Welchen Stellenwert hat Sexualität in der Gesellschaft

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Rezna
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Beitrag Do., 20.03.2008, 09:02

ich kann da nur von mir sprechen. aber ich dachte lange zeit, das sex ausschließlich zwischen schönen jugendlich strahlenden menschen stattfinden könne. natürlich wusste ich - rein verstandesmäßig - das das nicht stimmen kann, aber ich passte zb. nie in dieses bild, das die medien produzieren. das heisst - ich schloss das thema fast schon zeitgleich für mich aus, als es für mich thema wurde. ich wurde daher erst sehr spät aktiv - unter anderem erst, als ich begriff, das sex mit schönheit nicht notwendigerweise etwas zu tun hat. (und das die definition von schön auch sehr verschwommen ist - denn - und das weiß ich heute - bin ich überhaupt nicht hässlich, genug menschen finden mich schön - aber ich empfand mich im vergleich zu den medienfrauen immer als schrecklich abstoßend).

als aktive dann, hatte ich blöderweise auch diese "vorgaben" der medien im kopf und dachte sofort, irgendetwas liefe schrecklich schief, wenn man nicht 3x am tag sex hat - oder 3x die woche und alle gleichzeitig einen orgasmus haben, und all das. das zwischen 3x am tag und 3x im leben alles möglich - und schön sein darf, das es gar nicht darauf ankommt, den o. gemeinsam gleichzeitig zu erleben (ich finde es sogar schöner, bewusst mitzuerleben wie der andere ihn erlebt - anstatt dabei zu sehr mit mir selber beschäftigt zu sein) und all diese dinge musste ich auch erst lernen.

und ich war keiner der sich einschlägiges material reingezogen hat um daran messlatten aufzubauen. das waren rein die völlig üblichen schwingungen die aus den völlig normalen harmlosen medien auf mich einwirkten - und in mir wüteten obwohl ich abgestritten hätte, das die medien mich beeinflussen.

ich bin noch in einer zeit aufgewachsen, in der zumindest in der kindheit die medien nicht so oversext waren. heutige generationen müssen es ja noch schwerer haben.

ich glaube nicht, das prinzipiell durch das überangebot des sex in den medien der sex im privaten weniger wird. ich denke eher, das der sex in den medien an der realität voll vorbeischießt und ebenso realistisch ist, wie der alters - und schönheistdurchschnitt. es ist eine parralellwelt. und die fälle, in denen die folgen daraus durch körperschenastörungen die aktivität mindern, fördert sie sicher im anderen extrembereich den - hm - zumindest alleinsex vor dem rechner.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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