Analyse endet

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Moni.
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Beitrag Sa., 28.08.2010, 08:13

Guten Morgen Nikka,

beim Lesen Deiner Beiträge fällt mir einiges auf. Zuvor möchte ich Dir jedoch schreiben, dass ich Deine Gefühle bezüglich des bevorstehenden Analyseendes sehr gut verstehen kann.

Ich selbst hatte eine hochfrequente Analyse, mit einem realen Zeit- und Kostenaufwand (Anfahrt usw.) von etwa 3 Stunden pro Sitzung, bei voller Berufstätigkeit und weiteren täglichen Verpflichtungen – über mehrere Jahre. Auch mir wurde am Ende mehrmals eine Verlängerung als Selbstzahlerin nahe gelegt. Ich habe mich dagegen entschieden, meine Gründe waren jedoch inhaltlicher Art.

Nikka hat geschrieben: Meine kassenfinanzierte Analyse wird in wenigen Wochen zu Ende gehen ... ich habe noch 10 Stunden übrig
Nikka hat geschrieben:
chandelle hat geschrieben: Habt Ihr nie an einer Ablösung gearbeitet?
Nein bisher nicht. Gibt es dafür Regeln, z.B. ab welcher Anzahl von Reststunden angefangen werden sollte, auf das Ende hinzuarbeiten?
Ehrlich? Ich halte das für unverantwortlich! Und ja, es gibt Regeln für das Beenden einer Therapie. Möchte mich da der geäußerten Meinung anschließen, es hat ein „Geschmäckle“ von Manipulation.

Nikka hat geschrieben: Das Angebot meiner Therapeutin, die Analyse weiter privat zu finanzieren, steht schon sehr lange, doch die Kosten schrecken mich ab. Eine Sitzung kostet 70 Euro, was schon 20 Euro niedriger als der Kassensatz ist. Bei zwei Wochenstunden kostet mich das im Monat ca. 560 Euro!
Korrekt liegt es wohl nur um 10 Euro unter dem Kassensatz.
Bestand nicht mal ein Angebot von 60 Euro pro Stunde? Wie kam es zu der Erhöhung auf 70 Euro?

Nikka hat geschrieben:...erklärte sie mir, dass die Abrechnung mit der Kasse für sie viel einfacher wäre
Nö, die Abrechnung an Selbstzahler ist einfacher: Rechnung schreiben, Geldeingang buchen, fertig. Ohne den Aufwand eines Therapieberichtes/Antragstellung und der Überprüfung durch einen Gutachachter.

Nikka hat geschrieben: Ihre Ausbildung war nach eigenen Angaben sehr kostenintensiv... Also, sie hat schon auch einige Widrigkeiten auf sich genommen und weiß, wovon sie spricht, so ist es nicht.
Sorry, ich mag’s nicht mehr hören. In Deutschland sieht es so aus: http://www.dpv-psa.de/ausbildung/brosch ... nstituten/ Mal als Beispiel. Und eine gesicherte Investition in die Zukunft (D). Also völlig untauglich als Vergleich mit Deiner finanziellen Situation.

Nikka hat geschrieben: ich höre das immer wieder von meiner Therapeutin, dass wenn man wirklich etwas will, man auch Wege (und Mittel) findet. Und auch, wenn es einem erst nicht lohnenswert erscheint, so kann es sein, dass man die Früchte vielleicht erst später erntet. Mich setzt das unter Druck - sie weiß um meine finanzielle Situation und auch, dass das Thema Geld für mich ganz, ganz schwierig ist.
Ohne Worte.

Nikka hat geschrieben: Sie will, dass ich verstehe, dass ich eine Wahl habe, dass ich nicht Opfer der Umstände bin. Ich habe eine Wahl, wenn auch keine allzu gute. Ich kann mich dafür oder dagegen entscheiden ... Innerlich habe ich mich längst entschieden: Ich habe keine 560 Euro monatlich übrig. Auch nicht die Hälfte davon.
Ich versuche es zu verstehen, es gelingt mir nicht.
Welche Wahl hast Du denn?


Nach meiner Ansicht steckst Du noch in einer tiefen Abhängigkeit. Vielleicht schafft Ihr es dieses Thema, auch im Sinne Deiner Familiensituation, zu lösen. Die Reststunden dafür zu nutzen, statt Kostensätze zu diskutieren.

Meine Hoffnung ist, Du verstehst meinen Beitrag nicht als Kritik an Dir. Manchmal kann ein Blick „von außen“ beim Sortieren helfen. Wie auch immer Deine Entscheidung ausfallen mag, ich wünsche Dir von Herzen eine gute Lösung.

Liebe Grüße
Moni (die jetzt auf Wochenendreise geht )

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Lanzalotta
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Beiträge: 741

Beitrag Sa., 28.08.2010, 09:55

Hallo Nikka,

wenn Du das Geld nicht aufbringen kannst, auch nicht die Hälfte, dann hat sich doch sowieso die Frage erübrigt, was mit der Fortführung der Analyse ist.


Mal nachgefragt:
Weiss Deine Therapeutin, dass Du das Geld für eine Fortführung nicht aufbringen kannst?


LG
Lanzalotta
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende.

Woody Allen

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ninith
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Beiträge: 115

Beitrag Sa., 28.08.2010, 14:01

Hallo Nikka,

ich kann dir leider keine Ratschläge geben, sondern nur erzählen, wie es mir damit geht.

Ich stecke gerade in einer ähnlichen Situation. Die letzte Verlängerung ist gelaufen, d.h. ich hab bei meiner 3-stündigen Analyse noch Stunden bis Anfang nächsten Jahres. Meine Therapeutin hat mir 60 Euro pro Stunde angeboten, das Problem ist, dass ich kein eigenes Geld verdiene, sondern nur mein Mann. Er hat zwar gesagt, dass ich es machen soll, wenn ich es für richtig halte, aber ich hätte trotzdem kein gutes Gefühl dabei. Wir müssten uns sehr einschränken und wahrscheinlich auch einen Kredit aufnehmen. Außerdem bin ich schwanger geworden und kann es mit meiner Verantwortung als Mutter nicht vereinbaren, wenn ich das Geld, was ich für mein Baby investieren könnte, stattdessen in die Analyse stecke.

Meine Situation ist aber in der Hinsicht etwas anders, dass ich 2 Therapeutinnen habe - neben meiner Analyse mache ich 1 mal die Woche eine tiefenpsychologisch fundierte Gestaltungstherapie. Insofern stehe ich nach Ende der Analyse nicht ganz alleine da. Meine Analytikerin bietet außerdem auch tfP an, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie damit einverstanden ist, die Analyse in eine tfP zu überführen, und ich weiß auch nicht, ob ich ihr wieder sitzend gegenüber treten will. Momentan erwäge ich einen Neubeginn in einer integrativen Psychotherapie.

Gruß, ninith

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Thread-EröffnerIn
Nikka
Helferlein
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weiblich/female, 44
Beiträge: 42

Beitrag Sa., 28.08.2010, 23:43

Liebe Moni,

vielen Dank für deine Gedanken und auch deine Recherchen
Moni. hat geschrieben: Ich selbst hatte eine hochfrequente Analyse, mit einem realen Zeit- und Kostenaufwand (Anfahrt usw.) von etwa 3 Stunden pro Sitzung, bei voller Berufstätigkeit und weiteren täglichen Verpflichtungen – über mehrere Jahre. Auch mir wurde am Ende mehrmals eine Verlängerung als Selbstzahlerin nahe gelegt. Ich habe mich dagegen entschieden, meine Gründe waren jedoch inhaltlicher Art.
Hm, würde mich interessieren - ich habs beim Querlesen deiner Beiträge nicht rausfinden können.
Ehrlich? Ich halte das für unverantwortlich! Und ja, es gibt Regeln für das Beenden einer Therapie. Möchte mich da der geäußerten Meinung anschließen, es hat ein „Geschmäckle“ von Manipulation.
Ich hab nie drüber nachgedacht in den letzten Wochen, daher ist es mir wohl auch nicht aufgefallen, dass wir gar nicht über einen möglichen Abschied reden. Meine ganze Energie floß in die Analyse, in die Themen, die ich mitbrachte. Der Rest an Energie, die Analyse betreffend, drehte sich darum, ob und wie ich eine Selbstfinanzierung realisieren könnte....

Nikka hat geschrieben: Das Angebot meiner Therapeutin, die Analyse weiter privat zu finanzieren, steht schon sehr lange, doch die Kosten schrecken mich ab. Eine Sitzung kostet 70 Euro, was schon 20 Euro niedriger als der Kassensatz ist. Bei zwei Wochenstunden kostet mich das im Monat ca. 560 Euro!
Korrekt liegt es wohl nur um 10 Euro unter dem Kassensatz.
Bestand nicht mal ein Angebot von 60 Euro pro Stunde? Wie kam es zu der Erhöhung auf 70 Euro?
Du hast Recht - ich hab selbst nochmal nachgelesen: Kassenstunde 80 Euro, selbstfinanzierte Stunde 60 Euro. Aber das machts nicht besser...
Nikka hat geschrieben:...erklärte sie mir, dass die Abrechnung mit der Kasse für sie viel einfacher wäre
Nö, die Abrechnung an Selbstzahler ist einfacher: Rechnung schreiben, Geldeingang buchen, fertig. Ohne den Aufwand eines Therapieberichtes/Antragstellung und der Überprüfung durch einen Gutachachter.
Hm, ich hab ihr geglaubt, als sie von sich aus meinte, an privat finanzierten Stunden würde sie sich nicht bereichern können, im Gegenteil, kassenfinanzierte Stunden würden mehr einbringen.
Sorry, ich mag’s nicht mehr hören. In Deutschland sieht es so aus: http://www.dpv-psa.de/ausbildung/brosch ... nstituten/ Mal als Beispiel. Und eine gesicherte Investition in die Zukunft (D). Also völlig untauglich als Vergleich mit Deiner finanziellen Situation.
Auch hier war ich sehr vertrauensvoll und hab ihr geglaubt. Ich habe und hatte hierzu ja keine Fakten, hab das nie in Frage gestellt. Warum sollte ich ihr nicht glauben?
Ich versuche es zu verstehen, es gelingt mir nicht.
Welche Wahl hast Du denn?
Ich habe die Wahl, entweder das Ende der Kassenfinanzierung und somit das Ende der Analyse zu akzeptieren oder aber privat weiterzumachen.
Nach meiner Ansicht steckst Du noch in einer tiefen Abhängigkeit. Vielleicht schafft Ihr es dieses Thema, auch im Sinne Deiner Familiensituation, zu lösen. Die Reststunden dafür zu nutzen, statt Kostensätze zu diskutieren.
Nein, wir diskutieren doch keine Kostensätze - die stehen doch.
Abhängigkeit - ja klar stecke ich in einer Abhängigkeit. Es gab ja keinen Ablösungsprozess, kein Hinarbeiten auf ein mögliches Ende.
Ehrlich gesagt fühle ich mich ziemlich allein mit dieser Situation und dem Druck, eine Entscheidung zu treffen. Mit der einstündigen Frequenz ist die Analyse Ende November zu Ende. Ich bin bis dahin nicht vermögender als jetzt, für mich ist es eigentlich klar, dass ich eine private Finanzierung nicht hinkriege. Vielleicht wartet sie ja nur darauf, dass ich endlich sage "hopp oder top". Erst dann werden wir dann entweder über eine Fortführung oder aber über das Ende reden. Ich weiß es nicht, ehrlich....Ich fühle mich nur so allein gelassen damit.
Meine Hoffnung ist, Du verstehst meinen Beitrag nicht als Kritik an Dir. Manchmal kann ein Blick „von außen“ beim Sortieren helfen. Wie auch immer Deine Entscheidung ausfallen mag, ich wünsche Dir von Herzen eine gute Lösung.
Doch, es war schon Kritik, aber hilfreich. Ich habe mich ja nicht umsonst an dieses Forum gewandt, ich wollte ja Meinungen und vielleicht auch Lösungsvorschläge, oder Ideen.

Eigentlich habe ich ja schon aufgrund der äußeren Umstände längst entschieden. Aber ich weiß einfach nicht, wie ich dann weitermachen soll. Analyse-Ende bedeutet ja nicht, dass nun alles gut ist.

Liebe Grüße
Nikka (die hofft, dass du nach deiner Wochenendreise wieder antwortest)
[hr][/hr]
"Wenn du fühlst, dass in deinem Herzen etwas fehlt - dann kannst du,
auch wenn du im Luxus lebst, nicht glücklich sein."

(Tenzin Gyatso, 14.Dalai Lama)

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Thread-EröffnerIn
Nikka
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Beiträge: 42

Beitrag Sa., 28.08.2010, 23:50

Hallo ninith,
ninith hat geschrieben:
Wir müssten uns sehr einschränken und wahrscheinlich auch einen Kredit aufnehmen. Außerdem bin ich schwanger geworden und kann es mit meiner Verantwortung als Mutter nicht vereinbaren, wenn ich das Geld, was ich für mein Baby investieren könnte, stattdessen in die Analyse stecke.
Und was sagt deine Therapeutin zu deiner Begründung?
Ich kann es auch nicht verantworten, monatlich 500 Euro für meine Analyse zu verbraten und meine Kinder haben dann halt mal eine Weile keine neuen Klamotten und Schuhe .

Meine Situation ist aber in der Hinsicht etwas anders, dass ich 2 Therapeutinnen habe - neben meiner Analyse mache ich 1 mal die Woche eine tiefenpsychologisch fundierte Gestaltungstherapie. Insofern stehe ich nach Ende der Analyse nicht ganz alleine da.
Wie funktioniert denn sowas - 2 verschiedene Therapieformen parallel?
Meine Analytikerin bietet außerdem auch tfP an, aber ich bin mir nicht sicher, ob sie damit einverstanden ist, die Analyse in eine tfP zu überführen, und ich weiß auch nicht, ob ich ihr wieder sitzend gegenüber treten will.
Hm, fände ich auch schwierig, kann ich mir gar nicht vorstellen, obwohl ich schon das eine oder andere Mal dachte, ich würde jetzt gerne ihr Gesicht sehen.
Momentan erwäge ich einen Neubeginn in einer integrativen Psychotherapie.
Und was genau ist das?

LG
Nikka
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chandelle
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Beiträge: 1747

Beitrag Mo., 30.08.2010, 10:39

Mahlzeit!

Das gesamte Problem scheint mir zu sein, dass Du die Therapeutin maßlos glorifizierst wie ein kleines Kind seine Mutter/ Eltern. Du nimmst alles als wahr hin was sie Dir da offeriert. Aus meiner Sicht verschaukelt sie Dich ganz schön und da frage ich mich, ob eine solche Frau noch praktizieren sollte?

Nun hängst Du da drin und ich meine, Du bräuchtest andere Sichtweisen anderer Therapeuten. Du brauchst Bauchgefühl! Wo ist Deines denn abgeblieben? Was ist für Dich richtig, was falsch?

Würde es Dir wirklich schaden jetzt mal Probesitzungen bei anderen Therapeuten zu machen? Ich habe mich schon auch gefragt warum Du nicht wechseln magst. Liegt es vielleicht an der starken Autorität Deiner Therapeutin?

Im Grunde bin ich froh zu lesen, dass Du kein Geld hast und für Deine Familie einstehst. Das ist real, das ist gut! Warum also nicht auf Kassenleistung eine neue Therapie machen? Da gibt es dann sogar Notfallsitzungen auf Kasse.

So, da habe ich Dir noch ein paar Sätze über meine Gedanken und Fragen geschrieben.

Viele Grüße!
chandelle

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carö
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Beiträge: 2036

Beitrag Mo., 30.08.2010, 11:49

hallo,
Aus meiner Sicht verschaukelt sie Dich ganz schön und da frage ich mich, ob eine solche Frau noch praktizieren sollte?
ich weiss nicht, ob derartige aussagen wirklich weiterhelfen...

woraus leitest du denn so eine rigide äußerung ab chandelle? du kennst weder diese thera, noch nikka persönlich, noch warst du bei den gesprächen dabei.

LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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ninith
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weiblich/female, 97
Beiträge: 115

Beitrag Mo., 30.08.2010, 14:40

Hallo Nikka,
Nikka hat geschrieben: Und was sagt deine Therapeutin zu deiner Begründung?
Ich kann es auch nicht verantworten, monatlich 500 Euro für meine Analyse zu verbraten und meine Kinder haben dann halt mal eine Weile keine neuen Klamotten und Schuhe .
Ich habe mit ihr noch nicht darüber gesprochen, dass ich die Entscheidung gegen die Selbstfinanzierung schon getroffen habe. Ehrlich gesagt, habe ich ein bisschen Angst, dass sie dann nicht mehr so motiviert mit mir weiterarbeiten wird.
Wie funktioniert denn sowas - 2 verschiedene Therapieformen parallel?
Die Gestaltungstherapie läuft nach der Heilmittelverordnung, wie eine Physiotherapie. D.h. ich hol mir von meinem Psychiater eine Verordnung über 10 Stunden ab, und wenn die rum sind, ne neue. Das läuft komplett unabhängig von der Psychotherapie, da es ja auch keine Psychotherapie in dem Sinne ist.
Und was genau ist das?
Es gibt eine neue Art von Therapie für narzisstische Persönlichkeiten, die auf VT basiert, aber auch Elemente anderer Schulen mit enthält. Da mein Problem mittlerweile relativ klar eingegrenzt ist, möchte ich auch nicht mehr zu einem "normalen" Therapeuten, sondern nur zu jemanden, der diese spezielle Form der Therapie anbietet.

Gruß, ninith

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ENA
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Beiträge: 9840

Beitrag Mo., 30.08.2010, 16:09

ninith hat geschrieben:dass ich 2 Therapeutinnen habe - neben meiner Analyse mache ich 1 mal die Woche eine tiefenpsychologisch fundierte Gestaltungstherapie.
ninith hat geschrieben:Die Gestaltungstherapie läuft nach der Heilmittelverordnung, wie eine Physiotherapie. D.h. ich hol mir von meinem Psychiater eine Verordnung über 10 Stunden ab, und wenn die rum sind, ne neue. Das läuft komplett unabhängig von der Psychotherapie, da es ja auch keine Psychotherapie in dem Sinne ist.
Ja, aber dann ist doch sehr wohl eine psychotherapeutische Therapie. Gestaltungstherapie ist Psychotherapie mit einem Medium.
Kann das sein, dass Deine Gestaltungstherapeutin auch gleichzeitig Ergotherapeutin ist und es deswegen über den Heilmitteltopf finanziert werden kann?
Gestaltungstherapie an sich wird hier ja auch nicht von den Kassen übernommen. Mit der Ergotherapie als Ausgangspunkt, könnte ich das aber verstehen.
...oder kommst Du nicht aus Deutschland? Hier kenne ich das nur so, wie grade beschrieben... .

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Nikka
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Beitrag Mo., 30.08.2010, 19:06

Hallo chandelle,
chandelle hat geschrieben:
Das gesamte Problem scheint mir zu sein, dass Du die Therapeutin maßlos glorifizierst wie ein kleines Kind seine Mutter/ Eltern. Du nimmst alles als wahr hin was sie Dir da offeriert. Aus meiner Sicht verschaukelt sie Dich ganz schön und da frage ich mich, ob eine solche Frau noch praktizieren sollte?
Jetzt wirfst du mir ja ganz schöne Brocken hin. Ich glorifiziere meine Therapeutin gewiss nicht. Sie ist nur einfach nach vielen Jahren jemand, dem ich meine (Sch....)Kindheit einfach so offenbaren darf und der mich versteht und sich mit mir auf die Suche danach begibt. Das ist echt viel.
Du kennst diese Frau nicht und ich finde, du maßt dir da ein heftiges Urteil an. Auch wenn das DEINE Sicht der Dinge, musst du nicht in Frage stellen, ob sie weiter praktizieren darf. Ich glaube, da gäbe es ganz andere, die aufhören müssten.
Nun hängst Du da drin und ich meine, Du bräuchtest andere Sichtweisen anderer Therapeuten. Du brauchst Bauchgefühl! Wo ist Deines denn abgeblieben? Was ist für Dich richtig, was falsch?
Mein Bauchgefühl trügt manchmal auch, ich habe auch viele falsche Entscheidungen aufgrund meines Bauchgefühls getroffen. In Analyse zu dieser Therapeutin zu gehen, war sicherlich eine richtige Entscheidung. Ich traue meinem Bauchgefühl manchmal nicht mehr und ich versuche rauszufinden, was gut für mich ist. Pech, dass die Analyse endet, bevor ich das weiß.
Würde es Dir wirklich schaden jetzt mal Probesitzungen bei anderen Therapeuten zu machen? Ich habe mich schon auch gefragt warum Du nicht wechseln magst. Liegt es vielleicht an der starken Autorität Deiner Therapeutin?
Nein sicher nicht. Ich habe vor vielen Jahren schon mal eine Verhaltens- und Gesprächstherapie gemacht, bin also nicht soooo unerfahren. Vor der jetzigen Analyse gab es auch Probesitzungen mit anderen Therapeuten. Ich bin meinem Bauchgefühl gefolgt und die Entscheidung war gut.
Und ich will nicht wieder von ganz vorne anfangen, so lange erzählen, bis ein neuer Therapeut meine ganze Geschichte kennt, um dann endlich anfangen zu können. Ich bin ein Mensch, der sich nur schwer öffnet und Vertrauen fasst, das dauert einfach lang, zu lang. Sie kennt mich.

LG
Nikka
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(Tenzin Gyatso, 14.Dalai Lama)

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chandelle
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Beitrag Mo., 30.08.2010, 19:12

Nun ist ja die Entscheidung gefallen. Ich hoffe eben, dass es Dir damit gut geht und nicht schlecht!

Mich hat es nur verwundert, weil Du die gleichen Sätze bzw. dieses Problem schon vor längerer Zeit in einem anderen Thread beschrieben hattest. Da wurde ich aufmerksam.

Also Alles Gute für die Therapiepause!
chandelle

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Thread-EröffnerIn
Nikka
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Beitrag Mo., 30.08.2010, 19:18

Liebe carö
carö hat geschrieben:
Aus meiner Sicht verschaukelt sie Dich ganz schön und da frage ich mich, ob eine solche Frau noch praktizieren sollte?
ich weiss nicht, ob derartige aussagen wirklich weiterhelfen...

woraus leitest du denn so eine rigide äußerung ab chandelle? du kennst weder diese thera, noch nikka persönlich, noch warst du bei den gesprächen dabei.
Danke dafür! Ich find's auch wenig hilfreich und wenig kontruktiv, wenn jemand auf meiner Therapeutin rumhackt. Mag sein, dass manches so ankommt, als wäre sie die personifizierte Autorität, als wäre sie eine, die bestimmt, wo's langgeht und ich hab nichts zu entscheiden. Ist aber nicht so. Sie kennt meine Schwächen, meine Muster und mich mit dem auseinanderzusetzen, was ist, ist das beste Übungsfeld, das man sich vorstellen kann. Die Auseinandersetzung hier mit euch hilft mir ein ums andere Mal klarer zu sehen. Irgendwie erstaunlich.
Ich bin nicht hier, um über meine Therapeutin zu lästern, um mich über sie zu beklagen, sondern deshalb, um klarer zu sehen.

LG
Nikka
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münchnerkindl
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Beitrag Mo., 30.08.2010, 19:29

Okay, eine Privatfinanzierung ist für dich nicht möglich.

Dann würde ich ihr in der nächsten Stunde mitteilen, daß du die Therapie nach den Kassenstunden beendest und die verbleibenden Stunden für die Einleitung dieses Endes verwendet werden sollen.

Was für eine Wahl hast du denn bitteschön? Was willst du denn machen? Beschaffungskriminalität? Anschaffen gehen? Dich 2 Mal die Woche an die Strasse stellen um die Kohle für die nächste Stunde zusammenzubekommen?

Ich finde das ganze was sie da abzieht ziemlich unseriös. Auch alleine schon daß die Analytiker anscheinend überhaupt nicht darauf hinarbeiten mit dem extrem Grosszügigen Stundenkontingent an einen Punkt zu kommen wo die Analyse zu einem Erfolg führt. Die scheinen der Ansicht zu sein, daß "wenn nötig" die Klienten bis zum St. Nimmerleinstag 500 Euro oder mehr im Monat für eine Therapie bezahlen (können)

Hey, für das Geld würde ich mir ein Pferd anschaffen....

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ninith
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Beitrag Do., 02.09.2010, 12:22

ENA hat geschrieben: Ja, aber dann ist doch sehr wohl eine psychotherapeutische Therapie. Gestaltungstherapie ist Psychotherapie mit einem Medium.
Kann das sein, dass Deine Gestaltungstherapeutin auch gleichzeitig Ergotherapeutin ist und es deswegen über den Heilmitteltopf finanziert werden kann?
Gestaltungstherapie an sich wird hier ja auch nicht von den Kassen übernommen. Mit der Ergotherapie als Ausgangspunkt, könnte ich das aber verstehen.
...oder kommst Du nicht aus Deutschland? Hier kenne ich das nur so, wie grade beschrieben... .
Ja, du hast Recht, sie ist auch Ergotherapeutin. Aber auf der Verordnung steht immer "tiefenpsychologisch fundierte Gestaltungstherapie" und nicht Ergotherapie...

Gruß, ninith

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Nikka
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Beitrag So., 12.09.2010, 07:51

chandelle hat geschrieben:Nun ist ja die Entscheidung gefallen. Ich hoffe eben, dass es Dir damit gut geht und nicht schlecht!

Mich hat es nur verwundert, weil Du die gleichen Sätze bzw. dieses Problem schon vor längerer Zeit in einem anderen Thread beschrieben hattest. Da wurde ich aufmerksam.

Also Alles Gute für die Therapiepause!
Die Entscheidung muss nun zwangsläufig fallen (ich sehe meine Therapeutin erst am kommenden Freitag wieder), denn ich wurde kurz vor Ende der Probezeit im neuen Job gekündigt. Die Gründe kenne ich (noch) nicht, da ich noch Urlaub habe und erst morgen wieder anfange zur arbeiten.
Somit werde ich demnächst erstmal arbeitslos sein und keinen Cent übrig haben.

Und ausgerechnet jetzt geht die Analyse zu Ende, wo ich mich einmal mehr als Opfer sehe, weil etwas mit mir gemacht wird, worauf ich keinen Einfluss habe. Dieses Gefühl zieht sich wie ein roter Faden durch mein ganzes Leben und ist unter anderem auch immer wieder Thema in der Analyse.

LG
Nikka
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(Tenzin Gyatso, 14.Dalai Lama)

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