Instrumentalisierung von Missbrauch

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sainkho
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Beitrag Mi., 18.08.2010, 19:02

nein das mein ich überhaupt nicht. ich meine schlichtweg, dass es das phänomen überhaupt einmal geben muss, bevor es (durch wen auch immer) in der öffentlichen aufmerksamkeit landen kann und dann instrumentalisiert werden kann.

Eremit hat geschrieben:
sainkho hat geschrieben:Was mir aber an der Diskussion bisher wirklich zu kurz gekommen ist, das ist, dass der "Missbrauch von Missbrauch" nur möglich ist, weil es so viele Menschen gibt (ja, auch Frauen, aber überwiegend Männer), die andere Menschen missbrauchen. Wenn es die nicht gäbe, könnte auch keine Frau auf die Idee kommen, einen Missbrauch zu erfinden, um dem Vater ihres Kindes sein Kind wegzunehmen.
Du meinst also, ein selbst erlebter Missbrauch legitimiert oder schwächt den späteren Missbrauch mit dem Missbrauch ab?

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Jenny Doe
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Beitrag Mi., 18.08.2010, 20:32

Aja, Du hast aber nur von Feministinnen gesprochen, kein Wort dass es um Radikalfeministinnen geht.
Ich bin davon ausgegangen, dass die Differenzierung jedem klar ist. Erst deine Frage hat mir gezeigt, dass wir die ganze Zeit aneinander vorbeireden.
Ich bin auch deshalb davon ausgegangen, dass die Differenzierung klar geworden sein sollte, weil ich in dem Thread mehrfach auf Feministinnen verwiesen habe, die diese Männer Hass Propaganda betreiben und mehrfach betont habe, dass es nicht um eine Feminismusdiskussion geht, sondern um die Männer-Hass-Propaganda.
Wie gesagt, ich habe gedacht, dass diese Unterscheidung jedem klar sei. Dass dem nicht so ist, konnte ich nicht wissen. Es hat keiner nachgefragt.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Wasserdrache
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Beitrag Mi., 18.08.2010, 22:50

Hab mal simpel Google bemüht zu der Frage

sexueller missbrauch durch Frauen: Treffer 301.000
sexueller missbrauch durch Männer: Treffer 327.000

laune von Googel?

falsche missbrauch anschuldigungen:Treffer 306.000 und hier wird mir schlecht.

War nur mal eine grobe Eingabe ohne mit die Treffer genau anzusehen, aber scheinbar hält sich alles die Waage.

verurteilte sexualstraftäter:Treffer 53.300
falsch verurteilte sexualstraftäter: Treffer 14.300

Nu kann man meckern das die Stichworte der Sucheingabe dusslig war oder auch nicht....für mich gibt es ein grobes Bild ab.

Missbrauch durch Frauen ist nicht DAS Tabuthema wie es zu sein scheint.
Nur zur Anmerkung, in meiner Herkunftsfamilie war die Mutter die treibende Kraft und das mit exponential zerstörerischer Auswirkung.....könnte niemals zu einer Therapeutin gehen, es würden Hass-Kämpfe entstehen.

Stelle mir hier die Frage...wie gesagt, ohne die Suchergebnisse genauer inspiziert zu haben....ob der Extrem-Feminismus wirklich die Oberhand hat, oder ob sie nur glauben die Oberhand zu haben...

Empfinde eher andere Themen als extrem Tabu und wehe ich Google danach..bereu es immer wieder, denn danach gehts einem bescheidener als vorher. Man kann halt nicht alles haben an Hilfe/Info im Netz. Bild

Wasserdrache
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Beitrag Do., 19.08.2010, 04:21

Lieber Wasserdrache,

nur als kurzer "technischer" Einwurf: wenn Sie die Suchbegriffe so eingegeben haben, sagt die Anzahl der Ergebnisse überhaupt nichts aus (wobei sich die Frage erhebt, ob überhaupt eine Google-Suche in diesem Zusammenhang irgendeine Aussagekraft hat, das aber nur nebenbei).

lg, rlf (admin)

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Wasserdrache
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Beitrag Do., 19.08.2010, 10:04

Ja, das habe ich auch erwähnt.
War einfach neugierig wie das ganze Ausschaut wenn man unwissend das Netz grob durchforstet.
Und dahingehend das Erstaunen.....

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Rezna
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Beitrag Do., 19.08.2010, 11:04

Naja, klar. Es muss etwas geben, ehe man damit Mißbrauch betreiben kann. Ich kann keinen Diebstahl begehen, wenn es keinen Besitzanspruch gibt. Ich kann keinen Mißbrauch mit dem Mißbrauch betreiben, wenn es keinen Mißbrauch gibt. Wundert mich so jetzt mal nicht sonderlich.

Wobei vielleicht aber die Mechanismen interessant wären. Was bringt Eltern dazu, ihre Kinder zu mißbrauchen? Machtdemonstration? Pädophilie? Ersatzhandlung?
Und welche Motive sind es, die den Mißbrauch mit dem Mißbrauch ermöglichen?

Ist Mißbrauch eine Folge des Patriarchats? Oder gäbe es den auch in Matriarchaten, Anarchien,...
Ist der Mißbrauch mit dem Mißbrauch eine Folge des Patriarchats, oder des feministischen Patriarchats, dem Feminismus? Gäbe es ihn auch in Martriarchaten und Anarchien?

Ist Mißbrauch eine Folge von Systemen oder eine Folge von gestörten Menschen? Ist es eine Frage des Charakters oder eine Frage einer psychischen Störung? (Und was ist der Unterschied?)
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
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Eremit
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Beitrag Do., 19.08.2010, 19:08

Arta hat geschrieben:Es muss etwas geben, ehe man damit Mißbrauch betreiben kann. Ich kann keinen Diebstahl begehen, wenn es keinen Besitzanspruch gibt. Ich kann keinen Mißbrauch mit dem Mißbrauch betreiben, wenn es keinen Mißbrauch gibt.
Ebenso können sich diese Dinge vermischen. Z.B. treiben Menschen Missbrauch mit Missbrauch aus einem Besitzanspruch heraus, wie z.B. Mütter, die die Väter verleumden, um das Kind ganz für sich allein haben zu können. Diese Mütter müssen selbst erst gar nicht missbraucht worden sein. Vielleicht wurden sie auch einfach "nur" vernachlässigt.

Ebenso ein anderes populäres Beispiel: Ein junger Mann wurde als Kind in der Klosterschule missbraucht und steilt nun, um sich Drogen leisten zu können, die ihn vergessen lassen, was er erleben mußte. Es kann also ohne weiteres sehr komplexe Ausmaße annehmen. Jemand, der Missbrauch mit dem Missbrauch betreibt, muß also noch lange nicht selbst missbraucht worden zu sein.
Arta hat geschrieben:Wobei vielleicht aber die Mechanismen interessant wären. Was bringt Eltern dazu, ihre Kinder zu mißbrauchen? Machtdemonstration? Pädophilie? Ersatzhandlung?
Genau. Das wären dann die Ersatzobjekttäter (Mammutanteil), die Pädophilen und (recht selten) die Soziopathen.
Arta hat geschrieben:Und welche Motive sind es, die den Mißbrauch mit dem Mißbrauch ermöglichen?
Ist der Missbrauch mit dem Missbrauch bewußt, so geht es ausschließlich um Besitzanspruch, Machtdemonstration, Rache, Aufmerksamkeit (in der schlimmsten Form: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom). Ist der Missbrauch mit dem Missbrauch unbewußt/unterbewußt, dann auch aufgrund von Angst bzw. ängstlichen Störungen, emotionaler Projektion, aber eben auch die im vorangehenden Satz genannten Dinge.
="Arta"Ist Mißbrauch eine Folge des Patriarchats? Oder gäbe es den auch in Matriarchaten, Anarchien,...
Es hat wahrscheinlich schon immer Missbrauch gegeben, weil heute auch Täter und Täterinen bekannt sind, die keine traumatische Vorbelastung vorzuweisen haben, bis heute ist nicht klar, ob primär die genetische Disposition oder psychische Belastung den Ausschlag geben. Das heißt auch somit, daß es im Matriarchat Missbrauch gegeben hat, wobei durch die geschlechtsbezogenen, gesellschaftlichen Machtverhältnisse in der jeweiligen Gesellschaftsform der jeweilige Missbrauch begünstigt wird. Heißt, in einem Matriarchat waren es vor allem Täterinnen, in einem Patriarchat sind es vor allem Täter. Der Hang zur Pädophilie scheint ja bei beiden Geschlechtern gleich ausgeprägt zu sein, zumindest, wenn man den Studien Glauben schenken darf.

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Wasserdrache
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Beitrag Do., 19.08.2010, 22:32

Genetische Disposition ?
Bin ja für ne Menge offen aber es auf die Genetik zu schieben ist mir gerade neu.

Wasserdrache
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Eremit
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Beitrag Do., 19.08.2010, 22:38

Wasserdrache hat geschrieben:Bin ja für ne Menge offen aber es auf die Genetik zu schieben ist mir gerade neu.
Wirklich, ernsthaft. Bis heute sind sich die Forscher noch nicht darüber einig, ob Pädophilie primär angeboren oder "angelernt" ist, was aber auch mit den Problemen der Datenerhebung zu tun hat. Höchstwahrscheinlich ist es eine Mischung aus beidem.

Allerdings geht es hier ja nicht um Pädophilie an-sich, ist zu sehr OT. Die größte Gruppe ist ja außerdem die Ersatzobjekttäter.

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Wasserdrache
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Beitrag Do., 19.08.2010, 22:51

hmmm...aktuell befasse ich mich mehr mit der Epigenetik, werd mal ein wenig abtauchen in die einfache Gentik und mal schauen was es so gibt zu dem Thema.

Wasserdrache
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Jenny Doe
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Beitrag Fr., 20.08.2010, 04:22

Hallo Eremit
Gibt nicht gerade viele Frauen, die sich mit diesem Thema beschäftigen.
Das ist für mich die logische Konsequenz aus meinen eigenen Erfahrungen. Es gibt viele feministische Behauptungen, die mir bitter aufstoßen.
Ich, als Frau, finde es natürlich klasse, dass ich nicht so leben muss wie Frauen im Mittelalter. Von daher bin ich dem Feminismus selbstverständlich dankbar dafür, dass Frauen heute gleichberechtigt sind.

Aber, wie gesagt, vieles stößt mir bitter auf.
So z.B. die Behauptung, Frauen würden keine Gewalt anwenden; Männer sind die Täter, Frauen sind grundsätzlich das Opfer. Der, der diese Behauptung aufstellt, hätte mal meine Mutter kennenlernen sollen. Sie hat z.B. meine älteste Schwester im Säuglingsalter gegen die Wand geknallt, meine Schwester erlitt mehrere Rippenbrüche. Aber auch ich war ihrer Gewalt ausgesetzt. Sie hat mich z.B. einmal so zusammengeschlagen, so dass ich samt einer verschlossene Tür zu Boden fiel. Die Türe wurde dabei aus den Angeln gerissen. Wenn ich dann lese, Frauen seien liebe, harmlose und harmilieliebende Wesen, die keiner Fliege was antuen könnten, dann steigt bei mir Wut hoch.
Ich habe in der Vergangenheit immer wieder vergeblich versucht das Thema "Gewalt durch Mutter" zu thematisieren. Darauf wurde nicht eingegangen, die Schuld wurde bei meinem Vater gesucht. In Wahrheit war dieser selber Opfer meiner Mutter. Und trotzdem ist er nicht einmal gewaltätig geworden. Im Gegensatz zu meiner Mutter.
Ein weiteres Beispiel ist die Behauptungen, Frauen würden keine Kinder missbrauchen. Meine Mutter hat sich mehrere Jugendliche ins Bett geholt. Sie gehört zu der Dunkelziffer, denn das ist nie öffentlich geworden.
(...)

Meine Erfahrungen mit Frauen, insbesondere mit meiner Mutter, stehen im Widerspruch zu dem, was von Feministinnen behauptet wird. Deshalb kann ich mit vielen ihrer Behauptungen nicht konform gehen. Ich habe andere Erfahrungen gemacht als das, was von Feministinnen behauptet wird. Nur, die wollte keiner hören.
Doch durch Wegsehen und Weghören und so tut, als gäbe es solche Verhaltensweisen bei Frauen nicht, ändert sich die Realität nicht.

Wenn dann Feministinnen ankommen und von mir erwarten, dass ich mich mit ihnen sachlich über Themen wie "Gewalt durch Frauen" auseinandersetzen soll und von mir erwarten, dass ich mir so Behauptungen wie "Meine Mutter hätte das doch nur getan, weil sie durch einen Mann traumatisiert wurde", anhören soll, da steigt mir wirklich die Galle hoch. Frauen können machen was sie wollen, sie sind und bleiben in unserer Gesellschaft die Opfer und Schuld sind immer Männer.

Das ist einfach meine Erfahrung, die mich schlussendlich dazu bewogen hat, den Feminismus und deren Behauptungen zu hinterfragen und zu kritisieren.
Meine Erfahrungen stimmen nicht mit deren Behauptungen überein. Somit kann ich auch nicht mit diesem und deren Ideologien konform gehen.

Gruß
Jenny
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Eremit
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Beitrag Fr., 20.08.2010, 05:42

Schlimme Erfahrungen, die Du da vorzuweisen hast, Jenny Doe.

Nun, der Missbrauch durch den Missbrauch ist mittlerweile ja zu einem populären Werkzeug geworden. Das und andere von Dir angesprochene Dinge, nun, das ist so eine Sache. Als Mann traut man sich ja kaum, sowas anzusprechen aufgrund der Rollenverteilung. Vielleicht sollte man als Mann diese Themen komplett den Frauen überlassen, denke ich mir manchmal. Wenn ein System sich nicht selbst regulieren kann, geht es unter. Das gilt eben nicht nur für den Maskulinismus, sondern auch für den Feminismus. Feministinnen schaufeln dem Feminismus selbst viel schneller ein Grab, als dies der Maskulinismus je könnte. Ist das selbe Prinzip, nach dem auch eine Demokratie immer demokratisch abgewählt wird.

Für mich als Mann hat dieses populäre Werkzeug ja auch Auswirkungen. Ich will mich weder dadurch des Missbrauchs verdächtig machen, daß ich "zu nett" zu meinem Kind bin, als auch, daß ich mein Kind komplett links liegen lasse, auch nichts dazwischen. Ich kann dabei nicht gewinnen. Deshalb setze ich erst gar kein Kind in die Welt, dann ist das Problem gelöst. Manchmal gibt es doch simple Lösungen für komplexe Probleme. Immerhin, die Taktik spricht für sich, noch nie hat mich jemand des sexuellen Kindesmissbrauchs verdächtigt.

Tja, und am Ende bleibt ja immerhin noch immer genug für die Feministinnen zu jammern und vorzuwerfen, über die Unwilligkeit der Männer, Familien zu gründen. Am Ende sind sowieso wir Männer an allem Schuld. Am Ende gibt man uns Männern sogar noch die Schuld für die Entartung des Feminismus.

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