Familienmitglied zum gleichen Therapeuten?!

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag Do., 26.09.2019, 06:19

Meinen Mann wollte mein Therapeut damals auch nicht in Therapie nehmen, wegen dem Interessenskonflikt.

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nulla
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Beitrag Do., 26.09.2019, 06:52

Zu meinem Therapeuten geht ein Ex Kollege er hatte mir den PT auch empfohlen) und früher war noch ein weiterer Kollege dort. Aber eben EX Kollegen. Als er von einem weiteren Bereich meiner Firma als Teamsupervisor angefragt wurde, hat er sich genau erkundigt, ob ich mit den MA dort in irgendeinem Kontakt stehe, an welchem Standort ich arbeite usw. GsD gibt es keine Berührungspunkte mit diesem Bereich
"Wege entstehen dadurch, dass man sie geht."
(Kafka)

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Noenergetik
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Beitrag Do., 26.09.2019, 07:11

Mein Ex-Thera hat nahe Verwandte und z.B. auch enge Freunde auch gleichzeitig angenommen.

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stern
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Beitrag Do., 26.09.2019, 07:25

Anna-Luisa hat geschrieben: Mi., 25.09.2019, 19:44
Ich habe jetzt in verschiedenen Quellen gelesen, dass es sich aus ethischen Gründen empfiehlt, keine nahen Verwandten zu behandeln. Eine Empfehlung ist ja nun aber kein Gesetz.
Wie gesagt, du kannst schauen, was die Berufsordnungen der Länder vorsehen... das sind durchaus auch Rechtsquellen und nicht nur Empfehlungen... sprich: zwischen bloßen unverbindliche Empfehlungen und Rechtsquellen mit Verfassungs- oder Gesetzesrang gibt es noch einiges, das sanktioniert werden kann. Exemplarisch und auf die Schnelle die Berufsordnung Hessen:
(6) Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten behandeln in der Regel weder nahe stehende
Verwandte noch Bezugspersonen ihres minderjährigen Patienten während der laufenden Therapie. Wird
im Anschluss eine solche Maßnahme geplant, hat die Psychotherapeutin/ der Psychotherapeut das Für
und Wider besonders sorgsam abzuwägen.
Aber hier geht es eher nicht um Klärung einer Frage. Die Frage, warum man nicht den gleichen Scheidungsanwalt wie der Exmann nimmt und ob sich Besitzansprüche daraus ableiten, wenn man sagt, "mein" Anwalt, wäre genauso sinnvoll. :roll:

Und was die Ethik angeht:
Jede Psychotherapie stellt eine künstliche Beziehung
mit einem strukturellen Machtgefälle dar, in der sich der Patient in seiner Schwäche offenbart und
der Psychotherapeut wegen seiner Kompetenz aufgesucht wird. Allein durch das beschriebene
Machtgefälle in jeder psychotherapeutischen Behandlung ergebe sich die Notwendigkeit zur
Abstinenz vor, während und nach der Behandlung. Exemplarisch führte sie einen Fall an, in dem der
Psychotherapeut das Kind seiner eigenen Sekretärin in Behandlung genommen hatte und folgerichtig
wegen einer Abstinenzverletzung verurteilt worden war.
https://www.google.com/url?q=https://et ... i2P36w1x-p

Jo, aus der Abstinenz (die auch nicht nur bloße Empfehlung ist) kann man das evtl. auch ableiten.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

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Montana
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Beitrag Do., 26.09.2019, 08:07

Die Krankenkassen suchen bloß im Computer nach allgemeinen Informationen, so wie man selber das auch könnte. Mir wurde auf die Art eine Klinik vorgeschlagen, die das vorliegende Problem zwar prinzipiell behandelte, aber mich nicht mehr, weil ich dort schon operiert worden WAR. Die hatten nicht die geplante OP durchgeführt, sondern es besser gewusst und was anderes gemacht und dann blieb der Erfolg aus. Damit wollten die nicht mehr und ich natürlich auch nicht. Aber das weiß die Krankenkasse nicht. Und genauso weiß sie nicht, dass der Termin beim Facharzt zwar wichtig und dringend ist, aber der erwählte Urologe zwei Häuser weiter wohnt (auch wenn die Praxis in einem anderen Ort ist). Und wenn ich zu einem Urologen, der nebenan wohnt, nicht will, dann muss ich mich um eine Lösung kümmern. Bei Therapeuten ist das doch nicht anders.

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spirit-cologne
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Beitrag Do., 26.09.2019, 10:16

Anna-Luisa hat geschrieben: Do., 26.09.2019, 05:31 Keineswegs wollte ich mich an einem Beispiel festbeißen. Ich kann gern weitere geben. Allerdings gehe ich nicht davon aus, dass du "für die meisten" Therapeuten sprechen kannst.
Ich spreche für niemanden, das sind nur die Empfehlungen, die von den Psychotherapeutenkammern, Berufsverbänden usw. gegeben werden und damit die Mehrheitsmeinung der Therapeutenschaft vertreten.
It is better to have tried in vain, than never tried at all...

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 26.09.2019, 11:13

spirit-cologne hat geschrieben: Do., 26.09.2019, 10:16 (...)das sind nur die Empfehlungen, die von den Psychotherapeutenkammern, Berufsverbänden usw. gegeben werden und damit die Mehrheitsmeinung der Therapeutenschaft vertreten.
Ich glaube nicht, dass Kammern und Verbände über Meinungen einzelner Vertreter ihrer Berufsgruppe abstimmen - und daraus eine Leitlinie entwickeln.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 26.09.2019, 11:17

Montana hat geschrieben: Do., 26.09.2019, 08:07 Die Krankenkassen suchen bloß im Computer nach allgemeinen Informationen, so wie man selber das auch könnte.
Mir wurden auf diese Weise drei Fachärzte genannt, die ich zeitnah aufsuchen konnte. Die waren nicht wahllos vor dem PC zusammengesucht worden.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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candle.
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Beitrag Do., 26.09.2019, 11:21

Noenergetik hat geschrieben: Do., 26.09.2019, 07:11 Mein Ex-Thera hat nahe Verwandte und z.B. auch enge Freunde auch gleichzeitig angenommen.
Wow, da war er aber mutig!

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Anna-Luisa
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Beitrag Do., 26.09.2019, 11:23

Noenergetik hat geschrieben: Do., 26.09.2019, 07:11 Mein Ex-Thera hat nahe Verwandte und z.B. auch enge Freunde auch gleichzeitig angenommen.
Klar, warum auch nicht? Ist ja schließlich nicht verboten.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)

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Candykills
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Beitrag Do., 26.09.2019, 11:25

Ganz ehrlich... würde meine Thera Verwandte oder Freunde aufnehmen, würde ich gehen.
Würde meine Thera aber nie machen.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Emily_Erdbeer
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Beitrag Do., 26.09.2019, 11:31

Ich würde auch die Krise kriegen.
Jeder Mensch hat seine eigene Wahrnehmung.
Würde meine Schwester zu meiner Thera gehen, so würde meine Thera denken, dass eine von uns beiden lügt. Da meine Schwester unsere Vergangenheit ganz anders wahrgenommen hat als ich. Liegt auch daran, dass wir unterschiedlich behandelt wurden.

Würde meine Mum da hingehen, wäre es wohl ähnlich.

Allein die Vorstellung, dass meine Mum das gleiche Mitgefühl, Verständnis usw. bekäme löst Aggressionen in mir aus, wenngleich sie es natürlich ebenso verdient. Aber dann doch bitte von jmd. anderem.

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Anti Lope
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Beiträge: 149

Beitrag Do., 26.09.2019, 11:50

Nur weil etwas nicht verboten ist, bedeutet es ja nicht, dass es auch sinnvoll ist.

Es kommt eben auch auf das individuelle Thema an, weswegen man sich in Psychotherapeutischer Behandlung befindet.

Für mich undenkbar, wenn Familie oder enge Freunde beim gleichen Therapeuten wären. Bei der Nachbarin oder dem Friseur wäre mir das allerdings Wurscht.
"Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trage, wird sich der Singvogel darauf niederlassen."
chinesisches Sprichwort

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Montana
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Beitrag Do., 26.09.2019, 12:25

@Anna-Luisa: doch, irgendwo schon. Denn der Computer weiß nicht so Dinge wie, ob dein Vater mit einem davon Golf spielt und ihm dabei Dinge über dich erzählen würde. Darum ist es gut, dass es nur Vorschläge sind, die man annehmen kann, aber nicht muss. Zumindest hier bei uns passieren solche Dinge. Ich stand schon daneben, als mein Vater und ein Mann, den ich aus einem anderen Kontext kenne, sich sahen und begrüßten mit den Worten "Was machst DU denn hier?" Und ich war aus versehen bei einem Arzt, der mit meinem Vater in der Schule war. Der kannte meine ganze Lebensgeschichte und hat meinem Vater von meinem Besuch erzählt. Mehr, als er MIR gesagt hat. Sowas ist richtig mies.

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spirit-cologne
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Beitrag Do., 26.09.2019, 13:22

Anna-Luisa hat geschrieben: Do., 26.09.2019, 11:13 Ich glaube nicht, dass Kammern und Verbände über Meinungen einzelner Vertreter ihrer Berufsgruppe abstimmen - und daraus eine Leitlinie entwickeln.
Hat auch keiner was von Abstimmung gesagt geschweige denn von der Meinung einzelner Mitglieder. :roll:
Aber was glaubst du denn, wo Leitlinien und Empfehlungen der Verbände herkommen? Meinst du die fallen vom Himmel? Die Leitlinien und Empfehlungen sind Ergebnis der gesammelten und diskutierten begründeten Fachmeinungen der Therapeuten, die der jeweiligen Vereinigung angehören. Insofern stellen Sie die vorherrschende Fachmeinung der durch die Vereinigung vertretenen Therapeuten dar. Abweichende Einzelmeinungen gibt es natürlich, aber es gibt auch Therapeuten, die die abweichende Einzelmeinung vertreten, man sollte unbedingt seinen Patienten heilende Umarmungen zuteil werden lassen - noch lange kein Beleg dafür, dass die vorherrschende Überzeugung, das besser zu lassen, falsch sei.
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