ENA hat geschrieben:Nur eine Frage habe ich dazu noch: Wie meinst Du das mit der Begleitung? Das die Therapie jetzt nicht mehr so zum tiefe, schwere Probleme lösen da ist, sondern viel mehr "nur noch" als Unterstützung, Begleitung?
liebe ENA,
ja genau. um meinen zähnen etwas gutes zu tun, besuche ich regelmäßig den zahnart. meine augen sind beim augenarzt gut aufgehoben und meiner seele tut es gut von der therapeutin begleitet zu werden. ich habe gelernt, mich meinen ängsten zu stellen. ich habe gelernt, mich wieder zu spüren/zu fühlen. alle gefühle zu spüren und mir einzugestehen (wut, hass, zorn, ärger, neid, rache). wünsche, bedürfnisse zu formulieren. das waren "(angst-)schweißtreibende" - im wahrsten sinne des wortes (der schweiß trat mir zeitweilig aus allen poren) - tiefe themen. so gesehen, sind die heutigen themen nicht mehr so ängstigend für mich, weil ich erfahren durfte, dass ich "es" überlebe, wenn ich hinschaue. sie sind deswegen nicht minder wichtig. die therapie eröffnet mir jedesmal von neuem die chance, eine sache auch anders sehen zu lernen. ich finde das immer wieder äusserst spannend: wieder eine neue sichtweise, wieder etwas gelernt, wieder einen schritt weiter.
ich möchte meine therapie allerdings gar nicht so isoliert betrachten. zusätzlich habe ich mich mit vielen anderen dingen beschäftigt. ich habe z.b. zu trommeln begonnen. eine wunderbare form um meine gedankenspirale zu unterbrechen. ich habe vorträge, seminare besucht, zu themen, die mich beschäftigten. ich habe begonnen regelmäßig schwimmen zu gehen. für mich wichtige affirmationen spreche ich täglich mindestens zweimal. ich bin zu einer tcm-ärztin gegangen, habe mir massagen, akupunktur, akupressur gegönnt. und für mich ebenso wichtig waren/sind freundinnen. wir sagen uns offen, wertschätzend, ehrlich, wenn eine wieder in einem alten muster hängt.
um diese alten, eingebrannten konditionierungen "überschreiben" zu können, bedarf es - davon bin ich überzeugt - des ständigen übens, trainierens, aufmerksam seins.
achtsamkeit, wahrnehmung, bewusstwerdung, nicht vor mir selber davonlaufen, ablenkungen einschränken, glaubenssätze erkennen und überprüfen - in der tat, "leichtere" themen als früher
um jetzt auf den titel zurückzukommen - so gesehen, sehe ich mich nicht als "erwachsen geworden", sondern als "im wachsen".
mlg
aditi