Introvertierter Einzelgänger
Hi Toku, bin es noch einmal, hatte mich verschrieben, sorry!! Mußt natürlich nichts von Dir erzählen, ist schon klar. Wollte nur sagen, höre auf Deine innere Stimme und dann klappt es. Nochmals LG
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Ja, das wäre schön. Aber so wie ich jetzt bin, kann natürlich keine Frau etwas mit mir anfangen.Ninna hat geschrieben: Was möchtest Du? Eine Freundin, mit der Du kuscheln kannst und ein gemeinsames Hobby hast?
Das sehe ich eigentlich genauso, aber ich sehe es auch als ein Symptom für eine psychische Störung, daß ich nicht in der Lage bin, mich auf "oberflächlichen" Partys zu amüsieren.Ninna hat geschrieben: Vieles im Leben ist wirklich oberflächlich und lohnt sich nicht!!
Auf ein Thema möchte ich noch etwas ausführlicher eingehen: vielleicht kennen einige hier das Gefühl wie es ist, wenn man zeitweise stärker in sich gekehrt ist als im Normalzustand. Beispielsweise wenn man sich sehr auf eine Sache konzentriert, oder wenn man meditiert, oder wenn man krank ist und Fieber hat.
Mir kommt es so vor, als ob ein solcher Zustand, der für andere Leute die Ausnahme darstellt, für mich der Normalzustand ist.
Es gibt da ein seltsames Phänomen, das ich früher gelegentlich erlebt habe, aber in den letzten Jahren kaum noch. Es kommt nur dann vor wenn ich unter Menschen bin. Es ist die unvermittelt auftauchende Erkenntnis „Ich bin ja hier! Das ist ja alles wirklich real!“ So als ob ich plötzlich aufgewacht wäre. Aber in Wirklichkeit war vorher und nachher alles genau wie sonst immer. Dieses Gefühl war immer ein bißchen bedrohlich für mich, so daß ich mir einreden mußte „nur keine Panik. Es ist doch alles gar nicht so schlimm.“ Nach ein paar Sekunden war der Spuk dann vorbei, und ich war schon wieder, ohne es zu merken, in meinen „Normalzustand“ zurückgekehrt.
Mir kommt es so vor, als ob ein solcher Zustand, der für andere Leute die Ausnahme darstellt, für mich der Normalzustand ist.
Es gibt da ein seltsames Phänomen, das ich früher gelegentlich erlebt habe, aber in den letzten Jahren kaum noch. Es kommt nur dann vor wenn ich unter Menschen bin. Es ist die unvermittelt auftauchende Erkenntnis „Ich bin ja hier! Das ist ja alles wirklich real!“ So als ob ich plötzlich aufgewacht wäre. Aber in Wirklichkeit war vorher und nachher alles genau wie sonst immer. Dieses Gefühl war immer ein bißchen bedrohlich für mich, so daß ich mir einreden mußte „nur keine Panik. Es ist doch alles gar nicht so schlimm.“ Nach ein paar Sekunden war der Spuk dann vorbei, und ich war schon wieder, ohne es zu merken, in meinen „Normalzustand“ zurückgekehrt.
Hallo toku,
* Hast du deine Problematik schon seit früher Kindheit, kennst es also gar nicht anders?
* Hast du Schwierigkeiten anderen Leuten in die Augen zu schauen, wenn du mit ihnen redest? (bzw. "vergisst" du, dass man dass überhaupt macht)?
* Hast du irgendwelche Dinge, spezielle Interessen (evtl. deine Arbeit), die dich so sehr interessieren, dass du darin total "verschwindest" und die Zeit vergisst und die dir im Grunde viel wichtiger sind als Sozialkontakte?
* Hast du Sinnes-Überempfindlichkeiten (Geräusche, Gerüche, grelle/flackernde Lichter, Berührungen etc.), die dir den Aufenthalt an belebten Orten schwer erträglich machen und dich übermässig stressen?
Wenn du die obenstehenden Fragen für dich mit JA beantworten kannst, dann hast du vielleicht das Asperger-Syndrom, das ist eine milde Form des Autismus. Keine Krankheit (und damit auch nicht "heilbar"), nur eine andere Form des Denkens und des Seins.
Du kannst ja mal nachforschen, ob du dich da wiederfinden kannst (google usw).
Auch hier auf der Seite gibt es einige interessante Beiträge, sowie einen
Selbsttest:
http://www.psychotherapiepraxis.at/arti ... rger.phtml
http://www.psychotherapiepraxis.at/surv ... rger.phtml
Alles Gute
Minotauri
* Hast du deine Problematik schon seit früher Kindheit, kennst es also gar nicht anders?
* Hast du Schwierigkeiten anderen Leuten in die Augen zu schauen, wenn du mit ihnen redest? (bzw. "vergisst" du, dass man dass überhaupt macht)?
* Hast du irgendwelche Dinge, spezielle Interessen (evtl. deine Arbeit), die dich so sehr interessieren, dass du darin total "verschwindest" und die Zeit vergisst und die dir im Grunde viel wichtiger sind als Sozialkontakte?
* Hast du Sinnes-Überempfindlichkeiten (Geräusche, Gerüche, grelle/flackernde Lichter, Berührungen etc.), die dir den Aufenthalt an belebten Orten schwer erträglich machen und dich übermässig stressen?
Wenn du die obenstehenden Fragen für dich mit JA beantworten kannst, dann hast du vielleicht das Asperger-Syndrom, das ist eine milde Form des Autismus. Keine Krankheit (und damit auch nicht "heilbar"), nur eine andere Form des Denkens und des Seins.
Du kannst ja mal nachforschen, ob du dich da wiederfinden kannst (google usw).
Auch hier auf der Seite gibt es einige interessante Beiträge, sowie einen
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http://www.psychotherapiepraxis.at/arti ... rger.phtml
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Alles Gute
Minotauri
Minotauri
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Hi, bin auch neu hier und habe mit Interesse deine Geschichte gelesen und muss sagen, dass ich mich sehr in dir wiedererkenne. Der absolute Knackpunkt war dabei dein von mir zitiertes Phänomen, was ich von mir 100% genauso kenne und es nicht besser hätte beschreiben können! Das was da mit mir passiert ist wirklich schon sehr ungewöhnlich. Als wenn man für kurze Zeit erwacht und wirklich das erste Mal bewusst aus seinem Körper bzw. den Augen guckt. Praktisch sowas wie ne Werbeunterbrechung in einem Film, um das mal ganz grob zu beschreiben. Befinde mich seit kurzem auch in Therapie und warte noch auf meine Diagnose. Asperger ist dabei übrigens auch im Gespräch, also wirklich kein schlechter Rat gewesen, den ich in einigen Posts vorher gelesen habe! Vielleicht liest du dich da mal ein...toku hat geschrieben: Es gibt da ein seltsames Phänomen, das ich früher gelegentlich erlebt habe, aber in den letzten Jahren kaum noch. Es kommt nur dann vor wenn ich unter Menschen bin. Es ist die unvermittelt auftauchende Erkenntnis „Ich bin ja hier! Das ist ja alles wirklich real!“ So als ob ich plötzlich aufgewacht wäre. Aber in Wirklichkeit war vorher und nachher alles genau wie sonst immer. Dieses Gefühl war immer ein bißchen bedrohlich für mich, so daß ich mir einreden mußte „nur keine Panik. Es ist doch alles gar nicht so schlimm.“ Nach ein paar Sekunden war der Spuk dann vorbei, und ich war schon wieder, ohne es zu merken, in meinen „Normalzustand“ zurückgekehrt.
Ich will oberflächlich sein können. Ich will nicht immer über alles lange und gründlich nachdenken müssen.Ninna hat geschrieben: Vieles im Leben ist wirklich oberflächlich und lohnt sich nicht!!
Die von dir gestellten Fragen muß ich mit ja beantworten. Beim Asperger-Test erreiche ich auch eine hohe Punktzahl. Von daher ist diese Diagnose wohl berechtigt. Nur mit zwei typischen Asperger-Symptomen kann ich mich nicht so ganz identifizieren. Ich kann Ironie erkennen und Witze verstehen, und ich glaube auch, daß ich die Emotionen und Absichten von anderen Leuten beurteilen kann. Auf andere wirke ich aber völlig humorlos und emotionslos.Minotauri hat geschrieben:Hallo toku,
* Hast du deine Problematik schon seit früher Kindheit, kennst es also gar nicht anders?
* Hast du Schwierigkeiten anderen Leuten in die Augen zu schauen, wenn du mit ihnen redest? (bzw. "vergisst" du, dass man dass überhaupt macht)?
* Hast du irgendwelche Dinge, spezielle Interessen (evtl. deine Arbeit), die dich so sehr interessieren, dass du darin total "verschwindest" und die Zeit vergisst und die dir im Grunde viel wichtiger sind als Sozialkontakte?
* Hast du Sinnes-Überempfindlichkeiten (Geräusche, Gerüche, grelle/flackernde Lichter, Berührungen etc.), die dir den Aufenthalt an belebten Orten schwer erträglich machen und dich übermässig stressen?
Wenn du die obenstehenden Fragen für dich mit JA beantworten kannst, dann hast du vielleicht das Asperger-Syndrom, das ist eine milde Form des Autismus. Keine Krankheit (und damit auch nicht "heilbar"), nur eine andere Form des Denkens und des Seins.
Du kannst ja mal nachforschen, ob du dich da wiederfinden kannst (google usw).
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Alles Gute
Minotauri
Von dem Asperger-Syndrom habe ich schon vor einigen Jahren gelesen und mir sofort gedacht, daß das auf mich zutrifft. Da man aber im Prinzip nichts dagegen machen kann, dachte ich, ich muß mich wohl damit abfinden.
Es würde mich sehr interessieren, ob du der Meinung bist, daß dich die Therapie weiterbringt . Und vor allem, was dein Therapeut zu dem "ich-bin-ja-hier"-Phänomen sagt.ubuntu hat geschrieben: Hi, bin auch neu hier und habe mit Interesse deine Geschichte gelesen und muss sagen, dass ich mich sehr in dir wiedererkenne. Der absolute Knackpunkt war dabei dein von mir zitiertes Phänomen, was ich von mir 100% genauso kenne und es nicht besser hätte beschreiben können! Das was da mit mir passiert ist wirklich schon sehr ungewöhnlich. Als wenn man für kurze Zeit erwacht und wirklich das erste Mal bewusst aus seinem Körper bzw. den Augen guckt. Praktisch sowas wie ne Werbeunterbrechung in einem Film, um das mal ganz grob zu beschreiben. Befinde mich seit kurzem auch in Therapie und warte noch auf meine Diagnose. Asperger ist dabei übrigens auch im Gespräch, also wirklich kein schlechter Rat gewesen, den ich in einigen Posts vorher gelesen habe! Vielleicht liest du dich da mal ein...
Hi toku,
ich kann natürlich nur von mir selbst sprechen und auch wenn ich noch nicht beurteilen kann, ob mir diese Therapie wirklich was bringt, so kann ich aber mit Sicherheit sagen, dass ich um eine Therapie irgendwie nicht herumkomme, denn alleine raus schaffe ich es wohl nicht...
Ich sehe das so: Wenn die Therapie nicht funktioniert und mir nicht hilft, dann darf das keine Kritik an Therapien an sich und auch nicht gleichbedeutend sein mit "mir hilft eine Threapie nicht", sondern sagt meiner Meinung nach nur aus, dass einzig alleine DIESE Therapie mir nicht geholfen hat, weil mein Therapeut z.B. einfach einen schlechten Job gemacht hat, er bezogen auf mich vielleicht nicht qualifiziert genug ist oder andere Gründe, die alles nichts damit zu tun haben, dass mir eine andere Therapie(form) bei einem anderen Menschen vielleicht helfen könnte und die nächste dieses auch tut...
Was mir wichtig ist und da stehe ich kurz davor ist, dass ich eine Antwort haben möchte. Eine Antwort auf die Frage "Was ist mit mir los?", "Was stimmt mit mir nicht?" oder "Warum ich?"... Meine Therapeutin darf keine Diagnose stellen, so dass ich am Montag das erste Mal bei einem Psychotherapeuten/Psychater bin, der mit mir Tests machen soll und dann hoffentlich mal einen Namen für das, was mich mein Leben lang belastet, in den Raum wirft. Wenn man weiss, womit man es zu tun hat, dann kann man auch anfangen gezielt dagegen anzugehen. Das ist meine Meinung.
Die Vermutung ich könnte Asperger haben, hat meine Therapeutin vorsichtig angedeutet. Auch dass ich wohl eine unsicher ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung haben könnte. Ersteres ist keine Krankheit, so dass eine Therapie dieses zwar nicht "geheilt" bekommt, aber man durch eine Therapie gezeigt bekommt, wie man mit z.B. Asperger besser leben kann. Denn Asperger hast du dein Leben lang
Zu dem Phänomen: Du bist der erste, den ich kenne, der dieses Phänomen beschrieben hat und auch in meiner Therapie konnte ich das nur ansatzweise so schildern. Eine Beschreibung meine Gefühle dabei ist absolut schwierig bis unmöglich. Ich tue mich da sehr schwer. Du hast das aber schon ganz gut hinbekommen.... Besser als ich bei meiner Therapeutin, daher ist das bei ihr auch wohl irgendwie untergegangen bzw. wir haben nicht mehr darüber gesprochen. Das Thema werde ich aber auf jeden Fall wieder aufgreifen. Auch am Montag bei dem anderen, da mich dieses Phänomen sehr interessiert und ich auch irgendwie das Gefühl habe, dass das ein wichtiger Indikator für etwas sein kann.
Sorry, dass ich da momentan noch nicht mehr zu sagen kann...
ich lasse es dich aber hier wissen, wenn ich mehr erfahren sollte
ich kann natürlich nur von mir selbst sprechen und auch wenn ich noch nicht beurteilen kann, ob mir diese Therapie wirklich was bringt, so kann ich aber mit Sicherheit sagen, dass ich um eine Therapie irgendwie nicht herumkomme, denn alleine raus schaffe ich es wohl nicht...
Ich sehe das so: Wenn die Therapie nicht funktioniert und mir nicht hilft, dann darf das keine Kritik an Therapien an sich und auch nicht gleichbedeutend sein mit "mir hilft eine Threapie nicht", sondern sagt meiner Meinung nach nur aus, dass einzig alleine DIESE Therapie mir nicht geholfen hat, weil mein Therapeut z.B. einfach einen schlechten Job gemacht hat, er bezogen auf mich vielleicht nicht qualifiziert genug ist oder andere Gründe, die alles nichts damit zu tun haben, dass mir eine andere Therapie(form) bei einem anderen Menschen vielleicht helfen könnte und die nächste dieses auch tut...
Was mir wichtig ist und da stehe ich kurz davor ist, dass ich eine Antwort haben möchte. Eine Antwort auf die Frage "Was ist mit mir los?", "Was stimmt mit mir nicht?" oder "Warum ich?"... Meine Therapeutin darf keine Diagnose stellen, so dass ich am Montag das erste Mal bei einem Psychotherapeuten/Psychater bin, der mit mir Tests machen soll und dann hoffentlich mal einen Namen für das, was mich mein Leben lang belastet, in den Raum wirft. Wenn man weiss, womit man es zu tun hat, dann kann man auch anfangen gezielt dagegen anzugehen. Das ist meine Meinung.
Die Vermutung ich könnte Asperger haben, hat meine Therapeutin vorsichtig angedeutet. Auch dass ich wohl eine unsicher ängstlich vermeidende Persönlichkeitsstörung haben könnte. Ersteres ist keine Krankheit, so dass eine Therapie dieses zwar nicht "geheilt" bekommt, aber man durch eine Therapie gezeigt bekommt, wie man mit z.B. Asperger besser leben kann. Denn Asperger hast du dein Leben lang
Zu dem Phänomen: Du bist der erste, den ich kenne, der dieses Phänomen beschrieben hat und auch in meiner Therapie konnte ich das nur ansatzweise so schildern. Eine Beschreibung meine Gefühle dabei ist absolut schwierig bis unmöglich. Ich tue mich da sehr schwer. Du hast das aber schon ganz gut hinbekommen.... Besser als ich bei meiner Therapeutin, daher ist das bei ihr auch wohl irgendwie untergegangen bzw. wir haben nicht mehr darüber gesprochen. Das Thema werde ich aber auf jeden Fall wieder aufgreifen. Auch am Montag bei dem anderen, da mich dieses Phänomen sehr interessiert und ich auch irgendwie das Gefühl habe, dass das ein wichtiger Indikator für etwas sein kann.
Sorry, dass ich da momentan noch nicht mehr zu sagen kann...
ich lasse es dich aber hier wissen, wenn ich mehr erfahren sollte
Du wirst lachen, aber das sind genau die Punkte, die mich bei meiner "Halbdiagnose" Asperger auch verunsichert haben, denn mir geht es da so wie dir. Sogar noch extremer: Ich finde, dass ich das sogar besser kann als andere Menschen, ich sogar das Gefühl habe, dass ich andere Menschen lesen kann wie Bücher... Naja. mal schaun, was bei mir raus kommttoku hat geschrieben: Ich kann Ironie erkennen und Witze verstehen, und ich glaube auch, daß ich die Emotionen und Absichten von anderen Leuten beurteilen kann.
Asperger/Autismus ist ein SPEKTRUM.toku hat geschrieben:Nur mit zwei typischen Asperger-Symptomen kann ich mich nicht so ganz identifizieren. Ich kann Ironie erkennen und Witze verstehen, und ich glaube auch, daß ich die Emotionen und Absichten von anderen Leuten beurteilen kann. Auf andere wirke ich aber völlig humorlos und emotionslos.
Das reicht vom Einstein-mässigen Denk-Genie über das tolpatschige nerdy Computer-Kid bis hin zur erheblich beeinträchtigen Person, die nicht sprechen und keine Berührung ertragen kann.
Die Übergänge sind fliessend, die Kategorien nicht scharf.
Es gibt eine sehr grosse Varianz bei den einzelnen Betroffenen bezüglich Anzahl, Stärke und Kombination der Symptome, es gibt keine 2 Asperger/Autisten, die GENAU die gleichen Symptome haben.
Ein Asperger/Autismus-Symptom, das bei jemandem nicht vorhanden ist wird damit KEINESWEGS zum Ausschlusskriterium (anders sähe es natürlich aus wenn keines der Symptome vorhanden wäre).
Inkompetente Kommentare à la "sie haben mir gerade in die Augen geschaut, also können sie gar kein Autist sein" sind absoluter Schwachsinn.
Der Punkt "Ironie und Motivationen der anderen nicht erkennen" wird im allgemeinen etwas überschätzt.
Was unterschätzt wird, ist die Tatsache, das der Asperger/Autist selbst wenig/keine/"falsche" nonverbale Kommunikation (Gestik, Mimik, Blick) hat, und deshalb von anderen nicht intuitiv "gelesen" werden kann, was dann regelmässig zu Missverständnissen, Fehlinterpretationen und Ablehnung führt.
Des weiteren bislang zu wenig erforscht sind die Sinnes-Überempfindlichkeiten, die allein schon ausreichen können, um es dem Asperger/Autisten unmöglich zu machen sich z.B. auf einer normalen Party aufzuhalten, ganz unabhängig von den sozialen Schwierigkeiten.
Wie soll man kommunizieren, wenn man zB. die Grundlautstärke und den Rauch schon nicht ertragen kann, oder die Beleuchtung Schwindelgefühle erzeugt.
Leider ist die Diagnose-Kompetenz (speziell bei Erwachsenen, die sowieso schwer zu diagnostizieren sind) ausserhalb der Autismus-Zentren nicht besonders hoch. Ich würde mir jedenfalls nicht von irgendeinem Wald-und-Wiesen-Psychiater eine Diagnose ein- oder ausreden lassen, sondern mich an fachkundige Adressen wenden.
(Adressen gibt es bei den Autismus-Vereinen -->googlen)
Da Asperger/Autismus keine psychische Erkrankung ist sondern eine angeborene neurologische Andersartigkeit hilft logischerweise auch keine Psychotherapie. Es bringt einfach gar nichts sich von einem Therapeuten irgendwelche Traumata, Komplexe, Neurosen, Hemmungen einreden zu lassen, die man gar nicht hat, auch wenn es fürs ungeübte Auge vielleicht so aussieht.
Was hilft ist oft die Tatsache, dass man endlich weiss, was mit einem los ist und man sich sein bisheriges "merkwürdiges" Leben erklären kann. Das kann extrem erleichternd sein.
Minotauri
-
- sporadischer Gast
- , 31
- Beiträge: 14
Hallo
ich habe nach den folgenden Zitaten erst einmal aufgehört zu lesen. Was mir bisher aufgefallen ist, dass du alle möglichen Versuche, dir Möglichkeiten aufzuzeigen mit Erklärungen, warum es nicht möglich ist, abblockst. Ich kenne das sehr gut von mir selbst. Es erscheint mir unmöglich etwas zu verändern und ich habe mich in ein bestimmtes Problem soweit hinein geredet und gedacht, dass ich mir auf diese Weise selbst alle Auswege versperre und mich dadurch auch jeglicher Hoffnung beraubt habe.
Du leidest unter deinem Außenseiterdasein, du leidest unter deiner Einsamkeit, du sagst du willst nicht sterben ohne geliebt zu haben oder geliebt zu werden.
Zuallererst solltest du dir bewusst werden, dass du die letzten 36 Jahre nicht mehr verändern kannst. Das ist passé. Punkt.
Aber mit 36 liegt trotzdem noch sehr viel Zeit vor dir. Zeit die du genießen kannst. Zeit in der du Freude erleben kannst, wenn du es schaffst aus deinem inneren Gefängnis auszubrechen. Soweit ich weiß, ist es bei der schizoiden PS so, dass diese Menschen auch gar keinen Wunsche und kein Bedürfnis nach sozialen Kontakten verspüren, aber du schreibst ja gerade dass du unter den fehlenden Kontakten leidest, dass du leidest, weil du das Gefühl hast das "eigentliche" Leben zu verpassen.
Nehmen wir an du wirst mindestens 70 jahre alt, dann gibt es immer noch 34 Jahre in denen du vieles Erleben kannst also genug zeit um sich zu verändern. Was weg ist ist weg, das heißt aber nicht, das alles weg ist.
Gut an diesem Punkt ist es immer KOntakt innerhalb eines Rahmens zu suchen, bei dem es um "Themen" geht. Du musst vermutlich erst einmal lernen, dich wieder unter Menschen zu bewegen. Dazu kannst du z.B. zu einem Sprachstammtisch gehen. Da macht es bestimmt nichts, wenn du erst einmal eine Weile lang "dumm" rumsitzt. Wenn du dran bleibst, wirst du merken, dass auch der "dumm-Rumsitzer" irgendwann einen Platz in der Gruppe findet Auf diese Weise hast du aber auch die Möglichkeit die anderen bei ihren Interaktionen zu beobachten und davon zu lernen... Wann wird gelacht? wie werden freundliche Scherze miteinander getrieben? wann wird zugehört? Wer hört zu? Wer stellt sich immer in den Mittelpunkt? usw. Dann kannst du wenn du willst, dieses Erlernte in einem anderen Setting ausprobieren und am Anfang vermutlich einfach ohne zu "fühlen" die beobachteten Verhaltensmuster imitieren - ich weiß es hört sich schrecklich an, aber bei mir hat es funktioniert. Ich musste z.B. solche für andere selbstverständlichen Dinge lernen, wie zu zeigen, dass ich mich freue, wenn man mir ein Geschenk macht, auch wenn ich damals noch gar nicht zulassen konnte, dass ich mich freuen darf wenn andere nett zu mir sind.
Hm, ich könnte noch unendlich viel schreiben, möchte aber erst einmal abwarten, ob du überhautpt etwas mit dem was ich sage anfangen kannst, bevor ich dich "zubombe"
Liebe Grüße,
FB
ich habe nach den folgenden Zitaten erst einmal aufgehört zu lesen. Was mir bisher aufgefallen ist, dass du alle möglichen Versuche, dir Möglichkeiten aufzuzeigen mit Erklärungen, warum es nicht möglich ist, abblockst. Ich kenne das sehr gut von mir selbst. Es erscheint mir unmöglich etwas zu verändern und ich habe mich in ein bestimmtes Problem soweit hinein geredet und gedacht, dass ich mir auf diese Weise selbst alle Auswege versperre und mich dadurch auch jeglicher Hoffnung beraubt habe.
Du leidest unter deinem Außenseiterdasein, du leidest unter deiner Einsamkeit, du sagst du willst nicht sterben ohne geliebt zu haben oder geliebt zu werden.
Zuallererst solltest du dir bewusst werden, dass du die letzten 36 Jahre nicht mehr verändern kannst. Das ist passé. Punkt.
Aber mit 36 liegt trotzdem noch sehr viel Zeit vor dir. Zeit die du genießen kannst. Zeit in der du Freude erleben kannst, wenn du es schaffst aus deinem inneren Gefängnis auszubrechen. Soweit ich weiß, ist es bei der schizoiden PS so, dass diese Menschen auch gar keinen Wunsche und kein Bedürfnis nach sozialen Kontakten verspüren, aber du schreibst ja gerade dass du unter den fehlenden Kontakten leidest, dass du leidest, weil du das Gefühl hast das "eigentliche" Leben zu verpassen.
Nehmen wir an du wirst mindestens 70 jahre alt, dann gibt es immer noch 34 Jahre in denen du vieles Erleben kannst also genug zeit um sich zu verändern. Was weg ist ist weg, das heißt aber nicht, das alles weg ist.
Ja, du hast leider in deinem Leben nicht die Gelegenheit gehabt Fähigkeiten in Bezug auf soziale Kontakte zu entwickeln. Aber das kannst du lernen. Ich musste es lernen, weil ich aus anderen Gründen lange zeit immer Außenseiter war.Zu Punkt 1.
Selbst wenn ich unter Leute gehe, bin ich immer und in jeder Gruppe der Außenseiter. Ich bin mit niemandem „auf einer Wellenlänge“, weil ich emotional gesehen nichts ausstrahlen kann. Aber ich glaube nicht, daß das ein Minderwertigkeitskomplex ist, und auch kein Überheblichkeitsgefühl. Eher ein „Außenseiterkomplex“, wenn es so etwas gibt.
Ich habe schon versucht, an dem Problem zu arbeiten. In der Vergangenheit habe ich mich, zugegebenermaßen sehr selten, ganz bewußt in Situationen begeben, in denen ich auf soziale Fähigkeiten angewiesen war. Aber der „Sprung ins kalte Wasser“ hat auch nichts genützt.
Gut an diesem Punkt ist es immer KOntakt innerhalb eines Rahmens zu suchen, bei dem es um "Themen" geht. Du musst vermutlich erst einmal lernen, dich wieder unter Menschen zu bewegen. Dazu kannst du z.B. zu einem Sprachstammtisch gehen. Da macht es bestimmt nichts, wenn du erst einmal eine Weile lang "dumm" rumsitzt. Wenn du dran bleibst, wirst du merken, dass auch der "dumm-Rumsitzer" irgendwann einen Platz in der Gruppe findet Auf diese Weise hast du aber auch die Möglichkeit die anderen bei ihren Interaktionen zu beobachten und davon zu lernen... Wann wird gelacht? wie werden freundliche Scherze miteinander getrieben? wann wird zugehört? Wer hört zu? Wer stellt sich immer in den Mittelpunkt? usw. Dann kannst du wenn du willst, dieses Erlernte in einem anderen Setting ausprobieren und am Anfang vermutlich einfach ohne zu "fühlen" die beobachteten Verhaltensmuster imitieren - ich weiß es hört sich schrecklich an, aber bei mir hat es funktioniert. Ich musste z.B. solche für andere selbstverständlichen Dinge lernen, wie zu zeigen, dass ich mich freue, wenn man mir ein Geschenk macht, auch wenn ich damals noch gar nicht zulassen konnte, dass ich mich freuen darf wenn andere nett zu mir sind.
Hm, ich könnte noch unendlich viel schreiben, möchte aber erst einmal abwarten, ob du überhautpt etwas mit dem was ich sage anfangen kannst, bevor ich dich "zubombe"
Liebe Grüße,
FB
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- Beiträge: 385
Servus toku,
den Thread habe ich kurzerhand geschwind überflogen, denn nach kurzer Zeit beschlich mich, wie so oft bei den Themen, die in diese Richtung zeigen, das Gefühl, ich hätte Ähnliches bereits etliche Male gelesen. Und das sollst du mir nun nicht übelnehmen oder es als Kritik an deiner Situation verstehen, denn diese ist mir durchaus vertraut . Leider werden immer wieder die Worte „ja aber; aber; du hast schon recht, aber; mein Verstand sagt mir, dass du richtig liegst, doch ich kann aus dem und dem Grund einfach nicht; kann ich nicht = ich will nicht“ usw. Viele, ich glaube jeder, möchten erst einmal mit anderen in irgendeiner Weise in Kontakt treten, Aufmerksamkeit entgegengebracht bekommen, Mitgefühl, jemand der einem sein Verständnis zusichert, sanft und fürsorglich, dabei rückt das eigentliche Ziel in den Hintergrund und macht freudig Platz für die o.g. Resonanz, auf die man so lange Zeit verzichtete.
Dem Ursprünglichen wird nur marginal Aufmerksamkeit geschenkt, denn die Hoffnungslosigkeit bezüglich der Verbesserung der eigenen Position respektive der Wünsche, die man maßgeblich erfüllt sehen möchte, zerschlägt jedes ernste und herzhafte Handeln von vornherein. Ein Status Quo, wenn du so willst. Der Wille ist vorhanden, keine Frage, aber gefördert durch die ureigenen Ängste und Abwehrmechanismen werden vielerlei Ratschläge ohne zögern verworfen, und sei es nur der innere Unglaube, der zwar nicht geäußert wird, dies ausdrückt. Man belässt es dann gerne bei „werde ich versuchen“ und geht zum nächsten Punkt über und richtet den Scheinwerfer auf den nächsten kritischen Aspekt der eigenen Problematik. Die Lösung, die man zuließe, müsste eine gravierende und absolut sichere Methode sein, die eigenen Ziele erfüllen zu können – quasi eine Garantie.
Vorneweg und das weiß jeder für sich, es gibt keine Patentlösung oder einen Weg der nicht mit vielen Qualen und Überwindungen verbunden wäre. Auf diesem Pfad wirst du oft an deine Schamgrenze stoßen, die leuchtet lichterloh auf, sobald du den kleinsten Schritt aus deinem Kerker im Kopf wagst, und dieses einnehmend beklemmende und drückende Gefühl auf deinem Brustkorb verspüren, es fällt schwer zu atmen oder einen klaren Gedanken zu fassen. Jeder, der sich erfolgreich einer Therapie unterzog, kennt das. Andere werden ihr Leben lang jammern und schaffen es nie, weil die Angst stets größer ist als die Motivation.
Immer wieder spricht man von Vorteilen, die sich durch das eigene Verhalten ergeben. Das klingt vorerst total absurd überblickt man sein inneres Trümmerfeld. Aufs Gröbste reduziert, heißt das, dein Verstand sagt dir immerzu „dies kannst du nicht, das kannst du nicht“ – auch mittels gefühlsmäßiger Regungen, die du während eines gedanklichen Vorhabens verspürst. Das zeigt dir dort herrscht Gefahr und du könntest einen Schlag abgekommen, den du nicht verkraften kannst, der dich – dramatisch ausgedrückt – umbringt. Herrje, ziemlich wenig Spielraum, oder? Wenn du die Augen schließt, siehst du nun die dicken Gitterstäbe um dich herum?
Jedes Mal, sofern du dieses beklemmende Gefühl verspürst und du dich ganz schnell aus dem Staub machen möchtest, bist du am Ende deiner Gefängniszelle. Du meinst über diese Schwelle kommst du niemals hinaus? Genau dann ist der Zeitpunkt gekommen, zu handeln. Jetzt, nicht irgendwann oder nachdem du diese und jene Vorbereitung getroffen hast, sondern genau jetzt. Darüber zu philosophieren, die Probleme wieder und wieder zu durchleuchten und neue Schwachstellen in deinem gesamten Konstrukt aufzuzeigen, bringt dir effektiv gar nichts, sofern du dadurch nicht die nötige Motivation abgreifen kannst, die es dir erlaubt mit Herz an ein Vorhaben heranzugehen. Jedes Mal, wenn du wider deiner Ängste handelst, hast du einen kleinen Schritt zum Touchdown geschafft, aber bis du diesen Weg zurückgelegt hast, brauchst du Zeit, Kraft und Mut. Rückschläge gehören dazu und die Erfolge sind so klein, dass sie einzeln betrachtet wirklich gar nicht auffallen mögen, aber nach einiger Zeit wirst du deine Gesamtsituation wieder begutachten und feststellen, dass du weitergekommen bist und zwar weiter als du es für möglich hieltest.
Psychische Probleme gehen immer Hand in Hand mit vermeintlichen Unzulänglichkeiten bei der Bewertung der eigenen Person – sprich schwaches Selbstwertgefühl / Selbstbewusstsein.
Therapie ist immer ein guter Schritt um dem Selbstwertgefühl auf die Beine zu helfen, stationäre Therapie kann sich so unglaublich positiv auf das Selbstwertgefühl auswirken, dass du anschließend meinen könntest, das ist alles nur ein Traum. Literatur zur persönlichen Entwicklung, NLP, Spirituelles, vielleicht PickUp – alles hilfreich, nur nutze die Dinge, die du lernst und der Gedanke, etwas könnte nicht helfen, ist gelber Schnee, den darf man nicht beachten. Alles versuchen, bloß nicht stillstehen, denn Stillstand ist der Tod . Aber und das darfst du nie vergessen, du musst ackern. Es ist wirklich verdammt hart und das Arbeiten daran kann ebenso physische Kraft kosten, obwohl du nur mit dem Kopf arbeitest. Diesem unangenehmen Gefühl musst du dich leider stellen, so oder so, sonst hat alles keinen Sinn. Nicht das Handeln per se ist der auschlaggebende Punkt, sondern den Mut den du dazu aufbringst, um die Sache anzugehen.
den Thread habe ich kurzerhand geschwind überflogen, denn nach kurzer Zeit beschlich mich, wie so oft bei den Themen, die in diese Richtung zeigen, das Gefühl, ich hätte Ähnliches bereits etliche Male gelesen. Und das sollst du mir nun nicht übelnehmen oder es als Kritik an deiner Situation verstehen, denn diese ist mir durchaus vertraut . Leider werden immer wieder die Worte „ja aber; aber; du hast schon recht, aber; mein Verstand sagt mir, dass du richtig liegst, doch ich kann aus dem und dem Grund einfach nicht; kann ich nicht = ich will nicht“ usw. Viele, ich glaube jeder, möchten erst einmal mit anderen in irgendeiner Weise in Kontakt treten, Aufmerksamkeit entgegengebracht bekommen, Mitgefühl, jemand der einem sein Verständnis zusichert, sanft und fürsorglich, dabei rückt das eigentliche Ziel in den Hintergrund und macht freudig Platz für die o.g. Resonanz, auf die man so lange Zeit verzichtete.
Dem Ursprünglichen wird nur marginal Aufmerksamkeit geschenkt, denn die Hoffnungslosigkeit bezüglich der Verbesserung der eigenen Position respektive der Wünsche, die man maßgeblich erfüllt sehen möchte, zerschlägt jedes ernste und herzhafte Handeln von vornherein. Ein Status Quo, wenn du so willst. Der Wille ist vorhanden, keine Frage, aber gefördert durch die ureigenen Ängste und Abwehrmechanismen werden vielerlei Ratschläge ohne zögern verworfen, und sei es nur der innere Unglaube, der zwar nicht geäußert wird, dies ausdrückt. Man belässt es dann gerne bei „werde ich versuchen“ und geht zum nächsten Punkt über und richtet den Scheinwerfer auf den nächsten kritischen Aspekt der eigenen Problematik. Die Lösung, die man zuließe, müsste eine gravierende und absolut sichere Methode sein, die eigenen Ziele erfüllen zu können – quasi eine Garantie.
Vorneweg und das weiß jeder für sich, es gibt keine Patentlösung oder einen Weg der nicht mit vielen Qualen und Überwindungen verbunden wäre. Auf diesem Pfad wirst du oft an deine Schamgrenze stoßen, die leuchtet lichterloh auf, sobald du den kleinsten Schritt aus deinem Kerker im Kopf wagst, und dieses einnehmend beklemmende und drückende Gefühl auf deinem Brustkorb verspüren, es fällt schwer zu atmen oder einen klaren Gedanken zu fassen. Jeder, der sich erfolgreich einer Therapie unterzog, kennt das. Andere werden ihr Leben lang jammern und schaffen es nie, weil die Angst stets größer ist als die Motivation.
Immer wieder spricht man von Vorteilen, die sich durch das eigene Verhalten ergeben. Das klingt vorerst total absurd überblickt man sein inneres Trümmerfeld. Aufs Gröbste reduziert, heißt das, dein Verstand sagt dir immerzu „dies kannst du nicht, das kannst du nicht“ – auch mittels gefühlsmäßiger Regungen, die du während eines gedanklichen Vorhabens verspürst. Das zeigt dir dort herrscht Gefahr und du könntest einen Schlag abgekommen, den du nicht verkraften kannst, der dich – dramatisch ausgedrückt – umbringt. Herrje, ziemlich wenig Spielraum, oder? Wenn du die Augen schließt, siehst du nun die dicken Gitterstäbe um dich herum?
Jedes Mal, sofern du dieses beklemmende Gefühl verspürst und du dich ganz schnell aus dem Staub machen möchtest, bist du am Ende deiner Gefängniszelle. Du meinst über diese Schwelle kommst du niemals hinaus? Genau dann ist der Zeitpunkt gekommen, zu handeln. Jetzt, nicht irgendwann oder nachdem du diese und jene Vorbereitung getroffen hast, sondern genau jetzt. Darüber zu philosophieren, die Probleme wieder und wieder zu durchleuchten und neue Schwachstellen in deinem gesamten Konstrukt aufzuzeigen, bringt dir effektiv gar nichts, sofern du dadurch nicht die nötige Motivation abgreifen kannst, die es dir erlaubt mit Herz an ein Vorhaben heranzugehen. Jedes Mal, wenn du wider deiner Ängste handelst, hast du einen kleinen Schritt zum Touchdown geschafft, aber bis du diesen Weg zurückgelegt hast, brauchst du Zeit, Kraft und Mut. Rückschläge gehören dazu und die Erfolge sind so klein, dass sie einzeln betrachtet wirklich gar nicht auffallen mögen, aber nach einiger Zeit wirst du deine Gesamtsituation wieder begutachten und feststellen, dass du weitergekommen bist und zwar weiter als du es für möglich hieltest.
Psychische Probleme gehen immer Hand in Hand mit vermeintlichen Unzulänglichkeiten bei der Bewertung der eigenen Person – sprich schwaches Selbstwertgefühl / Selbstbewusstsein.
Therapie ist immer ein guter Schritt um dem Selbstwertgefühl auf die Beine zu helfen, stationäre Therapie kann sich so unglaublich positiv auf das Selbstwertgefühl auswirken, dass du anschließend meinen könntest, das ist alles nur ein Traum. Literatur zur persönlichen Entwicklung, NLP, Spirituelles, vielleicht PickUp – alles hilfreich, nur nutze die Dinge, die du lernst und der Gedanke, etwas könnte nicht helfen, ist gelber Schnee, den darf man nicht beachten. Alles versuchen, bloß nicht stillstehen, denn Stillstand ist der Tod . Aber und das darfst du nie vergessen, du musst ackern. Es ist wirklich verdammt hart und das Arbeiten daran kann ebenso physische Kraft kosten, obwohl du nur mit dem Kopf arbeitest. Diesem unangenehmen Gefühl musst du dich leider stellen, so oder so, sonst hat alles keinen Sinn. Nicht das Handeln per se ist der auschlaggebende Punkt, sondern den Mut den du dazu aufbringst, um die Sache anzugehen.
.oO°Hunger, onward, with my desires.
Learned the hard way not to play with fire.
From a comfortable distance, I'll admire.
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Btw. ich würde mich davor hüten, nun irgendwelche spekulativen Schlussfolgerungen gemäß irgendwelcher blöden Tests zu ziehen. Schon allein die Beschäftigung mit Diagnosen, Symptomkatalogen etc... kann sich kontraproduktiv auswirken, meiner Meinung nach. Kommt eben darauf an, was du dir wirklich von dieser Psychogeschichte versprichst. Ist es ein besseres Leben oder einen vermeintlich guten Grund zu haben, um Mitleid zu ergattern, aber so viel sei gesagt, besser geht es dir damit nur kurzweilig. Später, wenn dein Leben an dir vorbeirannte, kannst du allerdings nicht sagen "bitte wieder zurück".
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Hallo FlyingBirdy,
Hallo c0nsp1r4cy,
vielen Dank für eure ausführlichen Beiträge. Ich könnte jetzt natürlich wieder mit "ja aber" oder "das geht so nicht" oder "bei mir ist das doch ganz anders" anfangen, aber ihr habt natürlich recht, daß ich so niemals weiterkommen würde. Deswegen lasse ich das von euch geschriebene erstmal auf mich einwirken.
das hört sich so an, als ob du schon Erfahrung damit hast. Warst du schonmal in einer Therapie? Ich könnte es mir momentan gerade noch so vorstellen, einmal zu einem Psychologen zu gehen, aber eine stationäre Therapie ist völlig undenkbar für mich. Ich sehe auch dieselbe Gefahr wie du, nämlich daß ich mir eine Krankheit diagnostizieren lasse und mich dann in meinem Selbstmitleid ausruhe. Ich denke mir jetzt immer öfter "was bin ich eigentlich für ein erbärmlicher Jammerlappen! Ich muß endlich rausgehen und was tun! Dann brauche ich auch keine Therapie und den ganzen Psychoquatsch!"
Hallo c0nsp1r4cy,
vielen Dank für eure ausführlichen Beiträge. Ich könnte jetzt natürlich wieder mit "ja aber" oder "das geht so nicht" oder "bei mir ist das doch ganz anders" anfangen, aber ihr habt natürlich recht, daß ich so niemals weiterkommen würde. Deswegen lasse ich das von euch geschriebene erstmal auf mich einwirken.
Ich würde es sehr begrüßen, wenn du noch mehr schreiben würdest, von mir aus auch "unendlich viel". Auch wenn ich erstmal keine Kommentare dazu abgebe außer "du hast ja völlig recht."FlyingBirdy hat geschrieben: Hm, ich könnte noch unendlich viel schreiben, möchte aber erst einmal abwarten, ob du überhautpt etwas mit dem was ich sage anfangen kannst, bevor ich dich "zubombe"
c0nsp1r4cy hat geschrieben: Therapie ist immer ein guter Schritt um dem Selbstwertgefühl auf die Beine zu helfen, stationäre Therapie kann sich so unglaublich positiv auf das Selbstwertgefühl auswirken, dass du anschließend meinen könntest, das ist alles nur ein Traum.
das hört sich so an, als ob du schon Erfahrung damit hast. Warst du schonmal in einer Therapie? Ich könnte es mir momentan gerade noch so vorstellen, einmal zu einem Psychologen zu gehen, aber eine stationäre Therapie ist völlig undenkbar für mich. Ich sehe auch dieselbe Gefahr wie du, nämlich daß ich mir eine Krankheit diagnostizieren lasse und mich dann in meinem Selbstmitleid ausruhe. Ich denke mir jetzt immer öfter "was bin ich eigentlich für ein erbärmlicher Jammerlappen! Ich muß endlich rausgehen und was tun! Dann brauche ich auch keine Therapie und den ganzen Psychoquatsch!"
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Ola toku,toku hat geschrieben:das hört sich so an, als ob du schon Erfahrung damit hast. Warst du schonmal in einer Therapie? Ich könnte es mir momentan gerade noch so vorstellen, einmal zu einem Psychologen zu gehen, aber eine stationäre Therapie ist völlig undenkbar für mich. Ich sehe auch dieselbe Gefahr wie du, nämlich daß ich mir eine Krankheit diagnostizieren lasse und mich dann in meinem Selbstmitleid ausruhe. Ich denke mir jetzt immer öfter "was bin ich eigentlich für ein erbärmlicher Jammerlappen! Ich muß endlich rausgehen und was tun! Dann brauche ich auch keine Therapie und den ganzen Psychoquatsch!"
naja, ich würde derlei Zeugs nicht schreiben, hätte ich keinerlei eigene Erfahrung, die diesen Ausführungen meinerseits zugrunde läge, - und irgendwie bin ich überzeugt davon, dass dir diese Tatsache mehr als klar ist - dann könnte ich diese Dinge nicht auf den Punkt bringen. Fraglich für mich ist nun lediglich der Hintergrund, warum eine von vornherein offensichtliche Tatsache noch zur Debatte steht - nicht böse gemeint . Aber gut, ja, ich war zweimal in einer psychosomatischen Klinik. Das erste mal ging es mir wirklich schlecht. Ich zog mich schon lange Zeit sozial zurück, lernte mich in der Öffentlichkeit zu verstellen, aber in meinem Inneren wütete bei jeglicher zwischenmenschlichen Interaktion ein Sturm, der unerträglicher nicht sein konnte. Der Unterschied zwischen meiner damaligen und heutigen Situation ist so unfassbar für mich, dass ich es tatsächlich nicht glauben kann. Das zweite Mal war es eher eine Art Flucht und das muss ich mir wohl eingestehen.
Ein "Geheilt" wird es nie geben, denn alles entspricht irgendwo deinem Wesen, aber das Leben lässt sich wesentlich erträglicher gestalten. Von der menschlichen Seite her, mag ich sogar so weit gehen, dass Menschen in langatmigen, psychischen Ausnahmesituation sehr wertvolle Erfahrungen machen und an diesen Prozessen reifen.
Erbärmlicher Jammerlappen? Wohl kaum. Verständis für deine Situation bekommst du von allen Seiten hier, denn fast jeder kennt sie, insbesondere kannst du dir meines Verständnisses gewahr sein. Weißt du wann für Menschen der Zeitpunkt gekommen ist etwas zu ändern? Wann sie wirklich alle Ängste über Board werfen können? Wenn ihre Verfassung schlimmer nicht sein könnte bzw. für sie schlimmer nicht sein könnte, dann ist die Motivation da alles zu versuchen, um wirklich etwas zu ändern. Bei mir gab es nur zwei Wege, der eine führte in den Tot und der andere war ein harter Schritt, nämlich eine Therapie ohne wenn und aber durchzuziehen. Vielleicht ist es dir möglich dein ganzes Leben in der jetzigen Gefühlslage zu verbringen, doch wenn du steinalt bist, dann könnte der Gedanke unerträglich sein, dass du dein Leben vergeudet hast, weil die Angst stärker war. An einem solchen Punkt sagt sich jeder "jetzt wären mir die Ängste allesamt egal, ich will etwas ändern!", doch wenn die Möglichkeit vergeben ist, ist es einfach nur traurig.
Wenn du fragen hast, frag nur. Letzten Endes zählt aber lediglich, ob du gewillt bist, dich deinen Ängsten entgegenzustellen oder ob du die durchaus leichtere Variante wählst und so weitermachst wie bisher.
Und mach dich nicht selbst fertig, lohnt sich nicht .
La revederre!
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