Aggression in unserer Beziehung

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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Kelpie
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Beitrag Mo., 21.06.2010, 12:34

Ich bin in so einer Ehe groß geworden. Meine Mutter wurde geprügelt, und gewehrt hat sie sich bis heute nicht ernsthaft.

IMO gehören BEIDE dringendst in Therapie.

Das was du für deine Stärke hältst, 1111, nämlich "Willensstärke und Ehrgeiz" ist deine ganz große Schwäche.
Ehrgeizig magst du sein - so sehr, dass du immer recht haben und mit deinen Argumenten immer siegen musst.
Aber willensstark bist du absolut nicht. Denn ein starker Wille kann sich zügeln und kann sich auch mal unter den Willen eines anderen beugen. Ein willensstarker Mensch rastet nicht aus und erhebt seine Hand höchstens zur Selbstverteidigung und auch da nur in adäquatem Rahmen.

Mit deiner Ellbogentaktik magst du im Beruf ganz gut fahren, aber menschliches Benehmen im privaten Umfeld solltest du dringend nachlernen.
Deiner Frau rate ich zu einer Therapie, in der ihre Selbstachtung wieder auf ein normales Ausmaß gebracht wird.

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Himmelsblume
Helferlein
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weiblich/female, 55
Beiträge: 96

Beitrag Mo., 21.06.2010, 14:40

Hallo du,

ich werde dich jetzt nicht verurteilen, bin aber sehr erschrocken darüber wie du deine Frau behandelst, obwohl es dir ja wohl selber weh tut.
Ich kann dir auch nur raten eine Therapie zu machen, denn was ich ganz schlimm fand, dass du Angst hast, du könntest deine Frau irgendwann umbringen.

Ich habe mich heute erst hier angemeldet und muß mich hier erst reinfinden, aber ich möchte dir sagen, ich bin jetzt 35 Jahre glücklich verheiratet und wünsche dir wirkllich, dass du deine unbeherrschte Gewalt, die Schmerzen, die Demütigungen, die Erniedrigungen die du deiner Frau antust in den Griff bekommst.

Du wirst das niemals ohne professionelle Hilfe schaffen, also mach dich auf den Weg, den du hast schon viel zu lange damit gewartet.

Du weißt jetzt ja sicherlich auch die Therapeuten unterliegen der gesetzl. Schweigepflicht, aber eine Strafttat verpflichtet sie zu einer Anzeige.

Ich wünsche dir wirklich, dass du es schaffst und ich wundere mich über mich selber, dass ich dir das so ruhig schreibe, da ich Gewalt hasse wie nichts in dieser Welt.

L.G. Himmelsblume
Wir alle würden verwandelt werden,
wenn wir nur den Mut zu uns
selber hätten.

Marguerite Yourcenar

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Thread-EröffnerIn
1111
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Beiträge: 14

Beitrag Mo., 21.06.2010, 20:44

Hallo zusammen,

heute habe ich mit der AWO telefoniert. Der ehemals zuständige Mensch ist aber wohl nicht mehr zuständig und hat mich an Pro Familia verwiesen. Die wiederum haben mich die Psychotherapeutische Beratungsstelle verwiesen, bei denen ich dann für morgen früh 9 Uhr einen Termin gemacht habe. Als ich heute abend nach Hause kam, sagte mir meine Frau, dass der Termin abgesagt worden sei. Sie sei von der Dame angerufen worden, dass ich mich bitte an die Täter Hotline wenden möge.
Mit denen werde ich mich morgen in Verbindung setzen. Nach der Arbeit hatten die heute leider bereits geschlossen.


Als kann ich erst morgen Neues berichten.

1111


@kelpie: Willenstärke drückt sich auch in anderen Bereichen des Lebens aus. Ich reduziere mich ungern nur auf diesen. Ich kennen Menschen, die erheblich weniger Willenstärke haben als ich. Aber offenbar können sie mit Konflikten erheblich besser umgehen als ich. Ich sehe da schon einen Unterschied. Meine Eigenschaften sind unabhängig von meinem Problemen zu sehen. Es gibt auch willenstarke Alkoholiker. Nur weil jemand krank oder in mancher Hinsicht nicht normal ist, heißt das nicht, dass er gewisser Eigenschaften entbehrt. Er kann sie nur in bestimmten Bereichen seines Lebens nicht nutzen.

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Nico
[nicht mehr wegzudenken]
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männlich/male, 62
Beiträge: 12125

Beitrag Di., 22.06.2010, 05:26

Siehst du und schon beginnt der "lange Weg".
Es mag auf den ersten Blick frustrierend und unverständlich sein, dass jemand der endlich soweit ist, sich Hilfe zu holen, von einer Stelle zur nächsten geschickt wird. Aber eigentlich ist es auch ganz gut so, denn dann muß der Hilfesuchende auch ein gewisses Durchhaltevermögen und eine Ernsthaftigkeit beweisen. Ich bin ein Gegner von " aufgedrängten Therapiemöglichkeiten" und habe selbst alle Heberl in Bewegung setzen müssen um von meiner Alkoholsucht loszukommen. Dafür hat es dann aber auch bis dato gut 20 Jahre gehalten.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Hope67
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Beiträge: 228

Beitrag Di., 22.06.2010, 06:10

Jaja... die Mühlen mahlen langsam Aber ich finde es gut, daß Du Dich davon nicht abschrecken lässt. Bei mir vergehen manchmal Wochen wenn nicht Monate bis ich mich zum nächsten Anruf überwinden kann. Ich merke gar nicht, wie die Zeit vergeht und verfalle in Verdrängungstaktik. Gerade wenn man an ein Thema so ungern rangeht ist es schwierig, die Steine kraftvoll wegzuräumen die einem in den Weg gelegt werden. Vielleicht sollte ich Deine Bemühungen zum Anlass nehmen mich mal wieder zu bemühen .

Du scheinst mit Deiner Frau offen über Deinen Therapiewunsch gesprochen zu haben. Darf ich fragen, wie IHRE Meinung zu dem Thema ist? Was sagt sie zu den Übergriffen und Deinem "Heilungswunsch"?

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saraX
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Beiträge: 119

Beitrag Di., 22.06.2010, 09:18

hi 1111,

ich finde es gut, dass du dir hilfe suchst!
und ich bin schon gespannt was du hier vielleicht davon berichtest.

ein gedanke ist bei mir aber ganz klar aufgetaucht.
ich denke es wäre wichtig, dass deine frau parallel auch eine therapie macht.
und eventuell die kinder auch unterstützung bekommen.

wenn du nun aktiv aus deiner täterrolle aussteigst, dann verändert sich das gesamte familiensystem. dabei braucht jeder unterstützung. weil es zwar eine positive aber doch eine sehr massive veränderung ist.
es könnte zum beispiel sein, dass deine gewalttätigkeit anderes zudeckt, fällt diese weg, kommt vielleicht anderes zum vorschein. nur so ein gedanke, den ich auch schwer erklären kann.

was sagen die anderen dazu?

lg sara

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1111
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Beitrag Di., 22.06.2010, 17:55

Hallo zusammen,

zu allererst: @Nico: Davor habe ich allerhöchsten Respekt. Das mag nicht vergleichbar sein, aber ich habe vor 5 Jahren aufgehört zu rauchen. Vorher habe ich 2 Schachteln pro Tag vernichtet. Ich habe heute manchmal noch Lungenschmacht und ich kann mir durchaus vorstellen, dass es einem Alkoholiker genauso geht. 20 Jahre sind eine sehr lange Zeit. Wie gesagt: das verdient wirklich Achtung!

So: Am 06.07. habe ich einen Termin bei der Psychotherapeutischen Beratungsstelle. Eigentlich hätte ich den Termin heute morgen um 9 Uhr gehabt, aber, wie ich geschrieben hatte, ist der Termin abgesagt worden. Im Nachhinein sagte dann aber die von denen vorgeschlagene Stelle, dass sie auch nicht qualifizierter sei und ich durchaus den Termin wahrnehmen solle. Da war es dann schon zu spät. Also habe ich einen neuen Termin erhalten.
Ich habe mich auch mit der AWO erneut in Verbindung gesetzt. Dort gab man mir zu verstehen, dass eine Gruppentherapie möglich sei, aber an einen Vertrag gebunden ist. Ich bekomme zunächst zwei Beratungsgespräche und anschließend muss ich mindestens 26 Sitzungen mitmachen. Je nach persönlicher Lage wohl eher mehr. Ich denke, dass ich das machen werde, denn es ist sicherlich erst einmal ein Notanker. Ich werde aber auch eine Einzeltherapie in Angriff nehmen. Dort kann ich dann auch mit meiner Frau hin.
Womit ich beim Thema bin: Meine Frau würde auf jeden Fall mitkommen, darüber haben wir gestern gesprochen. Meine Frau lügt allerdings auch sehr gerne. Das ist einer der Auslöser für Streit in unserer Beziehung. Ich weiß nicht, warum sie es tut (sie tat es schon, bevor meine Probleme anfingen). Sie lügt wegen Nichtigkeiten, und offenbar auch ohne es bewußt als Lüge zu empfinden. Sie versteht es eher als verdrehte Version der Wahrheit. Sie würde diesbezüglich in einer Paartherapie versuchen, ob wir eine Lösung dafür finden können. Versteht mich nicht falsch: Lügen ist kein Grund zu schlagen. Aber wenn wir gerade schon dabei sind, unsere Beziehung neu auszurichten und an uns zu arbeiten, dann kann man ja versuchen, auch so etwas zu besprechen. Wegen der Kinder: Darüber haben wir noch nicht gesprochen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass SaraX recht hat. Ich werde das Thema wohl mit einem Therapeuten ansprechen, denn die Entscheidung möchte ich nicht treffen. Nachher mache ich mehr kaputt als dass es hilft. Aber wichtig ist die Frage in jedem Fall.

Aber eines kann ich Euch sagen: Es ist schwer, Telefonate dieser Art zu führen, während man arbeitet. Die Kollegen haben heute wirklich seltsam geschaut, als ich das 7. Mal das Büro verließ. Aber man erreicht einfach niemanden. Schließlich habe ich von meinem Telefon (privat) E-Mails an die Therapeuten geschrieben, da bekam ich wenigstens Antworten. Ganz selten, dass man jemanden ans Telefon bekommt. Und es nicht einfach jemandem zu sagen, dass man seine Frau schlägt. Was mich aber noch mehr erschreckt: Die andere Seite hat es nicht einmal gewundert. Die Leute kannten das Thema. Ich hätte das nicht erwartet.

Ich werde auf jeden Fall am Ball bleiben und Euch auf dem Laufenden halten.
1111

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1111
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Beitrag Mo., 28.06.2010, 17:30

Hallo zusammen,

morgen habe ich einen Vorbesprechungstermin für eine Selbsthilfegruppe für Männer. Das ist zwar keine Therapie, aber ein 6 monatiges Programm, in dem man den Umgang mit seinen Agressionen lernt.
Am 06.07. habe ich einen Termin bei der psychotherapeutischen Beratungsstelle. Da geht es dann um eine normale Therapie, die ich gerne parallel besuchen möchte.

Ich berichte Euch, wie es war.


Ich wünsche Euch was
1111

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Hope67
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Beiträge: 228

Beitrag Mi., 30.06.2010, 14:56

Yo ! Du bist auf einem guten Weg

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1111
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Beitrag Mi., 30.06.2010, 17:42

Hallo zusammen,

so, ich war jetzt bei dem Termin zur Gruppentherapie. Um es ganz offen zu sagen: ich habe da so meine Bedenken. Und offenbar nicht nur ich, denn nachdem ich meiner Frau alles erzählt hatte, war sie der Meinung, dass ich vielleicht doch besser eine Einzeltherapie machen sollte.
Bei der ersten Vorbesprechung hatte ich durchweg das Gefühl, dass der Therapeut mir die Wort im Mund verdreht. Wir haben viel aneinander vorbei geredet, so dass ich abschließend nicht das Gefühl hatte, hier an der richtigen Adresse zu sein. Vermutlich war das so eine Erfahrung, die der eine oder andere hier meinte...
Was meine Frau und mich aber viel mehr beunruhigte war die Tatsache, dass ich für die Sitzungen einen Vertrag unterschreiben muss, mit dem die Schweigepflicht der anwesenden Therapeuten aufgehoben wird. Zuallererst würde, so die Aussage des Therapeuten, an die Staatsanwaltschaft eine Information gegeben, dass ich an einer solchen Maßnahme teilnehme. Wenn jetzt eine Anzeige ins Haus flattern sollte, dann könnten die Therapeuten alles als Zeugen aussagen, was ich dort freimütig erzählt habe. Ich hatte da meine Skepsis, hätte an dem Punkt aber noch zugestimmt, aber meine Frau will es nicht. Sie hat Angst (ich aber auch), dass unser gesamten Leben damit auf ein sehr unsicheres Fundament gestellt würde.
Dann kam aber der Punkt, an dem ich nicht mehr mitgehen konnte. Ich soll aus meinem Freundeskreis einen Paten selektieren, dem ich mein Problem schildere und ihn in die Maßnahme einweihe. Es darf kein Verwandter sein (auch nicht, wenn er weit weg wohnt). Ganz ehrlich: Ich habe drei Freunde, bei denen ich mir sicher bin, dass sie mir mein Verhalten nachsehen würden. Aber ich möchte keinen von Ihnen damit belasten. Ich belaste schon meine Familie mit meinem Verhalten. Meinen engsten Freund möchte ich nicht auch noch in ein seelisches Dilemma bringen. Er ist mein bester Freund, weil ich ihm nie etwas Schlechtes wünschen würde.
Nächste Woche haben wir gemeinsam einen Termin bei der Psychotherapeutischen Beratungsstelle. Dann werde ich sehen, wie schnell ich anderweitig Hilfe bekommen kann. Wenn die mir natürlich sagen, dass es erst in drei Monaten geht (in zwei Monaten kann ich erst bei der anderen Maßnahme anfangen), dann würde ich die Gruppentherapie doch noch als Alternative wählen, aber mit einem ganz schlechten Gefühl.

Die Gruppenmaßnahme wäre allerdings auch nur für mich. Meine Frau findet dort keine Therapiemöglichkeit. Mein Traum wäre es ja, wenn meine Frau und ich einen gemeinsamen Therapeuten finden könnten. Nicht, dass ich Ihre Probleme von ihm erfahren will, aber er kann sicherlich Ihre Informationen in meiner Therapie nutzen und es wäre fast unmöglich, Dinge, die wirklich unangenehm sind, zu verschweigen. Außerdem könnte es vielleicht bei der Therapie meiner Frau helfen. Sie hat viel mitgemacht und sicherlich Schaden dabei genommen, seelisch meine ich. Ihre Art zu streiten hat sich auch über die Jahre geändert, sicherlich durch meine Art zu streiten.

Entschuldigt, dass ich mich erst jetzt melde, aber ich hatte wirklich viel um die Ohren in den letzten Tagen.


Ich wünsche Euch was
1111

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candle
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 30.06.2010, 19:16

Irgendwie verstehe ich das nicht? Therapie, Staatsanwaltschaft. Ist das jetzt eine ganz spezielle Gruppe, weil ich das so jetzt nicht gehört habe von einer Gruppentherapie. Ihr habt Angst um Euer Fundament? Was sollte da passieren, was nicht hätte schon längst passieren können: Eine Anzeige Deiner Frau.

Ich würde mir doch nochmal das Telefonbuch schnappen und alle Therapeuten durchtelefonieren. Mein Ex hatte da recht schnell einen "normalen" Therapeuten.

Und dass Du Deine Frau dabei haben willst, dass sie Details auf den Tisch legt, verstehe ich nicht. Wie sowas abläuft kann sich vermutlich jeder denken, aber was in Dir los ist, weiß keiner. Natürlich kannst Du sie auch mal zu Deinem Gespräch mitnehmen.

Ich habe hier beim Lesen immer mal wieder ein komisches Gefühl. Uns mußt Du hier nichts beweisen, aber deiner Familie.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Hope67
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Beitrag Mi., 30.06.2010, 21:22

Das mit der Entbindung der Schweigepflicht und der Staatsanwaltschaft ist mir auch neu. Allerdings war ich noch nie bei einem Therapeuten vorstellig, weil ich meine Frau schlage.

Das mit dem Freund einweihen ist sicherlich eine Therapiemaßnahme um Deinen guten Willen oder Deinen "echten" Wunsch auf Veränderung zu zeigen. Ist ja auch harter Tobak sich zu outen

Ich habe im Übrigen die Erfahrung gemacht, daß ein Therapeut sicherlich nicht BEIDE in eine Situation verstrickten Personen therapiert. Was ja auch verständlich ist .... Deine Frau braucht ja auch eine ganz andere Therapie als Du. Sie ist Opfer, Du Täter (um das mal ganz klar zu definieren)

Nun siehstewohl, haste also den Haken gefunden. Es lässt sich nicht mal "schnell durchrutschen" und dann ist alles wieder Friede, Freude, Eierkuchen.

hmmmm... ich weiss gar nicht warum, aber irgendwie kommt in mir Wut auf Dich auf. Was Dich natürlich überhaupt nicht beeindrucken darf ! Lass Dich davon nicht irritieren.

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Goldbeere
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Beiträge: 813

Beitrag Mi., 30.06.2010, 21:33

Hallo Hope,

bei dem einen Freund als Paten, das machen die Anonymen Alkoholiker aber auch nicht so - der Pate sollte jemand sein, der das selbe Problem schon erfolgreich ueberwunden hat, und sich in den Mentee einversetzen kann.

liebe Gruesse
Goldbeere
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[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag Mi., 30.06.2010, 21:51

Hallo 1111,

schau vielleicht mal rein, Vielleicht ist es etwas für dich, findest du dich im engesprochenen Personenkreis wieder. Hört sich für mich nach dem ersten Lesen ganz gut und vertrauenswürdig an.

http://www.bzfg.de/3.html

Wobei natürlich nichts gegen eine Einzeltherapie spricht.

Gruß
Anastasius

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sainkho
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Beiträge: 57

Beitrag Fr., 02.07.2010, 12:35

lieber 1111,

dass du deine frau schlägst, ist ein tatbestand. unsere gesellschaft tut wie jede gesellschaft gut daran, bestimmte dinge (wie z.b. physische gewalt) nicht im privaten rahmen zu lassen, sondern der öffentlichen hand zu überantworten. wie das jeweils geschieht, daran mag man ja so seine zweifel haben. physische gewalt nicht zu einer privatangelegenheit zu machen, ist aber eines der sicheren fundamente, auf denen unsere gesellschaft ruht, und das ist auch eines der sicheren fundamente, auf denen jede einzelne familie ruht. was glaubst du, was passieren würde, wenn jeder mann seine frau schlagen würde bzw. wenn es die freie entscheidung eines jeden mannes wäre, das zu tun? wie würde unsere nächste generation aussehen? genausowenig wie du eine private handlung vollziehst, wenn du deine frau schlägst, wirst du die angelegenheit privat lösen können. ihr seid schon lang nicht mehr im rahmen der privatheit.

frag dich mal ganz ehrlich aus perspektive deiner freunde, was ihnen mehr zumtung wäre: da jetzt mit euch durchzutauchen (was sicher belastend ist) oder für den fall, dass du nicht aufhörst, deine frau zu schlagen, irgendwann zu wissen, dass sie mal die möglichkeit gehabt hätten, dem mit ein ende zu bereiten, und dass du ihnen bewusst diese möglichkeit vorenthalten hast? ich würde einem engen freund zweiteres wohl nur sehr schwer verzeihen bzw. ich hätte wahrscheinlich den eindruck, dass er dabei nicht mich schützen wollte, sondern sich selbst.

lg sainkho

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