Kinder-und Jugendpsychotherapie - Eltern mit Erfahrung?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Nico
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 05:13

Rilke hat geschrieben:
Ich habe hier niemanden rausgeworfen!
naja gut dann nennen wir es hinauskomplimentiert. Ich erspare mir um Füllquotes zu vermeiden die entsprechende Stelle zu zitieren.
Rilke hat geschrieben:
Im übrigen, Nico, bitte ich dich, nicht in meinem Thread über mich als TE sondern mit mir direkt zu kommunizieren.
Der größte Teil in dem ich von der TE geschrieben habe, betrifft ja auch nicht dich exclusiv sondern gilt allgemein für das Forum, aber ok ich werde dich künftig direkt ansprechen.

Und um auch einmal auf die umstrittenen Zeilen von Sunny einzugehen:
Ich habe das so verstanden dass die Probleme deiner Tochter die jetzt eine Thera notwendig machen, nicht von deiner Tochter kommen sondern vom Zusammenleben mit einer depressiven Mutter.
Ist aber nur meine Interpretation, wie man an Talula´s Post sieht wird es hier größtenteils als sehr positiv gesehen dass du durch dein Verhalten einer 13jährigen zur ersten Therapie verhilfst, also muss ich wohl falsch liegen.

Andere Frage, um welche Therapie geht es denn eigentlich ??
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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beanie
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 06:35

Liebe Rilke!

Ich finde es auch sehr gut, dass du deiner Tochter diese Möglichkeit nicht verwährst und sie zu nichts drängst.
Ich kann nur von mir sprechen, aber ich finde es ganz wichtig, dass deine Tochter in Bezug auf ihre eigene Therapie alle (alle, die von ihr alleine getroffen werden können) Entscheidungen alleine trifft. Sie soll das Gefühl haben, dass das ihr Bereich, eben nur ihre Therapie und ihr Therapeut/ Therapeutin ist. Daher würde ich mich in der Entscheidungsfindung auch zurücknehmen, auch wenn sie zu jemandem gehen möchte, den du vielleicht nicht so sympatisch findest.
Ich würde ihr eventuell Möglichkeiten aufzeigen, sich über verschieden Therapieformen zu informieren und sie da in gewisser Weise möglichst objektiv aufklären und ihr quasi das Werkzeug an die Hand geben, um selbst eine Entscheidung treffen zu können.

Und ich möchte es nun schon vorweg nehmen. Was einen Therapeutenwechsel oder Therapieabbruch angeht:
Wieder kann ich nur von mir (und 2 ähnlichen Fällen, von denen ich weiß) sprechen, aber vielleicht kannst du dir daraus etwas nützliches ziehen.
Meiner Mutter lag sehr viel daran, dass ich mich so schnell wie möglich "wieder normal verhalte", darum hat sie mich auch in ein Therapie gezwungen. Ich habe mich glücklicherweise mit der Therapeutin gut vertstanden und mich begonnen wohl zu fühlen.
Als sich in den Augen meiner Mutter (und dann auch meines Vaters) nicht schnell genug etwas veränderte oder in die gewünscht Richtung änderte, begannen wirklich grenzüberschreitende Verhaltensweisen überhand zu nehmen und sie wollte mich mehrfach dazu zwingen die Therapie abzubrechen! Gott sei dank war ich damals aber schon 18 und sie konnte nicht mehr eingreifen. Wenn es ihr gelungen wäre, wäre es ene Katastrophe gewesen - war schon auch so schlimm genug.

Daher bereite dich darauf vor, dass deine Tochter sich vielleicht verändern wird, ob zum negativen oder zum positiven sei dahingestellt. Es wird auch in dir etwas auslösen und dennoch ist es wichtig, die Grenzen zu respektieren.

Verstehst du, was ich meine?


montagne
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 14:28

Ich nehme ihr eben normalerweise sehr viel ab - gar nicht mal, weil ich es ihr nicht zutraue, aber die Süße ist eben auch sehr bequem und ich weiß, dass sie sehr froh darüber ist, wenn ich ihr was abnehme (z. B. sie morgens mit dem Auto zur Schule fahre, statt dass sie sich in den Bus setzt oder das Fahrrad nimmt ) Ich geb's ja zu, ich habe sie verwöhnt
Hammer, da schlackern mir die Ohren. *lach
Also, du weist sicher, dass eine depressive Strukturierung dich zur Gluckenmutter prädestiniert und deine Tochter dadurch sich nicht nur bequem einrichtet, sondern auch nicht unbedingt im Selbstwert ausreichend wachsen kann. Weil ihr so die kleinen Erfolgserlebnisse und Verantwortungen des Alltags fehlen, sie nicht so viel davon hat. Das spräche dafür, das du deiner Tochter anfängst mehr Freiraum zu geben.
Gut ist doch, dass deine Tochter von sich aus sagt, sie will diese Therapie machen. Das ist ja schon eine Eigeninitiative. Du könntest sie auch selbst suchen lassen und ihr macht gleich einen fixen Termin, zu dem ihr euch Zeit nehmt ihre Suchergebnisse durchzusprechen, zu verfollständigen. Vllt. als netter Mutter-Tochter-Abend. Anregungen werden dir/euch dann eh einfallen.

Es könnte ja auch sein, dass deine Tochter einfach noch jemanden zur Triangulierung rbaucht. Mich deucht Jugendliche von allein erziehenden Müttern schlagen überproportional häufig in Beratungs- und Therapieangeboten auf. Nicht weil sie verkorkster sind, als andere Kinder, sondern weil sie eben die Triangulierung brauchen. Die Vaterfigur fehlt, also suchen sie sich eine (auch wenns ne weibliche Beraterin ist). Und das intuitiv zu spüren und danach zu handeln zeugt von psychischer Gesundheit. Niemand kann in sein eigenes Leben schreiten, wenn er sehr stark auf Muttern (oder eine sonstige alleinerziehende Person) bezogen ist, ohne das ein dritter da ist. Einer, dem sie zutrauen eine meindung unabhängig von der Mutter zu haben. Also weder der Mutter nach dem Mund zu reden, noch immer gegen die Mutter zu reden (Scheidungskinder), was ja auch nicht unabhängig ist.

Ganz unabhängig davon wirst du dich vllt. eh darauf einrichten müssen, dich gewissen unbequemen Themen stellen zu müssen, die deine Tochter an dich heran trägt. Weil es keine Erziehung ohne Fehler und Schuld gibt.

So, wollt hier echt zu zu extrem klugscheißen, wollt dich nur unterstützen, weil ich es im Grunde gut finde, das du dich kümmerst, deine Tochter in dem Punkt ernst nimmst, ihr diesen nächsten Entwicklungsschritt, welcher genau es ist, kann man ja nicht sagen, aber es wird sicher einer von dir weg sein, ermöglichst.
amor fati

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Hamna
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Beitrag Di., 15.06.2010, 07:35

Nico hat geschrieben:]Ich habe das so verstanden dass die Probleme deiner Tochter die jetzt eine Thera notwendig machen, nicht von deiner Tochter kommen sondern vom Zusammenleben mit einer depressiven Mutter.
Nico, teilweise ist es ja auch so, das habe ich doch nie geleugnet. Es kommen aber ja noch andere Sachen hinzu, die ich in einem Post auch geschrieben habe, die Sunny aber als "meine eigenen Probleme" bezeichnet hat, die mit mir aber nunmal nichts zu tun haben, wie z. B. die "Probleme" mit ihrem Vater. Also, entweder habe ich sie in diesem Punkt falsch verstanden oder nicht, das ist ja auch ziemlich egal jetzt.
wird es hier größtenteils als sehr positiv gesehen dass du durch dein Verhalten einer 13jährigen zur ersten Therapie verhilfst
Klar, und hier verstehe ich sicherlich DICH falsch

Bezeichnend übrigens, dass die größte Kritik von Leuten kommt, die den Thread offensichtlich nicht sehr aufmerksam gelesen haben So kann Kritik, auch schnell mal verpuffen oder nicht ernst genommen werden oder einfach haarscharf am eigentlichen Problem vorbeigehen. Ist 'ne ziemliche Zeitverschwendung, finde ich.
Andere Frage, um welche Therapie geht es denn eigentlich ??
Siehste, sowas meine ich z. B. Warum mischen sich hier Leute ein, die keinen Bock zum Lesen haben

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Hamna
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Beitrag Di., 15.06.2010, 08:11

beanie hat geschrieben:ich finde es ganz wichtig, dass deine Tochter in Bezug auf ihre eigene Therapie alle (alle, die von ihr alleine getroffen werden können) Entscheidungen alleine trifft. Sie soll das Gefühl haben, dass das ihr Bereich, eben nur ihre Therapie und ihr Therapeut/ Therapeutin ist. Daher würde ich mich in der Entscheidungsfindung auch zurücknehmen, auch wenn sie zu jemandem gehen möchte, den du vielleicht nicht so sympatisch findest.
Ich würde ihr eventuell Möglichkeiten aufzeigen, sich über verschieden Therapieformen zu informieren und sie da in gewisser Weise möglichst objektiv aufklären und ihr quasi das Werkzeug an die Hand geben, um selbst eine Entscheidung treffen zu können.
Ja, ich werde das mit ihr nochmal so besprechen (wenn ich sie mal länger als 15 Minuten sehe und sie dann kein Telefon am Ohr hat ) Typisch wäre es übrigens, wenn sie mir zuvorkommt und mich fragt, ob ich mich schon um eine Therapie für sie gekümmert habe.

Versteht ihr? So läuft das hier normalerweise. Und ja, daran bin ich Schuld, das ist mir schon klar. Was ich aber nicht verstehe ist, dass wenn ich ausdrücklich in einer bestimmten Sache um Hilfe bitte, dies in der Regel auch zu nichts führt. Das gibt sich auch nicht irgendwann... seit über einem Jahr bitte ich regelmäßig darum, dass sie in einer bestimmten Sache mal etwas selbständiger wird, und das ist kein großes Ding, aber es funktioniert einfach nicht. Im Gegenteil, sie beschwert sich immer wieder bei mir, dass das nicht von mir aus läuft. Irgendwie kommt das bei ihr einfach nicht an Manchmal habe ich wirklich das Gefühl, wir leben in verschiedenen Zeitzonen oder so.
Daher bereite dich darauf vor, dass deine Tochter sich vielleicht verändern wird, ob zum negativen oder zum positiven sei dahingestellt. Es wird auch in dir etwas auslösen und dennoch ist es wichtig, die Grenzen zu respektieren.

Verstehst du, was ich meine?
Ja, ich verstehe. Danke, dass du mir das noch mal so deutlich vor Augen hältst. Natürlich hoffe ich auf eine Veränderung zum Positiven - was z. B. ihre Selbständigkeit angeht und ihre Neigung dazu, mich zu bevormunden.

vallée hat geschrieben:Also, du weist sicher, dass eine depressive Strukturierung dich zur Gluckenmutter prädestiniert und deine Tochter dadurch sich nicht nur bequem einrichtet, sondern auch nicht unbedingt im Selbstwert ausreichend wachsen kann.
Ohje, das mit dem Selbstwert trifft es, glaube ich, ziemlich gut
Weil ihr so die kleinen Erfolgserlebnisse und Verantwortungen des Alltags fehlen, sie nicht so viel davon hat.
Wobei ich manchmal denke, dass sie allein durch die Schule sehr viel Verantwortung für sich selbst trägt. Sie hat ihre Noten im Blick, weiß wo sie sich bis zu den Zeugniskonferenzen verbessern muss, sucht sich Leute, die in ihren schwachen Fächern gut sind und verabredet sich mit ihnen zum Lernen etc. Also, da staune ich schon manchmal, wie gut sie organisiert ist.

Ich sehe die Sache immer so, zwischen Freiraum geben und sich nicht kümmern/sie allein lassen ist es ein so schmaler Grad, ich weiß oft nicht, wie ich es richtig mache.
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Ja, das leuchtet mir ein. Und dass eine Therapie/ein(e) Therapeut(in) für sie auch ein wichtiges Element für die schrittweise Abnabelung von mir sein kann. Sowas wie ein Sicherheitsnetz. Durch die lange Zeit allein ist sie natürlich sehr auf mich fixiert!
vallée hat geschrieben:Ganz unabhängig davon wirst du dich vllt. eh darauf einrichten müssen, dich gewissen unbequemen Themen stellen zu müssen, die deine Tochter an dich heran trägt. Weil es keine Erziehung ohne Fehler und Schuld gibt.
Oh ja, damit rechne ich fest!
So, wollt hier echt zu zu extrem klugscheißen, wollt dich nur unterstützen, weil ich es im Grunde gut finde, das du dich kümmerst, deine Tochter in dem Punkt ernst nimmst, ihr diesen nächsten Entwicklungsschritt, welcher genau es ist, kann man ja nicht sagen, aber es wird sicher einer von dir weg sein, ermöglichst.
Danke für deine Unterstützung, liebe Vallée!!! Ich weiß das wirklich zu schätzen!

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Nico
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Beitrag Di., 15.06.2010, 10:41

Rilke hat geschrieben: Bezeichnend übrigens, dass die größte Kritik von Leuten kommt, die den Thread offensichtlich nicht sehr aufmerksam gelesen haben So kann Kritik, auch schnell mal verpuffen oder nicht ernst genommen werden oder einfach haarscharf am eigentlichen Problem vorbeigehen. Ist 'ne ziemliche Zeitverschwendung, finde ich.
Andere Frage, um welche Therapie geht es denn eigentlich ??
Siehste, sowas meine ich z. B. Warum mischen sich hier Leute ein, die keinen Bock zum Lesen haben
Ich habe deinen Thread sehr wohl gelesen, aber ich konnte dem nur entnehmen dass es großes Thema ist ob es ein Therapeut oder eine Therapeutin sein soll. Ausserdem konnte ich staunend entnehmen welche Themen DU bei deiner Tochter gerne via Therapie geklärt - bearbeitet - geändert hättest. Warum und wozu deine Tochter eine Therapie möchte habe ich entweder überlesen oder es war nicht zu lesen.

Es tut mir leid wenn ich dich mit meiner Frage überfordert habe Rilke.
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Hamna
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Beitrag Di., 15.06.2010, 10:48

Nico hat geschrieben: Es tut mir leid wenn ich dich mit meiner Frage überfordert habe Rilke.
Scheint mir eher so zu sein, dass der Thread hier DICH überfordert. Ich werd auch inhaltlich jetzt nicht mehr darauf eingehen, was du schreibst, denn ich wiederhole mich nicht gern und habe auch gerade keine Zeit dazu.

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Nico
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Beitrag Di., 15.06.2010, 10:52

Schön dass du so beschäftigt bist, dann wird es mit dir ja blad wieder aufwärts gehen und das wird auch deiner Tochter gut tun.
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Hamna
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Beitrag Di., 15.06.2010, 11:05

Nico hat geschrieben:Schön dass du so beschäftigt bist, dann wird es mit dir ja blad wieder aufwärts gehen
Danke, Nico, das wünsche ich dir übrigens auch

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autumnflower
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Beitrag Di., 15.06.2010, 17:06

Hallo Rilke,
nun gebe ich auch noch meinen Senf dazu, wobei das Wichtigste ja eigentlich schon genannt wurde. Bin auch keine Mutter mit Kind in Therapie, habe aber kürzlich für ein Kind, das in einer Trauerphase war, einen Therapieplatz gesucht - durchtelefoniert, wie Du es machst.
Ich kenne es auch so, dass Eltern zumindest anfangs in irgendeiner Form mit einbezogen werden, ich glaube, Anne hat da schon das Wesentliche zu geschrieben. Vielleicht noch ein Tipp, falls nicht schon genannt oder bekannt, Kinder- und Jugendtherapeuten können auch gleichzeitig eine Zusatzausbildung in Familientherapie haben, ist aber, glaube ich, kein muss – vielleicht wäre das ein Kompromis zur Familienberatungsstelle und Du erkundigst Dich mal, ob er/sie diese Zusatzausbildung hat.
Viele Grüße
Sylvia

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beanie
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Beitrag Di., 15.06.2010, 18:22

Rilke, bist du momentan in Behandlung?

Ich habe deinen anderen thread quergelesen und bin nun nicht klar darüber?

Danke.

LG


montagne
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Beitrag Di., 15.06.2010, 19:17

Es klingt doch ganz gut Rilke. Und eins ist mal klar. Solange deine Tochter ihre Probleme wahrnimmt und dir auch kommuniziert, das sie welche hat (z.B. indem sie eine Therapie wünscht), darf man guter Hoffung sein.
z. B. ihre Selbständigkeit angeht und ihre Neigung dazu, mich zu bevormunden.
Sie bevormundet dich, weil sie meint du lässt es zu (tust du ja) und brauchst es. Das es dir damit blöd geht ist auch klar, aber ihr wirds wohl um einiges blöder gehen, wenn sie meint ihre eigene Mutter bevormunden (lenken) zu müssen. Damit ist ein 13jähriges Kind heillos überfordert.
Im Gegenzug wird sie dann vllt. fordernd und möchte das du Dinge für sie tust, von denen man erwarten kann, dass sie die in ihrem Alter selbst tut. Ein Austausch sozusagen, unbewusst natürlich.
Ich sehe die Sache immer so, zwischen Freiraum geben und sich nicht kümmern/sie allein lassen ist es ein so schmaler Grad, ich weiß oft nicht, wie ich es richtig mache.
Ich bin mir nicht sicher ob es ein schmaler Grad ist oder nicht ein recht großer Überschneidungsraum. Kümmern heißt ja nicht, das ihr alles abgenommen wird und Freiraum lassen ist gewiss etwas anderes, als Vernachlässigung. Typisch depressive Problemthemen. Wenn du diese Differenzierung als Kind nicht erlebt hast, ist die Wahrscheinlichkeit ja nicht grad gering, dass du das bei deinem Kind auch nicht gut hinkriegst. Aber die gute Nachricht du kannst es lernen, jetzt, mit deinem Kind zusammen. Und so lernen eine angemessene Führungsrolle einzunehmen.

Das ist doch Klasse, wenn du als Mutter dir Hilfe dabei holst und ihr zugestehst sich Hilfe zu holen. Damit bist du einen gewaltigen Schritt weiter als deine Eltern es wohl waren.
amor fati

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Elfchen
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Beitrag Di., 15.06.2010, 20:15

Liebe Rilke

Ich gebe zu, ich habe nur dein Eingangspost gelesen.
Trotzdem möchte ich dir gerne antworten, weil ich eine Mutter bin, deren Sohn in der Therapie war.
Gut, er war schon älter, 17 Jahre.
Er bekam sein vegetatives Nervensystem nicht mehr zur Ruhe, hat in wenigen Tagen stark abgenommen (obwohl er sowieso schon so dünn ist) und nicht mehr geschlafen. Bis ich einen Therapeuten für ihn gefunden hatte, habe ich einen ganzen Tag in der Stadt Zürich herumtelefoniert. Einer hat sich dann erbarmt und gesagt, er habe meine Not gehört.....

Mein Sohn war ca. ein Jahr bei ihm. Zur ersten Stunde wollte er und auch der Psychiater, dass ich dabei bin. Nachher ist er selber gegangen, und da er dann 18 wurde hab ich mich auch rausgehalten. Nur auf seinen Bitte hin wäre ich noch mitgegangen. Mein Sohn hat auch ein AD gebraucht in der Zeit.
Manchmal hat er mir ein wenig erzählt, aber nur bruchstückhaft.

Meine liebe Rilke, hab keine Angst. Deine Tochter wird niemals die Therapeutin dir vorziehen. Du bist und bleibst doch ihr Mami. Ich wünsche mir nur sehr für euch, dass die Therapeutin gut geschult ist.
Ein klein wenig Geheimnis gehört zu der Sache; deine Tochter ist sich auch am Abnabeln. Wenn du immer für sie da bist dann ist das kein Problem.

Bei meinem Sohn war es eine Gesprächstherapie, und nach einem Jahr war Therapie und auch das Medikament "vorbei". Ich finde es gut dass er gelernt hat, sich Hilfe zu holen, wenn es nötig ist.

Ich werde sobald ich Zeit habe den ganzen Thread lesen und sehen, wie weit du gekommen bist.

Alles Liebe und hab Vertrauen in dich und dein Kind!
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Hamna
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Beitrag Di., 15.06.2010, 21:14

Huhu @all,

nur ganz kurz, weil es mir gerade überhaupt nicht gut geht:

Bevor sich das jetzt hier durch den Thread zieht, weil es einer mal falsch geschrieben hat, der scheinbar so einiges überlesen hat: meine Tochter ist heute 15! Das nur noch mal zur Erinnerung

Ich melde mich morgen wieder zu euren Beiträgen, dann geht es mir bestimmt wieder besser.

Gute Nacht

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Nico
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 06:27

Der der das einmal falsch geschrieben hat, ist sehr zerknirscht und versteht völlig dass das der fehlerlosen Rilke sauer aufstößt.
Ich hoffe dass die Therapie deiner Tochter hilft trotz depressiver, klammernder Mutter, ein altersgemäßes Leben führen zu können. Das wäre für eine 15jährige und ihre weitere Entwicklung sicherlich von großer Bedeutung.

Wäre es denn eigentlich nicht überhaupt sinnvoll wenn deine Tochter zuerst in einigen Sitzungen mit einem Kinder- u. Jugendpsychiater herausarbeiten würde in welchem Bereich ihr therapeutische Hilfe weiterhelfen könnte ?
Ich musste damals als ich nach einer dramatischen Trennung von meiner Partnerin, mit meinem 5jährigen Sohn alleine dagestanden bin, auf richterliche Anordnung mit ihm einige Sitzungen bei so einer Kinderpsychiaterin machen. Diese befand dann dass mein Sohn auch ohne Therapie im Zusammenleben mit mir die Trennung von seiner Mutter ausreichend verarbeiten kann.
Ich weiß schon dass diese beiden Fälle nicht vergleichbar sind, aber vielleicht ist es einen Gedanken wert ?
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