Partner beibringen, dass man keinen Sex will?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 07.05.2010, 21:00

Innere_Freiheit hat geschrieben:Eine Partnerschaft, in welcher man füreinander da ist, sich umarmt, miteinander kuschelt, aber eben ohne Sexualität.[/i]"
Das wäre eine Eltern-Kind Beziehung. Oder eine Geschwisterbeziehung.

Bei Persönlichkeitsstörung oder Traumatisierung ist es weit verbreitet, solche Bedürfnisse stark in ihre Paarbeziehungen zu projizieren und damit den gesunden Partner, der eigentlich was anderes sucht damit zu überfordern.


Eremit
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Beitrag Fr., 07.05.2010, 21:27

Innere_Freiheit hat geschrieben:"Wie kann ich, obwohl ich keinen Sex will, eine Art Partnerschaft leben. Eine Partnerschaft, in welcher man füreinander da ist, sich umarmt, miteinander kuschelt, aber eben ohne Sexualität."
Zwischen "einfach keinen Sex wollen" und "Sex zutiefst HASSEN und VERABSCHEUEN" besteht ein kleiner, aber feiner Unterschied, nähmlich die emotionalen Assoziationen.

Interessant z.B. wäre folgende Situation: wannabe lebt zusammen mit einem Mann, der eben Sex mit anderen Frauen hat, nach Lust und Laune. Wie sieht das dann aus? Wenn gleich nebenan, nur getrennt durch eine dünne Wand, die Post abgeht? Oder will wannabe jedes Mal, wenn ihr "Freund" mal mit seiner Gespielin am Werk ist, die Wohnung verlassen? Stelle ich mir sehr problematisch vor. Heißt, Zusammenleben mit einem Menschen, der Sex mag, ist für wannabe mal sowieso nicht drin, oder darf er dann keine Dame mit nach Hause nehmen? Und das mal nur zum Thema Sex! Was ist dann erst mit all den anderen Problemen?

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Innere_Freiheit
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Beitrag Fr., 07.05.2010, 21:38

Hallo münchnerkindl,
Innere_Freiheit hat geschrieben:"[....] Eine Partnerschaft, in welcher man füreinander da ist, sich umarmt, miteinander kuschelt, [...]
Dies sind doch Wünsche, die jeder an eine Partnerschaft hat!
Und meiner Meinung kann dies nur mit einem Partner funktionieren, der ebenfalls auf Sexualität verzichten mag, dies sagte ich ja ganz am Anfang schon

Natürlich kann es immer auch mal nützlich sein, hinzuschauen: "Was ist es, was mich da in meinem Inneren bewegt" - und dann vielleicht manchmal sogar neue Entscheidungen treffen zu wollen.
Es gibt dutzende von Dingen die jeder von uns tut oder vermeidet, wo man hinschauen könnte - wirklich jeder von uns.

Aber das heißt ja nicht, das alles krankhaft ist, nur weil in unserer Gesellschaft und die "Experten" in der heutigen Zeit jede 5 Millimeter Abweichung von der "Norm" gleich als krank angesehen wird.

Und dennoch hast du, wannabe, hier ja noch andere Themen angeschnitten, die vielleicht wirklich in einer Therapie ein Stückweit geheilt werden könnten....

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Pitt
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Beitrag Fr., 07.05.2010, 22:31

Ich schließe mich den Ausführungen von Gothika weitgehend an.

Was uns Wannabe nicht beantwortet hat, ist die etwas heikle Frage, ob sie mit Selbstbefriedigung etwas anfangen kann.
Vielleicht ist meine Denke ja wirklich zu simpel. Aber ich gehe davon aus, dass Menschen, die Freude an Selbstbefriedigung haben, ebenfalls Freude haben, diese ihre Sexualität mit einem Partner zu teilen.
Lg
Pitt

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Cyw
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Beitrag Fr., 07.05.2010, 22:36

wannabe hat geschrieben:
Wenn Du Sexualität hasst und eklig findest, dann masturbierst Du ja auch nicht, oder?
Nein.
Hat sie doch beantwortet.

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Pitt
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Beitrag Fr., 07.05.2010, 23:00

Cyw hat geschrieben: Hat sie doch beantwortet.
Hab ich überlesen, Asche auf mein Haupt.
Lg
Pitt


Gast
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Beitrag Fr., 07.05.2010, 23:18

@ Innere_Freiheit, was Du sagst, gefällt mir. Der Thread hat an einem Tag schon so großen Umfang angenommen, weil viele hier wannabe umerziehen wollen. Laßt sie doch bitte so wie sie ist. Und bedauert nicht alle potentiellen Männer, denen sich wannabe in ihrem Leben nähern könnte. Vielleicht ist dann ja doch der Richtige - wie auch immer - darunter. Wenn sie außer ihren Kommunikationsschwierigkeiten noch auf anderen Ebenen Leidensdruck verspüren sollte, wird sie schon Lösungswege finden, ist ja kein Dummchen.

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 07.05.2010, 23:29

Sir hat geschrieben:Laßt sie doch bitte so wie sie ist.

Hey, ich hab da kein Problem damit. Das Problem ist hier eher, daß sie mit dem Anspruch den sie hat, also einen Mann, den sie als Beziehungspartner aufgabeln will und dem sie klarmachen will, daß aber sexuell nix läuft, unweigerlich wieder und wieder baden gehen wird, ausser sie findet ausgerechnet eines der männlichen Exemplare, die aus welchen Gründe auch immer ebenfalls keinen Sex will.

Und ich bedauere auch nicht die Männer, die können schon selbst entscheiden, was sie wollen bzw nicht wollen.


Gast
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Beitrag Fr., 07.05.2010, 23:59

münchnerkindl hat geschrieben: Das Problem ist hier eher, daß sie mit dem Anspruch den sie hat, also einen Mann, den sie als Beziehungspartner aufgabeln will und dem sie klarmachen will, daß aber sexuell nix läuft, unweigerlich wieder und wieder baden gehen wird
Und wenn's bei wannabe nun doch so richtig funken sollte?


Eremit
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Beitrag Sa., 08.05.2010, 00:30

Sir hat geschrieben:Und wenn's bei wannabe nun doch so richtig funken sollte?
Hast Du nicht gelesen, welche anderen Probleme sie hat?

Glaubst Du tatsächlich, ein netter Mann kommt des Weges, und alles paßt?

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Offy
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Beitrag Sa., 08.05.2010, 04:14

Guten Morgen,

manchmal kommt es mir so vor, als würden einige jedem ein Problem in den Bauch reden wollen. Das heißt nicht, dass die Threaderstellerin keines hat, aber nach eigener Einschätzung hat sie zumindest mit (ungewolltem) Sex keines. Es geht doch nur um die Frage, wie man es einem potentiellen Partner (schonend?) beibringt, ohne gleich die gesamte Partnerschaft in Frage zu stellen. Wenn ich das falsch verstanden habe, wannabe, korrigiere mich bitte.

Ich weiß, dass man eine Partnerschaft auch ohne Sex führen kann. Und ja, ich bezeichne es trotzdem als Partnerschaft. Es ist eine Frage der Definition. Vieles klingt hier so, als ginge das nicht, weil Sexualität die Grundlage ist oder zumindest dazugehört. Ich sehe das anders. Man kann sich durchaus eine andere Basis schaffen. Wenn einige das dann "nur" noch als Freundschaft bezeichnen wollen, bitte. Spielt aber auch für die Frage keine Rolle, welchen Namen das Kind hat.

@wannebe: Es wurde schon gesagt: Da hilft nur Offenheit. Sicher nicht beim ersten Treffen bzw. in der Kennenlernphase, aber doch relativ frühzeitig. Das kann Verletzungen auf beiden Seiten verhindern oder wenigstens minimieren. Und wenn du irgendwann soweit bist, dir die Hintergründe deiner Symptomatik genauer anzuschauen, wirst du das tun. Zu empfehlen wäre es schon aufgrund der Dissos und der Essstörung. Aber das entscheidest du allein, wie groß dein Leidensdruck dabei ist.


Offy
Heute weinte ich –
aber keine Träne benetzte eine Blume.
Still, leise und nutzlos!
Werde ich auch so von der Welt gehen?

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wannabe
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Beitrag Sa., 08.05.2010, 10:14

Huhu, danke für die Antworten.
Ihr habt recht. Ich lebe in der Illusion, irgendwann mal ne funktionierende Partnerschaft zu haben. Leider.
Also, wieder das verliebtsein übern Haufen werfen.
Klar man kann immer sagen "ja klar, dass er Sex hat wär kein Problem für mich" und es ist dann doch anders. Momentan wär es kein Problem - wie es später wäre, keine Ahnung. (Wobei das mal interessant wäre, herauszufinden, ob ich sowas wie Eifersucht noch empfinde :D)
Die "Probleme" wären egal. Er ist da genauso wie ich, von wegen SVV etc. Psychos haben nun mal auch Psychofreunde das nur mal am Rande, weils auch aufgegriffen wurde.

@Offy und die anderen die mir freundlich ne Therapie empfohlen haben:
Sollte ich irgendwann wirklich drunter leiden, werde ich eine Therapie machen. Momentan sehe ich da einfach noch nicht den Sinn weil man mit Bulimie z.b. leben kann. Gut leben kann, sogar.
Klar, jetzt kommen die Stimmen vieler Betroffenen "wie kannst du sowas sagen -bla" aber es gibt nun mal Pro und Contra. Und ich lebe auf der Pro-Seite.


Eremit
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Beitrag Sa., 08.05.2010, 19:06

wannabe hat geschrieben:(Wobei das mal interessant wäre, herauszufinden, ob ich sowas wie Eifersucht noch empfinde :D)
Eifersucht bezieht sich ja nicht nur auf Sexualität, wannabe. Kann Dich genauso in einer freundschaftlichen Beziehung treffen.
wannabe hat geschrieben:Sollte ich irgendwann wirklich drunter leiden, werde ich eine Therapie machen. Momentan sehe ich da einfach noch nicht den Sinn weil man mit Bulimie z.b. leben kann. Gut leben kann, sogar.
Das heißt, Du hast keine Ahnung über die Langzeitfolgen von Bulimie, oder?
wannabe hat geschrieben:Klar, jetzt kommen die Stimmen vieler Betroffenen "wie kannst du sowas sagen -bla" aber es gibt nun mal Pro und Contra. Und ich lebe auf der Pro-Seite.
Für einen Menschen, der sich selbst zutiefst hasst, ist selbstverletzendes Verhalten natürlich eine tolle Sache.

Interessant aber folgende Frage: Wie kann ein "normaler" Mensch einem Menschen, der sich selbst hasst, etwas Gutes tun?

Oder: Wie kannst Du einen Menschen lieben, wenn sich dieser gegen Deinen Selbsthass ausspricht?

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 08.05.2010, 19:14

wannabe hat geschrieben:Momentan sehe ich da einfach noch nicht den Sinn weil man mit Bulimie z.b. leben kann. Gut leben kann, sogar. .
Ich sehe nicht, wie man, wenn man sich und seinen Körper zutiefst hasst "gut leben" kann. Sorry. Und du hast von Depressionen geschrieben. Wie man mit Depressionen gut leben kann sehe ich auch nicht wirklich. Depressivität und gut Leben sind zwei Dinge die sich geradezu ausschliessen.
Und Dissoziation und gut leben, ich weiß ja nicht, wie sich deine Dissos genau äussern, aber meine machen wenn sie auftreten jeden Gedanken an gut leben sehr effektiv zunichte.

Es sei denn, man spinnt sich da so eine Gothic/Emo/Pro Mia Fantasiewelt zusammen ?
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Sa., 08.05.2010, 19:48, insgesamt 1-mal geändert.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 08.05.2010, 19:23

Lies dir mal die gesundheitlichen Folgen durch..

http://www.bulimie-online.de/dossiers/f ... haeden.htm
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Sa., 08.05.2010, 19:27, insgesamt 1-mal geändert.

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