Übergriffige Mütter - wer kennt sie?

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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SamuelZ.
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Beitrag Do., 29.07.2010, 20:05

Liebe Schmetterling:
Das ist auch ein Grund warum ich nicht offen mit ihr reden will. Ich habe Angst verletzt zu werden.
Ganz wichtiger Satz für mich - danke, dass du ihn festgehalten hast!!

Meine kleine, liebende Sandy sucht immer noch die Anerkennung und Liebe der Mutter. Gleichzeitig ist sie ein gebranntes Kind. Ihre Angst vor Kritik der Mutter sitzt gaaaaanz tief drin.

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worst case
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Beitrag Do., 29.07.2010, 20:27

SandyZ. hat geschrieben: Meine kleine, liebende Sandy sucht immer noch die Anerkennung und Liebe der Mutter. Gleichzeitig ist sie ein gebranntes Kind. Ihre Angst vor Kritik der Mutter sitzt gaaaaanz tief drin.
mit 40 noch?
das ist warten auf godot.
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SamuelZ.
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Beitrag Do., 29.07.2010, 20:37

worst case: sehr vernünftig erwidert...

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schmetterling.1983
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Beitrag Do., 29.07.2010, 22:16

worst case hat geschrieben:mit 40 noch?
das ist warten auf godot.
Das verstehe ich nicht ganz, "godot"?
Warum nicht mit 40, wenn man als Kind nicht lesen gelernt hat kann man es ohne es zwischendrin mal gelernt zu haben ja auch nicht automatisch, mit 40 nicht, mit 50 und mit 90 auch nicht
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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candle
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Beitrag Do., 29.07.2010, 22:55

Warten auf Godot
Die Hauptfiguren des Stücks sind die beiden Landstreicher Estragon und Wladimir sowie ein etwas später mit seinem Diener Lucky hinzu kommender Pozzo, die an einem undefinierbaren Ort ihre Zeit damit verbringen, auf eine Person namens Godot zu warten, die sie nicht kennen, von der sie nichts Genaues wissen, nicht einmal, ob es sie überhaupt gibt. Godot selbst erscheint in der Tat bis zuletzt nicht und das Warten auf ihn ist offensichtlich vergeblich. Am Ende eines jeden Aktes erscheint ein wohl von ihm kommender Junge, der verkündet, dass sich Godots Ankunft weiter verzögert. Spätestens dann keimt in den Wartenden der Zweifel an ihrer Situation auf, doch können sie sich trotzdem nicht aus ihr lösen.
Ich habe das Stück im Theater gesehen, wunderbar!!!

Nun, ich lese nicht gerne Psychologiebücher, aber ich kann ganz wunderbar aus solcher Lietratur input ziehen. Das ist für mich viel wertvoller.

Naja, ich hab das nicht so mit dem Kind in mir. Ich fibnde auch, dass ein Problem darin liegt, dass ich es ja nicht mehr fühlen kann, außer Panikatacken vielleicht.

Ich kann Euch da nur bewundern, dass Ihr Euch noch so in Euer Kind sein hineinversetzen könnt. Ich kann das eher nicht. Ist das dann ein stark kindliches emotionales Gedächtnis?

candle
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sainkho
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Beitrag Do., 29.07.2010, 23:22

candle hat geschrieben: Ich kann Euch da nur bewundern, dass Ihr Euch noch so in Euer Kind sein hineinversetzen könnt. Ich kann das eher nicht. Ist das dann ein stark kindliches emotionales Gedächtnis?

candle
Hmm ich glaube, bei sehr traumatischen Erlebnissen in der Kindheit setzt auch das Gedächtnis aus,, vielleicht hängt das bei dir damit zusammen. Ich kann mich an manche Dinge super erinnern, an andere fast gar nicht (würd allerdings bei mir auch nicht von traumatischen Erlebnissen sprechen). Was das Kind in mir empfindet, das kann ich bei vielen Dingen schon noch nachvollziehen. Manches will ich zurück (die Unbeschwertheit mit meinen Freunden z.B.), bei manchem tut mir das Kind irgendwie leid (wenn die Mama gemein war oder wenn ich im Spiel mal ausgeschlossen wurde).

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(V)
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Beitrag Do., 29.07.2010, 23:27

Das Thema bewegt auch mich so übermässig, dass ich kaum etwas dazu schreiben kann. Und zwar aus MEHRER Hinsicht, jedes einzele würde den Rahmen hier sprengen.

Einerseits sich noch mal klarer machen, WIE krank meine Eltern sind. Da sind die meisten Beispiele hier ... das muss ich bedauerlicherweise so sagen, ohne es böse zu meinen, ... noch harmlos.
Nur dass ich 33 bin, und durch eine Notlage zu meinen Eltern zurücks in Haus zog und jetzt komme ich nicht raus. (Entweder Kind in eine Pflegefamilie geben oder zurück ziehen, ehe ich noch klar entscheiden konnte, war ich quasi zwangsumgezogen)

Anderseits habe ich weit mehr mit meinen Eltern abgeschlossen als manche User hier. Von der Tatsache abgesehen, dass ich dem Mist zwangsweise erdulden muss und mich nicht wehren kann, obwohl ich ohne Ende strample... davon abgesehen, habe ich aber INNERLICH mit diesen widerlichen Menschen abgeschlossen. Bereits vor mehr als einem Jahrzehnt! Die kosten mich keine Therapie-Zeit mehr, sobald ich hier raus bin. (Wann auch immer)

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(V)
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Beitrag Do., 29.07.2010, 23:31

[...]

Aber auch andere Aspekte haben mich an diesem Thread sehr aufgewühlt:

Zum Beispiel, was manche Menschen offenbar von Mütter erwarten. Da ich ja selbst Nachwuchs habe, kenne ich auch die andere Seite. Und das Idealbild der Mutter, dass einem hier im Umkehrschluss durch die Zeilen entgegen springt... der Wahnsinn! Als ob Mütter KEINE fühlende Menschen mit Fehler und Stärken seien!

Nicht falsch verstehen, es wurden hier auch Fälle von RICHTIGEN Übergriffen genannt, und keiner weiß wohl so gut wie ich, WIE SCHLIMM das sein kann. Aber wo manche andere da ihre Grenzen ziehen? Da muss man schon mal zu bedenken geben, ob sie nicht grenzüberschreitende Ideale und utopische Ansprüche an die "perfekte Mutter" haben! Ironischerweise so, dass man es dem (einstigen) Kind sowieso nicht recht machen kann, egal was man tut.

Bsp. Wagt es die Mutter über ihre Probleme zu reden, ist sie sofort schuldig das Kind als Partnerersatz zu missbrauchen und zu instrumentalisieren. Und sofort danach kommt jemand daher, und beklagt, dass die Mutter NIE über Probleme sprach, und sie deshalb sich ausgenutzt vorkam und eine Therapie braucht.
Hat die Mutter einen neuen Partner, ist sie egoistisch. Verzichtet sie dem Kind zuliebe auf einen neuen Partner: ganz klar, das Kind war Partnerersatz.
Idealerweise soll die Mutter auch beim schon fast erwachsenen Kinder und darüber hinaus DER emotionale Anker sein, aber wenn ihre Familie IHR Halt gibt = seelischer Missbrauch!

Nicht falsch verstehen. Es ist alles eine Frage des richtigen Maß! Wo manche ihr Maß anlegen, da gruselt es mir!

Und dann dachte ich noch darüber nach, wie extrem mich dieses gesellschaftlich anerkannte und geförderte falsche Mutter-Ideal zutiefst verunsichert... auch das könnte Seiten fühlen, wie brainfucked ich diesbezüglich bereits bin. Beispielsweise gestatte ich mir nicht, Kuscheln mit meinem Kind schön zu finden. Denn schließlich bin ja dessen Kindes Bedürfnissklave, und wenn es MIR was geben würde... uuhh, gleich kommt wieder die emotionale Missbrauchsschiene. Das ist krank! Dass ich mich schon so weit haben verunsichern lassen!
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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schmetterling.1983
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Beitrag Fr., 30.07.2010, 06:53

Gothika hat geschrieben:Zum Beispiel, was manche Menschen offenbar von Mütter erwarten.
Das ist eine gute Frage, ich denke auch, dass man oft zu viel erwartet, man wünscht sich eben doch als Kind Friede Freudie Eierkuchen.

Was ich mir erlich gewünscht hätte wäre Rücksicht auf meine (sogar deutlich erbetenen) Grenzen.
Das Gefühl von beiden Eltern zu bekmmen, dass ich zu Ihnen komen kann und Sie mir eine Stürze sind, nicht nach Fehlern/Schuld gesuct wird sondern eine Atmosphäre, in der ich mich getragen, gehalten fühle und nicht so als hätte ich wenn sie es wüssten noch mehr Stress.
Und ja, manchmal hätte ich mir auch gewünscht, dass ich die Schwäche, die Traurigkeit, dieses Klima von Unsicherheit nicht gehabt hätte von ihr.
Ob durch mehr Anwesenheit meines Vaters oder ein eheres Eingreifen Ihrerseits... ich weiß gar nicht, glaube damals war das nicht möglich...

Vielleicht auch etwas mehr Raum für Exploration, ich war doch sehr behütet, zu sehr, wie viele sagen. Aber das finde ich gar nicht mehr so anstregend, ich habe mich da schon freigeboxt. .
Ich empfinde meine Erwartungen als OK. Meine Logischen.
Meine die Tief aus dem Herzen kommen sind aber wahrscheinlich nicht so angemessen. Das muss ich noch schaffen, wie weiß ich noch nicht, aber viell. komme ich ja noch näher heran.
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Christian Morgenstern

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Beitrag Fr., 30.07.2010, 09:18

Ich hätte mir eine Mutter gewünscht, die nicht zu stolz oder was auch immer ist, um sich - überfordert wie sie mit allem war - Hilfe zu holen. Stattdessen: Augen zu und durch...und hier und da die Wünsche nach Nähe und Unterstützung und Gesellschaft an die Kinder gerichtet.

Und es kommt noch besser: Als die Kinder Hilfe gebraucht hätten, da begann sie ihr neues Leben, kümmerte sich um nichts mehr ("sind ja jetzt alt genug") und ließ sie mit genau den negativen Gefühle sitzen, mit denen sie sich nie selbst auseinandersetzen wollte. Die Kinder waren solange wichtig, wie sie sich vor diesen Gefühlen schützen musste.

Ich kann nur jedem/jeder hier raten, einmal die ganze Enttäuschung, Ärger, Wut, Trauer, und was da noch so alles hochkommt voll und ganz ZUZULASSEN und nicht sofort die Mutter/das MÜtterliche zu verteidigen, für Verständnis zu plädieren. Einfach mal die ganzen Vorwürfe (auch wenn sie eurer Meinung nach irgendwie nicht berechtigt sind) rausknallen, dem Ärger Luft machen. Könnte evt. befreiend wirken.

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carö
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Beitrag Fr., 30.07.2010, 10:40

hallo gothika,
Beispielsweise gestatte ich mir nicht, Kuscheln mit meinem Kind schön zu finden. Denn schließlich bin ja dessen Kindes Bedürfnissklave, und wenn es MIR was geben würde... uuhh, gleich kommt wieder die emotionale Missbrauchsschiene.
mich hat auch ziemlich lange beschäftigt, wann eigentlich der missbrauch beginnt. hab das mit meinem thera immer und immer wieder "durchdiskutiert". irgendwann hat er es für mich so auf den punkt gebracht, dass ich das gefühl hatte, es für mich jetzt klar zu haben. er meinte, der missbrauch beginnt dann, wenn der erwachsene es für sich braucht.

auf dich bezogen würde das bedeuten, es wäre dann missbrauch, wenn du sonst niemanden zum kuscheln hast und das nähebedürfnis deines kindes benutzt, um selbst auf deine kosten zu kommen.

ist das so ?

wenn nicht, finde ich zumindest, ich alles im grünen bereich.

schmusen und kuscheln macht doch spass, tut gut und ist für alle beteiligten schön, wenn sie das denn mögen. aber sobald du ein "nein, jetzt nicht", deines kindes überhören würdest, weil du noch ne weile zärtlichkeiten für dich benötigst, würde es in den missbrauch kippen.

LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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candle
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Beitrag Fr., 30.07.2010, 13:57

Gothika hat geschrieben:
Beispielsweise gestatte ich mir nicht, Kuscheln mit meinem Kind schön zu finden. Denn schließlich bin ja dessen Kindes Bedürfnissklave, und wenn es MIR was geben würde... uuhh, gleich kommt wieder die emotionale Missbrauchsschiene. Das ist krank! Dass ich mich schon so weit haben verunsichern lassen!
Ach Gothika, das ist so Schade, dass Du diesen Gedankenteufel hast. Aber vielleicht kannst Du ja üben es auch für Dich zu genießen... und letztlich wird Dein Kind auch davon profitieren. Dein inner Kampf ist sicher auch spür- und übertragbar.

candle
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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 30.07.2010, 14:36

Hallo carö,
aber sobald du ein "nein, jetzt nicht", deines kindes überhören würdest, weil du noch ne weile zärtlichkeiten für dich benötigst, würde es in den missbrauch kippen.
Ja, sehe ich auch so. Dennoch: Die meisten Kinder werden ein "nein" gar nicht aussprechen. Sie werden lernen, ihr "nein" gar nicht mehr wahrzunehmen. Sie werden lernen, ihre eigene Gefühls- und Bedürfnislage an die der Mütter anzupassen. Sie werden es als völlig normal ansehen, wenn Mutti weinend und schluchzend zu ihnen ins Kinderzimmer kommt und sie dann in die Arme nimmt, um mit ihnen zu knuddeln, dabei immer weiter weinend. Nur ein Beispiel. Das Kind weint entweder mit oder fragt sich verwirrt, was da los ist. Es wird nicht "nein" zu seiner Mutter sagen.

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carö
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Beitrag Fr., 30.07.2010, 14:53

ja das seh ich auch so sandy. ich hatte auch so eine mutter, kenne das gut, dass meine bedürfnisse/gefühle nicht wahrgenommen wurden und rigoros übergangen wurden. ein nein wäre mir nie über die lippen gekommen, weil es ja von anfang an schon so abgegangen ist, so dass ich es gar nicht anders kannte, als für sie da zu sein... ein bisschen zuhören, wenn mich was bedrückt hat, war sozusagen das neben-/abfallprodukt für mich.

ich hab das falsch ausgedrückt bzw. ging es mir in dem satz nur darum, das auszudrücken, um was es eigentlich geht: die grenzen des kindes zu respektieren und zwar von anfang an, so dass es auch eine chance hat, seine bedürfnisse und grenzen selbst erkennen zu lernen und sie dann auch zu verbalisieren. sonst wird es gar nicht erst in die lage kommen, wirklich worte dafür zu finden.

die beziehung zu meiner mutter hat sich irgendwie verändert, nachdem ich bei der beerdigung meines vaters nochmal mit ihrem gnadenlos selbstsüchtigen verhalten konfrontiert wurde.

nachdem ich nochmal die ganze wucht meiner wut und enttäuschung gespürt habe, konnte ich eine distanz einlegen zwischen uns, die auch nicht mehr so sehr durch meine schuldgefühle sabotiert wird...

zumindest ist es jetzt gerade so. es fühlt sich friedlicher an... friedlicher mit mir selbst. so kann ich auch eher auf sie zugehen - aber unter beachtung meiner grenzen, die manchmal schnell erreicht sind. ich tue für sie, was mir möglich ist, hab aber das gefühl, dass ich besser als früher - ohne schuldgefühle, nein sagen kann, wenn es mir zu viel wird.
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Beitrag Fr., 30.07.2010, 15:21

Was mein Kuschelbeispiel angeht, welches ja nur als BEISPIEL dienen soll, wie weit diese Verunsicherung gehen kann:

Ja, wenn ich einen Partner hätte, wäre JEDEM klar ersichtlich, dass ich kein Kuscheln des Kindes BRAUCHE, und ein schöner Zusatz. Aber wo fängt nun wieder Brauchen an? Nun ja, ich brauche es nicht. Ich würde aber gerne meiner Kleinen mehr davon geben.

Die andere Definition ist da schon deutlicher: ... Missbrauch wird es dann, wenn man den Willen des Kindes ignoriert...

Und da kann ich SandyZ NICHT Recht geben, a la Kinder könnten nicht Nein sagen. Ich konnte es zu meiner Mutter in Recht jungen Jahren. Hat zwar nichts daran geändert, dass man sich (bis dato!) immer DAGEGEN WEHREN muss, es sowieso nichts bringt, und es weiterhin Energievampirismus braucht, aber es ist nicht so, dass ich "drauf reingefallen" oder "lieb mitgespielt" hätte.

Und auch meine Tochter kann SEHR GUT Nein sagen, mit ihren 9 Jahren, und ihre Bedürfnisse sehr genau kommunzieren. Ich glaub auch nicht, dass das so selten ist. Man muss nur zuhören. Und genau da wird das Problem liegen:
Möglicherweise ist auch einfach so, dass das Kind erst zunächst mit "NEIN" versucht, dann nicht durchkommt, und dann resigniert.

Beispielsweise heißt es, u.a. in diversen Erziehungsratgebern, dass es ebenso falsch ist Themen wie Scheidung, Tod eines Familienangehörigen totzuschweigen wie das Kind als Tröster zu instrumentalisieren. Es muss ein gesundes Maß gefunden werden! Nur kein Mensch ist so perfekt, dass er dieses zu jeden Zeitpunkt immer 100%ig einhält.
Man kann auch von Müttern nicht erwarten, dass sie aus ihrem Herzen eine Mördergrube machen und dem Kind immer heile Welt vorspielen. Das wäre ebenfalls grundverkehrt, und außerdem erzieht man so kleine Narzisten, welche die Bedürfnisse anderer Menschen nicht wahrnehmen. Je nach Alter entwickelt es sich, dass es zu einem gegenseitigen Geben und Nehmen wird. Auch Kinder müssen lernen auf die Bedürfnisse der Eltern Rücksicht zu nehmen. Alles im richtigen Maß und Altersgemäß!
Das alles sollte bei der Diskussion nie vergessen!

In diesem Sinne zeige ich meinem Kind durchaus manchmal wenn ich Sorgen habe, wegen Papa traurig oder wütend bin. Auf eine, wie ich hoffe, halbwegs kindgerechte Weise. Nicht immer, nicht oft, nicht ständig. Aber ab und zu. Und meine Kleine hört dann etwa 10 minuten lang zu, dann schaut sie mich schepp an, drückt mir einen Spruch rein und geht fernsehen. Und gut ist! Das können Kinder durchaus! Denn niemand ist perfekt! Und auch das Mutter-Kind-Verhältnis lebt davon, dass man Grenzen und Bedürfnisse KOMMUNZIERT. Wir Eltern lernen, wenn wir bereit sind, auch viel von unseren Kindern.

Ja, ich denke, die obigen Definition trifft es ganz gut: Missbrauch fängt da an, wenn die Bedürfnisse des Kindes bewusst ignoriert werden, Grenzen übergangen werden!

Dabei will ich unter anderen darauf hinaus: Es führt uns alle völlig in die Irre, wenn man so etwas davon abhängig macht, OB eine Mutter über ihre Probleme spricht. Wenn man es so darstellt, direkt oder indirekt, es sei seelischer Missbrauch, wenn die Mutter es wagt, ihre Probleme zu benennen und sich weigert heile Welt zu spielen. Sondern wirklich mal mehr den Focus auf das WANN, WIE und WIE OFT legt. Und diese Differenzieren vermisse ich in solchen öffentlichen Diskussionen leider viel zu häufig!
"Wer das hier liest, ist selber doof."

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