Kämpfen um zu verlieren?

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Lila 6
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Beitrag Fr., 18.06.2010, 08:44

Hallo Sara,
ich kann dir nicht genau sagen worin mein Auslöser liegt. Mein alter Therapeut war der Meinung, dass ich viele Ängste entwickelt habe, als mein leiblicher Vater mich ins Kinderheim steckte. Ich weiß ebenfalls, dass ich schon als ich noch bei meinem Vater lebte starke Psychische Probleme hatte, da war ich 2-3 Jahre alt. Mit dem allzuviel wissen, kannst du recht haben, nur fällt es mir sehr schwer über mich und meine Vergangenheit zu sprechen. Ich habe sehr viel erlebt, dass ich fürchten muss, dass wenn ich jemand meine Geschichte erzähle, diese Person nicht damit umgehen kann, dies ist schon mehrfach passiert. Selbst einige Psychologen konnten während meines Kliniksaufenthaltes damit nicht umgehen. Wie soll ich also jemanden etwas von mir erzählen, wenn noch nicht einmal geschultes Personal damit umgehen kann.
Meine Thrombose hatte ich 2005, wegen einer Operation. Ich kann nicht sagen, dass meine Thrombose schuld an meiner jetzigen Lage hat, aber och kann sagen, dass sie diese begünstigt hat.

Gestern ging es mir sehr schlecht. Ich habe mich mal wieder selbstverletzt und bin deshalb total down. Ich hasse dieses Verhalten an mir.
Lila 6

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Nurse_with_wound
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Beitrag Fr., 18.06.2010, 13:20

Ich habe keinerlei Erfolge gehabt seit dem letzten mal, ich schaffe es einfach nicht. Stattdessen verfalle ich immer mehr der Depression und stelle mir oft die selben Fragen...
Warum schaffst du es nicht?
Na gut, wenn es dir momentan so mies geht, ist es vielleicht nicht so klug an deiner Phobie zu arbeiten.
Aber: eine Telefonliste mit Therapeuten durchzutelefonieren ist doch nicht schwer...(?)
Irgendwo muss man anfangen, sonst kommst du nie aus dem Kreislauf heraus. Kenne mich zufaellig aus (leider) .
Ist bei dir aufgrund deiner Depressionen, Aengste und deines Leids nicht sowas wie ein Vermeidverhalten entstanden?
Ich kenne das von mir.
Wenn man eigenes Tief so stark erlebt, wenn man einfach schlecht gelaunt ist kriegt man es nicht hin jemanden anzurufen. Ich bin soziophobisch und hatte Angst vor Ablehnung, da fiel mir schwer zu telefonieren. Du hast wenigstens einen Vorteil , dass du nicht soziophobisch bist.
ABER irgendwo und irgendwann muss man anfangen diesen Kreislauf zu durchbrechen!
Also warum nimmst du dir nicht dein Telefonbuch, oder eine Liste mit Therapeuten aus der Naehe und telefonierst sie durch, redest nicht mit ihnen und fragst was du da machen kannst?
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saraX
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Beitrag Fr., 18.06.2010, 16:25

hallo lila!

das ist natürlich keine tolle situation, wenn das was man erlebt hat für andere nicht aushaltbar ist. zudem musst du dich ja selbst schützen, damit dich die erzählung nicht retraumatisiert. aber es gibt ja, im rahmen der traumatherapie entwickelte techniken, das nicht aushaltbare in geschützter form zu erzählen. gute traumatherapeuten sollten im übrigen sehr wohl damit umgehen können, die hören viele schlimme dinge.

wie haben diese psychologen denn reagiert? was bedeutet für dich "nicht damit umgehen können"?

warum ging es dir gestern so schlecht?

lg sara

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Nurse_with_wound
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Beitrag Fr., 18.06.2010, 16:31

Selbst einige Psychologen konnten während meines Kliniksaufenthaltes damit nicht umgehen. Wie soll ich also jemanden etwas von mir erzählen, wenn noch nicht einmal geschultes Personal damit umgehen kann.
wie kommst du immer drauf, dass jemand mit deiner Geschichte nicht umgehen kann?
Was sind die Anzeichen? die genauen Reaktionen, die Worte der Psychologen, die angeblich mit deiner Geschichte nicht umgehen koennen?
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clarky
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Beitrag Sa., 19.06.2010, 23:54

Hi Lila 6,
Lila 6 hat geschrieben: Ich habe sehr viel erlebt, dass ich fürchten muss, dass wenn ich jemand meine Geschichte erzähle, diese Person nicht damit umgehen kann, dies ist schon mehrfach passiert.
Dazu muss ich dir eine traurige Geschichte erzählen. Ich hatte früher eine Freundin, die ich wirklich geliebt habe. Wir haben früher auch viel miteinander geredet. Irgendwann hat es angefangen, dass es mir schlechter ging. Bei mir haben sich viele negativen Erfahrungen und Gefühle aufgestaut. Ich wollte sie nicht damit belasten und habe es ihr nicht erzählt. Irgendwann habe ich ihr gar nichts mehr von mir erzählt. Dann sind wir nur noch zusammengesessen und haben uns nichts erzählt und jeder von uns hat diese schlechte Stimmung gespürt. Sie hat dann mit mir Schluss gemacht.

Das tut mir auch jetzt noch weh, wenn ich daran denke, dass sie nichts erfahren hat. Sie hätte es doch erfahren müssen, weil sie so wichtig für mich war. Verstehst du? Ich kann's nicht so gut erklären.

Aber ich weiß jetzt, dass Beziehungen kaputt gehen, wenn man nicht mehr miteinander redet. Das ist doch auch etwas wert, oder?

Naja... weißt du... ich glaube gerade ein Psychologe oder Psychotherapeut ... der weiß schon wie man damit umgeht. Der hört den ganzen Tag traurige Geschichten.

Bitte mach nicht den selben Fehler wie ich und rede darüber.

Liebe Grüße,

Clarky

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Lila 6
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Beitrag So., 20.06.2010, 17:46

Nurse_with_wound hat geschrieben: Warum schaffst du es nicht?
Warum ich es genau nicht schaffe, kann ich natürlich nicht sagen. Ich glaube ich habe durch sinnloses Kämpfen meine Kräfte verloren. Ständiges Kämpfen ist mühseelig.
Nurse_with_wound hat geschrieben:eine Telefonliste mit Therapeuten durchzutelefonieren ist doch nicht schwer...(?)
Für mich ist dies auch ein Problem, selbst wenn ich nur bei einem Therapeuten anrufen muss, steigt bei mir die Panik. Immer wenn ich mich traue, dann ist dies für mich kein Erfolg, weil im selben meine Angst alles wieder zur nichte macht. Eine Vermeidungshaltung ist natürlich sehr stark vorhanden, aber dies gehört nun einmal zum Krankheitsbild dazu

.
saraX hat geschrieben: wie haben diese psychologen denn reagiert? was bedeutet für dich "nicht damit umgehen können"?
Ich habe während meines 8 wöchigen Aufenthaltes gleich 4 Therapeuten gehabt, weil eine Person alleine nicht mit mir und dem Rest klar kam. Ich hatte somit gleich 4 Ansprechpartner, jeder von den 4 hatte dann ebenfalls noch einen Co-Therapeuten, um untereinander. Ist dies gutes Therapeuten verhalten.
saraX hat geschrieben:warum ging es dir gestern so schlecht?
?
Mir ging es an dem Tag so schlecht, weil meine Stiefmutter Geburtstag hatte. Ich merke an solchen Tagen immer wie Isoliert ich wegen meiner Krankheit bin. Ich kann dies nur schwer ertragen, zumal weil mein Leiblicher Vater und seine Frau meine Krankheit nicht verstehen können oder wollen. Sie sind der Meinung, dass wenn ich arbeiten gehe, ich keine Ängste mehr hätte. Ich würde diese Ängste nur haben, um Aufmerksamkeit zu bekommen.
Dieser Zustand macht mich also so fertig, dass ich mal wieder zur Rasierklinge gegriffen hatte...
clarky hat geschrieben:Bitte mach nicht den selben Fehler wie ich und rede darüber.
Ich rede mit meinem Mann immer. Er weiß alles, was mir in meinem Leben passiert ist. Ich versuche immer, wenn ich eine depressive Zeit habe, mich nicht zu weit in mein Schneckenhaus zu ziehen. Dies klappt leider nicht immer.

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Nurse_with_wound
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Beitrag So., 20.06.2010, 23:34

Für mich ist dies auch ein Problem, selbst wenn ich nur bei einem Therapeuten anrufen muss, steigt bei mir die Panik.


kann dein Ehemann das nicht fuer dich anrufen und den Therapeuten dann sozusagen zu euch einladen?
Immer wenn ich mich traue, dann ist dies für mich kein Erfolg, weil im selben meine Angst alles wieder zur nichte macht.
Naja, dass du gleich einen Therapieplatz bekommst, ist in DE eher unwahrscheinlich, man muss schon Glueck haben und sich schon gedulden. Absagen kriegt jeder! Aber es ist normal, es liegt nicht an dir.


Ich haette schon gerne eine Antwort auf die Frage:
wie kommst du immer drauf, dass jemand mit deiner Geschichte nicht umgehen kann?
Was sind die Anzeichen? die genauen Reaktionen, die Worte der Psychologen, die angeblich mit deiner Geschichte nicht umgehen koennen?
Also Freunde bekannte interessieren mich weniger, aber wie kommst du drauf dass die Therapeuten mit deiner Geschichte nicht umgehen koennen?
Das ist eher unwahrscheinlich.
Wahrscheinlicher ist es, dass die Chemie nicht stimmt. Mir hat man gesagt, dass es sehr wichtig ist , dass die Chemie zwischen Patient und Therapeut stimmt, einen Therapeuten zu finden der zu dir passt ist fast aehnlich wie mit der Partnersuche. Also lass dich nicht entmutigen, weil der eine Therapeut dir nicht helfen konnte.
Ich erinnere mich jetzt dunkel, als ich mal in der Klinik war.
Als nicht therapierbar galt nicht unbedingt derjenige, der zu krasse Lebensgeschichte hatte, sondern derjenige, der jeden Versuch des Therapeuten den Patienten in die richtige Richtung zu lenken boykotiert hat.
Du wuerdest dir selbst unwahrscheinlich helfen, wenn du ein wenig guten Willen zeigen wuerdest, und etwas fuer dich bejahst, auch wenns schwer faellt.
Ich merke dass du alles fuer dich boykotierst was womoeglich hilfreich und positiv waere und dass du von mehreren verschiedenen Moeglichkeiten die zutreffen koennten, dich immer fuer die schlimmste entscheidest.
Du nimmst das schlimmste an, du glaubst das schlimmste, du denkst immer das negativste und zwar immer.

Es ist nicht nur das Krankheitsbild. Alles auf Krankheitsbild zu schieben lasse ich nicht gelten.
Es ist auch DEINE Entscheidung was du gerade denkst wofuer du dich entscheidest, fuer das Positive oder dafuer das Positive in deinem Leben zu boykotieren. Ein psychisches Leiden , wenn es nicht gerade wirklich so schlimm ist dass man zum logischen Denken nicht faehig ist, ist nicht das selbe wie koerperliche, dass man Pillen nimmt, dass man operiert wird und gut ist.
Man kann selbst beeinflussen was im Kopf vorgeht.
Und du wirkst nicht gerade wie jemand der unfaehig zu denken, zusammenhaenge zu erkennen waere.
Also du bist nicht komplett verwirrt und nicht dumm, also denk einfach mal logisch, dass nicht immer der schlimmste Fall eintreffen kann, denk an die Wahrscheinlichkeitsrechnung. Du hast nur sehr sehr viel Angst.
Was an deinen Traumaerlebnissen liegt, und dass dein Vertrauen missbraucht wurde, als du Kind warst.
Aber ein Therapeut waere zumindest die richtigere Anlaufstelle als das Forum.
Trauma im Forum zu verarbeiten , solche schlimme Traumata die du vermutlich hast ohne fachliche Aufsicht zu verarbeiten ist gefaehrlich.

Die andere moeglichkeit waere stationaerer Aufenhalt, aber auch dieser Moeglichkeit misstraust du ebenfalls, wie ich im anderen Thread gelesen habe.
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Lila 6
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Beitrag Mo., 21.06.2010, 08:20

Nurse_with_wound hat geschrieben:kann dein Ehemann das nicht fuer dich anrufen und den Therapeuten dann sozusagen zu euch einladen?
Ich bin der Meinung, dass ich diesen wichtigen Schritt alleine schaffen muss, außerdem habe ich dann trotzdem Angst, alles schon probiert, es hat keinen Sinn.
Nurse_with_wound hat geschrieben:aber wie kommst du drauf dass die Therapeuten mit deiner Geschichte nicht umgehen koennen?

Indem sie mir gegenüber Weinkrämpfe bekommen haben und die Therapie abbrechen mussten. Auskunft genung!?!
Du kommst mir teilweise so rüber, als wenn du keine Ahnung von richtigen Ängsten hast, nach dem Motto: "Stell dich nicht so an, ist alles nur banal!"
Außerdem glaube ich, dass du mich zu wenig kennst, um dir eine richtige Meinung über mich zu bilden.

Lila 6

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Nurse_with_wound
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Beitrag Mo., 21.06.2010, 12:09

Ich bin der Meinung, dass ich diesen wichtigen Schritt alleine schaffen muss, außerdem habe ich dann trotzdem Angst, alles schon probiert, es hat keinen Sinn.
ja schon, der Meinung bin ich auch - finde es auch super dass du so denkst (ist schon was positives). Aber du sprichst von Panik.
Als Panik verstehe ich Symptomatik die sich durch Hyperventilieren oder in deinem Fall Asthmaanfaellen manifestiert. Ich denke dann waere es gut, dass dein Mann zumindest dabei ist, waehrend du anrufst. Oder meintest du Panik im umgangssprachlichen Sinne?
Indem sie mir gegenüber Weinkrämpfe bekommen haben und die Therapie abbrechen mussten. Auskunft genung!?!
Nein, nicht genug. Wenn es dir unangenehm ist dann antworte nicht , trotzdem es stellen sich fragen, viele Fragen, die du dir selbst stellen kannst, um die Sache ohne emotionen zu betrachten.
Waren sie so bewegt, dass sie geweint haben? Haben sie mit dir geweint? Waren das bis jetzt alle? ein wenig unprofessionell, aber es ist ihr Beruf sich reinzufuehlen und vielleicht schaffen manche nicht die Grenze zu ziehen. Aber das ist auch ein positives Zeichen wenn ein Therapeut mitweint, das heisst dass er sich in den Patienten reinversetzen kann (manche koennen das nicht) Das hatte aber den unangenehmen Nebeneffekt dass du dich nie wieder in eine Therapie reintraust.
Wieviele Versuche gabs schon? Menschen sind naemlich verschieden.
Du kommst mir teilweise so rüber, als wenn du keine Ahnung von richtigen Ängsten hast, nach dem Motto: "Stell dich nicht so an, ist alles nur banal!"
Das habe ich nie gedacht. Ich versuche nur zu helfen und dich zu motivieren, unterstuetzen, weil ich glaube dass du das eher gebrauchen kannst als Mitfuehlen und Mitleid (ich fuehle natuerlich auch mit sonst wuerde ich hier nicht so viel schreiben, und wuerde mir deine Geschichte nicht so viele Sorgen bereiten) weil du wie du sagst das schon zugenuege hattest. Weil du ans aufgeben denkst. Willst du die Bestaetigung von der Oeffentlichkeit dass du aufgeben sollst?
Ich habe keine Panikanfaelle mit Hyperventilieren und alles was dazu gehoert aber ich weiss ueber die Symptomatik bescheid.
Ich gehe mit Aengsten andersda um. Durch Verkrampfung, Hemmung,Zittern, Zurueckziehen, sogar Sprachstoerungen. Glaub mir ich habe staendig Aengste, es ist nur ein wenig besser geworden, frueher wars viel schlimmer.
Außerdem glaube ich, dass du mich zu wenig kennst, um dir eine richtige Meinung über mich zu bilden.
Ich habe keine Meinung ueber dich. Doch ich denke, auch aus deiner Situation gibt es einen Ausweg den du allein beeinflussen kannst.
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Nurse_with_wound
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Beitrag Mo., 21.06.2010, 14:42

Nachtrag, ich verstehe was du meinst, ich will dein Leid nicht bagatelisieren, das war nie meine Absicht, sondern hoechstens rationalisieren http://de.wikipedia.org/wiki/Rationalis ... hologie%29

Aber ich bin keine Therapeutin! Das waere halt eine Teilaufgabe einer Therapie, deine Aengste zu rationalisieren.
Ausserdem , wollte ich dir zeigen was ich hier lesen kann.
Als ich sagte, dass du immer nur das Negative siehst, ist nicht als Kritik gemeint, sondern als Spiegel.
wenn man so deprimiert ist sieht man den Wald von lauter Baeumen nicht mehr. Deswegen habe ich geschrieben wie ich das sehe. Wenn du deine Augen, ein bisschen fuer das Positive oeffnest, das sicher DA ist, nur ein bisschen dann hast du sicher kleine Erfolge.
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clarky
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Beitrag Mo., 21.06.2010, 22:27

Hi Lila 6,
Lila 6 hat geschrieben:Ich bin der Meinung, dass ich diesen wichtigen Schritt alleine schaffen muss, außerdem habe ich dann trotzdem Angst, alles schon probiert, es hat keinen Sinn.
Ich denke, dass sich das "alleine schaffen" auf das "alleine wollen" bezieht. Viele Dinge kann man nicht alleine machen. Der Kapitän eines Schiffes hat seinen Maschinisten und seinen 1. Maat und eine ganze Mannschaft um sich herum. Du hast zwar nur einen Mann, aber auch du musst und kannst wie der Kapitän nicht alles alleine tun. Der 1. Maat kann beim Maschinisten anrufen und dafür sorgen, dass das Schiff schneller wird, nachdem du ihm die Anweisung gegeben hast.
Ich finde es OK, wenn dein Mann für dich anrufst.
Als Kapitän deines Schiffes (metaphorisch für dein Leben) musst du die Verantwortung für dein Schiff übernehmen und wenn dein Schiff untergehen sollte, dann gehst du nach altem Seemannsbrauch mit unter. Doch soweit muss es nicht kommen!
Nurse_with_wound hat geschrieben:Willst du die Bestaetigung von der Oeffentlichkeit dass du aufgeben sollst?
Falls du die willst, bekommst du sie von mir nicht.
Lila 6 hat geschrieben:Indem sie mir gegenüber Weinkrämpfe bekommen haben und die Therapie abbrechen mussten. Auskunft genung!?!
Alles was du hier geschrieben hast, hat mich nicht zum weinen gebracht. Mein Selbstschutz funktioniert also im Moment.
Was mich am meisten berührt, ist das du versuchst das positive zu verdrängen. Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, dass das einen nur weiter depressiv macht.

Dein Schiff braucht dich, du kannst jetzt nicht aufgeben, sonst steckst du dein ganzes Leben im Packeis fest! Befrei dich! Kämpfe! Steh auf und iss! Du bist der Kapitän!

Liebe Grüße,

Captain Clarky

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Lila 6
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Beitrag Di., 22.06.2010, 09:43

Nurse_with_wound hat geschrieben:Oder meintest du Panik im umgangssprachlichen Sinne?
Nein, ich meine Panik nicht im umgangssprachlichem Sinne. Diese Symptome die du beschreibst kenne ich nur viel zu gut. Angst und Panik ist nichts schönes. Für mich ist die Panik eine Steigerung der eigentlichen Angst.
Nurse_with_wound hat geschrieben: Waren sie so bewegt, dass sie geweint haben? Haben sie mit dir geweint? Waren das bis jetzt alle?
Nein, die Therapeuten haben nicht mit mir geweint. Ich kann schon seit Jahren nicht weinen und ob sie von meiner Geschichte bewegt waren, kann ich nicht sagen. Ich habe mich geschämt, dies kannst du wahrscheinlich nicht verstehen... Ich habe insgesamt 4 Klinikversuche (3 Abgebrochen), 2 Therapien von zu Hause aus.
Nurse_with_wound hat geschrieben:Willst du die Bestaetigung von der Oeffentlichkeit dass du aufgeben sollst?
Was ist denn das für eine sch... Frage, ich entscheide selbst darüber was ich mache und tue. Nur hier können viele nicht verstehen, dass ich mich zu 100% so fühle, wie ich dies hier schreibe. Es ist für mich einfach aussichtslos, aber das ist für viele schwer das zu akzeptieren.
clarky hat geschrieben:Alles was du hier geschrieben hast, hat mich nicht zum weinen gebracht.
Was hier ins Forum schreibe ist vielleicht 20% vom ganzen. Ich halte vieles zurück, um mich selbst zu schützen. Vieles von meinem Leben steckt in mir noch tief verborgen. Ich kann dies aber erst heraus lassen, wenn dies mein psychischer Zustand zulässt.

Lila 6

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withoutheart
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Beitrag Di., 22.06.2010, 13:45

Was hier ins Forum schreibe ist vielleicht 20% vom ganzen. Ich halte vieles zurück, um mich selbst zu schützen. Vieles von meinem Leben steckt in mir noch tief verborgen. Ich kann dies aber erst heraus lassen, wenn dies mein psychischer Zustand zulässt.



Lila, das kannst du nur stück für stück rauslassen! Außerdem, was bringt es den Menschen hier? Was du tatsächlich brauchst ist eine Therapie!
Du schreibst "nicht therapierbar"... Du bist therapierbarm muss aber nur zulassen, dass du erstmal auf "geronto" gehst. Um deine tiefe Wunden zu heilen, um mit deiner Vergangenheit abschleißen zu können, muss du erstmal atabiler werden. Das st das, was dir jeder Therapeut und dein Hausarzt dir klarmachen will!!!!
niemand will und kann dich zwingen, nur DU selber kannst dich befreien!!!!

Du schreibst, dass du als Kind schon mal psychische Störungen hattest, du ritzst dich, um Druck rauszulassen, bist du dir sicher, dass es bei dir "nur" um Ängste handelt?

Lila, alle Menschen hier, die dir schreiben verurteilen dich nicht, sondern versuchen dir zu helfen, wie es halt hier nur gehen kann!

LG

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Nurse_with_wound
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Beitrag Di., 22.06.2010, 13:55

Nein, die Therapeuten haben nicht mit mir geweint. Ich kann schon seit Jahren nicht weinen und ob sie von meiner Geschichte bewegt waren, kann ich nicht sagen. Ich habe mich geschämt, dies kannst du wahrscheinlich nicht verstehen... Ich habe insgesamt 4 Klinikversuche (3 Abgebrochen), 2 Therapien von zu Hause aus.
Ich habe ein mal Klinik abgebrochen, und nie wieder Therapie gemacht. Also ich habe paar Therapeuten aufgesucht und sie waren aber so sch...e dass ich die Lust verloren habe weiter zu suchen, ich dachte mir, ich komme besser klar alleine als mit einem schlechten Therapeut.
Nachhinein habe ich es bitter bereut, weil ich dann ein paar Jahre spaeter nach einem Traumaerlebnis in eine lange Depression verfiel, aehnlich wie du, (nur nicht so stark, nicht so panisch) nur zuhause hockte und alles ablehnte ich habe auch keine Therapie suchen wollen, weil man da entweder ganz schlechte Therapeuten trifft oder zurueckgewiesen wird. Ich hatte Angst vor zurueckweisung und unverstaendnis , und verurteilungen des Therapeuten.
Es ist naemlich hart, bei jedem neuen Therapeut immer die selbe Sch... zu erzaehlen, in der Vergangenheit zu wuehlen, die unangenehmen Fragen ueber die ganze Vergangenheit zu beantworten um dann ein Fiasko zu erleben. Letztes Jahr hatte ich auch eine furchtbare Therapeutin, mit der ich nach 5 Besuchen unterTraenen und Wut "schluss" gemacht habe. Auch sie war ein wenig bewegt von meinen erlebten Traumata, von der Vielzahl, was mir wenig geholfen hat. Da dachte ich, wow habe ich wirklich so viel Negatives erlebt? Das hat mir noch mehr Angst gemacht. War aber nicht der Grund fuer den Abbruch.

Ich brauchte ein ganzes Jahr um mich davon zu erholen und wieder Kraefte fuer weitere Suche zu sammeln . Therapiesuche ist muehevoll.
Ich verstehe das.
Ich war hier auch lange angemeldet bis ich einen Therapeuten gefunden habe.
Ich wollte meinen Lebenslauf aufschreiben um nicht staendig in der schmerzhaften Vergangenheit zu wuehlen. Sollen se halt lesen um mich nicht mit ihren Fragen in Ruhe lassen. Aber da habe ich einen gefunden, der richtig nett ist.
Naja es ist meine Geschichte, deine ist bestimmt anders, aber du siehst, manchmal hat man auch Glueck wenn man immer wieder versucht. Naja ist zwar nicht perfekt, aber immerhin ist der Therapeut verstaendnisvoll und bedraengt mich nicht mit Fragen wenn ich das nicht will.
Lass dir zeit, wenn du genug Kraft hast Therapie zu suchen dann verusche es noch mal. Du findest sicher jemand Nettes der dir hilft.
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Lila 6
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Beitrag Mi., 23.06.2010, 07:21

withoutheart hat geschrieben:Außerdem, was bringt es den Menschen hier?
Die Menschen hier, wie du es nanntes, bringt es im dem Sinne etwas, wenn sie mir wirklich helfen und tipps geben wollen. Deshalb mussen sie etwas über mich wissen, um sich ein Bild von meinem Problem zu machen...
withoutheart hat geschrieben:Du schreibst, dass du als Kind schon mal psychische Störungen hattest, du ritzst dich, um Druck rauszulassen, bist du dir sicher, dass es bei dir "nur" um Ängste handelt?
Ich habe nie behauptet, dass ich nur ein Problem habe. Vielleicht schaust du dir mein anderes Thema "Nicht Therapierbar" an. Dort steht mehr über meine anderen Probleme.
Nurse_with_wound hat geschrieben:Ich habe ein mal Klinik abgebrochen, und nie wieder Therapie gemacht. Also ich habe paar Therapeuten aufgesucht und sie waren aber so sch...e dass ich die Lust verloren habe weiter zu suchen, ich dachte mir, ich komme besser klar alleine als mit einem schlechten Therapeut.
Ah, also hast du ja doch ein wenig Ahnung in Sachen Angst
Wie hast du den ersten Schritt zu einem erneuten Anlauf zu einer Therapie? Ich kann noch nicht einmal daran denken, schon rauscht der Puls in Höhe.

Lila 6

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