Welche Therapie bei (komplexen) Traumatisierungen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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~silence~
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Beitrag So., 04.04.2010, 12:29

ausgefuchst hat geschrieben:Ich bin bei einem PA, ich weiß gar nicht so genau, was der da eigentlich für ein Verfahren macht, aber er ist PA und ich bin Traumapatientin und mir geht's da gut UND DESHALB MUSS EIN ALLGEMEINES THERAPIEVERFAHREN wie die klassische PA auch bei Traumapatienten funktionieren.
Nicht muss (!) .. aber kann ....
"Mir geht es nicht gut", sagte die Seele ~
"Aber der Mensch hört nicht auf mich".
"Dann lass mich krank werden", sagte der Körper ~
"Dann muss er auf Dich hören".

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Jesusechse
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Beitrag So., 04.04.2010, 12:41

@ silence:

Ich kenne keinen Fall, wo es funktioniert hat und vom Ansatz her, kann's theoretisch nicht funktionieren.

Es kann sein, dass manche Therapeuten trotzdem viel Gutes geben können, was es dann möglich macht. Aber ist und bleibt riskant.

Ich seh' Dich aber nicht als jemanden an, den ich jetzt als erfolgreich therapiert bezeichnen würde. Du bist ja noch in Therapie und das schon sehr lange und bei hoher Frequenz.

Was mich interessieren würde, wie sieht's nach der Therapie aus, wie sieht's allein aus? Das kann man heute noch nicht wissen.

Ich wünsche Dir auf alle Fälle, dass es gut endet, aber ich bleibe skeptisch. Und es ist schon so, dass man bei einem Traumatherapeuten einfach von der Wahrscheinlichkeit her bessere Chancen auf eine erfolgreiche Therapie hat.

Aber ich mag mich nicht mehr streiten. Finde das doof und geh' wieder raus aus dem Forum, weil man mit dem, was ich hier reinbringe oft nicht gut umgeht. Ich will niemanden missionieren. Ich kann aber wenn ich schreibe, nicht steuern, wer das dann liest. Bei vielen würde ich mir wünschen, sie würden es einfach nicht lesen.

Eigene HP? Nee, kenn' mich mit sowas überhaupt nicht aus.

Tschö

ausgefuchst

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Stöpsel
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Beitrag So., 04.04.2010, 12:45

Hallo nochmal,

mich dem ganzen von der Logikseite her angenähert:
ausgefuchst hat geschrieben:nicht weiterführend ansehe ist diese verkürzte Argumentation:
"Ich bin bei einem PA, ich weiß gar nicht so genau, was der da eigentlich für ein Verfahren macht, aber er ist PA und ich bin Traumapatientin und mir geht's da gut UND DESHALB MUSS EIN ALLGEMEINES THERAPIEVERFAHREN wie die klassische PA auch bei Traumapatienten funktionieren."
Ich glaube eher, daß Deine Aussage rüberkam als "Klassische Therapie ist bei TRauma immer schädlich".
Nun wurden hier Gegenbeispiele gebracht, die aufzeigen, daß die Aussage zumindest in der Allgemeinheit nicht gilt. Dann bliebe eher die Frage übrig "in wievielen Fällen kann eine klassische Therapie schaden"? Aber wer will das mit welcher Gewißheit sagen? Aufbauend auf welchen Fakten? Auch die Forschung hat so ihre Schwächen...
Und diese Frage wäre dann nur für Leute relevant, die neu nach einem Therapieplatz suchen.
Die LEute, die jetzt eine Therapie machen und damit zufrieden sind, muß das ganze ja nicht tangieren.

Viele Grüße

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metropolis
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Beitrag So., 04.04.2010, 12:50

ausgefuchst hat geschrieben:
Eigene HP? Nee, kenn' mich mit sowas überhaupt nicht aus.
Ich denke, das kann man ganz schnell erlernen und du würdest deine Zeitinvestition als sinnvoller erleben.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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candle
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Beitrag So., 04.04.2010, 12:52

Hallo Stöpsel!
Stöpsel hat geschrieben:
Ich glaube eher, daß Deine Aussage rüberkam als "Klassische Therapie ist bei TRauma immer schädlich".
Nun wurden hier Gegenbeispiele gebracht, die aufzeigen, daß die Aussage zumindest in der Allgemeinheit nicht gilt.
Bei meinen komplexen Traumatisierungen hat mir z. B. eine Tiefenpsychologische Psychotherapie bei 80 Stundenkontingent sehr geholfen! Also das ist für diese Methode eine Positivmeldung von mir.

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst

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nemesis
Helferlein
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Beitrag So., 04.04.2010, 12:59

Hallo zusammen!

Drollig ist nur irgendwie, daß gerade im psychoanalytischen Bereich in den letzten Jahren Publikationen darüber, wie sich die Ergebnisse der Traumaforschung in die Psychoanalyse integrieren lassen, wie Pilze aus dem Boden schiessen und daß sich in eben diesen Publikationen erfahrene Analytiker gerade dafür aussprechen, daß die "klassischen" Aspekte der Analyse (Förderung der Regression, Neutralität, Couch-Setting etc.) für Traumapatienten ungeeignet sind und entsprechend modifiziert werden müssen...

LG

nemesis
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(R.D. Laing)

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Jesusechse
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Beitrag So., 04.04.2010, 13:02

@ Stöpsel:

DANKE, dass Du es mal wieder so schön auf den Punkt gebracht hast!

Ich schreibe hier für Leute, die sich einen Thera suchen müssen und für die, die mit Therapieschäden aus ihren Therapien rausgegangen sind. Denen helfen meine Infos sehr weiter.

Und was dann immer passiert, ist, dass sich Leute in laufenden Therapien aufregen und meinen, sie müssten Ihre Therapie, Ihren Thera usw.. verteidigen.

Und dann geht's in die Emotionen und dann geht der Hickhack los.

Ich würde mir wünschen, dass Leute wie silence das hier nicht lesen. Wenn sie mit Ihrem Thera zufrieden ist, dann ok. Es ist ja ihr Leben, wenn sie es so will und gut findet.

In sowas will ich mich nicht einmischen, aber was ich schreibe, übertragen diese Leute in laufenden Therapien auf sich. Und dann kommen Ängste hoch:

Bin ich da richtig, fühlt es sich nur gut an und ich komme am Ende auch geschädigt da raus...?

Und dann werden die User aggressiv und ich kriege solche Rückmeldungen nach dem Motto "Kannst Du nicht Dein Maul halten, anstatt mir den Tag zu versauen?!".

Ich hab' da auch keine Energie dafür, mir dann sowas anzuhören. Und die Konsequenz ist, dass ich hier abziehe und die, die meine Postings gut und hilfreich finden leer ausgehen.

So läuft's hier immer. Metropolis hat einen guten Vorschlag mit der HP gemacht. Das wäre eine Alternative. Aber das ist einfach nicht meine Welt. Außerdem bin ich ursprünglich mal ins Forum gegangen, weil ich meine Fragen beantwortet habe wollte, aber ich finde keinen, der mir antworten könnte.

LG

ausgefuchst

@ Danke nemesis! Du warst bei den Recherchen schon immer viiiel besser als ich.

Ich kenn' ja auch genug PA, die zusätzlich Traumatherapieausbildung haben: Einhellige Meinung: Klassische PA schadet Traumapatienten;
Gründe: Regression, Neutralität, Couch, alles, wie Du gesagt hast.).

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carö
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Beitrag So., 04.04.2010, 13:14

hallo nemesis,
Drollig ist nur irgendwie...
was ist daran drollig? willst du dich lustig machen oder was soll diese einleitung?

wenn du artikel zum thema beizutragen hast, dann wäre die medienecke sicher der richtig ort dafür oder auch hier... es gibt sicher einige, die sich dafür intressieren würden.

viele grüße
carö
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)

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metropolis
[nicht mehr wegzudenken]
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Beitrag So., 04.04.2010, 13:20

ausgefuchst hat geschrieben:
PS Und ich fänd's gut, wenn ihr untereinander diskutiert. Es ist nett, dass Ihr Interesse an mir zeigt, aber so komm' ich ja nicht hier weg. Ich mag nicht wieder im Forum kleben bleiben. Und alles, was ich weiß, findet man im Internet, in Büchern oder bei Fachleuten.
PS Ich denke, hier ist nun ein schöner Thread, wo Traumapatienten sich austauschen können über ihre Therapie, egal, welcher Therapieschule sie angehört.
Halte dich doch wenigstens an die Dinge, die du selbst für den Thread festgelegt hast. Bestimmte User (Patienten, die an einem Trauma leiden und mit ihrer Therapie trotz Kontraindikation zufrieden sind, wie z.B. silence; ich bins übringens auch, obwohl ich nicht weiß, ob ich jetzt "komplex" traumatisiert bin) von der Diskussion und vom Mitlesen auszuschließen oder ihnen davon abzuraten, gehörte eigentlich nicht dazu. Und deine fachliche Meinung einbringen wolltest du anfangs auch nicht.

Wenn du irgendwelche Aspekte dieses Themas hier nicht diskutieren magst, musst du das von Anfang klarstellen. Aber erst hü (schreibt mal alle eure Meinung zu den verschiedenen Therapierichtungen, ich halte mich da raus) und jetzt hott (ich möchte erfolglose und beginnende Traumapatienten aufklären mit wissenschaftlichen Fakten, individuelle Erfahrungswerte anderer User bringen nichts), das ergibt keinen Sinn.

LG

metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Jesusechse
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Beitrag So., 04.04.2010, 13:23

Na das würde ich nemesis nicht empfehlen, sich die Mühe zu machen. Ich hab' ja hier grade festgestellt, wie willkommen wissenschaftliche Fakten hier sind.

Ich werde mich hier nicht weiter verausgaben. Und ich glaube, nemesis hat dazu auch keine Lust?

Wenn man sich traut, hier zu sagen, dass klassische PA nichts ist für Traumapatienten, wird man eh aufgeknüpft. Wozu dann Aufsätze rauskramen?

Ich hab' die ganze Zeit nichts anderes gemacht, als gesagt, was der wissenschaftliche Stand ist. Dann heißt es: Ist nicht relevant, nur unsere eigenen Erfahrungen sind das. Gut, dann braucht's aber auch keine Publikationen? Oder seh' ich das jetzt falsch?

Tschüß

ausgefuchst

@ metro: Stimmt sicher in vielen Punkten, aber Threads ändern ja auch oft die Richtung, finde das nicht schlimm.
Mir geht's auch nur um den Punkt, dass es eben keine Meinung ist, sondern Forschungsstand.

Wir können auch drüber diskutieren, ob die Erde eine Scheibe ist. Vielleicht hat auch noch einer die Meinung hier, dass wir auf der Scheibe hocken und oben Gott die Sterne hinhängt? Wäre auch eine Meinung. Aber wie ernst soll ich das dann nehmen, wenn der Wissensstand ein ganz anderer ist?

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nemesis
Helferlein
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Beitrag So., 04.04.2010, 13:28

Hallo carö,

"drollig" an der Angelegenheit ist, daß sich eben gerade die, die hier so vehement verteidigt werden, mit gerade dem Thema auseinandersetzen, das hier leider immer wieder zu so heftigen Auseinandersetzungen führt. Und das auch noch in exakt den Bereichen, die ausgefuchst kritisiert und deshalb immer wieder einen auf den Deckel bekommt. Vielleicht gefällt Dir ja "absurd" als Einleitung besser? Genau das ist es nämlich, was hier in erschreckender Regelmässigkeit immer wieder abläuft.

Die entsprechenden Publikationen kosten übrigens Geld und können problemlos z.B. bei http://www.springerlink.com gefunden und bezogen werden...

LG

nemesis
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~silence~
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Beitrag So., 04.04.2010, 13:29

Hallo ausgefuchst

Nur zur Richtigstellung:
ausgefuchst hat geschrieben:Du bist ja noch in Therapie und das schon sehr lange und bei hoher Frequenz.
Meine Analyse habe ich im Oktober des letzten Jahres begonnen;
das ist alles andere als lange. Schließlich ist PA eine LangzeitTherapie.
ausgefuchst hat geschrieben:Ich würde mir wünschen, dass Leute wie silence das hier nicht lesen.
Dein Wunsch möge in Erfüllung gehen.

Good bye
~silence~
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metropolis
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Beitrag So., 04.04.2010, 13:32

Naja, ausgefuchst, zu einer fachlichen Diskussion und zur Wissenschaftlichkeit, so wie du sie dir wünscht, gehört es aber stets seine Quellen zu nennen oder zu zitieren. Nicht alle haben diesen Anspruch, aber du zumindest. Also wenn du willst dass man dein Fachwissen ernstnimmt, dann weise deine Quellen nach. Ohne diese, gibst du auch nichts anderes als deine subjektive Meinung zum Besten.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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Stöpsel
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Beiträge: 978

Beitrag So., 04.04.2010, 13:32

Hallo ausgefuchst,
Ich schreibe hier für Leute, die sich einen Thera suchen müssen und für die, die mit Therapieschäden aus ihren Therapien rausgegangen sind.
Gut, aber dann bleibe doch dabei (in dem ZUsammenhang versteh ich nicht so ganz, wieso Du dann so auf silence eingegangen bist. Weil manchmal ist es schlecht, quasi nebenher noch andere Punkte erledigen zu wollen, stelle ich in der Therapie auch immer wieder fest- versuche ich nämlich auch immer wieder. Wenn das Thema nur ist für Leute, die neu suchen, dann mach das halt immer wieder klar. Mach DU es klar, weil DU es bist, die wissen sollte, worauf sie eigentlich rauswill. Manchmal verlierst Du Dich so ein bißchen, ne ? Ist nicht bös gemeint, wie gesagt, passiert mir ja auch oft) UNd muß metropolis zustimmen, so ganz klar war das zu Anfang nicht. Ich meine, dann ist es ja gut, es jetzt festgestellt zu haben, dann wissen alle, in welche Richtung der Thread in Zukunft laufen sollte.
Und was dann immer passiert, ist, dass sich Leute in laufenden Therapien aufregen und meinen, sie müssten Ihre Therapie, Ihren Thera usw.. verteidigen.
Je klarer Du machst, worauf Du rauswillst und nicht alle Themen in einem Posting beantworten willst (wenn das Threadthema von Dir mal anders gedacht war), umso weniger wird das passieren. Trotzdem, ganz vermeiden läßt sich das wohl nie.
In sowas will ich mich nicht einmischen, aber was ich schreibe, übertragen diese Leute in laufenden Therapien auf sich. Und dann kommen Ängste hoch:

Bin ich da richtig, fühlt es sich nur gut an und ich komme am Ende auch geschädigt da raus...?
Na ja, ist ja verständlich, will ja keiner diese Ängste haben. Aber dann ist es eben wichtig, es gar nicht so wie vorher weiterlaufen zu lassen, sondern vorher klarzumachen, daß man sie nicht meint (und es selbst auch immer wieder so sehen).
Denke, Du solltest Dir vorher klarmachen, was Deine Zielgruppe/übergeordnete Fragestellung ist und dann daran festhalten bzw. bei Unstimmigkeiten gucken, inwiefern Du vielleicht selbst davon abweichst.

Viele Grüße

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neko
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Beiträge: 599

Beitrag So., 04.04.2010, 13:33

ich finde das wieder mal sehr schade, wie das hier verläuft. müssen wir wirklich so aufeinander rumhacken? das hilft glaube ich niemandem.

ich möchte noch einmal alle, die hier mitdiskutieren, darum bitten, mit möglichst konkreten und deshalb natürlich persönlichen erfahrungen zu erzählen, WAS ihnen letztlich geholfen hat. wir haben viel darüber gehört, dass standard verfahren oft nicht funktionieren. ich glaub das bestreitet keiner. das vertrackte scheint mir zu sein, dass sowohl eine standard pa (die es meiner meinung nach nicht gibt, oder zumindest nicht geben dürfte), als auch eine standard vt oder traumatherapie (hier gilt natürlich das selbe wie für die pa) völlig daneben gehen kann, wenn sie nicht auf den jeweiligen menschen mit seinen besonderheiten zugeschnitten wird. genau das macht die sache doch so schwierig. allein der appell sich auf das bauchgefühl zu verlassen - ich weiß, manchmal sage auch ich genau das hilft auch nicht. ich zumindest hatte am anfang überhaupt kein gefühl und schon gar kein gefühl dafür was mir hilft und was mir schadet. ist glaube ich irgendwo auch eine typische traumafolge. noch komplizierter wird es dadurch, dass therapien manchmal auch weh tuen, weil und damit sie helfen und verändernd wirken können. wieviel schmerz aushaltbar ist, wo es hilfreicher und wo quälerischer schmerz ist, das zu entscheiden ist - das weiß ich aus eigener erfahrung - unglaublich schwierig. und genau deshalb, so glaube ich, ikönnte es vielen helfen, von möglichst dichten beschreibungen anderer zu lernen. ausgefuchst, ich weiß, dass man individuelle erfahrungen nicht einfach generalisieren kann. aber wir haben nichts anderes. auch "wissenschaftliche" ergebnisse basieren immer auf klug abstrahierten einzelerkenntnissen. noch mal komplizierter wird es dadurch, dass sich einschätzungen über den verlauf einer therapie auch im zeitverlauf verändern. das, was ich vor einigen monaten als fürchterliche zumutung meiner therapeutin eingeschätzt habe, kann ich heute als ausdruck kompetenter sorge um mich schätzen.

zum schluss möchte ich noch einmal auf pfötchen eingehen, deren geschichte mich sehr berührt hat. ich fände es schrecklich pfötchen, wenn dein vertrauen in die möglichkeit hilfe zu bekommen jetzt endgültig erschüttert sein sollte. deshalb möchte ich dir zuraten, das mit einem brief an deine therapeutin wirklich noch einmal zu probieren. ich bin mir bewusst, dass das ein risiko ist. aber vielleicht gibt es ja auch die chance, dass ihr das gemeinsam auflösen könnt. deine vermutung, sie habe früher nur deshalb fehler eingestanden, weil sie deine bindung an sie festigen wollte, klingt so unendlich bitter und traurig. könnte es nicht sein, dass du damit aus (gut nachvollziehbarer angst) eine situation konstruierst, in der dir niemand mehr helfen kann? so was hab ich auch manches mal gemacht.

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