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Do., 12.08.2010, 09:09
@Affenzahn: Ich habe ja schon erwähnt, dass bei meinen Ex-Freunden nicht unbedingt die große Liebe von meiner Seite aus im Spiel war. Ich habe mich auf den Großteil von ihnen nur eingelassen, um nicht allein zu sein. Dumm, ich weiß.
@Blaubaum: Seit etwa 3-4 Jahren bemühe ich mich, die Menschen mehr oder weniger gleich zu behandeln. Ich muss aber zugeben, dass mir das noch heute phasenweise echt schwer fällt. Ich bin ein Mensch, der seine Zeit viel lieber mit Leuten verbringt, die meine Hobbies, Interessen, Ansichten und Lebenseinstellung teilen. Menschen, die komplett anders leben als ich, fallen bei mir schnell in die Kategorie "langweilig". Deshalb lasse ich mich erst gar nicht mehr auf tiefere Bindungen zu Menschen ein, wenn ich schon vorher weiß dass mir ihre Gegenwart auf die Dauer nicht interessant genug erscheint.
Einige Sachen aber mache ich inzwischen anders: Ich behandle Männer nicht mehr grundsätzlich besser als Frauen (meine Mutter hat mir beigebracht, dass Männer als Menschen einfach wertvoller seien... pffff), sage keine Treffen mehr mit Familienmitgliedern ab, wenn für mich interessantere Leute spontan Zeit haben und verschiebe auch kein Treffen mehr mit einer Person, mit der ich nicht ganz so viel gemeinsam habe, nur weil jemand kommt, der total auf meiner Wellenlänge ist. Aber leicht fällt mir das nicht. Im Mai z. B. war ich mit meiner Mutter auf einem Konzert, sie hat sich das schon viele Jahre gewünscht, und ich habe ihr schon im Herbst versprochen mit ihr gemeinsam hinzugehen. Etwas später habe ich dann erfahren, dass eine größere Gruppe von Freunden und Bekannten an genau dem Tag auf einem kleinen Festival sein würde. Ich war wochenlang mürrisch und schlecht gelaunt, weil ich mit meiner Mutter was unternehmen "musste", während alle anderen zusammen ihren Spaß hatten. Vor einigen Jahren hätte ich echt noch meinen Bruder überredet, mit meiner Mutter den Abend zu verbringen oder mir eine andere Lösung einfallen lassen, damit ich bei meinen Freunden sein konnte. Diesmal habe ich es durchgezogen und das Versprechen gegenüber meiner Mutter eingehalten. Aber glücklich war ich dabei nicht, denn ich wusste dass ich vor Juli niemanden von den Festivalleuten wieder sehen würde.
Was mir auch aufgefallen ist: Männer verlieren gerne mal plötzlich das Interesse an einer Frau, obwohl sie kurz zuvor noch Feuer und Flamme für sie waren. Frauen begründen das gerne damit, dass die Kandidatin dem Mann seinen Jagdtrieb genommen hat. Mir hat aber noch keiner der Männer, die mich nach anfänglichem Interesse abgelehnt haben, sowas erzählt. Nehmen die alle an, dass wir Frauen das schon selbst wissen müssten oder warum ist das so? Vielleicht hätte ich mich in der einen oder anderen Situation anders verhalten, wenn ein Mann schon früher mit mir Klartext geredet hätte.