Frauen: Angst vor Penis und Sperma?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Sonnenhut
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Beitrag Mi., 28.04.2010, 21:24

Sir hat geschrieben:Keine Zeit, um sich ins Café zu setzen?
,

Da kann ich Sir nur zustimmen, keine Zeit ist immer eine Ausrede, du warst ja nicht im Gefängnis, vielleicht hast Du ein paar Körbe erhalten und das nicht verkraftet ?
Ex Außenminister Fischer, hatte sogar die Muße sich für einen Marathon vorzubereiten, trotz seines aufwendigen Amtes, mittlerweile hat er die 5. oder 6. Frau, läuft aber keinen Marathon mehr, vielleicht erfordern Frauen doch mehr Zeit

Gruß, Sonnenhut

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Pitt
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Beitrag Mi., 28.04.2010, 21:53

Hi Werner,

so, wie Du Deine Frau schilderst, würde ich mal sagen: Mit ihr wirst Du - erotisch gesehen - vermutlich nicht glücklich werden können.

Da hilft nur die Flucht nach vorn. Jetzt nicht Trennung.
Aber ein wirklich ernsthaftes Gespräch darüber, wie ihre Gefühle für Dich sind. Es könnte - neben all der Verklemmtheit aus konservativer Erziehung -, all der Libidodämpfung durch die Pille, - ganz einfach so sein, dass sie Dich als Mann nicht wertschätzt, Dich also einfach nicht liebt und nicht geil auf Dich ist. Sondern nur die "Versorger- und Gesprächspartner-Qualitäten" an Dir schätzt.
Ich sag Dir eins: Du wirst durch den Verzicht auf orale Verwöhnung immer mehr am Rad drehen. Mit dem Gedanken spielen, eine Prositituierte zu besuchen. Mit dem Gedanken spielen, fremdzugehen.
Und vor allem: Deine positiven Gefühle für Deine Frau werden weniger werden. Deine erotische Unzufriedenheit wird auf Deine Beziehung abfärben.
Was ihr braucht ist ein ernsthaftes Beziehungsgespräch, dass die Option von Trennung mit ins Boot nimmt. Am besten moderiert durch einen erfahrenen Paar- und Sexualtherapeuten.
Nicht eine alljährliche kleine Anfrage: "Och Schatz, wärst Du vielleicht so nett, mein Schwänzchen auch mal in den Mund zu nehme, wo ich es mir doch so sehr wünsche..."
Deiner Gattin dürfte gar nicht klar sein, dass Eure Beziehung auf dem Spiel steht.

Lg
Pitt

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Una
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Beitrag Mi., 28.04.2010, 23:17

Werner1976 hat geschrieben:und meine Frau meinte, das brauche ja sicherlich ein paar Monate, bis die künstlichen Hormone aus dem Körper herausgespült seien und sich der natürliche Hormonhaushalt wieder eingespielt habe. Mit erstgenanntem Argument habe ich meine Mühe, da es schließlich auch keine Monate benötigt, um einen künstlichen Hormonspiegel zum Verhüten mit der Pille aufzubauen. Dass hingegen der weibliche Körper nach langer Pilleneinnahme ein paar Monate benötigt, bis die Zyklen wieder regelmäßig sind, ist wissenschaftlich belegt.
Also wenn man ein Baby will, soll man sechs Monate lang die Pille vorher weglassen.
Solange braucht es offenbar tatsächlich, bis man sicher sein kann, dass die Pille ausgeschwitzt ist.
Ich wurde sehr schnell nach Pillenende schwanger und hatte eine Fehlgeburt.
Das hatte offenbar etwas mit den nicht ausgeschwemmten Hormonen zu tun.

Aber mehr Interesse an Deinem Körper wird sie dashalb vielleicht auch nicht bekommen.
Das ist eher unwahrscheinlich.
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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Una
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Beitrag Mi., 28.04.2010, 23:29

Pitt hat geschrieben:Ich sag Dir eins: Du wirst durch den Verzicht auf orale Verwöhnung immer mehr am Rad drehen. Mit dem Gedanken spielen, eine Prositituierte zu besuchen. Mit dem Gedanken spielen, fremdzugehen.
Und vor allem: Deine positiven Gefühle für Deine Frau werden weniger werden. Deine erotische Unzufriedenheit wird auf Deine Beziehung abfärben.
Was ihr braucht ist ein ernsthaftes Beziehungsgespräch, dass die Option von Trennung mit ins Boot nimmt. Am besten moderiert durch einen erfahrenen Paar- und Sexualtherapeuten.
Nicht eine alljährliche kleine Anfrage: "Och Schatz, wärst Du vielleicht so nett, mein Schwänzchen auch mal in den Mund zu nehme, wo ich es mir doch so sehr wünsche..."
Deiner Gattin dürfte gar nicht klar sein, dass Eure Beziehung auf dem Spiel steht.
Also hängt das ganze Glück nun daran ob sie ihm einen bläst?

Das kann es doch wohl nicht sein!

Umgekehrt ist doch auch zu respektieren, wenn sie das nicht machen möchte.

Ich respektiere doch auch die Wünsche meines Partners bei dem was er nicht möchte,
nicht nur bei dem was er möchte.
Werner1976 hat geschrieben:Meine Frau meint, ich denke von morgens bis abens nur an Sex und stellt mich dadurch als abnorm dar - was - wenn dem so wäre - ja auch sein könnte. Ich hingegen habe den Eindruck, dass meine Frau von morgens bis abends und in der Nacht dazu an alles denkt, nur eben nicht an Sex, was ich in der Tat ungewöhnlich finde.
Ihr seid in einer Abwärtsspirale gefangen.
Du bist für sie der sexwütige Gockel und sie für Dich die eiserne Jungfrau.
Das ist eine ganz und gar verhärtete Front.

Da die Sexualität der Seismograph einer Beziehung ist, kommt bei mir die Frage auf,
ob ihr generell solche Haltung habt.
Das, wenn Du nicht tust, wie Du von ihr aus sollst, sie Dich entwertet und nicht für voll nimmt?
Leben heißt, langsam geboren zu werden. Es wäre auch zu bequem, wenn man sich fertige Seelen besorgen könnte.“

Antoine de Saint-Exupéry (1900-44).

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Pitt
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Beitrag Do., 29.04.2010, 00:12

Una hat geschrieben: Also hängt das ganze Glück nun daran ob sie ihm einen bläst?
Das kann es doch wohl nicht sein!
Umgekehrt ist doch auch zu respektieren, wenn sie das nicht machen möchte.
Ich respektiere doch auch die Wünsche meines Partners bei dem was er nicht möchte, nicht nur bei dem was er möchte.
Mit dem "Respekt vor Wünschen" kommt man hier nicht weiter, denn es scheint ja so zu sein, dass beide Wünsche haben, die der andere nicht respektieren mag/kann/will.

Fiktiv:
Wenn ich eine Partnerin hätte, und die wünschte sich Oralverkehr von mir, und ich wollte das aus irgendeinem Grund nicht, z.B weil mir vor Haaren auf der Zunge gruselt oder so , würde ich sagen:
"Schatz, ich kann Dir Deinen Wunsch nicht erfüllen, Du weisst, meine schlimme Zungenhaaraversion und Deine schlimme Rasierabneigung, - aber wenn es Dein Herzenswunsch ist, ich hab hier im Netz 'ne Callboy-Adresse entdeckt, der sich selbst als 'lingualer Lustperlenartist' beschreibt. Meinen Segen hast Du, diese 130 Euro für eine Stunde sollte uns unsere Beziehung wert sein. Ach ja, frag bei Deinem Anruf noch kurz, ob Lecken bei ausgeprägter Schambehaarung möglicherweise Aufpreis kostet, damit wir unser finanzielles Beziehungbudget besser austarieren können."
So sähe jedenfalls mein Respekt vor partnerschaftlichen Wünschen aus.
Have fun
Euer Erotik-Spassvogel
Pitt

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mitsuko
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Beitrag Do., 29.04.2010, 07:59

Ich seh es ähnlich wie Una, ihr seid in einer Patt-Situation. Beide pochen darauf, der andere ist schlecht oder unzulänglich. Nun hält sie dein Sexverlangen für ungewöhnlich und du ihr mangelndes Verlangen. Ich habe den Eindruck, dir geht es nachhaltig nur darum, die Bestätigung zu erhalten, dass sie unnnormal ist und du ganz im Recht. Ich persönlich sehe das ja nicht so, ein paar andere schon - und nun?
In der Tat sieht es ja momentan so aus als sei es weder dir noch deiner Frau möglich den anderen in seinen Wünschen zu respektieren. Das finde ich hochgradig problematisch, und wenn es beim Sex so ist, wird es auch in anderen Bereichen eurer Beziehung so sein.
Werner1976 hat geschrieben:aber jene haben das Studium dann auch ausnahmslos nicht in der Regelstudienzeit abgschlossen, sondern um etliche Semesterchen verlängert. Einige davon fahren heute noch Taxi.
Aha, das kommt also davon - wer viel Sex hat und sich gern vergnügt, bringt es eben nicht weit im Leben. Vergleichst du dich immer so stark mit anderen und ist es immer dein Bedürfnis Leute, die dir in bestimmter Hinsicht überlegen sind, dann auf anderen Gebieten abzuwerten?
Ich kenne etliche Leute, denen beides gelingt - eine (auch sexuell) glückliche Beziehung und ein anspurchsvolles Studium/Beruf.
Werner1976 hat geschrieben:Als ich zurückkam, hatte sie einen anderen. Und was lernen wir daraus? Ganz einfach, dass diese Frau letztlich nicht "die Richtige" für mich gewesen sein kann, denn sonst hätte sie ja auf mich gewartet.
Jedes Mal wenn du "ganz einfach" sagst, fängst du offenbar an die Dinge ungemein zu simplifizieren mit dem Ergebnis, dass dein Handeln immer vorbildlich ist und allenfalls andere irgendwas verbockt haben. Sie hat nicht auf dich gewartet, du bist nicht für sie daheim geblieben - offenbar wart ihr euch ja gegenseitig nicht sehr wichtig.
Vielleicht erwartest du ja von anderen, dass sie dir zuliebe verzichten, obgleich es dir nicht in den Sinn kommt, dass du ebensogut ihnen zuliebe verzichten könntest.

Um auf dich und deine Frau zurückzukommen: es gab in diesem Forum schon öfters Threads, in denen es um Frauen ging, die sich vor Sex oder dem Penis ekelten oder ängstigten. Manches Mal entwickelte sich das aber so, dass sie zusammen mit einem einfühlsamen Partner fähig waren, schrittweise ihre Lust am Sex kennenzulernen. Ob deine Frau dazu überhaupt bereit wäre oder nicht, lässt sich kaum beurteilen, denn ihr redet ja nicht. Bei dir sehe ich da auch gewisse Defizite. Darum würde auch ich dazu raten, dass ihr euch zu einem Paartherapeuten begebt, wenn ihr tatsächlich was ändern wollt.

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puppi1978
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Beitrag Do., 29.04.2010, 09:19

Hallo Werner,

ich kann dir gerne aus meiner Erfahrung berichten, aber generell wird man diese "Frage" nicht beantworten können.
Ich war 15 Jahre mit meinem Ex zusammen und habe seinen Penis nie im Mund gehabt, angefasst hab ich ihn nur wenn es "sein mußte".
Ich hatte generell wenig Bedürfnis mit ihm zu schlafen, die letzten 3 Jahre hatten wir überhaupt keine Zärtlichkeiten mehr.
Er war mein erster Mann im Bett und ich kannte es lange nicht anders.

Nun bin ich seit längerer Zeit mit meinem neuen Freund zusammen, der Sex ist einfach nur schön, ich liebe es seinen Penis anzufassen und nehme ihn auch sehr gerne in den Mund.

Soweit die blosen Tatsachen, dahinter steckt, dass ich in meiner ersten Beziehung nicht glücklich war. Mich nicht fallen lassen konnte, weil ich mich nicht akzeptiert und wohl gefühlt habe.....

Für mich ist es in einer funktionierenden Beziehung Voraussetzung, dass man Sex ohne Kondom haben kann. Da ich es viel intensiver empfinde und nicht zwischen uns steht..... Ich mag es auch wenn meine Freund in mir kommt, wenn ich spüren kann wie wir "verschmelzen".
Mir "graust" davor überhaupt nicht, nach dem Sex lege ich ein Taschentuch zwischen meine Beine, damit ich "es" auffange...
Dann wird erstmal noch gekuschelt und später gehen wir gemeinsam od. auch getrennt duschen.

Wenn man ein wenig wartet, hat man das meiste schon im Taschentuch..... beim Duschen kann man die Scheide selber gut auswaschen (man darf natürlich auch selbst keine Berührungsängste vor sich haben.....).
Also ich stinke danach überhaupt nicht, ausser wenn es ein Quickie war und ich gleich duschen renne und nicht viel Zeit habe die Scheide gut auszuwaschen, dann bleibt ein Teil in mir drinnen und dann riecht das auch....

Ich würde dir raten die Beziehung zu deiner Frau zu beleuchten, vielleicht entdeckst du ja etwas um ihr das "Fallen lassen" zu erleichtern...
Ich denke keine Frau lehnt es generell ab, aber manche brauchen eben viel Feingefühl um hingeleitet zu werden um dann Spass daran zu haben....

lg
Puppi

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debussy
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Beitrag Do., 29.04.2010, 11:26

aha, nach dem sex muss man also duschen rennen....

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bussard
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Beiträge: 28

Beitrag Do., 29.04.2010, 12:31

Hach puppi1978, du bist ja im Paradies gelandet... ich finde es sowas von süß wie du dein Liebesleben beschreibst. Dass es ewig dauern möge, euer Glück!

Eigentlich habe ich als Mann eine ähnliche Entwicklung durchgemacht. Meine Exfrau und ich praktizierten nur die traditionelle Missionarstellung bis wir auseinander wuchsen. Oraler Sex fanden wir unerwachsen, oder pervers. Meine heutige Freundin machte von vornherein klar dass sie vaginal nix spürt. Ne bittere Enttäuschung, da ich den freudschen Vorurteilen über vaginalen Orgasmen verfallen war und die übrigen Kniffe und Tricks nicht beherrschte! Ich war aber so verliebt, dass ich mir einfach was einfallen liess und nicht genug von ihrem Körper bekommen konnte. Ich hab sie wohl einfach mit oralen Orgasmen erschöpft! Und tu das immer noch.

Sie hat sich aber immer arg vor Sperma geekelt. Sie wurde als 15-jährige von ihrer "großen Liebe" plötzlich vergewaltigt und kam heim in dem beschmierten Kleid. Sie wird für mehrere Zwangssymptome behandelt, darunter Schmutzangst. Als wir vor 2 Jahren zusammenkamen hatten wir mal im Freien Sex, da geriet sie bei meiner sichtbaren Ejakulation in Panik, eben weil es sie beschmutzen oder gar "infizieren" könnte. Ich habe sie seitdem weitgehend von Sperma verschont indem ich einfach auf Orgasmus während Penetration verzichtete. Seit 4 Monaten fängt sie nun an meinen Penis mal in den Mund zu nehmen, die Spermaangst zu thematisieren und mich zum Orgasmus aufzumuntern. Ich vermute, es ist die Frucht meiner Geduld und Zuwendung, da sie sich von mir in Bett sehr verwöhnt fühlt. Kann aber genauso gut Therapieresultat sein. Macht nix, Hauptsache wir erleben den Sex als immer schöner, immer anders.

LG

bussard
Zuletzt geändert von bussard am Do., 29.04.2010, 12:48, insgesamt 1-mal geändert.

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_Feelings_
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Beiträge: 12

Beitrag Do., 29.04.2010, 12:46

debussy hat geschrieben:aha, nach dem sex muss man also duschen rennen....
nee muss man nicht
~Toleranz besteht nicht darin, daß man die Ansicht eines anderen teilt, sondern nur darin, daß man dem anderen das Recht einräumt, überhaupt anderer Ansicht zu sein~

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Daffodil
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Beiträge: 250

Beitrag Do., 29.04.2010, 13:04

Hallo Werner,

ich finde den Beitrag von Puppi sehr aufschlussreich, denn es kann tatsächlich sein, dass es auch daran liegt, dass sie sich in der Beziehung nicht so richtig wohl fühlt und sich deshalb nicht so fallen lassen kann. Vielleicht ist ihr das selber nicht so bewusst. Muss aber natürlich auch nicht.

Mir fällt an den Schilderungen eurer Gespräche auf, dass sie eine starke Vermeidungsstrategie zu fahren scheint und dich mit allgemeinen Aussagen wie "Frauen sind eben soundso" und "Sex ist nicht das Wichtigste im Leben" abspeist. Für mich heißt das, dass sie etwas nicht sagen will. Was das ist, das wäre jetzt Mutmaßung und vielleicht steckt einfach nur große Verklemmtheit dahinter überhaupt über Sex sprechen zu können, vielleicht aber auch eine unangenehme Wahrheit, z.B. dass du sexuell für sie uninteressant bist. Wenn du wirklich dahinterkommen willst und so eine unbequeme Wahrheit in Kauf nehmen würdest, dann weise sie darauf hin, dass sie von sich reden soll und nicht von der Allgemeinheit. Denn dass das nicht alles so ist, wie sie es darstellt, dürftest du ja inzwischen in diesem Faden mitbekommen haben. Ich würde ihr aber nicht vorhalten, was normal ist, denn das ist nicht zu sagen, nur dass jeder Mensch anders gestrickt ist und sich beim Sex wenig verallgemeinern lässt, kannst du ihr durchaus mal klar machen.

Für mich ist schwer nachzuvollziehen, ob bei ihr überhaupt der Wunsch besteht, ein erfüllteres Sexleben zu führen, und sie sich nur nicht traut und ihre Ängste im Weg stehen oder ob sie wirklich kein Interesse daran hat. Ist letzteres der Fall, kannst du wohl wenig tun.

Außerdem glaube ich, dass du sie mit deinem Wunsch nach Oralsex überforderst. Das ist ein bißchen so, als würdest du von einem Nichtschwimmer verlangen 800m Kraul zu schwimmen. Sie traut sich gerade mal mit den Füßen ins Wasser und du wünschst dir etwas, was für sie offenbar nicht einmal vorstellbar ist. Ich meine jetzt nicht, dass du dein Wunsch falsch ist, aber von einem einfühlsamen Partner erwarte ich, dass er mich irgendwie dort abholt, wo ich gerade stehe. Konkret heißt das hier erstmal beim Anfassen anzufangen und die Bettdecke und das Kondom wegzulassen. Und gemeinsamer stinknormaler Sex wäre sicher auch nicht schlecht. Ich glaube, ihr habt hier vielleicht auch falsche Erwartungen. Du schriebst am Anfang irgendwo, dass sie beim Sex keinen Orgasmus bekommt und ihr deshalb auch so selten miteinander schlaft. Das hieße dann also, das das Ziel der Orgasmus ist. Ist es aber nicht unbedingt. Ich, und sehr viele andere Frauen, kommen dabei auch nicht zum Höhepunkt, aber es ist trotzdem toll und ich würde nicht darauf verzichten wollen. Sie findet das vielleicht deshalb nicht toll, weil es nicht so toll war. Das liegt wahrscheinlich an eurer geringen Erfahrung und Übung macht bekanntlich den Meister. Nur muss man das eben auch wollen.

Jetzt habe ich doch viel mehr geschrieben als ich vorhatte, aber eine Frage möchte ich noch anstellen: Könnt ihr eigentlich bei dem Thema auch lachen oder muss das immer eine bierernste und ganz romantische Angelegenheit sein? Also sowohl der Sex selber als auch das Reden darüber. Humor, Albernheit, Spiel kann dem Ganzen vielleicht die Schwere und den Druck nehmen. Aber auch das kann man natürlich nicht erzwingen.

Alles Gute!

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Selene
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Beitrag Do., 29.04.2010, 14:52

Daffodil hat geschrieben:Außerdem glaube ich, dass du sie mit deinem Wunsch nach Oralsex überforderst. Das ist ein bißchen so, als würdest du von einem Nichtschwimmer verlangen 800m Kraul zu schwimmen. Sie traut sich gerade mal mit den Füßen ins Wasser und du wünschst dir etwas, was für sie offenbar nicht einmal vorstellbar ist. Ich meine jetzt nicht, dass du dein Wunsch falsch ist, aber von einem einfühlsamen Partner erwarte ich, dass er mich irgendwie dort abholt, wo ich gerade stehe. Konkret heißt das hier erstmal beim Anfassen anzufangen und die Bettdecke und das Kondom wegzulassen. Und gemeinsamer stinknormaler Sex wäre sicher auch nicht schlecht.
Das finde ich sehr treffend, sehr bedenkenswert und scheint mir ein sehr guter Ansatzpunkt zu sein!
Es gibt kein Übermaß an Liebe,
kein Übermaß an Wissen,
und kein Übermaß an Schönheit
Ralph Waldo Emerson

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Trueffel
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Beitrag Do., 29.04.2010, 16:17

Una hat geschrieben:Also hängt das ganze Glück nun daran ob sie ihm einen bläst?
Das kann es doch wohl nicht sein!
...doch, wenn es jemandem sehr sehr wichtig ist schon!
___________________________________________________________________________
...meine beziehung soll mein leben bereichern und kein zusaetzliches problem sein!

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debussy
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Beitrag Do., 29.04.2010, 16:26

Selene hat geschrieben:
Daffodil hat geschrieben:Außerdem glaube ich, dass du sie mit deinem Wunsch nach Oralsex überforderst. Das ist ein bißchen so, als würdest du von einem Nichtschwimmer verlangen 800m Kraul zu schwimmen. Sie traut sich gerade mal mit den Füßen ins Wasser und du wünschst dir etwas, was für sie offenbar nicht einmal vorstellbar ist. Ich meine jetzt nicht, dass du dein Wunsch falsch ist, aber von einem einfühlsamen Partner erwarte ich, dass er mich irgendwie dort abholt, wo ich gerade stehe. Konkret heißt das hier erstmal beim Anfassen anzufangen und die Bettdecke und das Kondom wegzulassen. Und gemeinsamer stinknormaler Sex wäre sicher auch nicht schlecht.
Das finde ich sehr treffend, sehr bedenkenswert und scheint mir ein sehr guter Ansatzpunkt zu sein!
nein. diesen vergleich möchte ich persönlich so nicht gelten lassen.

es ist aus meiner sicht so ähnlich, wie wenn ein nichtschwimmer mit ans meer zum baden fährt. "nein, ich bleib im hotelzimmer. da ist es schön kühl. ich geh nicht mit auf den strand, was soll ich denn dort. mir ist schwimmen nicht so wichtig. geh doch du alleine." bääähh!

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Selene
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Beiträge: 396

Beitrag Do., 29.04.2010, 16:55

@ debussy
Kann man natürlich auch so sehen wie Du, aber warum so negativ? Denn ich glaube, dass Werner und seine Frau gar nicht sooo weit auseinander liegen. Er ist ja auch nicht direkt ein sexueller Draufgänger, sie ist es halt noch weniger als er. Aber sie ist, denke ich, schon auch ein sexuelles Wesen, das Lust empfinden kann. Es ist nur vieles (noch) nicht freigelassen, sondern eingesperrt durch diese konservative Sexualmoral. Ich vermute, dass Werner auch eine ganz traditionelle Vorstellung von Liebe, Ehe und Treue hat und sich mit seiner Frau sogar in der jetztigen Situation arrangieren könnte. Dass Du mit Werners Frau nicht verheiratet sein wolltest/könntest, glaube ich Dir ja, aber es sind ja zum Glück nicht alle gleich. Wenn, wie ich unterstelle, Werner und seine Frau mit ihrer Ehe tatsächlich ein Lebensprojekt haben, das nicht so leicht hingeschmissen werden soll, warum dann nicht schwimmen lernen, wenn beide es wollen, eben wie Daffodil schrieb. Natürlich kann man sagen, was am Anfang nicht passt, wird nie passen, also lieber sofort bei der kleinsten Schwierigkeit trennen, aber warum nicht sich gemeinsam entwickeln? Eine Beziehung ist doch nie etwas Statisches. Und dass da bei Werners Frau Dynamik drin ist, glaube ich, denn sie wird garantiert mal Kinder wollen und dann werden sie es ohne Kondom tun z. B. Werner war ja wohl ihr erster Mann und ich habe 2 Jahre nach meinem ersten Mal auch noch nicht alles das ausprobiert gehabt, was sich dann mit der Zeit so ergibt. Aber Zeit heißt da wirklich Jahre, nicht Monate.

Da fällt mir noch etwas anderes ein @ Werner: Ihr kennt Euch 5 Jahre, seid 2 Jahre verheiratet. Seit wann habt Ihr denn Sex? Und habt Ihr jemals zusammen gewohnt?

VG Selene
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Ralph Waldo Emerson

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