Hi Mia !
Mia28 hat geschrieben:Ich schätze es wird mir erstmal nichts anderes übrig bleiben, als es mal auszuprobieren.
Das wird wohl die beste Möglichkeit sein..und dann kannst Du immer noch gucken, wie es wird und was Du dann weiter tun willst!...
Mia28 hat geschrieben:Wobei ich jetzt grad so Tage hatte wo ich mir sagte:Wieso soll ICH ne Therapie machen? Wieso soll mit MIR denn was nicht stimmen? Wieso kann ER sich nicht einwenig anpassen. Er weiß ja was los ist!
Oh, ja!...Solche Sätze und Gedanken kenne ich auch!...und die sind bis zu einem gewissen Grade auch berechtigt finde ich!...Auch ich kenne das so, dass ich immer auch mitgucke, was ich tue, was bei mir ist,...u.s.w...., und irgendwann kommt der Punkt, wo ich dann sage:"Stop einmal,...warum muss und soll ich mich immer verändern, um mit irgendwelchen Leuten und Situationen zurecht zu kommen?...und was ist mit den anderen???!"
Ich denke, da ist wieder der Mittelweg gefragt und diesen Mittelweg gilt es wohl zu jeder Situation und jedem Zeitpunkt neu auszuloten. Sprich: Bis wohin bin ich in dieser Situation, in diesem Kontakt bereit, auf den anderen zuzugehen, mich zurück zu nehmen, mich zu reflektieren,...und wo sage ich dann "stop", weil ich so bin, wie ich bin, weil ich meine eigenen Ansichten und Werte habe, weil es Grenzen gibt, die es eben nicht zu überschreiten gilt!!!"
Naja, und wie gesagt: Ich denke, da muss immer wieder neu ausgelotet werden. ...Ich denke, das ist der richtige Weg (für mich), aber mit Sicherheit auch kein einfacher!...
Mia28 hat geschrieben:Wieso geht ER nicht ne Therapie machen, damit er mal ne andere Sichtweise auf Sexualität bekommt. Einer Frau muss nicht immer wollen und wenn sie nicht will, heißt das nicht, das SIE einen an der Klatsche hat!ODER?
Eine Frau muss nicht immer wollen. Das ist richtig. Genauso, wie auch ein Mann nicht immer wollen muss.
Mir fallen dazu jetzt zwei Gedanken ein:
Einmal: Ihr könntet ja doch auch zusammen einen Therapie machen.
Zweimal: Nehmen wir mal an, Du wärst wirklich A-Sexuell...und würdest mit einem genauso a-sexuellen Menschen zusammen sein. Wie würde es Dir dann gehen in Bezug auf Lust und Nicht-Lust? Glaubst Du, dieses Thema wäre dann so aktuell und drängend, wie es jetzt zu sein scheint?
...oder auch, wenn ihr beide zwar nicht unbedingt a-sexuell wäret, aber beide nicht so unglaublich oft und viel Lust hättet: Wie ginge es Dir dann,...mit Dir, mit Deinem Partner, mit eurer Beziehung? Würdest Du dann einen Grund sehen, an Dir, an ihm, an euch etwas ändern zu wollen?
Wenn man a-sexuell als normale Art des Miteinander lebens betrachtet, wäre das also auch kein Problem, sondern einfach eine gleichberechtigte Art zu leben. Wenn man also a-sexuell ist und das normal ist, braucht man einfach Leute, die ähnlich empfinden oder zumindestens das so akzeptieren. Wenn man (derzeit?) wenig oder keine Lust auf Sex hat (auch wenn man sich nicht generell als a-sexuell sieht), dann braucht man also Leute, denen es ebenso so geht oder die das wenigstens akzeptieren können, oder?
Ich meine, die eine Sache wäre da, ob Dich Dein eigenen sexuelles Leben und Empfinden stört und wie weit
DU wirklich bereit dazu bist, für jemand anderen, das zu ändern, ohne dass Du Dich dazu zwingen musst (es also gerne tun und nicht als Zwang, Druck oder Leid zu sehen).
Die andere Sache ist, wenn Du den Eindruck hast, dass Dein sexuelles Leben und Empfinden für Dich persönlich in Ordnung ist, wo und wie Du dann einen Partner bekommen könntest, der das respektiert und damit umzugehen weiß.
Vielleicht kann Deine Freund das, vielleicht auch mit Deiner Hilfe (Du gibst ihm also einen kleinen Wegweiser, wie es aus Deiner Sicht für euch beide oder zumindestens Dich gehen könnte)...oder er hat eben andere Bedürfnisse,...und dann ist die Frage, ob
ER sie Dir zu Liebe, zurückstellen kann ohne dass er maßgeblich darunter leidet.
Sprich: entweder könnt ihr
BEIDE da für Euch einen akzeptablen Mittelweg finden oder nicht.
Das könnt ihr eine Weile ausprobieren und ich glaube, irgendwann steht dann wohl eine Entscheidung an (gut, manche Leute leben auch so weiter miteinander. Das muss jeder selbst für sich entscheiden, was er will und für was er bereit ist, zurückzutreten).
Mia28 hat geschrieben:Ich frage mich halt, wer bestimmt ob was nicht stimmt? Vielleicht ist mit mir alles in Ordnung und mein Gegenüber muss sich halt etwas auf mich einstellen. So mache ich es ja auch! Oder versuche es zumindest.
Ja!...Das sind eben genau diese Fragen. Ich meine, Du kannst zum Arzt gehen. Dann bekommst Du mit Sicherheit eine Diagnose.
Wenn es Dich aber, so wie Du bist nicht stört, Du weder Dich noch andere selbstgefährdest und es Dir damit relativ gut geht: Warum solltest Du dann nicht so okay sein, wie Du bist und verändern müssen?