemandem zu vertrauen (hier: deinem Therapeuten)
und wenn Du so souverän damit umgehen könntest, Hilfe anzunehmen, wie du es dir wünschst, dann...
... ja dann wärst du wohl ziemlich stabil in deiner Persönlichkeit.
Möglicherweise so stabil, dass du gar keine Therapie bräuchtest!?
Wenn ich mich dabei ertappe, dass ich mal wieder übermäßige Erwartungen an mich selber habe
(was gar nicht so selten ist), hole ich mich gut damit zurück, indem ich mir genau das sage:
"wenn ich das und das könnte oder wüßte, wäre ich nicht in Therapie".
AnnaBlume, wie geht es dir? Was macht der Brief?
Alles Gute
LL
ich vermute mal: wenn du wenig bis keine Probleme damit hättest,
jemandem zu vertrauen (hier: deinem Therapeuten)
und wenn Du so souverän damit umgehen könntest, Hilfe anzunehmen, wie du es dir wünschst, dann...
... ja dann wärst du wohl ziemlich stabil in deiner Persönlichkeit.
Möglicherweise so stabil, dass du gar keine Therapie bräuchtest!?
Wenn ich mich dabei ertappe, dass ich mal wieder übermäßige Erwartungen an mich selber habe
(was gar nicht so selten ist), hole ich mich gut damit zurück, indem ich mir genau das sage:
"wenn ich das und das könnte oder wüßte, wäre ich nicht in Therapie".
AnnaBlume, wie geht es dir? Was macht der Brief?
Alles Gute
LL
ich hab Erfahrung mit dem Thema sich in TherapeutInnen zu verlieben und kann dir nur sagen, dass man hinschauen muss.
Die Augen zu schließen löst das problem nicht - im Gegenteil, es wird immer größer, wenn man es nciht bearbeitet.
Die Augen zu schließen löst das problem nicht - im Gegenteil, es wird immer größer, wenn man es nciht bearbeitet.
Hallo naja,
soweit ich es verfolgt habe, schaut AnnaBlume durchaus hin.
Nur dass sie sich nicht traut, ihren Therapeuten an diesem "Blick" teilhaben zu lassen.
Und das ist ja immer wieder das Kernthema hier: wie sag ich's ihm/ihr?
Und die oft geäußerte Hoffnung, es vielleicht auch selber alleine bearbeiten zu können.
Liebe Grüße
LL
soweit ich es verfolgt habe, schaut AnnaBlume durchaus hin.
Nur dass sie sich nicht traut, ihren Therapeuten an diesem "Blick" teilhaben zu lassen.
Und das ist ja immer wieder das Kernthema hier: wie sag ich's ihm/ihr?
Und die oft geäußerte Hoffnung, es vielleicht auch selber alleine bearbeiten zu können.
Liebe Grüße
LL
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Hallo AnnaBlume,
leider konnte ich (AmEnde) mich nicht mehr einloggen und deshalb nicht antworten. Sorry.
Auf meine Bitte an Herrn Fellner, mich wieder freizuschalten, erhielt ich keine Antwort, deshalb musste ich mich neu registrieren und bin also jetzt B-Moll.
Aber ich war ziemlich gehemmt und beliess es bei ein paar Andeutungen, dass ich sie total verinnerlicht habe und dass mir da ein Buch gerade hilft ("Die therapeutische Begegnung"), diese Verinnerlichung als durchaus "normale" und auch sinnvolle Reaktion auf eine so intensive Therapiebeziehung zu betrachten. Ich glaube, ich habe versucht, auf meine typische Art (Rationalisierung) mit diesen großen Gefühlen, die ich auch bis heute nur teilweise einordnen kann, umzugehen....
Sie fragte mich dann, ob ich nicht doch noch einmal kommen wolle, um das nochmal sacken zu lassen und falls doch noch Redebedarf wäre. Ich war zerrissen zwischen dem Wunsch, sie immer bei mir haben zu wollen und dem Gefühl, mich wie gelähmt zu fühlen in meiner emotionalen Bedürftigkeit, die mir wie ein Fass ohne Boden erschien.
Ich nahm nach einigem inneren Kampf das Angebot einer weiteren letzten Stunde an und ging dann in der nächsten Woche noch einmal hin (ohne allzu viel über mich und meine Gefühle rauslassen zu können) und dann habe ich mich ganz schweren Herzens verabschiedet.
Weil du fragst, ob sie mir im Vorfeld angeboten hatte, ihr Briefe zu schreiben. Nein, das hatte sie nicht. Aber da ich den Brief ja im Rahmen der Stunde übergab, war das sicher ok. In der fast 2 jährigen Therapiepause danach habe ich ihr jedoch einige Mails geschrieben und sie hat immer sehr freundlich und warmherzig darauf reagiert.
Seit einigen Monaten mache ich ja nun wieder Therapie bei ihr. Inzwischen habe ich mehr innere Sicherheit erlangt, dass meine Thera sehr gut selbst auf ihre Grenzen aufpasst und auch, dass diese Grenzen nicht so starr sind, wie ich dies ihr irgendwie zugeschrieben habe.
Ich spüre, dass ich langsam meine Ängste und Befürchtungen, sie zu nerven mit meiner Bedürftigkeit, loslassen darf. Dass es für sie wirklich ok. ist, wenn ich zu ihr (also wieder in die Therapie) komme, wenn ich nicht zurecht komme. Dass ich dies immer wieder tun darf!!! So sagte sie es letzte Stunde.
Manchmal kann ich das schon so annehmen und fühlen, aber es gibt auch Tage, wo ich mich schwer damit tue, es wirklich zu glauben und auch so zu fühlen. Doch nun genug von mir, sorry, falls OT.
Liebe AnnaBlume, wie geht es dir inzwischen mit diesem Thema? Kämpfst du noch immer allein in deinem Inneren mit all diesen Themen? Oder hattest du schon den Mut für ein Gespräch über deine drängenden Gedanken und Gefühle?
Ich denke, du kannst ihm ganz sicher einen Brief schreiben bzw. den schon geschriebenen geben. (Ich persönlich finde es sowieso leichter, mich schriftlich auszudrücken.)
Und du darfst ihm zutrauen, dass er damit umgehen kann.
Alles Liebe. B-Moll
leider konnte ich (AmEnde) mich nicht mehr einloggen und deshalb nicht antworten. Sorry.
Auf meine Bitte an Herrn Fellner, mich wieder freizuschalten, erhielt ich keine Antwort, deshalb musste ich mich neu registrieren und bin also jetzt B-Moll.
Den Brief gab ich ihr vor 2 Jahren. Ich übergab ihn vor der Stunde und bat sie, ihn alleine in ihrem Zimmer zu lesen. Also in dem Brief deutete ich an, dass ich die Therapie aus verschiedenen Gründen nun beenden wolle oder eher müsse. Als Hauptgrund gab ich an, dass ich dem Thema Therapie und insbesondere auch ihrer Person in mir zu viel Raum gebe,dass ich mich von ihr wie magisch angezogen fühle und nicht damit zurecht komme, mich so emotional abhängig von ihr zu fühlen. Mir war echt schlecht, als ich da draußen auf sie wartete....Dann kam sie nach wenigen Minuten aus dem Zimmer und schaute mich ganz ruhig und freundlich an. Im Prinzip hätte ich in dem Moment mit ihr sicher über alles reden können.AnnaBlume hat geschrieben:Wie lange ist es denn her, dass Du Deiner Therapeutin den Brief gegeben hast? Hast Du das während der Sitzung getan, oder hast Du ihn eingeworfen? Und was hat sie gesagt, als Ihr Euch zum ersten Mal wieder gesehen habt? Hatte sie Dir denn im Vorfeld mal angeboten, ihr Briefe zu schreiben?
Aber ich war ziemlich gehemmt und beliess es bei ein paar Andeutungen, dass ich sie total verinnerlicht habe und dass mir da ein Buch gerade hilft ("Die therapeutische Begegnung"), diese Verinnerlichung als durchaus "normale" und auch sinnvolle Reaktion auf eine so intensive Therapiebeziehung zu betrachten. Ich glaube, ich habe versucht, auf meine typische Art (Rationalisierung) mit diesen großen Gefühlen, die ich auch bis heute nur teilweise einordnen kann, umzugehen....
Sie fragte mich dann, ob ich nicht doch noch einmal kommen wolle, um das nochmal sacken zu lassen und falls doch noch Redebedarf wäre. Ich war zerrissen zwischen dem Wunsch, sie immer bei mir haben zu wollen und dem Gefühl, mich wie gelähmt zu fühlen in meiner emotionalen Bedürftigkeit, die mir wie ein Fass ohne Boden erschien.
Ich nahm nach einigem inneren Kampf das Angebot einer weiteren letzten Stunde an und ging dann in der nächsten Woche noch einmal hin (ohne allzu viel über mich und meine Gefühle rauslassen zu können) und dann habe ich mich ganz schweren Herzens verabschiedet.
Weil du fragst, ob sie mir im Vorfeld angeboten hatte, ihr Briefe zu schreiben. Nein, das hatte sie nicht. Aber da ich den Brief ja im Rahmen der Stunde übergab, war das sicher ok. In der fast 2 jährigen Therapiepause danach habe ich ihr jedoch einige Mails geschrieben und sie hat immer sehr freundlich und warmherzig darauf reagiert.
Seit einigen Monaten mache ich ja nun wieder Therapie bei ihr. Inzwischen habe ich mehr innere Sicherheit erlangt, dass meine Thera sehr gut selbst auf ihre Grenzen aufpasst und auch, dass diese Grenzen nicht so starr sind, wie ich dies ihr irgendwie zugeschrieben habe.
Ich spüre, dass ich langsam meine Ängste und Befürchtungen, sie zu nerven mit meiner Bedürftigkeit, loslassen darf. Dass es für sie wirklich ok. ist, wenn ich zu ihr (also wieder in die Therapie) komme, wenn ich nicht zurecht komme. Dass ich dies immer wieder tun darf!!! So sagte sie es letzte Stunde.
Manchmal kann ich das schon so annehmen und fühlen, aber es gibt auch Tage, wo ich mich schwer damit tue, es wirklich zu glauben und auch so zu fühlen. Doch nun genug von mir, sorry, falls OT.
Liebe AnnaBlume, wie geht es dir inzwischen mit diesem Thema? Kämpfst du noch immer allein in deinem Inneren mit all diesen Themen? Oder hattest du schon den Mut für ein Gespräch über deine drängenden Gedanken und Gefühle?
Ich denke, du kannst ihm ganz sicher einen Brief schreiben bzw. den schon geschriebenen geben. (Ich persönlich finde es sowieso leichter, mich schriftlich auszudrücken.)
Und du darfst ihm zutrauen, dass er damit umgehen kann.
Alles Liebe. B-Moll
Hallo Lisalion,Lisalion hat geschrieben: Wenn ich mich dabei ertappe, dass ich mal wieder übermäßige Erwartungen an mich selber habe
(was gar nicht so selten ist), hole ich mich gut damit zurück, indem ich mir genau das sage:
"wenn ich das und das könnte oder wüßte, wäre ich nicht in Therapie".
da sagst Du was Wahres. Allerdings macht es das nicht leichter, denn die Therapie stagniert ja, seit ich mir nur noch Gedanken darüber mache, was ich wie sagen muss, damit ich einen möglichst "guten Eindruck" hinterlasse. Und weil die Therapie so nicht voran gehen kann, komme ich auch nicht dazu, die eigentlichen Problematiken zu bearbeiten. Da beißt sich die Katze in den Schwanz
Unverändert bescheiden geht es mir und der Brief liegt immer noch hier. Und angesprochen hab ich das Thema auch noch nicht. Im Moment komme ich echt nicht vom Fleck :-/AnnaBlume, wie geht es dir? Was macht der Brief?
Viele Grüße,
A.
Ja, ich merke, dass dieses Problem immer stärker wird. Mal sehen, wie stark es noch werden muss, bis ich mich durchringen kann...naja hat geschrieben:ich hab Erfahrung mit dem Thema sich in TherapeutInnen zu verlieben und kann dir nur sagen, dass man hinschauen muss.
Die Augen zu schließen löst das problem nicht - im Gegenteil, es wird immer größer, wenn man es nciht bearbeitet.
Ja, ich denke auch, dass ich sogar ziemlich genau hinschaue- oft wahrscheinlich zu genau. Aber den Blick darauf zu teilen, erfordert Vieles, das ich offensichtlich nicht besitze. Die eigenständige Auseinandersetzung mit diesen Gefühlen ist zwar eine wahre Qual aber die Alternative, mit ihm darüber zu reden, fühlt sich keineswegs besser an. Die Wahl zwischen Pest und Cholera also...Lisalion hat geschrieben:Hallo naja,
soweit ich es verfolgt habe, schaut AnnaBlume durchaus hin.
Nur dass sie sich nicht traut, ihren Therapeuten an diesem "Blick" teilhaben zu lassen.
Und das ist ja immer wieder das Kernthema hier: wie sag ich's ihm/ihr?
Und die oft geäußerte Hoffnung, es vielleicht auch selber alleine bearbeiten zu können.
Liebe Grüße
LL
Hallo B-Moll,
mir gefällt Dein neuer Nick besser als Dein alter
Danke, dass Du Dir Zeit genommen hast, mir nochmal zu antworten.
Wow, ich ziehe echt den Hut vor Dir, dass Du Dich getraut hast, ihr diesen Brief zu geben und dann auch noch zu warten, während sie ihn liest. Das hätte ich wahrscheinlich nicht überlebt. Und vor allem habe ich großen Respekt davor, dass Du die Therapie tatsächlich beendet hast, denn diese Zerrissenheit, die Du beschreibst, kann ich so gut nachvollziehen. Einerseits hat man das ständige Bedürfnis, dem Menschen ganz nah zu sein und andererseits möchte man sich schützen und denjenigen am besten aus allen Bereichen seines Lebens verdrängen.
Deine Therapeutin hat, wie ich finde, sehr verständnisvoll und empathisch reagiert, so, wie man es sich doch wünscht, oder? Als ich mich letztens dazu durchgerungen habe, ihm zumindest zu sagen, dass ich kurz davor war, ihm einen Brief einzuwerfen, in dem steht, dass ich die Therapie beenden möchte, weil ich das Gefühl habe, dass er zu viel Raum in meinem Leben einnimmt, ist er für mein Empfinden zu wenig bzw. gar nicht darauf eingegangen. Er fragte mich, was er denn "tue", wenn er so viel Raum einnimmt und ich habe gesagt, dass ich ständig das Gefühl habe, er sei bei mir und beobachte und bewerte alles, was ich denke, sage und tue. Dann sagte er, dass ich ja wahrscheinlich annehme, er würde alles negativ bewerten, denn sonst würde es für mich ja kein Problem darstellen. Das war´s, danach sind wir wieder vom Thema abgekommen. Also entweder hat er es nicht verstanden, oder er wollte einfach nicht näher darauf eingehen. Vielleicht dachte ich auch nur, ich hätte mich verständlich ausgedrückt, dabei wirkte ich wahrscheinlich wie immer viel zu sachlich und kühl und konnte nicht vermitteln, was ich eigentlich meine. Diese Erfahrung hat mir einen ganz schönen Dämpfer verpasst, ich lasse es wohl besser einfach sein.
Aber ich merke immer mehr, wie schlecht ich dieses Verliebtheitsgefühl und diese Sehnsucht aushalte. Ich habe solche Emotionen lange nicht mehr gespürt und dachte schon, ich sei dazu gar nicht mehr in der Lage. Umso mehr bin ich völlig geplättet und überfordert damit. Seit meinem fragwürdigen Versuch ihn einzweihen, kann ich in den Sitzungen nur noch belangloses Zeug von mir geben oder schweigen
Darf ich fragen, wie lange Du nicht bei ihr warst, bevor Du seit einigen Monaten wieder zu ihr in die Therapie gehst?
Irgendwie sehe ich überhaupt keinen Ausweg aus der Misere, der sich auch nur annähernd erträglich anfühlt. Selbst einfach gar nichts zu tun funktioniert nicht.
Du kannst wirklich stolz auf Dich sein, dass Du einen Weg gefunden hast, der Dich weitergebracht hat. Und die Tatsache, dass es Menschen gibt, die es geschafft haben sich Kanäle aus diesem Chaos zu bahnen, lässt mich die Hoffnung zumindest nicht gänzlich verlieren.
Danke nochmal für Deine Worte,
A.
mir gefällt Dein neuer Nick besser als Dein alter
Danke, dass Du Dir Zeit genommen hast, mir nochmal zu antworten.
Wow, ich ziehe echt den Hut vor Dir, dass Du Dich getraut hast, ihr diesen Brief zu geben und dann auch noch zu warten, während sie ihn liest. Das hätte ich wahrscheinlich nicht überlebt. Und vor allem habe ich großen Respekt davor, dass Du die Therapie tatsächlich beendet hast, denn diese Zerrissenheit, die Du beschreibst, kann ich so gut nachvollziehen. Einerseits hat man das ständige Bedürfnis, dem Menschen ganz nah zu sein und andererseits möchte man sich schützen und denjenigen am besten aus allen Bereichen seines Lebens verdrängen.
Deine Therapeutin hat, wie ich finde, sehr verständnisvoll und empathisch reagiert, so, wie man es sich doch wünscht, oder? Als ich mich letztens dazu durchgerungen habe, ihm zumindest zu sagen, dass ich kurz davor war, ihm einen Brief einzuwerfen, in dem steht, dass ich die Therapie beenden möchte, weil ich das Gefühl habe, dass er zu viel Raum in meinem Leben einnimmt, ist er für mein Empfinden zu wenig bzw. gar nicht darauf eingegangen. Er fragte mich, was er denn "tue", wenn er so viel Raum einnimmt und ich habe gesagt, dass ich ständig das Gefühl habe, er sei bei mir und beobachte und bewerte alles, was ich denke, sage und tue. Dann sagte er, dass ich ja wahrscheinlich annehme, er würde alles negativ bewerten, denn sonst würde es für mich ja kein Problem darstellen. Das war´s, danach sind wir wieder vom Thema abgekommen. Also entweder hat er es nicht verstanden, oder er wollte einfach nicht näher darauf eingehen. Vielleicht dachte ich auch nur, ich hätte mich verständlich ausgedrückt, dabei wirkte ich wahrscheinlich wie immer viel zu sachlich und kühl und konnte nicht vermitteln, was ich eigentlich meine. Diese Erfahrung hat mir einen ganz schönen Dämpfer verpasst, ich lasse es wohl besser einfach sein.
Aber ich merke immer mehr, wie schlecht ich dieses Verliebtheitsgefühl und diese Sehnsucht aushalte. Ich habe solche Emotionen lange nicht mehr gespürt und dachte schon, ich sei dazu gar nicht mehr in der Lage. Umso mehr bin ich völlig geplättet und überfordert damit. Seit meinem fragwürdigen Versuch ihn einzweihen, kann ich in den Sitzungen nur noch belangloses Zeug von mir geben oder schweigen
Darf ich fragen, wie lange Du nicht bei ihr warst, bevor Du seit einigen Monaten wieder zu ihr in die Therapie gehst?
Irgendwie sehe ich überhaupt keinen Ausweg aus der Misere, der sich auch nur annähernd erträglich anfühlt. Selbst einfach gar nichts zu tun funktioniert nicht.
Du kannst wirklich stolz auf Dich sein, dass Du einen Weg gefunden hast, der Dich weitergebracht hat. Und die Tatsache, dass es Menschen gibt, die es geschafft haben sich Kanäle aus diesem Chaos zu bahnen, lässt mich die Hoffnung zumindest nicht gänzlich verlieren.
Danke nochmal für Deine Worte,
A.
Liebe AnnaBlume,
danke für dein Kompliment, dass dir mein neuer Nick besser gefällt.
Mir gefällt er auch besser, aber vor ein paar Monaten ging es mir buchstäblich so mies, wie mein alter Name klingt und wahrscheinlich konnte ich es nur SO ein Stück weit zeigen und herauslassen.
Es fiel mir einfach schwer, mir zu gestatten, noch einmal Hilfe anzunehmen und für mich zuzulassen.
Naja, und vielleicht darf ich irgendwann auch mal „B-Dur“ heißen und mich so fühlen?
Sorry, dass ich heute nicht richtig zitiere. Ich habe meine gedanken schon 2 x geschrieben, doch dann flog ich raus und alles war weg....Nun mit Word erstellt...ohne Zitatfunktion.
Ich finde es sehr mutig und richtig, dass du deinem Thera gegenüber etwas von deinen Gedanken und Gefühlen angedeutet hast.
Umso trauriger berührt mich die relative Einseitigkeit seiner Gedanken dazu. Hat er dich gar nicht gefragt, was es noch für Gedanken dazu in dir gibt? War es eine offene Situation oder empfandest du es doch eher als so ein reduziert-Werden auf diese eine These, die man dann schnell wegräumen kann? Und dann Ende der Diskussion?
Klar kann es sein, dass du innerlich Angst vor einer negativen Bewertung durch ihn hast. Aber das ist doch sicherlich nicht der einzige Aspekt, warum du so mit dir haderst, wenn dich das Gefühl übermannt, dass die Therapie/seine Person zu viel Raum in dir einnimmt bzw. dass du nicht damit zurechtkommst.
Wenn ich da in MICH schaue, so ist da wirklich ein ganzes Sammelsurium von oft diffusen Gedanken und Ängsten, die davon tangiert sind.
- da ist einmal immer wieder der Kampf in mir zwischen meinem inneren Kind, dass sich so sehr diese liebevolle Zuwendung/Wahrnehmung meiner Person/Schutz durch die Thera usw. wünscht und dem „Erwachsenen“, der mahnt, es müsse doch nun mal genug sein. Dieses Denken, ich müsse doch nun endlich gelernt haben, mir dies alles SELBST zu geben.
Andererseits - mein inneres Kind fühlt sich immer wieder hilflos, ängstlich, ausgeliefert und schreit in unstillbarer Bedürftigkeit nach MEHR. Dieser innere Kampf braucht in mir viel Raum, und hat bei mir eben immer auch etwas mit Annehmen- und Zulassen-Können zu tun.
Und meine Gedanken ranken sich dabei um die Person der Thera.
Klar frage ich mich dann auch manchmal: Gelten sie wirklich IHR? Oder wem galten oder gelten sie eigentlich? Meine ich wirklich die Person XY (Thera)??? Doch es ist sauschwer, sich darauf eine ganz ehrliche und sicher Antwort zu geben, finde ich.
- und dann sind in mir immer wieder die Gedanken, was ich alles in meine Thera projiziere, was ich „IN IHR“ alles an „erstrebenswerten“ Eigenschaften sehe, die ich in mir nicht zu finden glaube oder die ich abgespaltet habe. Da ist in mir diese Sehnsucht, diesem „Vorbild“ vielleicht doch in ein paar Punkten ein ganz kleines bisschen näher kommen zu können, mich SO entwickeln zu können. WEG von mir und meinem geringen Selbstwertgefühl, meinen Ängsten und Defiziten. Da spüre ich voller Bewunderung ihre Intelligenz, ihre Klarheit, ihre starke Persönlichkeit, ihre feminine Ausstrahlung, die dennoch autonom und selbstbestimmt wirkt, und am meisten ihre scheinbar immer in sich ruhende und doch intensive Energie.
Alles Eigenschaften, die ich an mir vermisse. Doch dann spüre ich wieder, wie sehr diese gefühlte Diskrepanz auch weh tut, wie sehr ich mir damit auch im Weg stehe, mich so wie ich eben bin, anzunehmen.
Also, was ich sagen will, ich bin kein allzu reflektierter und klarer Geist, aber ich ahne, dass es mit so einem schnellen Reduzieren deiner dich umtreibenden Gedanken auf einen kleinen Aspekt (ob du evtl. eine negative Bewertung deiner Gedanken durch ihn befürchtest) doch nicht getan sein kann!!!
Vielleicht hast du, liebe AnnaBlume doch noch einmal den Mut, deinem Thera zu sagen, dass nach dieser Stunde in dir noch so viel rumort und offen geblieben ist, was du gern mit ihm gemeinsam anschauen würdest.
Vielleicht kannst du ihm sagen, was seine einseitige Betrachtungsweise mit dir gemacht hat, nämlich, dass sie dir den Mut zu nehmen scheint, dich deinen inneren Fragen zu dem Thema „Wieviel Raum darf ich dem Thema Therapie/Therapeut in meinem Leben geben“ IN DER THERAPIE zu stellen.
Leider kann ich das auch noch nicht wirklich in der Therapie, sondern erst ein klein wenig HIER im Forum und halt ansatzweise bei der Thera. Deshalb möchte ich hier nochmal schreiben: Schön, dass es dieses Forum gibt. DANKE!!!
Das ist vielleicht eine kleine Möglichkeit zur Erprobung dieser Gedanken…
Fortsetzung folgt...
danke für dein Kompliment, dass dir mein neuer Nick besser gefällt.
Mir gefällt er auch besser, aber vor ein paar Monaten ging es mir buchstäblich so mies, wie mein alter Name klingt und wahrscheinlich konnte ich es nur SO ein Stück weit zeigen und herauslassen.
Es fiel mir einfach schwer, mir zu gestatten, noch einmal Hilfe anzunehmen und für mich zuzulassen.
Naja, und vielleicht darf ich irgendwann auch mal „B-Dur“ heißen und mich so fühlen?
Sorry, dass ich heute nicht richtig zitiere. Ich habe meine gedanken schon 2 x geschrieben, doch dann flog ich raus und alles war weg....Nun mit Word erstellt...ohne Zitatfunktion.
Ich finde es sehr mutig und richtig, dass du deinem Thera gegenüber etwas von deinen Gedanken und Gefühlen angedeutet hast.
Umso trauriger berührt mich die relative Einseitigkeit seiner Gedanken dazu. Hat er dich gar nicht gefragt, was es noch für Gedanken dazu in dir gibt? War es eine offene Situation oder empfandest du es doch eher als so ein reduziert-Werden auf diese eine These, die man dann schnell wegräumen kann? Und dann Ende der Diskussion?
Klar kann es sein, dass du innerlich Angst vor einer negativen Bewertung durch ihn hast. Aber das ist doch sicherlich nicht der einzige Aspekt, warum du so mit dir haderst, wenn dich das Gefühl übermannt, dass die Therapie/seine Person zu viel Raum in dir einnimmt bzw. dass du nicht damit zurechtkommst.
Wenn ich da in MICH schaue, so ist da wirklich ein ganzes Sammelsurium von oft diffusen Gedanken und Ängsten, die davon tangiert sind.
- da ist einmal immer wieder der Kampf in mir zwischen meinem inneren Kind, dass sich so sehr diese liebevolle Zuwendung/Wahrnehmung meiner Person/Schutz durch die Thera usw. wünscht und dem „Erwachsenen“, der mahnt, es müsse doch nun mal genug sein. Dieses Denken, ich müsse doch nun endlich gelernt haben, mir dies alles SELBST zu geben.
Andererseits - mein inneres Kind fühlt sich immer wieder hilflos, ängstlich, ausgeliefert und schreit in unstillbarer Bedürftigkeit nach MEHR. Dieser innere Kampf braucht in mir viel Raum, und hat bei mir eben immer auch etwas mit Annehmen- und Zulassen-Können zu tun.
Und meine Gedanken ranken sich dabei um die Person der Thera.
Klar frage ich mich dann auch manchmal: Gelten sie wirklich IHR? Oder wem galten oder gelten sie eigentlich? Meine ich wirklich die Person XY (Thera)??? Doch es ist sauschwer, sich darauf eine ganz ehrliche und sicher Antwort zu geben, finde ich.
- und dann sind in mir immer wieder die Gedanken, was ich alles in meine Thera projiziere, was ich „IN IHR“ alles an „erstrebenswerten“ Eigenschaften sehe, die ich in mir nicht zu finden glaube oder die ich abgespaltet habe. Da ist in mir diese Sehnsucht, diesem „Vorbild“ vielleicht doch in ein paar Punkten ein ganz kleines bisschen näher kommen zu können, mich SO entwickeln zu können. WEG von mir und meinem geringen Selbstwertgefühl, meinen Ängsten und Defiziten. Da spüre ich voller Bewunderung ihre Intelligenz, ihre Klarheit, ihre starke Persönlichkeit, ihre feminine Ausstrahlung, die dennoch autonom und selbstbestimmt wirkt, und am meisten ihre scheinbar immer in sich ruhende und doch intensive Energie.
Alles Eigenschaften, die ich an mir vermisse. Doch dann spüre ich wieder, wie sehr diese gefühlte Diskrepanz auch weh tut, wie sehr ich mir damit auch im Weg stehe, mich so wie ich eben bin, anzunehmen.
Also, was ich sagen will, ich bin kein allzu reflektierter und klarer Geist, aber ich ahne, dass es mit so einem schnellen Reduzieren deiner dich umtreibenden Gedanken auf einen kleinen Aspekt (ob du evtl. eine negative Bewertung deiner Gedanken durch ihn befürchtest) doch nicht getan sein kann!!!
Vielleicht hast du, liebe AnnaBlume doch noch einmal den Mut, deinem Thera zu sagen, dass nach dieser Stunde in dir noch so viel rumort und offen geblieben ist, was du gern mit ihm gemeinsam anschauen würdest.
Vielleicht kannst du ihm sagen, was seine einseitige Betrachtungsweise mit dir gemacht hat, nämlich, dass sie dir den Mut zu nehmen scheint, dich deinen inneren Fragen zu dem Thema „Wieviel Raum darf ich dem Thema Therapie/Therapeut in meinem Leben geben“ IN DER THERAPIE zu stellen.
Leider kann ich das auch noch nicht wirklich in der Therapie, sondern erst ein klein wenig HIER im Forum und halt ansatzweise bei der Thera. Deshalb möchte ich hier nochmal schreiben: Schön, dass es dieses Forum gibt. DANKE!!!
Das ist vielleicht eine kleine Möglichkeit zur Erprobung dieser Gedanken…
Fortsetzung folgt...
Oh ja!!!! In meiner letzten Stunde kam ich gerade vom Zahnarzt und offenbarte im Zusammenhang mit meiner Freude über die gute Arbeit des ZA meiner Thera in einem kurzen Anflug von Mut , dass ich nach dem Beenden der Therapie vor 2 Jahren sogar meinen Zahnarzt gewechselt habe, weil er im selben Haus praktiziert, bloß um nicht in das Viertel zu müssen, weil es „mit ihr besetzt“ ist.AnnaBlume hat geschrieben: Einerseits hat man das ständige Bedürfnis, dem Menschen ganz nah zu sein und andererseits möchte man sich schützen und denjenigen am besten aus allen Bereichen seines Lebens verdrängen.
Ich gestand ihr, dass ich oft damit große Probleme hatte, manchmal jedoch auch EXTRA am Haus vorbeifuhr….Ich war selbst baff, dass ich so plötzlich den Mut hatte…. (Ich dachte in dem Moment sogar drüber nach, ob ich noch mehr preisgeben könnte, z.B. dass ich mich sehr freue, dass sie sich kürzlich ein neues Auto gekauft hat, (was auf der Straße vor der Praxis parkt), welches ich aufgrund ihrer Initialien ihr eindeutig zuordnen kann und welches für mich fast so was wie ein Übergangsobjekt ist. Also dass ich mir allein mit dem Betrachten IHRES Autos Gefühle auslösen kann….Aber ich hatte mal wieder keinen Mut…)
Sie schaute mich mit großen Augen ganz ruhig und freundlich an ….und sagte- leider -nichts direkt dazu. Wieder ein Moment, wo ich Ihre Ermunterung gebraucht hätte, MEHR dazu zu sagen, aber sie äußerte sich nach einigen Sekunden Zeit lediglich mit „Dann hat sich das für Sie ja wenigstens gelohnt“. Also jetzt einen besseren ZA zu haben.
Eigentlich schade um die Gelegenheit. Vielleicht fällt es uns auch beiden schwer, darüber zu reden? Hat sie vielleicht selbst ein Problem mit dem Thema Abhängigkeit?
Also du siehst diese krasse Ambivalenz. Einerseits bekomme ich nie genug, suche sogar die Nähe zu Dingen die ihr gehören/die ihre Identität ausdrücken, andererseits wechsele ich den ZA. Wie bekloppt kann man bloß fühlen….
Ja, also weil du noch mal fragtest, wie lange ich nicht bei ihr war, bevor ich seit einigen Monaten wieder zu ihr in die Therapie gehe…
Ich beendete die Therapie vor gut 2 Jahren und bin nun seit März wieder bei ihr. Es gab davor bereits eine weitere einjährige Therapiephase bei ihr, die wir gemeinsam vor etwa 7 Jahren beendeten. Also ich drehe jetzt die 3. Runde....
In all den etwa 8 Jahren, wo ich sie „kenne“, egal ob ich gerade bei ihr bin oder nicht, spielte in meinem Inneren diese von mir empfundene tiefe Verbundenheit/Sympathie/Sehnsucht nach ihr und den Gesprächen mit ihr JEDEN Tag eine Rolle. Ich nehme sie (gedanklich/gefühlsmäßig) fast überall mit hin, erlebe und spüre mich teilweise mit ihr/durch sie.
Das macht mir Angst und gleichzeitig kann ich es nicht (los-)lassen und es gibt mir ein Gefühl von Lebendigkeit/Sicherheit/imaginiertem Wahrgenommensein….
Und da ist auch bei mir immer wieder das Gefühl, was du genau beschreibst mit deinen Worten:
AnnaBlume hat geschrieben: Aber ich merke immer mehr, wie schlecht ich dieses Verliebtheitsgefühl und diese Sehnsucht aushalte. Ich habe solche Emotionen lange nicht mehr gespürt und dachte schon, ich sei dazu gar nicht mehr in der Lage. Umso mehr bin ich völlig geplättet und überfordert damit.
Dabei merke ich etwas vielleicht für mich Wichtiges. Dieses „Mich-Überfordert-Fühlen“ ist überhaupt mein ganz zentrales Thema in allen Lebensbereichen. Warum sollte es also nicht auch in diesem Punkt zum Vorschein kommen….?
Vielleicht kannst du mit dem einen oder anderen Gedanken was anfangen? Ich hab so viel von mir geschrieben, weil das Thema so viel mit mir macht. Bitte entschuldige, falls dir das zu viel ist?!
Ich wünsche dir alles Liebe und viel Mut und Kraft, dich anzuvertrauen und hinzuschauen.
Ganz liebe Grüße von
B-Moll
liebe anna,
auch von mir erst einmal ein kompliment zu deinem "geständnis". einen anfang hast du gemacht. ich finde den sich dann entspinnenden dialog mit deinem t. eigentlich auch ganz aufschlussreich. guck mal, er hat zunächst ganz offen gefragt, was er da in dem raum macht. ich hab das gefühl, dass dir diese frage dann angst gemacht hat und du einfach noch nicht so weit warst, konkreter zu werden. und das ist in ordnung so - ist ja auch schwer. deine antwort hätte von mir sein können? letztlich hast du ihn tatsächlich eher in die negativ konnotierte position des "zensors" gerrückt. ich kann das sehr gut verstehen. du hast dich geschützt und ihn eher als jemanden imgaginiert, der dich beobachtet, statt dich verletzlich zu machen und zuzugeben, dass du in gedanken, bildern usw. seine nähe suchst. ich glaube, dass ist etwas ganz typisches und ich bin mir fast sicher, dass dein t. das weiß. meine t. hat mir mal erklärt, dass ich immer dann, wenn ich angst davor habe, sie und die therapie zu gerne zu mögen, so eine art gruseliger zwangsveranstaltung aus unseren studen mache - so nach dem motto, oh, wie uangenehm, aber da muss ich mich jetzt durchprügeln. sie hatte so was von recht und ich hatte überhaupt nicht das gefühl, dass sie mir das übel nimmt. sie hat die not dahinter erkannt...also von daher: ich glaub du hast es gut gemacht und jetzt wird sich das entwickeln - schritt für schritt....
auch von mir erst einmal ein kompliment zu deinem "geständnis". einen anfang hast du gemacht. ich finde den sich dann entspinnenden dialog mit deinem t. eigentlich auch ganz aufschlussreich. guck mal, er hat zunächst ganz offen gefragt, was er da in dem raum macht. ich hab das gefühl, dass dir diese frage dann angst gemacht hat und du einfach noch nicht so weit warst, konkreter zu werden. und das ist in ordnung so - ist ja auch schwer. deine antwort hätte von mir sein können? letztlich hast du ihn tatsächlich eher in die negativ konnotierte position des "zensors" gerrückt. ich kann das sehr gut verstehen. du hast dich geschützt und ihn eher als jemanden imgaginiert, der dich beobachtet, statt dich verletzlich zu machen und zuzugeben, dass du in gedanken, bildern usw. seine nähe suchst. ich glaube, dass ist etwas ganz typisches und ich bin mir fast sicher, dass dein t. das weiß. meine t. hat mir mal erklärt, dass ich immer dann, wenn ich angst davor habe, sie und die therapie zu gerne zu mögen, so eine art gruseliger zwangsveranstaltung aus unseren studen mache - so nach dem motto, oh, wie uangenehm, aber da muss ich mich jetzt durchprügeln. sie hatte so was von recht und ich hatte überhaupt nicht das gefühl, dass sie mir das übel nimmt. sie hat die not dahinter erkannt...also von daher: ich glaub du hast es gut gemacht und jetzt wird sich das entwickeln - schritt für schritt....
Hallo B-Moll,B-Moll hat geschrieben: Ich habe meine gedanken schon 2 x geschrieben, doch dann flog ich raus und alles war weg.
das kenne ich- am besten immer vor dem Absenden den Text kopieren, dann ist man auf der sicheren Seite
Nein, ich hatte eher das Gefühl, dass er das Thema schnell hinter sich bringen möchte. Ich sagte dann noch sowas wie "er sei quasi zu meinem Über-Ich mutiert", meinte das aber ganz anders, als es wohl bei ihm ankam- nicht im Sinne eines negativen Bewerters, sondern eher als wohlwollender Beschützer und Spiegel im Geiste. Aber wieso hoffe ich auch, dass er ahnt, was ich meine, wenn ich es nicht so sage?Hat er dich gar nicht gefragt, was es noch für Gedanken dazu in dir gibt?
Das ist auch bei mir ein ganz zentrales Thema. Es gibt für mich nichts Schwierigeres als mir (geschweige denn anderen) einzugestehen, dass ich genau diese Zuwendung, Bestätigung und den Schutz ständig suche, sofern diese Dinge mir aber entgegen gebracht werden, reagiere ich sofort mit Rückzug. Ich bin ja stark, autonom und brauche sowas nichtDa ist einmal immer wieder der Kampf in mir zwischen meinem inneren Kind, dass sich so sehr diese liebevolle Zuwendung/Wahrnehmung meiner Person/Schutz durch die Thera usw. wünscht und dem „Erwachsenen“, der mahnt, es müsse doch nun mal genug sein.
Das finde ich auch. Auf den ersten Blick ist man doch davon überzeugt, dass diese Gefühle nur 100% echt sein können und auf jeden Fall diese eine Person betreffen und niemanden sonst. Da sind doch Schmetterlinge im Bauch, Nervosität vor dem nächsten Zusammentreffen und mindestens 61 Gedanken pro Minute. Ich neige aber dazu, alles zu rationalisieren und zu analysieren und bei genauerem Hinsehen frage ich mich doch ernsthaft, wie ich derart von Emotionen überrannt werden kann, wenn sie einer Person gelten, die ich doch überhaupt nicht kenne. Ich weiß doch nichts von ihm Andererseits liebe ich seine Art, mir zuzuhören und auf das, was ich sage zu reagieren, die Worte, die er wählt, seinen intelligenten Humor- und wahrscheinlich nicht zuletzt seine Distanz und Professionalität In der Beziehung zu ihm spiegelt sich eben auch einfach mein Verhaltensmuster gegenüber Männern wider, das sich immer wiederholt. Das soll keinesfalls überheblich klingen, aber in der Regel läuft es immer so ab, dass mein Ziel ist, in einem Mann das Interesse für mich zu wecken, ohne dabei selbst verbindliches Interesse zu signalisieren. Meistens funktioniert das und sobald der Mann offensiver wird, bin ich tödlich gelangweilt und ziehe mich zurück. Dabei wünsche ich mir echt sehr einen "Verbündeten", in dessen Gegenwart ich ohne wenn und aber die Augen schließen und mich zurücklehnen kann.Meine ich wirklich die Person XY (Thera)??? Doch es ist sauschwer, sich darauf eine ganz ehrliche und sicher Antwort zu geben, finde ich.
Also Du siehst, eine eindeutige Antwort auf die Frage "wem gelten diese Gefühle eigentlich wirklich?" habe ich auch nicht- allerdings tendiere ich sehr stark zu der Annahme, dass mein Therapeut einfach eine attraktive Projektionsfläche für meine Übertragungsgefühle darstellt. Dabei spielt allerdings sicher auch eine große Portion Selbstschutz eine Rolle...
Diese Gedanken kann ich auch sehr gut nachvollziehen- aber ich rede mir gleichzeitig immer ein, dass er auch ein Mensch ist und Menschen sind nie nur klar und stark- selbst unsere Therapeuten nicht. Und dann stelle ich mir vor, was er für Macken hat, welche Laster er mit sich herumträgt, dass er bestimmt ziemlich penibel und spießig ist- und das enthebt ihn ein wenig seines ThronesDa spüre ich voller Bewunderung ihre Intelligenz, ihre Klarheit, ihre starke Persönlichkeit, ihre feminine Ausstrahlung, die dennoch autonom und selbstbestimmt wirkt, und am meisten ihre scheinbar immer in sich ruhende und doch intensive Energie.
Ja, diesen Mut wünsche ich mir sehrVielleicht hast du, liebe AnnaBlume doch noch einmal den Mut, deinem Thera zu sagen, dass nach dieser Stunde in dir noch so viel rumort und offen geblieben ist, was du gern mit ihm gemeinsam anschauen würdest.
Allerdings liegt es im Moment tatsächlich näher, dass ich die Therapie beende- ich bin halt doch einfach feige und mein Panzer ist dermaßen stabil...
Du hast recht, einerseits tut es tatsächlich sehr gut, sich über diese eher unangenehmen Dinge zumindest schriftlich auszutauschen. Andererseits finde ich es auch sehr schade, dass ich keinesfalls in der Lage wäre, dasselbe mit jemandem face-to-face zu bereden- aber ich habe die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben...Leider kann ich das auch noch nicht wirklich in der Therapie, sondern erst ein klein wenig HIER im Forum und halt ansatzweise bei der Thera. Das ist vielleicht eine kleine Möglichkeit zur Erprobung dieser Gedanken…
Hallo AnnaBlume,
habe grade deinen Beitrag hier entdeckt und kann dich gut verstehen, weil es mir momentan ähnlich geht.
Ich glaube es führt wirklich kein Weg dran vorbei, diese Gefühle, die in einem brodeln, irgendwie dem Thera rüberzubringen. Sei es nun schriftlich mit einem Brief oder email, oder eben in der Stunde.
Ich hab auch lang mit mir gerungen, hab schließlich eine email an Ihn geschrieben. Habe auch geschrieben, dass es mir schwer fällt darüber zu sprechen.
Was mich etwas traurig machte, war, dass er in der nächsten Stunde gar nichts dazu gesagt hat.
Ich hatte zwar mit einem anderen Thema begonnen...aber auch nur, weil es mir schwer fällt über diese gefühle zu sprechen. Ich dachte mir eigendlich, grade wenn ich ihm schon schreibe dass ich damit Prob. habe, könnte er doch mit dem Thema anfangen...
Zu welchem Entschluss bist du denn jetzt mittlerweile gekommen?
Möchstest du es nochmal versuchen, ihm genauer deine Gefühle zu übermitteln?
Lg
habe grade deinen Beitrag hier entdeckt und kann dich gut verstehen, weil es mir momentan ähnlich geht.
Ich glaube es führt wirklich kein Weg dran vorbei, diese Gefühle, die in einem brodeln, irgendwie dem Thera rüberzubringen. Sei es nun schriftlich mit einem Brief oder email, oder eben in der Stunde.
Ich hab auch lang mit mir gerungen, hab schließlich eine email an Ihn geschrieben. Habe auch geschrieben, dass es mir schwer fällt darüber zu sprechen.
Was mich etwas traurig machte, war, dass er in der nächsten Stunde gar nichts dazu gesagt hat.
Ich hatte zwar mit einem anderen Thema begonnen...aber auch nur, weil es mir schwer fällt über diese gefühle zu sprechen. Ich dachte mir eigendlich, grade wenn ich ihm schon schreibe dass ich damit Prob. habe, könnte er doch mit dem Thema anfangen...
Zu welchem Entschluss bist du denn jetzt mittlerweile gekommen?
Möchstest du es nochmal versuchen, ihm genauer deine Gefühle zu übermitteln?
Lg
Ach wie schön, ich finde mich dermaßen in Deinen Gedanken und Handlungen wiederB-Moll hat geschrieben:Ich gestand ihr, dass ich oft damit große Probleme hatte, manchmal jedoch auch EXTRA am Haus vorbeifuhr….
Manchmal habe ich auch das dringende Bedürfnis, am Haus der Praxis vorbeizufahren, um irgendwie ein wenig der "Aura" aufzuschnappen- wenn ich dann in der Nähe bin, werde ich furchtbar unruhig und gebe mir dann Mühe, möglichst schnell daran vorbeizukommen. Total paradox, aber irgendwas gibt es mir.
Das verstehe ich nur zu gut. Wenn ich ihm in diesem Zimmer gegenüber sitze, schweifen meine Blicke ganz oft durch den Raum und ich sauge regelrecht alles in mir auf. Dabei bin ich immer völlig gerührt von den ganzen Gegenständen, die er da platziert hat, weil ich weiß, dass ER sie bewusst an diese Stellen gestellt hat. Irgendwie betrachte ich dann auch jedes Buch im Regal, die Pflanzen und den Teppich total liebevoll.Also dass ich mir allein mit dem Betrachten IHRES Autos Gefühle auslösen kann….
Wie meinst Du das, wieso glaubst Du, dass sie selbst ein Problem mit Abhängigkeit haben könnte? Ich frage mich oft, wie man das aushalten kann, jeden Patienten nach der Sitzung einfach gehen zu lassen ohne sich am nächsten Tag danach erkundigen zu wollen, wie es ihm geht, weil man sich außerhalb der Treffen keine Gedanken um den Menschen machen will/soll/darf.Vielleicht fällt es uns auch beiden schwer, darüber zu reden? Hat sie vielleicht selbst ein Problem mit dem Thema Abhängigkeit?
Herz versus Kopf- das alte Strickmuster...Also du siehst diese krasse Ambivalenz. Einerseits bekomme ich nie genug, suche sogar die Nähe zu Dingen die ihr gehören/die ihre Identität ausdrücken, andererseits wechsele ich den ZA. Wie bekloppt kann man bloß fühlen….
Ja, also weil du noch mal fragtest, wie lange ich nicht bei ihr war, bevor ich seit einigen Monaten wieder zu ihr in die Therapie gehe…
Ehrlich gesagt erschreckt mich das ziemlich. Seit acht Jahren erträgst Du das? Wie überlebst Du das? Und- beeinflusst Dich das nicht in Bezug auf bestehende und/oder sich neu entwickelnde Beziehungen? Das macht mir am meisten Angst, dass ich mich in meinem "realen Leben" auf niemanden mehr einlassen kann, weil er ständig über allem schwebt und sich meine komplette Gefühlswelt auf ihn fokussiert. Ich dachte, das lässt irgendwann nach?In all den etwa 8 Jahren, wo ich sie „kenne“, egal ob ich gerade bei ihr bin oder nicht, spielte in meinem Inneren diese von mir empfundene tiefe Verbundenheit/Sympathie/Sehnsucht nach ihr und den Gesprächen mit ihr JEDEN Tag eine Rolle. Ich nehme sie (gedanklich/gefühlsmäßig) fast überall mit hin, erlebe und spüre mich teilweise mit ihr/durch sie.
Das trifft es absolut. Diese ungeteilte Aufmerksamkeit, das grenzenlose Verständnis und die Annahme, die er ausstrahlt, beruhigen mich, auch wenn er nicht physisch präsent ist. Das wäre dann also zumindest ein positiver Aspekt dieses emotionalen Chaos.Das macht mir Angst und gleichzeitig kann ich es nicht (los-)lassen und es gibt mir ein Gefühl von Lebendigkeit/Sicherheit/imaginiertem Wahrgenommensein….
Nein, im Gegenteil, ich danke Dir echt, dass ich an Deinen Erfahrungen und Gedanken teilhaben darf, weil ich mich so sehr darin wiederfinde. Es fühlt sich nicht mehr ganz so furchtbar an, wenn man sein Leid geteilt weiß.Ich hab so viel von mir geschrieben, weil das Thema so viel mit mir macht. Bitte entschuldige, falls dir das zu viel ist?!
Schönen Abend,
A.
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