Ehe - pro und contra

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Zwackel
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Beitrag Sa., 12.06.2010, 21:53

Wie ich die Sache sehe, gibt es wohl viel mehr contra als pro Argumente !
Wieso, mal abgesehen von der Steuerersparnis (die man aber wahrscheinlich locker wieder bei der Scheidung verpulvert !) sollte man überhaupt heiraten ?
Kann mir das mal jemand verständlich machen ?
Ich selbst habe zwei süsse uneheliche Kinder, lebe seit 18 Jahren mit dem Vater der beiden in wilder Ehe (naja, soo wild jetzt zwar auch nicht mehr...) zusammen und habe den Trauschein nie vermisst.
LG, Zwackel
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Hamna
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Beitrag So., 13.06.2010, 01:04

Beitrag gelöscht!

Scheint mir keinen Sinn zu machen, die Diskussion mit Eremit. Sorry!

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Rezna
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Beitrag So., 13.06.2010, 01:52

Heiraten verstehe ich nicht.

Ich meine... was kümmert es den Staat? Brauche ich eine Erlaubnis, von Gott oder dem Staat, dass ich einen Partner habe mit dem ich zusammen leben möchte? An den einen glaube ich nicht und der andere Existiert nicht. Also was haben sie mit meiner Lebensplanung zu tun?

Der Rest ist juristisches Blablah und das ist nicht Gleich zu setzen mit Gerechtigkeit. Wären sich die Partner über das Kleingedruckte bewusst - wäre ihnen bewusst, dass es nichts anderes ist, als ein Vertrag der die Trennung juristisch verkomplizieren soll - ob dann noch wer heiraten würde?

Heirat ist allenfalls ein Geschäft. Für Schneider, Gasthöfe, Anwälte und Beamte...
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candle
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Beitrag So., 13.06.2010, 11:16

Eremit hat geschrieben: Ich habe daraus gelernt, eine Frau, die Kinder mit in die Partnerschaft bringt, hat bei mir keine Chance mehr, und wenn sie noch so toll erscheint.
Ich muß sagen, dass ich auch ab und an mal die Tendenz habe so zu denken, aber das Schicksal meint es wohl oft anders. In meinem Alter sind ja doch viele mit diesen sogenannten "Altlasten" behaftet. Ich sah das jetzt eigentlich nie negativ, wenn jemand Kinder hat, eher im gegenteil- vielleicht weil ich keine habe.

Komischerweise habe ich bei den Männern, die ich kennengelernt habe erfahren, dass diese die Streitfaktoren waren, bzw. sich das Sorgerecht erstritten haben. Und dann liegt dazwischen diese Gradwanderung: Einige wollten mich gleich als Ersatzmutti einstellen ohne mich einer "Eignung" zu unterziehen, andere wiederum wollen IHR Kind gar nicht "hergeben". Für mich wäre im Falle des Falles der goldene Mittelweg richtig.

Ich bin nicht wirklich der Typ, der sich überall einmischt, denke auch, dass ich das nicht zwangsläufig habe bei fremden Kindern, und biete dann mich eher im Rahmen einer "Freundin" an, denn so wie beide Elternteile existieren, mag ich mich in deren Verantwortung wirklich nicht einmischen.

Meine Erfahrung: Frauen suchen defintiv den neuen Papi und optimalen Versorger für sich und die Kinder, während bei Männern es eher wohl um deren Freiheiten geht, die sie wieder herstellen wollen, wenn eine neue Partnerin die Kinder versorgen mag.

Wie gesagt, habe ich nur diese Extremen kennengelernt, auch in der eigenen Familie wurden mir ja die Kinder entzogen, die das gleiche Blut wie ich in sich tragen. Kinder dienen immer irgenwo der Erpressung, anders habe ich das noch NIE erlebt- leider!

Und wenn einen das ganz Leben sowas begleitet, ist es schwer zu glauben, dass es auch anders geht. Das obliegt dann wieder mir anderen Auges an Menschen heranzutreten.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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Hamna
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Beitrag So., 13.06.2010, 12:00

Also, ich lese das sehr ungern, dass Frauen mit Kindern einen Versorger und Papiersatz suchen
Es scheint mir immer so verallgemeinernd, da regt sich bei mir sofort Widerspruch. Klar in meiner Situation, ich konnte mich die letzten Jahre sehr gut selbst versorgen und meine Tochter ist mittlerweile 15, die würde ganz schön die Krallen ausfahren, wenn da jetzt jemand auf Papi machen würde. Zumal sie ja einen hat, zu dem auch Kontakt besteht. Im Gegenteil, ich habe mich teilweise auch deshalb davor gescheut, eine Beziehung einzugehen die letzten Jahre, weil ich mir unbedingt meine Unabhängigkeit in finanziellen Dingen erhalten wollte!

Vielleicht kommt es bei den Frauen, die Versorger und Papi suchen, auch darauf an, wie alt die Kinder sind und wie lange die Frauen schon alleinerziehend ist. Das ist ja auch eine Rolle, in die man hineinwachsen muss, das ist nicht leicht am Anfang.

Ich hingegen muss aber sagen, dass ich mir eine Beziehung zu einem Mann, der jüngere Kinder hat, auch nicht vorstellen könnte, allein aus dem Grund, weil ich mit meiner Tochter nun wirklich schon länger aus dem Gröbsten raus bin. Einen Umgang mit jüngeren Kindern würde ich für mich als Entwicklungsrückschritt sehen, ich hätte auch keine Lust auf den Umgang mit jüngeren Kindern.

Ich habe mich übrigens auch schon einmal gegen die Ehe entschieden, weil es sehr wahrscheinlich schien, dass im Falle einer Trennung ICH die Unterhaltspflichtige gewesen wäre. Da habe ich auch lieber die Finger von gelassen.

Was wirklich weh tut ist die Erfahrung, dass einem als Mutter immer, wirklich immer Erpressungsabsichten unterstellt werden! In der Zeit nach der Trennung kurz vor der Scheidung meldete sich mein Ex-Mann sporadisch so alle 5 - 7 Wochen mal. Meine Tochter war damals 3-4 Jahre alt und hat ihren Vater sehr vermisst, hat oft geweint und mich gefragt, warum er nicht öfter anruft, warum sie ihn nicht mal besuchen kann, ob er sie nicht mehr lieb habe etc. Ich habe ihr ständig gesagt, dass ihr Papa sie natürlich sehr lieb hat, dass er sich gern öfter melden und sie sehen würde, aber so viel arbeiten muss, das aber bestimmt auch mal anders würde usw. Ich habe also praktisch für ihn gelogen.

Ich habe ihn des öfteren am Telefon darauf angesprochen, ob wir nicht eine regelmäßige Besuchsregelung finden könnten. Er sagte meist ja ja, aber nichts änderte sich. Da ich am Telefon nichts erreichte, schrieb ich ihm einen Brief und schilderte ihm auch da nochmal, dass und wie unsere Tochter unter dem seltenen Kontakt leidet.

Ich bekam einen gepfefferten Brief von SEINER FREUNDIN zurück, was mir einfiele, ihn mit "Sprüchen" über meine Tochter unter Druck zu setzen
Mehr als ein Wochenendpapi würde er nie mehr sein, und vielleicht würden sie darüber hinaus die Kleine ab und zu mit in den Urlaub nehmen (was übrigens in all den Jahren nicht ein einziges Mal passiert ist).

Ja, was hatte ich also Schlimmes verbrochen? Nicht etwa versucht, die Rechte meiner Tochter zu wahren, nein, ich wollte ihn mit ihr erpressen, klar

Vor der Scheidung fragte mein Anwalt, ob ich noch ein bestimmtes Anliegen hätte, und ich erwähnte nochmal den unregelmäßigen Kontakt. Er sprach das dann an vor Gericht, und der Richter sagte zu meinem Ex, er könne ihn natürlich nicht per Gericht zum Kontakt zu seiner Tochter zwingen, aber als Mann und als Vater könne er ihm nur dringend raten, da eine Regelmäßigkeit reinzubringen, zum Wohle ALLER Beteiligter. So, das hat dann gesessen, und der Ex hat sich später per Anwaltsschreiben bereit erklärt, seine Tochter alle vier Wochen am Wochenende zu sich zu nehmen.

Zu den Kindern aus seiner ersten Ehe hat er nie regelmäßigen Kontakt gepflegt. Er sagte mir immer, er wüsste nichts mit ihnen anzufangen, weil er ja schon jahrelang keinen Kontakt mehr hatte. Und er könne doch nicht dauernd mit ihnen ins Eiscafé oder ins Kino gehen, und wir hätten doch auch andere familiäre Verpflichtungen am Wochenende.

Ich sagte ihm, die Kinder könnten selbstverständlich gern jedes zweite Wochenende bei uns verbringen und dann natürlich auch bei allem dabei sein, was wir dann gerade vorhaben, egal ob es seine Familie oder meine betrifft (also Geburtstag meines Vaters z. B.), denn sie würden ja zu UNSERER Familie gehören.
Tja, leider hat er das nie hingekriegt.

Die Kinder aus erster Ehe haben nie, auch nicht später, überhaupt mal bei ihm übernachtet, er hat das nie angeboten. Von daher wundere ich mich schon, dass es bei meiner Tochter nach der Scheidung dann doch einigermaßen gut geklappt hat. Naja, mittlerweile haben wir ja auch ein entspannteres Verhältnis, und die Termine machen sie sowieso schon länger unter sich aus.

Die "Kinder" (die große hat schon ein Kind und hat kürzlich geheiratet) haben übrigens ein sehr inniges Verhältnis zueinander, weil wir Mütter dafür gesorgt haben, dass sie Kontakt miteinander haben können. Vom Vater kam da ja nix.


Eremit
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Beitrag Mo., 14.06.2010, 10:51

candle hat geschrieben:Wie gesagt, habe ich nur diese Extremen kennengelernt, auch in der eigenen Familie wurden mir ja die Kinder entzogen, die das gleiche Blut wie ich in sich tragen. Kinder dienen immer irgenwo der Erpressung, anders habe ich das noch NIE erlebt- leider!
Habe ich auch so erlebt. Schlimm ist auch, wenn man selber gar nicht in diese Richtung gedacht hat und dann überrollt wird. Ich habe zumindest bis heute keinen Schimmer, wie ich das emotional einordnen soll mit meiner Ex und ihren Kindern, weil ich dieses ganze Machtspiel emotional nicht nachvollziehen kann.
Rilke hat geschrieben:Ich habe mich übrigens auch schon einmal gegen die Ehe entschieden, weil es sehr wahrscheinlich schien, dass im Falle einer Trennung ICH die Unterhaltspflichtige gewesen wäre. Da habe ich auch lieber die Finger von gelassen.
Na, dann kannst Du das auch nachvollziehen. Man/frau macht sich eben auch Gedanken über die Konsequenzen. Unterhaltszahlungen erschweren einen Neuanfang immens.
Rilke hat geschrieben:Was wirklich weh tut ist die Erfahrung, dass einem als Mutter immer, wirklich immer Erpressungsabsichten unterstellt werden!
Sieh Dir die meisten Mütter an, dann weißt Du, woher das kommt. Und dieses verhalten stammt wieder von deren Müttern, die ganze verdammte Erziehung, die idiotische Rollenaufteilung in der Gesellschaft. Ein alternatives Modell muß angestrebt werden, sonst ändert sich nichts.

Tatsache ist aber eben, daß Frauen viel eher zu Vorwürfen und Erpressungsversuchen tendieren als Männer, ist ja evolutionsbiologisch begründet. Männer bevorzugen eher die direkte, rohe Tour, direkte Konfrontationen. Kommt beides wieder auf's Selbe raus, nähmlich nichts Gutes...
Rilke hat geschrieben:Ich bekam einen gepfefferten Brief von SEINER FREUNDIN zurück, was mir einfiele, ihn mit "Sprüchen" über meine Tochter unter Druck zu setzen
Mehr als ein Wochenendpapi würde er nie mehr sein, und vielleicht würden sie darüber hinaus die Kleine ab und zu mit in den Urlaub nehmen (was übrigens in all den Jahren nicht ein einziges Mal passiert ist).
Eine solche Abwehrreaktion rüht wahrscheinlich von der negativen Prägung durch ähnliche vorangegangenen Situationen. Wahrscheinlich auch war sie eifersüchtig. Was in dem Brief stand, wäre aber auch interessant.
Rilke hat geschrieben:Zu den Kindern aus seiner ersten Ehe hat er nie regelmäßigen Kontakt gepflegt. Er sagte mir immer, er wüsste nichts mit ihnen anzufangen, weil er ja schon jahrelang keinen Kontakt mehr hatte. Und er könne doch nicht dauernd mit ihnen ins Eiscafé oder ins Kino gehen, und wir hätten doch auch andere familiäre Verpflichtungen am Wochenende.
Kann sehr wohl möglich sein, daß er so verbittert aufgrund dessen war, wie das mit den ersten Kindern gelaufen ist, daß er später gleich die Flinte ins Korn wirft und resigniert. Was mich interessiert: Warum suchst Du Dir eigentlich so einen Mann, noch dazu zum Kinderkriegen? Da mußt Du Dich ebenso selbst an der Nase fassen. Ein Mann, der nicht um seine eigenen Kinder kämpft...

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Hamna
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 10:04

Eremit hat geschrieben:Sieh Dir die meisten Mütter an, dann weißt Du, woher das kommt.
Nee, das kann ich wirklich nicht bestätigen!
Eine solche Abwehrreaktion rüht wahrscheinlich von der negativen Prägung durch ähnliche vorangegangenen Situationen. Wahrscheinlich auch war sie eifersüchtig. Was in dem Brief stand, wäre aber auch interessant.
Ja, eifersüchtig war sie - sogar bis vor kurzem noch.
Nee, in dem Brief stand nichts böses, nur die Fakten. Also, dass sie viel weint wegen ihm und ihn vermisst. Sicher, eine unbequeme Wahrheit, aber die Wahrheit war es trotzdem. Ach ja, und dass ich nicht mehr bereit bin, meine Tochter anzulügen, damit ER gut dasteht.
Den ersten Satz verstehe ich nicht, was für ähnliche Situationen?

Ich meine, dass das für sie auch nicht prickelnd war (ist), ein Mann mit zwei Exfrauen und drei Kindern - aber sie hat ihn sich ja schließlich ausgesucht (und zwar ganz gezielt, aber das gehört nicht hierher)
Eremit hat geschrieben:Kann sehr wohl möglich sein, daß er so verbittert aufgrund dessen war, wie das mit den ersten Kindern gelaufen ist, daß er später gleich die Flinte ins Korn wirft und resigniert.
Er verbittert? Er hat seine erste Frau damals verlassen, von einem Tag auf den anderen, während sie mit dem zweiten Kind hochschwanger war! Hatte sogar noch die Frechheit, die Vaterschaft anzuzweifeln, völlig grundlos. Als dann ein neuer Mann da war, meinte er, er wolle die Kinder nicht verunsichern, sie sollten sich lieber jetzt an den Neuen gewöhnen. ***Und ward fortan nicht mehr gesehen.*** Ja, sehr selbstlos!
Eremit hat geschrieben:Was mich interessiert: Warum suchst Du Dir eigentlich so einen Mann, noch dazu zum Kinderkriegen?
Berechtigte Frage! Aber: 1. ich habe ihn nicht gesucht, sondern zufällig gefunden ; 2. ich hatte keine eigenen Kinder geplant, bis ich schwanger wurde
Damals war ich ja auch mal gerade so Anfang 20 und war wohl ganz froh darüber, dass die "Ex-Familie" ihm nicht an den Hacken hing. Als Mutter sah ich das dann ja allerdings anders. Unser Kind hat er übrigens auch nicht gewollt im ersten (Schreck-)Moment.* Er hat einfach keinen Bock auf Verantwortung. Ein ewiges Kind

*Konnte ich aber auch irgendwie verstehen, denn wir wollten ja eigentlich keine gemeinsamen Kinder.

Also, wenn ich so darüber nachdenke, vor allem an die Sache mit seiner ersten Frau und den Kindern, kann ich eigentlich nur sagen, er ist'n blöder Wixer!

Als seine ältere Tochter dieses Jahr geheiratet hat, ist er mit meiner(unserer) Tochter hingefahren, immerhin ca 700 Km. Hat sich da aber auch wieder ein Ding geleistet Sagt er doch glatt zu irgend jemandem: "Ja, so verlassen einen die Töchter irgendwann." (Alter, DU hast SIE verlassen, da war sie 3 Jahre alt!) Ich hab die Szene auf Video gesehen, bei seiner ersten Ex. Mann, wie blöd kann man eigentlich sein?


Eremit
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 17:31

Rilke hat geschrieben:Berechtigte Frage! Aber: 1. ich habe ihn nicht gesucht, sondern zufällig gefunden
Es gibt keine Zufälle. Du hast ihn ebenso ausgesucht wie er Dich.

Warum habt ihr nicht verhütet?

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Hamna
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 17:58

Eremit hat geschrieben:
Rilke hat geschrieben:Berechtigte Frage! Aber: 1. ich habe ihn nicht gesucht, sondern zufällig gefunden
Es gibt keine Zufälle. Du hast ihn ebenso ausgesucht wie er Dich.

Warum habt ihr nicht verhütet?
Naja, wir haben es durchaus ernsthaft versucht, hat aber nicht funktioniert. Also, DAS sehe ich durchaus als Schicksal an.


Eremit
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 18:06

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Naja, wir haben es durchaus ernsthaft versucht, hat aber nicht funktioniert. 
Okay, Rilke, ganz simpel: Hier habt es ernsthaft versucht - ebenso er - seit aber gescheitert.

Wenn er es ebenso ernsthaft versucht hat, warum machst Du ihm dann Vorwürfe? Ist es dann nicht naheliegend, daß sein Handeln mehr von seinen psychischen Problemen her rührt als von seiner Charakterschwäche? Wäre es vor allem Charakterschwäche, hätte er es gar nicht ernsthaft versucht, oder?

Und das ist eine der schwierigsten Entscheidungen. Kannst Du sein Verhalten unter "Psychopathologisch gestört" verbuchen, oder mußt Du das unter "Charakterschwäche" hinschreiben?

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Hamna
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 18:17

Eremit, sorry - das war missverständlich von mir durch den Fullquote. Ich hatte lediglich deine Frage beantwortet:
Eremit hat geschrieben: Warum habt ihr nicht verhütet?
Und nein, ich würde nichts von seinem Verhalten als "psychopathologisch gestört" verbuchen! Er hat einen schwachen Charakter, davon bin ich überzeugt.

Es gibt hier einen Thread, wo man seine/n Ex mit einem Satz beschreiben kann/soll. Mir fiel nur ein Wort ein: "schwach", bzw. zwei Worte: "zu schwach" - ich habe aber aus irgendeinem Grund drauf verzichtet, das dort zu posten.

Vielleicht nur, weil man sich ja schließlich nicht an jedem Thread beteiligen muss

Wenn du übrigens sagst:
Eremit hat geschrieben: Es gibt keine Zufälle. Du hast ihn ebenso ausgesucht wie er Dich.
dann räumst du ja ein, dass du dir die Frau, die dich emotional abgezogen hat (so hattest du es, glaube ich, hier formuliert) auch ausgesucht hast.

Was sagt dir das über dich selbst? Und kann man aus sowas lernen für die Zukunft, oder kommt man einfach an seinem "Schicksal" nicht vorbei?


Eremit
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Beitrag Mi., 16.06.2010, 18:34

Rilke hat geschrieben:Und nein, ich würde nichts von seinem Verhalten als "psychopathologisch gestört" verbuchen! Er hat einen schwachen Charakter, davon bin ich überzeugt.
Dann habt IHR es aber auch nicht ernsthaft versucht, sondern NUR DU. Für IHN war es NUR ein Spiel, mehr nicht. Bleibe dabei. Sonst erscheint es widersprüchlich.
Rilke hat geschrieben:dann räumst du ja ein, dass du dir die Frau, die dich emotional abgezogen hat (so hattest du es, glaube ich, hier formuliert) auch ausgesucht hast.
Ganz genau. Dabei ging es um Charaktereigenschaften, wie sie meine Mutter aufweist. Das alte Prinzip mit der Versöhnung mit den Eltern über das Projektionsspielchen mit dem Partner, Du weißt ja. Ich habe daraus meine Schlüsse gezogen, in der darauf folgenden Beziehung war ein interessanter Unterschied diesbezüglich erkennbar. Und nun, in meiner dritten Beziehung, ist es wieder anders, wieder bedeutend besser. Es hängt ja vor allem davon ab, wie gut ich mich selbst kenne. Ich muß wissen, wer ich bin, damit ich weiß, wer die Partnerin ist, damit wir wissen können, welche Kompromisse zu schließen sind.

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Marja
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Beitrag So., 20.06.2010, 21:04

Dort, wo ich herkomme, wird schon recht früh geheiratet, Kinder, Haus, Auto, Familienfeiern etc, stehen dort an erster Stelle. Dort ist es auch so, daß man nicht so viel wert ist, wenn man unverheiratet bleibt. Kinderlos ist noch weniger ein Problem, aber unverheiratet geht mal gar nicht. Da wird in jedem Fall vermutet daß etwas nicht mit diesen Personen stimmt, daß da was Grobes dahinterstecken muß. Unverheiratet und single mit über 30 ist ein klarer Fall. Falsch gepolt.
Jaja, so sans, die Kirchengeher.

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Nurse_with_wound
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Beitrag Mi., 23.06.2010, 03:06

Wie ich finde wenn man an das Thema Ehe dermassen verkopft und pragmatisch rangeht sollte man es gleich sein lassen.
Naja aus finanziellen Gruenden, bitte jedem das seine, aber da brauche ich keine fremde Meinung.
Eheschliessung ist ein Ritual.
Wie Geburtstag feiern.
In fast jeder Kultur wird Eheschliessung mit einem Ritual gefeiert.
Doch der moderne Mensch weiss es besser, plant den Urlaub besser als eigene Familie , ritualisiert und zelebriert eigene Geburtstage mehr (was gibts da ueberhaupt zu feiern) als eingehen des festen Lebensbundes - ist irgendwie seltsam.
Ich weiss nicht so recht. Leben ohne Rituale wie Hochzeit aehnelt oft ein wenig dem Leben im Tierreich.
Ich glaube selbst tiere zelebrieren ihre Paarung mehr als manche Menschen heutzutage
Practice what you preach

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Zwackel
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Beiträge: 687

Beitrag Mi., 23.06.2010, 15:17

Nurse_with_wound hat geschrieben:Eheschliessung ist ein Ritual.
Wie Geburtstag feiern.
In fast jeder Kultur wird Eheschliessung mit einem Ritual gefeiert.
Schon richtig, Nurse, nur: leider hat dieses hübsche "Ritual" nunmal auch ganz handfeste juristische Folgen für alle Beteiligten.
Eine Eheschliessung ist daher eher ein knallharter, verbindlicher Vertragsabschluss als ein nettes, harmloses Ritual wie Kerzen auspusten auf der Geburtstagstorte und du darfst dir dabei was Schönes wünschen.
Das sollte man bei aller Romantik eben nicht übersehen, "und darum prüfe, was sich ewig bindet" !
Life is what happens to you while you're busy making other plans.
(John Lennon)

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