problematischer Alkoholkonsum

Dieser Bereich dient zum Austausch über Entzug, Entwöhnung und Therapie von substanzbezogenen Abhängigkeiten (wie Alkohol, Heroin, Psychedelische Drogen, Kokain, Nikotin, Cannabis, Zucker,..)
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RATIX
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Beitrag Di., 18.05.2010, 07:21

Naja, die Freundin spielt in diesem Fall echt keine Rolle. Viel eher die erste eigene Wohnung (vorher bei Eltern gewohnt). Wäre ich alleine in eine Wohnung gezogen, sähe es wahrscheinlich jetzt noch schlimmer aus. Junggesellenabende ohne Ende und ständig das Bier vor dem Fernseher. Mein Freundin ist eigentlich der Grund, warum ich zu Hause relativ wenig trinke. Letztens war sie mit ein paar Mädels im Urlaub. Zu der Zeit habe ich dann 6+x Bier vor dem Computer getrunken (unter der Woche).

Natürlich suche ich nach jedem Strohhalm. Allerdings nicht um mir mein Getrinke schönzureden, sondern viel eher um mir einzureden, dass es noch nicht zu spät ist auf ein gesundes Maß zurückzukommen, anstatt für immer trocken bleiben zu müssen.

Wie gestern "angekündigt" versuche ich eine alkoholfreie Phase einzulegen. Wie lange? Keine Ahnung. Solange es halt geht. Für den Geburtstag heute abend, habe ich mich schon als Fahrer zur Verfügung gestellt. Außerdem, werde ich heute mittag noch mal die Suchtberatung kontaktieren.
Mein Tipp für das Finale am 11.Juli

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Nico
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Beitrag Di., 18.05.2010, 07:26

RATIX hat geschrieben:
Natürlich suche ich nach jedem Strohhalm. Allerdings nicht um mir mein Getrinke schönzureden, sondern viel eher um mir einzureden, dass es noch nicht zu spät ist auf ein gesundes Maß zurückzukommen, anstatt für immer trocken bleiben zu müssen.
Im Zweifelsfall kann man dann ja die Definition des "gesunden Maßes" beliebig nach oben verschieben..
Nein lass dich von mir bloß nicht entmutigen, passt schon wie du das angehst! Es ist einfach noch viel zu früh für dich, du wirst schon noch an den Punkt kommen wo trocken bleiben kein Muss, sondern ein Segen ist.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Eve...
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Beitrag Di., 18.05.2010, 07:52

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RATIX
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Beitrag Di., 18.05.2010, 09:10

Das was mir im Moment ganz gut hilft (um einen längeren Zeitraum im Blick zu behalten), sind halt die positiven Dinge, die ohne Alkohol wieder in den Vordergrund rücken würden. Kein schlechtes Gewissen mehr, konzentrierter mit vielen Dingen umgehen, kein elendiges Kater-Gegammel, morgens besser aus dem Bett kommen.

Das nächste Thema wird wohl sein, meine Freundin damit zu konfrontieren. Angst habe ich nicht davor, bin nur gespannt, wie sie die Sache sieht.
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Eve...
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Beitrag Di., 18.05.2010, 09:32

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Nico
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Beitrag Di., 18.05.2010, 09:35

RATIX hat geschrieben:Das was mir im Moment ganz gut hilft (um einen längeren Zeitraum im Blick zu behalten), sind halt die positiven Dinge, die ohne Alkohol wieder in den Vordergrund rücken würden. Kein schlechtes Gewissen mehr, konzentrierter mit vielen Dingen umgehen, kein elendiges Kater-Gegammel, morgens besser aus dem Bett kommen.

Das nächste Thema wird wohl sein, meine Freundin damit zu konfrontieren. Angst habe ich nicht davor, bin nur gespannt, wie sie die Sache sieht.
Uuuups und da kommen plötzlich einige der Anzeichen die du so gar nicht bemerkt haben willst, ganz von selbst daher...
Und wenn du wirklich ganz ehrlich nach weiteren Ausschau hältst, werden noch viele mehr auftauchen.
Zähle nicht so viel darauf wie andere die Sache sehen ( mich eingenommen ), sondern konzentriere dich darauf wie du ( allerdings ohne inneren Schweinehund ) sie siehst. Es kommt nur auf dich an, wenn du siehst dass du ohne nicht mehr kannst und wenn du siehst dass du mit über kurz oder lang bloß zur Hölle fährst - ja dann ist der richtige Zeitpunkt schon fast gekommen.
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Mondenkind
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Beitrag Di., 18.05.2010, 09:50

Hallo Ratix,
Das was mir im Moment ganz gut hilft (um einen längeren Zeitraum im Blick zu behalten), sind halt die positiven Dinge, die ohne Alkohol wieder in den Vordergrund rücken würden. Kein schlechtes Gewissen mehr, konzentrierter mit vielen Dingen umgehen, kein elendiges Kater-Gegammel, morgens besser aus dem Bett kommen.
Das ist definitiv ein guter Ansatz und du kannst sicher sein, dass es auch so sein wird, dass langfristig die Vorteile überwiegen werden. Kurz- bis mittelfristig würde ich mich aber auf einen ziemlichen Kampf einstellen, in dem dir die Sucht versuchen wird einzureden, ob es nicht vielleicht doch angenehmer ist, ihr nachzugehen, denn du wirst sehr wahrscheinlich einige Entzugssymtome haben (wenn auch nicht körperlich, so psychisch: Übellaunigkeit, Agressivität, Abgespanntheit, Schlafstörungen etc.) und dann liegt der Griff zur Bierflasche schneller näher als man denkt....

Und das ist deine chance: dass du auf die Finten und Tücken achtest, die dir deine sucht auf dem wweg zur Abstinenz stellen wird.

Liebe Grüße
M.
"Es gibt kein Übermaß an Liebe,
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit"
~ Ralph Waldo Emerson

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RATIX
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Beitrag Di., 18.05.2010, 12:22

Auch wenn ich jetzt erst einen Tag ohne Alkohol bin und noch nicht so viel dazu sagen kann, hoffe ich, dass es nicht so heftig wird, wie z.T. beschrieben. Bin halt bisher nicht der Problem-weg-Trinker gewesen (zumindest mir nicht bewusst). Habe auch in Druck- oder Stresssituation bisher nicht das Verlangen gespürt, mir ein Bier trinken zu müssen.
Ich glaube, ich kann mich glücklich schätzen, dass es Beziehungs- Arbeits- und Alltagstechnisch, keine größeren Probleme (außer dem Alkohol) gibt und ich mir mit dem bisherigen Konsum NOCH nichts kaputt gemacht habe. Hätte unter Umständen wohl auch anders aussehen können.
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Eve...
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Beitrag Di., 18.05.2010, 12:27

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RATIX
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Beitrag Di., 18.05.2010, 13:06

Habe mir gerade mal Gedanken gemacht, was ich denn ab sofort nach dem Training trinke? Das alkoholfreies Bier immer noch Restalkohol enthält und damit nicht in Frage kommt, war mir klar. Dann dachte ich an Malzbier. Sicherheitshalber mal gegoogelt. Noch eine Niete. Auch dieses enthält ein ganz klein wenig Alkohol, unglaublich.
Die Frage soll aber auch hier nicht sein, was ich denn wirklich trinken soll (es gibt genug Alternativen), sondern ob ihr Erfahrungen mit Getränken gemacht habt, die nicht gut sind, wenn man aufhören will?
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Nico
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Beitrag Di., 18.05.2010, 13:15

RATIX hat geschrieben:Auch wenn ich jetzt erst einen Tag ohne Alkohol bin und noch nicht so viel dazu sagen kann, hoffe ich, dass es nicht so heftig wird, wie z.T. beschrieben. Bin halt bisher nicht der Problem-weg-Trinker gewesen (zumindest mir nicht bewusst). Habe auch in Druck- oder Stresssituation bisher nicht das Verlangen gespürt, mir ein Bier trinken zu müssen.
Ich glaube, ich kann mich glücklich schätzen, dass es Beziehungs- Arbeits- und Alltagstechnisch, keine größeren Probleme (außer dem Alkohol) gibt und ich mir mit dem bisherigen Konsum NOCH nichts kaputt gemacht habe. Hätte unter Umständen wohl auch anders aussehen können.
Ja diese Trinker - Typen gibt es alle RATIX, aber noch etwa 10000000000 andere auch....
Du bist halt noch sehr in der Ja - aber Phase und das ist ganz verständlich, zählen tut aber nur was du machst und sonst nix.
Ich habe Trinker kennen gelernt die alles verloren haben und die völlig verwahrlost waren, ebenso traf ich Alkoholiker die als Business - Lifestyle - Erfolgsmenschen jederzeit durchgegangen wären. Unterm Strich waren beide arme Hunde, ohne Unterschied.
Es ist durchaus positiv wie du dich deiner Sache annimmst, aber du stehst eigentlich trotzdem erst VOR dem ersten Schritt auf deiner sehr sehr langen Wanderung.

Und zu deiner aktuellen Frage:
Alkoholfreies Bier ist Käse!
Weniger wegen dem doch noch vorhandenen Alkohol sondern wegen dem Impuls den du damit deinem Gehirn gibst. Bier = Bier und ist dann einmal kein Alkoholfreies Bier greifbar, naja dann halt e i n m a l ein normales denn Bier = Bier.
Du wirst sehr bald merken dass das Problem ( vor allem bei dir da du noch nicht schwerstens abhängig bist) vor allem im Kopf und nicht so sehr im Körper ist und daher musst du wirksame Strategien finden um deinem inneren Schweinehund auf Dauer keine Chance zu geben.
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Eve...
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Beitrag Di., 18.05.2010, 13:29

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Zuletzt geändert von Eve... am Di., 18.05.2010, 16:14, insgesamt 1-mal geändert.

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RATIX
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Beitrag Di., 18.05.2010, 14:30

Muss meinem Ärger mal ein bißchen Luft machen.
Gerade habe ich bei der Beratungsstelle (Alkohol + Drogen) angerufen. Natürlich wieder feuchte Hände, Puls bis Anschlag und zittrige Stimme.
Das es keine Beratung am Telefon gibt, ist noch verständlich, hätte ich auch nicht so toll gefunden. Allerdings gibt es nur 2 Mal in der Woche eine "offene" Sprechstunde (schon Einzelbesprechung aber halt nicht fix). Einmal von 14-16 Uhr, einmal von 11-13 Uhr. Man sollte tunlichst vor der angegebenen Uhrzeit da sein, weil halt chronologisch "abgearbeitet" wird. Die Möglichkeit einer "Erstbesprechung" hätte es auch noch gegeben - Termin Anfang Juli.
Was soll ich davon halten?
Auf der einen Seite muss ich mich halt fragen, was ich bereit bin dafür zu tun, um aufzuhören und da wird es mir auch ein leichtes sein, dort mal aufzutauchen. Auf der anderen Seite finde ich, dass ein Zeitrahmen von 4 Std innerhalb einer Woche eine Frechheit ist. Über die Uhrzeiten brauchen wir wohl nicht diskutieren.
Achso ganz nebenbei, ich wohne in einer Stadt, die deutlich über 200.000 Einwohner hat. Entweder haben wir einfach nicht genug Problemfälle oder nicht genug Kohle. Eine Alternative Beratungsstelle gibt es hier leider auch nicht.
Ich weiß selber nicht, was ich erwartet habe aber ich finde, es wird einem auch noch relativ schwer gemacht, sich zu "outen".
Irgendwie zum kotzen.
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Mondenkind
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Beitrag Di., 18.05.2010, 14:44

Lieber Ratix,

es gibt sicherlich alternative beratungstellen auch in deinem Ort. Erkundige dich. Lass nicht locker. Du wirst sicherlich mit wartezeiten rechnen müssen. Die beratungstellen haben viel zu tun und du bist nicht der einzige, der hilfe sucht. Dennoch kannst und wirst du Hilfe bekommen. Überbrücke die zeit sinnvoll. Rufe bei einer selbsthilfegruppe an, z.B. den AAs. Die haben immer und zu jeder zeit ein ohr für dich. Dort kannst du jeder zeit anrufen und um Rat bitten. Vielleicht besuchst du auch einfach mal unverbindlich eine Sitzung?! (Keine Angst!)
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Hamna
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Beitrag Di., 18.05.2010, 14:56

Mein trauiges Fazit heute: habe gestern / letzte Nacht von 21.00 Uhr bis ca. 4.00 Uhr insgesamt eine 0,75-Flasche Rotwein geleert, daraufhin heute morgen verschlafen und mich mit einer fetten Lüge auf der Arbeit entschuldigt. Dann wieder schlafen gelegt und um 15.00 Uhr aufgewacht. Soviel zum kontrollierten Trinken!

Hol dir den festen Termin Anfang Juli, das ist besser als nichts! Das ist jedenfalls das, was ich jetzt tun würde.

Ich für meinen Teil richte mich innerlich gerade auf totale Abstinenz ein, damit dieser Mist endlich ein Ende hat.

Und weiß jetzt schon, dass es am Pfingstsonntag bei meinen Eltern wieder das Gläschen Sekt mit Mama und Schwester auf der Terrasse geben wird, während die Grillkohle durchglüht, und zum Essen dann ein Glas Rotwein.

Aber bis dahin nichts, und auch danach nichts! Absolut nichts mehr! Mein Haus ist ab sofort alkoholfreie Zone!

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