Berührungen durch den Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Xanny
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 36
Beiträge: 1063

Beitrag Mi., 30.06.2010, 09:50

Gärtnerin hat geschrieben: Es hat sicher sehr weh getan, das zu erkennen. Aber ich halte es dennoch für einen äußerst wichtigen Schritt in die richtige Richtung.
Ich hoffe, Du hast Recht
Gärtnerin hat geschrieben:"Ich vertraue dem Therapeuten keinen Pfifferling weit." Kannst du für dich annehmen, dass das im Moment eben so ist? Kannst du es annehmen, ohne es innerlich gleich zu bewerten? Du hast nicht versagt, wirklich nicht. Du hast nur etwas Neues über dich gelernt.
Diese Erkenntnis tut echt weh. Und es erschreckt mich ohne Maßen.
Das nicht zu bewerten fällt mir schwer, aber Eure Gedanken dazu regen mich auch zum Nachdenken an.
Manchmal kann lernen wohl auch weh tun.

LG Xanny
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

Werbung

Benutzeravatar

hier bin ich
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 49
Beiträge: 116

Beitrag Mi., 30.06.2010, 11:31

Hallo, les hier sonst nur mit.... über den Teil in dir, der dich "steuert" bin ich "gestolpert"..... du beschreibst ihn nicht so nett (ohne wertung), früher hab ich über meinen Anteil in mir, der mich steuert fast genauso gedacht, hab es so gesehen wie du. Heute würde ich es so nicht mehr sehen, es ist der sehr verletzte Teil, der viel über sich ergehen lassen musste, der viel ertragen musste, der dich in dir drinnen beschützen musste, obwohl er noch so klein war. Der heute ängstlich und misstrauisch ist, so wie er es gelernt hat, der noch nichts Neues lernen konnte, vielleicht möchte er, oder er möchte erst sicherer werden, oder er braucht Bestätigung, dass es keine Gefahr mehr in dem Raum des Theras gibt, der immer wieder das Näherkommen austestet, der beachtet werden möchte und geachtet, der keine Schmerzen mehr auf sich nehmen möchte und kann.

Mir war (ohne erkennbare Gründe) in meinen Stunden eine unbeschreibbare Kälte, ich Zitterte, er meinte, ich würde frieren, weil ich in der Stunde alleine wäre, also seine Nähe nicht annehmen würde. Erst dachte ich es auch, aber dann kam in mir ein anderes Bild, es ist die Kälte von Früher, die ich in den Stunden spüre..... ich weiß, es ist nicht einfach, nicht leicht, auch wenn lange nichts mehr geht, wenn man glaubt, ne, ich komm nicht weiter an mich oder diese Teile ran... dann kommt eine Zeit, in der man die Gelegenheit bekommt.

Berühungen.... können berühren oder rühren, jenachdem wie man es in sich erlernt hat, die Rührung, weil es etwas schönes zu "sehen" gibt. Oder rühren in tiefe eiterige Wunden

drück dir die Daumen, dass es dir bald besser geht
liebe Grüße

Benutzeravatar

carö
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2036

Beitrag Mi., 30.06.2010, 11:50

Diese Erkenntnis tut echt weh. Und es erschreckt mich ohne Maßen.
kann ich gut verstehen. aber ich sehe es auch so, wie die anderen, dass du einen ganz großen und mutigen schritt getan hast, nämlich das, was wirklich wahr ist, auch zuzulassen und zu sehen und anzuerkennen. an dieser stelle kann es weitergehen und es wird weitergehen.

mir geht es auch immer wieder so, dass ich im kopf mehr beim wollen bin als beim sein bin... und zur selbsttäuschung ist es oft nur ein winziger schritt. und wenn ich es wage, stehenzubleiben und das, was tatsächlich hier und jetzt los ist zuzulassen, es anzuerkennen und mich nicht dafür zu verurteilen, weil ich das, was ich will mal wieder nicht erreicht habe, dann tut das zwar irre weh, aber es entfaltet (für mich) auch so eine unglaubliche kraft. ich weiss nicht, wie ichdas beschreiben soll... vielleicht die kraft weiterzugehen und sich dabei selbst in die augen schauen zu können, sich anzunehmen so wie man ist.. in diesem moment zumindest... und es können viele solcher momente zusammenkommen, so dass man, wenn man zurückblickt, erst den ganz langen weg wirklich erkennen kann, den man bereits zurück gelegt hat.

ganz liebe grüße
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Xanny
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 36
Beiträge: 1063

Beitrag Mi., 30.06.2010, 18:38

hier bin ich hat geschrieben:es ist der sehr verletzte Teil, der viel über sich ergehen lassen musste, der viel ertragen musste, der dich in dir drinnen beschützen musste, obwohl er noch so klein war. Der heute ängstlich und misstrauisch ist, so wie er es gelernt hat, der noch nichts Neues lernen konnte, vielleicht möchte er, oder er möchte erst sicherer werden, oder er braucht Bestätigung, dass es keine Gefahr mehr in dem Raum des Theras gibt, der immer wieder das Näherkommen austestet, der beachtet werden möchte und geachtet, der keine Schmerzen mehr auf sich nehmen möchte und kann.
Aber wie stelle ich das an, das ich Zugang zu dem Teil von mir finde, das ich lerne, Vertrauen aufzubauen...mich sicher und geborgen zu fühlen...das fühlt sich alles grad so dunkel und leer an in mir. Mein Therapeut hat mir nie etwas getan, ist immer umsichtig und behutsam mit mir umgegangen. Einmal fragte er mich, ob er zum Trost meine Hand halten durfte und ich merkte sofort, wie die Panik von den Füßen her aufstieg und ich das nicht annehmen konnte. Ich vertraue ihm insofern, dass ich meinen Tränen mittlerweile freien Lauf lassen kann...so auch gestern in der STunde, als die Zeit fast rum war musste ich heftig weinen und sagte ihm, es tue mir leid, ich wüsste auch nicht, warum. Und natürlich weiß ich es: ich war beeindruckt und bewegt von der Fürsorge, die er mir entgegenbrachte, von den mitfühlenden Worten, von der Geduld und der Behutsamkeit, die er an den Tag legt. Kommt in der Stunde das Thema Traumata durch, dann schließe ich mich komplett aus, bin ganz woanders, weil allein der Schmerz dieses Wortes mich so mitnimmt. Kann es auch grad nicht so richtig beschreiben. Es ist wohl die Diskrepanz zwischen Menschen, die mir das alles zugefügt haben und dem Menschen, der jetzt mit Umsicht und Fürsorge versucht mich wieder geradezubiegen. Ich bin solche Behutsamkeit nicht gewohnt und es macht mir Angst.
Ich kenne das auch so bei Freunden, die mir mal Gutes tun wollen, für mich da sind, ein Eis essen gehen, mir anbieten auch nachts erreichbar zu sein, wenn es mir zu schlecht geht....und dann kann ich das nur schwer annehmen. Es fühlt sich auf der einen Seite gut an, auf der anderen löst es Ängste bei mir aus, was ich dafür tun muss, oder das das nur passiert, um mich dann hinterher zu bestrafen, weil ich ja etwas angenommen habe...

Ich weiß nicht, wie ich das alles klar kriegen kann.
hier bin ich hat geschrieben:Berühungen.... können berühren oder rühren, jenachdem wie man es in sich erlernt hat, die Rührung, weil es etwas schönes zu "sehen" gibt. Oder rühren in tiefe eiterige Wunden
Das hast Du sehr schön beschrieben. Berührungen können etwas sehr sehr schönes sein. Mir fällt es allerdings schwer, das zu vereinbaren mit dem, was ich erlebt habe. Nimmt mich jemand zum Trösten in den Arm, gibt es Sicherheit und Geborgenheit und Wärme. Aber eben auch gleichzeitig Gefühle des Schwachseins, nicht recht zu sein...
Oder ... wie früher...erst lieb sein, das Elend ertragen, sich mißbrauchen lassen und dann dafür lohnend in den Arm genommen zu werden. Aber eben nicht um meiner Willen, sondern nur um die eigene Schuld zu rechtfertigen.

Weiß´ja nicht, ob mir hier noch jemand folgen kann, aber anders kann ich meine Empfindungen grad nicht in Worte fassen...
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Xanny
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 36
Beiträge: 1063

Beitrag Mi., 30.06.2010, 18:42

carö hat geschrieben:
und wenn ich es wage, stehenzubleiben und das, was tatsächlich hier und jetzt los ist zuzulassen, es anzuerkennen und mich nicht dafür zu verurteilen, weil ich das, was ich will mal wieder nicht erreicht habe, dann tut das zwar irre weh, aber es entfaltet (für mich) auch so eine unglaubliche kraft. ich weiss nicht, wie ichdas beschreiben soll... vielleicht die kraft weiterzugehen und sich dabei selbst in die augen schauen zu können, sich anzunehmen so wie man ist.. in diesem moment zumindest...
Das wäre wohl auch für mich ein wichtiger Schritt. Dieses annehmen können, sich trotzdem noch in die Augen sehen zu können.

Es muss ja etwas daran sein, dass Ihr hier durchgängig von einem richtigen Schritt sprecht. Ich denke sehr viel darüber nach...nur sehe ich es noch nicht. Vielleicht ist das auch alles zu frisch, zu unverdaut....

Die Kraft weiterzugehen...die fehlt mir so. Ich fühle mich total niedergeschlagen und stumm. Kraftlos und traurig. Irgendwie auch unwirklich...
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

Benutzeravatar

carö
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2036

Beitrag Mi., 30.06.2010, 19:13

liebe xanny,
Die Kraft weiterzugehen...die fehlt mir so. Ich fühle mich total niedergeschlagen und stumm. Kraftlos und traurig. Irgendwie auch unwirklich...
es ist ein prozess, der lange dauern kann, ganz ganz viel geduld mit sich selbst erfordert und eine liebevolle begleitung, die diesen weg mit einem geht. ich habe auch viele quälende jahre hauptsächlich versagen empfunden und kaum die kraftquelle gespürt... aber es kann anders werden...

ich wünsche dir viel geduld und durchhaltevermögen

LG
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

Benutzeravatar

candle
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 42
Beiträge: 6137

Beitrag Mi., 30.06.2010, 19:50

Ich wollt ja schon länger mal nachfragen, ob sich denn auch andere Umstände bei Dir verändert haben was ja noch zusätzlich hilfreich ist.

Hoffentlich ist das jetzt hier kein Faux pas!

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

Benutzeravatar

captcha
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 29
Beiträge: 709

Beitrag Do., 01.07.2010, 07:20

Hallo liebe Xanny,
xanny hat geschrieben: Ich kenne das auch so bei Freunden, die mir mal Gutes tun wollen, für mich da sind, ein Eis essen gehen, mir anbieten auch nachts erreichbar zu sein, wenn es mir zu schlecht geht....und dann kann ich das nur schwer annehmen. Es fühlt sich auf der einen Seite gut an, auf der anderen löst es Ängste bei mir aus, was ich dafür tun muss, oder das das nur passiert, um mich dann hinterher zu bestrafen, weil ich ja etwas angenommen habe...

Ich weiß nicht, wie ich das alles klar kriegen kann.
hast du das schon mal ausprobiert?
die hilfe der freunde annehmen um dann zu lernen, dass die gefürchteten konsequenzen nicht eintreten,
dass du nichts im gegenzug dafür tun musst und dass dich niemand bestraft.
du könntest auch die freunde explizit fragen, nachdem du ihre hilfe angenommen hast, wie sie das jetzt finden, ob sie etwas erwarten.

ich finde, das kann enorm helfen, ein anderes verhalten auszuprobieren.
wenn man öfter das neue verhalten an den tag legt, 'verlernt' man mit der zeit das alte verhalten/denken.

(aber man muss es wirklich ein paar mal machen, sonst denkt man, naja, das eine mal hats geklappt, aber wenn ich das öfter machen würde..)

Benutzeravatar

hier bin ich
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 49
Beiträge: 116

Beitrag Do., 01.07.2010, 08:27

Guten morgen liebe Xanny, kann nur von der Arbeit schreiben, daher erst jetzt. Nun, den Zugang zu meinen „Teil“ hab ich auch (noch) nicht, er (Thera) kommt dran, nicht immer, nur bei bestimmten Situationen, die besonders emotional und echt sind, irgendwie spürt es in mir der Teil. Kann es schlecht beschreiben, bleib auch außen vor, es dauert, bin auch manchmal am zweifeln, ob es mir überhaupt irgendwann mal gelingt da eine Nische oder eine kleine Öffnung zu finden, der es mir ermöglicht, an mir oder an diesen Teil zu gelangen. Die Dunkelheit und die Leere, ja, kenn ich auch, da fegt dann noch der kalte Luftzug durch, ist bekannt, aber auch da konnte ich feststellen, es ist von früher, wenn man geflüchtet ist, ob jetzt in echt oder geistig, nur erst mal raus aus dem Geschehen. Sei froh, dass du schon so weit bist, dass deine Tränen deine kleine verletzte Seele durchspülen, dass kann ich nicht, die stehen dahinter, kommen nicht raus, alles zu gehämmert und gemauert. Dein thera ist (denke ich) auf dem richtigen Weg. Ich nehm meine Eindrücke mit nach Hause, durch „spiel“ die Beziehung aus dem Raum, überlege, was es war, als er den „Zugang“ fand, nicht für lange, aber er konnte schon mal auf der anderen Seite sein. So, dann nehm ich es mit, wir schauen drauf, und ich merke oder hab festgestellt, dass es Nähe ist, die mich fast umbringt. Ich hab überlegt, nun, ich glaube es war so, bei den Dingen, die mir oder uns passiert sind, war es Bedrohung oder Gefahr, die konnte aber nur deshalb geschehen, weil es woher zu nah war…. Man war ja schließlich noch Kind, man war noch nicht soweit, und da ist man dann heute auch noch.

Nun, mit dem Annehmen kenn ich auch, bei mir ist es die Enttäuschung, wenn es dann nicht mehr ist, also der Verlust, dann lieber erst gar nicht.

Ich kann dir sehr gut folgen. In den Arm nehmen geht bei mir überhaupt nicht, ich bin noch lange nicht so weit, sitzt eben alles noch sehr tief vergraben. Weißt du, es war ja bestimmt bei dir und bei mir und bei vielen nicht nur ein Drama oder Tr+uma, es summierte sich, immer mal ein Teil dazu, der Berg vergrub alles, jetzt heißt es, langsam alles wieder von oben abtragen und wegtragen. Hab letztens noch gedanklich ein Schiff beladen, da waren viele Schreie und schlechte Dinge drauf, hab ihm noch nach geschaut…… hört sich vielleicht albern an, aber es hat funktioniert. War letztens noch bei einem Arzt, der kennt meine Geschichte, ihm hab ich gesagt, kommt ja niemand, der klopft und sagt, hier hast du ein Leben oder ein neues, ich kann es nur für mich ändern, ist alles nicht einfach, nicht immer leicht, aber in kleinen geht es auch, vielleicht ist es noch sicherer, die Gefahr, dass man stürzt ist geringer.
Ich hab meinem Thera ein Bild (Foto) gegeben, dass war für mich wichtig, dass er es „annahm“, weil dieses Gefühl mir damals genommen wurde, wenn es dich interessiert, schreib ich es dir per PN.
Wünsch dir alles Liebe, pass auf dich auf, bis dahin

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Xanny
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 36
Beiträge: 1063

Beitrag Do., 01.07.2010, 09:48

Vielen lieben Dank für Eure Posts. Das ist grad auch so ein Gefühl von angenommen und ernst genommen sein.
hier bin ich hat geschrieben:wenn es dich interessiert, schreib ich es dir per PN.
sehr gerne
hier bin ich hat geschrieben:Die Dunkelheit und die Leere, ja, kenn ich auch, da fegt dann noch der kalte Luftzug durch, ist bekannt, aber auch da konnte ich feststellen, es ist von früher, wenn man geflüchtet ist, ob jetzt in echt oder geistig, nur erst mal raus aus dem Geschehen.
Aber dieses Verhalten nutzt mir jetzt ja nichts mehr. Ich muss mich mit dem auseinandersetzen, was gewesen ist.
hier bin ich hat geschrieben:So, dann nehm ich es mit, wir schauen drauf, und ich merke oder hab festgestellt, dass es Nähe ist, die mich fast umbringt.
Genau diese Nähe macht mir Angst. Einerseits wünschte ich, ich hätte die Kraft zu fragen ob er mir mal die Hand reichen kann, andererseits habe ich Angst davor. Vielleicht auch, weil ich eine negative Antwort erwarte, weil ich nicht zurückgewiesen werden möchte.
captcha hat geschrieben:hast du das schon mal ausprobiert?
captcha hat geschrieben:(aber man muss es wirklich ein paar mal machen, sonst denkt man, naja, das eine mal hats geklappt, aber wenn ich das öfter machen würde..)
Ja, ich habe es schon ausprobiert, es ist auch nichts passiert. Aber dieses dumme Gefühl setzt einfach immer und immer wieder ein. Ich habe so tolle Freunde, die wirklich jederzeit und oft über ihre Kräfte hinaus mir Hilfe anbieten aber nur selten schaffe ich es, diese anzunehmen. Wenn ich es tue, dann fühlt es sich gut an. Da sind Menschen, denen ich vertrauen kann, weil sie mich lieb haben, so wie ich bin, um meinet willen. Aber kurz danach kommt dann das Gewissen und sagt ich hätte das nicht tun dürfen, was denken die jetzt, krieg ich eigentlich nichts alleine hin. Und das ist nur schwer auszuhalten.
candle hat geschrieben:Ich wollt ja schon länger mal nachfragen, ob sich denn auch andere Umstände bei Dir verändert haben was ja noch zusätzlich hilfreich ist.

Hoffentlich ist das jetzt hier kein Faux pas!
Nein candle, die Frage darfst Du ruhig stellen. Ich weiß nur nicht ganz genau, was Du meinst.
Ich denke, Du meinst andere persönliche Umstände, Du hast ja schon einiges von mir gelesen. So langsam ändern sich ein paar Nebensächlichkeiten. Das Problem mit meinem Ex hat sich durch die Therapie wahnsinnig gebessert. Da kann ich ganz gut mit umgehen, es gibt also kleine Erfolge und die Therapie hat in diesem Fall sehr gut angeschlagen. Immer seltener ist das dort Thema. Ich kann mich also verändern und an mir arbeiten.
Auch habe ich einiges angegangen, was ich noch vor einem Jahr nie gekonnt hätte (Schuldenberatung, Therapie meines Sohnes, Jugendamt...) all solche Dinge gehen mittlerweile ganz gut.

Aber vielleicht meinst Du etwas ganz anderes?
*Ein Freund ist jemand, der Deine Vergangenheit versteht, an Deine Zukunft glaubt und Dich so akzeptiert, wie Du bist*

Benutzeravatar

hier bin ich
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 49
Beiträge: 116

Beitrag Do., 01.07.2010, 10:37

PN kommt gleich. Ja, vollkommen richtig, heute nutzt dir das Verhalten nichts mehr, aber es ist noch unverändert da, an dessen Stelle ist ja noch nchts Neues gekommen, und genau jetzt kannst du damit anfangen, es für dich zu verändern. Kann dich verstehen, deine Angst vor zurückweisung, hm, könntest du dir vorstellen es Angenommene-Variante hinzustellen. So in etwa, wenn ich mir wünschen würde, und ich Kraft hätte sie zu fragen, würden sie mir dann die Hand reichen können. Ich hab ihn mal von einem Traum erzählt, da war er mit drin.... da ging es um ähnliches. Er ist der Thera, ich denke, er ist auchein guter Thera, weiter meine ich, so was ich von ihm gelesen hab, er würde dir gerne seine Hand reichen, wenn du sie nötig hast.

wünsch dir alles Liebe

Benutzeravatar

Kassandra1966
sporadischer Gast
sporadischer Gast
weiblich/female, 48
Beiträge: 5

Beitrag Do., 11.06.2015, 17:10

Hallo,
ich kann aus eigener Erfahrung nur sagen, dass ich Berührungen von Seiten des Therapeuten kritisch sehe. Hör auf Dein Gefühl, wenn Du Angst davor hast, ist das nicht krank.

Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2887

Beitrag Do., 11.06.2015, 17:34

Sehe ich auch kritisch. Ist bei mir ordentlich in die Hose gegangen.

Benutzeravatar

Gelli
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
weiblich/female, 49
Beiträge: 564

Beitrag Fr., 12.06.2015, 04:33

Immer dieses negative hervor zu heben das es nicht gut oder richtig ist wenn ein Therapeut "Berrührungen"gibt oder zulässt.
Berrührungen durch einen Theerapeuten können je nach dem was bei dem Klieenten gerade los ist durchaus etwas beruhigendes oder entspannendes bedeuten.
Die Voraussetzung für "Berrührungen"sind,das dieses Thema zwischendurch immer mal wieder in Therapien angesprochen wird,und ganz wichtig das der Thera sofern ihm von sich aus dannach ist den Klieenten mit einem Händedruck,oder Hand auf Schulter legen,oder auf dem Oberschenkel(wenn man nah ihm gegenüber sitzt,was durchaus auch vorkommen kann),das dieser vorher fragt,ob das ok ist,und wenn er berrührt,dem Klieenten wieder fragen ist das ok was ich da gerade mache?
Und sofern da ein Zögern auf Seiten des Klieenten kommt das der Thera sofort aktzeptiert wenn diese Geste noch nicht angesagt ist.
Es tut durchaus in emotionalen Momenten gut,wenn der Thera da ist und einen die Hand hält oder auch anbietet das man umarmt werden kann.
Dem Klieenten soll und muß aber immer klar sein,das Berrührungen des Theras nichts mit wirklicher Freundschaft oder gar Liebe zu tuen hat,es hat was mit Annahme und Mitgefühl zu tuen,etwas was THeras in sich tragen sollten und auch jobmässig geschult sind.
Aber es gibt auch Klieenten das muß man aber auch sagen,die nutzen gern so Berrührungen des Theras aus,einfach für ihre Bedürfnisse oder bilden sich ein das der Thera einen besonders mag nur weil eine zarte Berührung am Arm stattgefunden hat,deshalb tuen sich auch viele Theras damit schwer Berrührungen an sich von sich aus anzubieten weil niemand weiß,was das für einen Rattenschwanz mit sich ziehen kann.
Mein Thera hat auch Berrührungen damals angeboten nachdem wir das offen thematisiert haben,und immer wenn er dieses mir gab vergewisserte er sich ob das ok sei,er sagte zum Thema Berrührungen immer:
Nichts muß,alles kann!
GUT DING WILL WEILE HABEN

Benutzeravatar

Montana
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 3360

Beitrag Fr., 12.06.2015, 07:49

Ich finde Berührungen durch den Therapeuten auch völlig ok. Ich habe immerzu Angst, was andere über mich denken und dass sie mich verurteilen. Wenn mein Therapeut meine Hand hält, dann weiß ich, dass alles in Ordnung ist. Ich bin in einer glücklichen Beziehung und kann von daher meine Bedürfnisse nach Liebe und Zuwendung dort befriedigen. Dazu brauche ich den Therapeuten nicht.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag