Hallo Zwackel....
än Schragä...das isch äs Bett...
ein Schragen das ist eine Couch....
medusa
Wie sehen die Praxisräume eures Theras aus ?
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)
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Ach, soo, du meinst as Kanapee ! Iatz hab i's gschnallt.
Life is what happens to you while you're busy making other plans.
(John Lennon)
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OT:
wo ich grad Nachbarn lese: als ich das letzte Mal zur Gemeinschaftspraxis kam, war grad der Nachbar dabei die Eingangstür aufzuschließen. Er grüßte mich, wie man halt so seine Nachbarn grüßt. So nach dem Motto: ach Hallo, Sie mal wieder. Dabei weiß er sicher ganz genau dass ich nebenan zum Seelenklempner gehe. Irgendwie peinlich. Wäre vor der Praxis lieber unsichtbar.
wo ich grad Nachbarn lese: als ich das letzte Mal zur Gemeinschaftspraxis kam, war grad der Nachbar dabei die Eingangstür aufzuschließen. Er grüßte mich, wie man halt so seine Nachbarn grüßt. So nach dem Motto: ach Hallo, Sie mal wieder. Dabei weiß er sicher ganz genau dass ich nebenan zum Seelenklempner gehe. Irgendwie peinlich. Wäre vor der Praxis lieber unsichtbar.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
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Och was...metropolis hat geschrieben: So nach dem Motto: ach Hallo, Sie mal wieder. Dabei weiß er sicher ganz genau dass ich nebenan zum Seelenklempner gehe. Irgendwie peinlich.
Habe/mache ich ich auch. Kenne seine Nachbarn inzwischen ganz gut und die mich. Einer ist schon betagt und geht immer mit seinem großen Hund gassi. Der grüßt mich inzwischen schon weit vor dem Haus auf der Strasse...
Habe auch mal dem Postboten einen Packen Post abgenommen, den er gerade in die Praxis bringen wollte und habe die Post meinem Thera ausgehändigt...
Achwas, ist ja eh klar, dass ich dort weder die Putze (die meines T.s kenn ich im Übrigens auch schon vom Sehen) noch die Einrichtungsberaterin bin, sondern eine von den Langzeit-Patientinnen... Klar denken die sich ihren Teil, aber vielleicht finden die das ja auch gut??? In ihrem Wohnhaus ist nun mal ne analytische Praxis. Pech. Besser als ein Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, oder??
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Dunkle hat geschrieben: Pech. Besser als ein Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten, oder??
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"
Theodor Storm
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rausgenommen, weil evtl zu sehr aus dem nähkästchen *hab gerade erkannt_werden_paranoia*
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
Ist ja schon ein bißchen her,aber vielleicht erinnere ich mich noch wie der Praxisraum aussah,
hat jetzt aber kein Wiedererkennungswert,es kann sich ja auch schon was verändert haben.
Ich versuchs mal:
Also,an der einen Wand stand ein dunkelgrünes Sofa,davor ein viereckiger Tisch,auf der anderen
Seite von dem Tisch ein dunkelgrüner Sessel,passend zum Sofa.Hinter dem Sofa stand noch ein
brauner Ledersessel für die Analyse.
Gegenüber dieser Sitzgarnitur befand sich ein Schreibtisch mit einer Tischlampe und einem Computer,
ein Schreibtischstuhl und ein Fotokopiergerät gab es dort auch.
Die Auslegeware war ziemlich dunkel,so ungefähr grau.
Es gab dort auch mal ein Bild oder war es ein Kunstdruck,weiß aber nicht mehr von wem das war,leider.
Es hatte einen blauen Hintergrund und im Vordergrund eine große orange Kugel oder Kreis?
Sollte es vielleicht einen Sonnenuntergang darstellen?
Mehr fällt mir dazu gerade nicht ein.
Es gibt aber sicherlich viele Praxen,die ähnlich aussehen mit Sofa,Tisch,Sessel und Schreibtisch.
hat jetzt aber kein Wiedererkennungswert,es kann sich ja auch schon was verändert haben.
Ich versuchs mal:
Also,an der einen Wand stand ein dunkelgrünes Sofa,davor ein viereckiger Tisch,auf der anderen
Seite von dem Tisch ein dunkelgrüner Sessel,passend zum Sofa.Hinter dem Sofa stand noch ein
brauner Ledersessel für die Analyse.
Gegenüber dieser Sitzgarnitur befand sich ein Schreibtisch mit einer Tischlampe und einem Computer,
ein Schreibtischstuhl und ein Fotokopiergerät gab es dort auch.
Die Auslegeware war ziemlich dunkel,so ungefähr grau.
Es gab dort auch mal ein Bild oder war es ein Kunstdruck,weiß aber nicht mehr von wem das war,leider.
Es hatte einen blauen Hintergrund und im Vordergrund eine große orange Kugel oder Kreis?
Sollte es vielleicht einen Sonnenuntergang darstellen?
Mehr fällt mir dazu gerade nicht ein.
Es gibt aber sicherlich viele Praxen,die ähnlich aussehen mit Sofa,Tisch,Sessel und Schreibtisch.
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Nachdem ich vor einer Weile zwei Erstgespräche hatte, wurde mir sehr bewusst, dass ich das Aussehen des Zimmers in jedem Fall mit in die Entscheidung dieseR Thera ists oder nicht miteinbeziehe. Wobei ich zuweilen da selber mit mir hadere, geht es doch nicht um eine Designentscheidung *hüstel, sondern um eine Arbeitsbeziehung. Hm, nun ja ... Ich leite halt nun mal sehr viel vom persönlichen Geschmack und der äusseren Lebensweise auf den Menschen ab. Meistens liege ich damit auch nicht so verkehrt.
Ich gucke mal zurück in die Vergangenheit: die aller erste Therapeutin, die ich mal hatte, nur kurz, alldieweil sie mir nicht wirklich neue Erkenntnisse vermitteln konnte und ich aber auch zu unerfahren war zu sagen, was genau ich brauche, arbeitete in einer völlig unpersönlichen 11 qm Kammer einer Praxisgemeinschaft mit großem 08/15 eingerichtetem Wartezimmer mit verkümmerter Großpflanze, langweiligem Tisch und abgenutzter Rattanmöblierung und uralten Zeitschriften in einem Hochhaus. Typische 50er-Jahre schwarz-weiss geschlierte PVC-Bodenfliessen, in dem einen Raum der einen Therapeutin war es mit Flauschteppichen und gemütlichen Sesseln ich glaube in orange oder beige sehr angenehm, in dem, der anderen Therapeutin, an die ich gleich weiterverwiesen wurde, stand ein kleiner Schreibtisch ohne jegliche Anzeichen davon genutzt zu werden, ein klitzekleines Regälchen mit drei oder vier Büchern hinter ihrem schwarzen Ledersessel, so ein Allerweltsrundsessel, recht neu und unpersönlich. Der Klientenplatz schräg gegenüber war ein gleicher Sessel, darauf Sitzkissen, die ich lästig fand, weil ich dabei eine Tendenz hatte, herumzurutschen. Nichts an den weissen Rauhfaserwänden, ein eher kleines Fenster, Blick auf andere Hochhäuser. Kein Tisch, keine Deko, nichts persönliches.
Die zweite Thera, die ich Jahre später hatte, arbeitete in einem Zimmer ihrer Privatwohnung. So war der Eingang eben sichtlich ein privater Flur, was ich sehr angenehm fand. Alles sehr persönlich und warm eingerichtet. das Zimmer schätzungsweise etwas über 20 qm mit Schreibtisch und Regal, in Gebrauch, einigermassen aufgeräumt, nicht zu clean, nicht zu unordentlich. Verschnörkeltes Regal aus kupferfarbenem Metall. Es gab zwei Sitzmöglichkeiten, man wurde als Klient einem zur Liege verstellbaren Loungesessel zugeteilt, war für manche Tranceübungen, die sie macht ganz praktisch, ansonsten fand ich es eher unbequem mit dem Futeil. Modernes Design aus schwarzem Leder und Chrom. Ihr Platz war ein freundlicher klassischer halbhoher Sessel mit gemustertem, indisch inspiriertem Stoff. Auch der Teppich über dem Bodenteppich war wie die an eine Wand gepinnten Tücher eindeutig indisch. Es standen Räucherwerk und Gongs usw. herum, auch auf dem verschnörkelten kleinen Tisch neben der Sesselliege, darauf Kristalle, Staub und Kerzen und eine Großpackung Tempo (oh je - eine Großpackung????), ein bischen vollgestellt, aus einem weiteren Regal gegenüber des Klientenplatzes beobachtete ich wechselnd hervorschauende Bastkörbe mit kleineren Handpuppen und Spielzeug. Schräg hinter dem Klientenplatz hing ein Plakat eines Charlie-Chaplin Films, welches ich mir immer gerne anguckte, wenn ich nachdenken musste, weil ich es unglaublich interessant fand, weil es eben manchmal traurig und manchmal sehr fröhlich auf mich wirkte. Sie meinte dann auch irgendwann mal, dass sie das auch genau deshalb ausgesucht habe. In der Gästetoilette hing ein kleiner Rahmen mit einer Postkarte, darin das Gedicht "Beziehungsweise" von Jochen Mariss, was ich selber auch schon öfter verschenkt hatte.
Jahre später nochmal woanders eine wunderschöne Altbaupraxis, im Erdgeschoss und Souterrain weitere Therapeutenräume, ihr und ihrem Mann gehört das Haus - beide praktizieren wohl dort und noch eine andere Kollegin. Viel Holz, Holzdielen, hohe Decken, helle Sisalteppiche, zwei Ohrensessel in warmem Orange, dazwischen ein Minitischen mit Kristallen und Kleenexschachtel. Zwei kleinere helle Holzregale, auch mit Handpuppen und Bausteinen in einer Kiste. Ein großer Bilderrahmen in schwarz mit einer Herbstallee, den ich anzuschauen immer sehr beruhigend fand. Auch schön fand ich, dass sie in den 2-5 Minuten, in denen sie im Nachbarbüro war mir Zeit zum Ankommen gab und dabei leise beruhigende Musik anhatte. Blick durch ein sehr großes Altbauflügelfenster auf einen sehr schönen Garten. Dezente Raumbeduftung, sie schien mir wirklich Ahnung zu haben von Aromatherapie, es standen etliche Aromaölfläschchen neben der Duftlampe. Sehr aufgeräumt, aber trotzdem warm und heimelig - wie schaffte sie das bloß? Klar und warm auch ihre Umgangsweise in der Therapie. Auf der Gästetoilette pinnte neben dem Waschbecken an der Wand eine Postkarte mit dem Gedicht von Jochen Mariss.
Ein einziges Mal war ich dann nochmal einige Jahre später bei einer Therapeutin, deren esoterisches Auftreten und ihre völlig suggestive Art mich in einen extremen Bewusstseinstaumel brachte, was ich zuvor nie und danach auch nie erlebt hatte, die ich selbstredend nie wieder aufsuchte. Ein Zimmerchen, vollgestopft mit esoterischem Schnickschnack auf verstaubten, verschnörkelten Regalen. Räucherwerk brannte, alleine davon wurde mir fast übel. Sie war dick und in wallende Gewänder gehüllt, sprach mit bestimmender Stimme und wusste nach zwei Minuten meinerseits bereits ganz klar, was mit mir los ist und dass sie mir helfen kann und will. Äm ja. Alles weitere habe ich in irgend einem anderen Thread schon mal geschrieben.
Mein vorletztes Erstgespräch war nun bei einem Thera, dessen chaotisches Wohnbüro mit tausenden Büchern, Ordnern, Zetteln, Kaffeflecken auf dem dreckigen Glastisch zwischen abgewetztem buntem Teenysofa (ich) und ebensolchem aber anders gemustertem Sessel über Eck (er) mir vorkam wie ein Teestubentreffen der dörflichen katholischen Jugend. Irritierend. Das kleine Wartezimmer kündigte eher von einem Mann mit eher konventionellem Geschmack, darin abgewetzte, durchaus interessante antike Schränke und Sitzgelegnheiten, bunt gemischter Stile. Er etwa Anfang 50, ein bischen konfus, ebenso durcheinander gekleidet, Karohemd und abgewetzte braune Cordhose und Altherrenpuschen ... zwar schien mir die Zusammenstellung seiner Fähigkeiten oder zumindest Ausbildungen genau geeignet, deswegen hatte ich ihn ja kontaktiert, aber seine ganze Art und auch das Ambiente sagte mir nicht zu.
Das letzte in einem Hochhaus in einem Raum bei dem die Sesselwahl wieder frei war (bah, mag ich nicht, ich hab dann immer das Gefühl direkt schon einer Bewertung unterzogen zu werden ohne dass ein Wort gesprochen wurde), dabei waren beide Sitzgelegnheiten absolut identische antike dunkelbraune Ledersessel mit eher niedriger Lehne, auf antikem Teppichboden ultrakonservativem Muster mit Kunststofffolie zum Schutz vor dem Strassendreck der Schuhe darunter. Im Raum zwei weitere antike Möbel: ein geschlossener Sekretär und ein geschlossener Regalschrank, keinerlei Deko, keine Pflanzen, fast vermisste ich die Preisschilder der Antiquitäten, alles super unpersönlich. Gespräch lief völlig oberflächlich, ich fasste irgendwie auch kein Vertrauen, als ich merkte, dass ihr meine Themen völlig unbekannt und in ihrer konservativen Art offenbar gar suspekt waren, dass sie es offenbar ungemütlich findet, wenn eine Klientin auch über Therapie an sich liest und informiert ist - und dann sogar KEINE Diagnose nennen kann. Nee, das passte hinten und vorne nicht. Blöderweise habe ich mich nicht getraut ihr das direkt ins Gesicht zu sagen, als sie mich zum Schluß fragte, ob ich wiederkommen möchte. Okay, daran arbeiten wir noch, Miss ...
Mal schauen, ob in absehbarer Zeit noch wer dazu kommt, ich habe irgendwie jetzt schon wieder die Schnautze voll irgendwie von der Sucherei, zumal mir gerade auch dann eine gute Freundin sagte, dass bei "guten Therapeuten" Wartezeiten von "etwa 7-9 Monaten" normal wären hier!!! Himmel, was weiss ICH, was in einem halben bis dreiviertel Jahr ist?!?!?!?!? Okay, die nächste Thera, die auch das Jochen Mariss Gedicht irgendwo hängen hat, nehm ich.
schöner Gruß von der Miss
Ich gucke mal zurück in die Vergangenheit: die aller erste Therapeutin, die ich mal hatte, nur kurz, alldieweil sie mir nicht wirklich neue Erkenntnisse vermitteln konnte und ich aber auch zu unerfahren war zu sagen, was genau ich brauche, arbeitete in einer völlig unpersönlichen 11 qm Kammer einer Praxisgemeinschaft mit großem 08/15 eingerichtetem Wartezimmer mit verkümmerter Großpflanze, langweiligem Tisch und abgenutzter Rattanmöblierung und uralten Zeitschriften in einem Hochhaus. Typische 50er-Jahre schwarz-weiss geschlierte PVC-Bodenfliessen, in dem einen Raum der einen Therapeutin war es mit Flauschteppichen und gemütlichen Sesseln ich glaube in orange oder beige sehr angenehm, in dem, der anderen Therapeutin, an die ich gleich weiterverwiesen wurde, stand ein kleiner Schreibtisch ohne jegliche Anzeichen davon genutzt zu werden, ein klitzekleines Regälchen mit drei oder vier Büchern hinter ihrem schwarzen Ledersessel, so ein Allerweltsrundsessel, recht neu und unpersönlich. Der Klientenplatz schräg gegenüber war ein gleicher Sessel, darauf Sitzkissen, die ich lästig fand, weil ich dabei eine Tendenz hatte, herumzurutschen. Nichts an den weissen Rauhfaserwänden, ein eher kleines Fenster, Blick auf andere Hochhäuser. Kein Tisch, keine Deko, nichts persönliches.
Die zweite Thera, die ich Jahre später hatte, arbeitete in einem Zimmer ihrer Privatwohnung. So war der Eingang eben sichtlich ein privater Flur, was ich sehr angenehm fand. Alles sehr persönlich und warm eingerichtet. das Zimmer schätzungsweise etwas über 20 qm mit Schreibtisch und Regal, in Gebrauch, einigermassen aufgeräumt, nicht zu clean, nicht zu unordentlich. Verschnörkeltes Regal aus kupferfarbenem Metall. Es gab zwei Sitzmöglichkeiten, man wurde als Klient einem zur Liege verstellbaren Loungesessel zugeteilt, war für manche Tranceübungen, die sie macht ganz praktisch, ansonsten fand ich es eher unbequem mit dem Futeil. Modernes Design aus schwarzem Leder und Chrom. Ihr Platz war ein freundlicher klassischer halbhoher Sessel mit gemustertem, indisch inspiriertem Stoff. Auch der Teppich über dem Bodenteppich war wie die an eine Wand gepinnten Tücher eindeutig indisch. Es standen Räucherwerk und Gongs usw. herum, auch auf dem verschnörkelten kleinen Tisch neben der Sesselliege, darauf Kristalle, Staub und Kerzen und eine Großpackung Tempo (oh je - eine Großpackung????), ein bischen vollgestellt, aus einem weiteren Regal gegenüber des Klientenplatzes beobachtete ich wechselnd hervorschauende Bastkörbe mit kleineren Handpuppen und Spielzeug. Schräg hinter dem Klientenplatz hing ein Plakat eines Charlie-Chaplin Films, welches ich mir immer gerne anguckte, wenn ich nachdenken musste, weil ich es unglaublich interessant fand, weil es eben manchmal traurig und manchmal sehr fröhlich auf mich wirkte. Sie meinte dann auch irgendwann mal, dass sie das auch genau deshalb ausgesucht habe. In der Gästetoilette hing ein kleiner Rahmen mit einer Postkarte, darin das Gedicht "Beziehungsweise" von Jochen Mariss, was ich selber auch schon öfter verschenkt hatte.
Jahre später nochmal woanders eine wunderschöne Altbaupraxis, im Erdgeschoss und Souterrain weitere Therapeutenräume, ihr und ihrem Mann gehört das Haus - beide praktizieren wohl dort und noch eine andere Kollegin. Viel Holz, Holzdielen, hohe Decken, helle Sisalteppiche, zwei Ohrensessel in warmem Orange, dazwischen ein Minitischen mit Kristallen und Kleenexschachtel. Zwei kleinere helle Holzregale, auch mit Handpuppen und Bausteinen in einer Kiste. Ein großer Bilderrahmen in schwarz mit einer Herbstallee, den ich anzuschauen immer sehr beruhigend fand. Auch schön fand ich, dass sie in den 2-5 Minuten, in denen sie im Nachbarbüro war mir Zeit zum Ankommen gab und dabei leise beruhigende Musik anhatte. Blick durch ein sehr großes Altbauflügelfenster auf einen sehr schönen Garten. Dezente Raumbeduftung, sie schien mir wirklich Ahnung zu haben von Aromatherapie, es standen etliche Aromaölfläschchen neben der Duftlampe. Sehr aufgeräumt, aber trotzdem warm und heimelig - wie schaffte sie das bloß? Klar und warm auch ihre Umgangsweise in der Therapie. Auf der Gästetoilette pinnte neben dem Waschbecken an der Wand eine Postkarte mit dem Gedicht von Jochen Mariss.
Ein einziges Mal war ich dann nochmal einige Jahre später bei einer Therapeutin, deren esoterisches Auftreten und ihre völlig suggestive Art mich in einen extremen Bewusstseinstaumel brachte, was ich zuvor nie und danach auch nie erlebt hatte, die ich selbstredend nie wieder aufsuchte. Ein Zimmerchen, vollgestopft mit esoterischem Schnickschnack auf verstaubten, verschnörkelten Regalen. Räucherwerk brannte, alleine davon wurde mir fast übel. Sie war dick und in wallende Gewänder gehüllt, sprach mit bestimmender Stimme und wusste nach zwei Minuten meinerseits bereits ganz klar, was mit mir los ist und dass sie mir helfen kann und will. Äm ja. Alles weitere habe ich in irgend einem anderen Thread schon mal geschrieben.
Mein vorletztes Erstgespräch war nun bei einem Thera, dessen chaotisches Wohnbüro mit tausenden Büchern, Ordnern, Zetteln, Kaffeflecken auf dem dreckigen Glastisch zwischen abgewetztem buntem Teenysofa (ich) und ebensolchem aber anders gemustertem Sessel über Eck (er) mir vorkam wie ein Teestubentreffen der dörflichen katholischen Jugend. Irritierend. Das kleine Wartezimmer kündigte eher von einem Mann mit eher konventionellem Geschmack, darin abgewetzte, durchaus interessante antike Schränke und Sitzgelegnheiten, bunt gemischter Stile. Er etwa Anfang 50, ein bischen konfus, ebenso durcheinander gekleidet, Karohemd und abgewetzte braune Cordhose und Altherrenpuschen ... zwar schien mir die Zusammenstellung seiner Fähigkeiten oder zumindest Ausbildungen genau geeignet, deswegen hatte ich ihn ja kontaktiert, aber seine ganze Art und auch das Ambiente sagte mir nicht zu.
Das letzte in einem Hochhaus in einem Raum bei dem die Sesselwahl wieder frei war (bah, mag ich nicht, ich hab dann immer das Gefühl direkt schon einer Bewertung unterzogen zu werden ohne dass ein Wort gesprochen wurde), dabei waren beide Sitzgelegnheiten absolut identische antike dunkelbraune Ledersessel mit eher niedriger Lehne, auf antikem Teppichboden ultrakonservativem Muster mit Kunststofffolie zum Schutz vor dem Strassendreck der Schuhe darunter. Im Raum zwei weitere antike Möbel: ein geschlossener Sekretär und ein geschlossener Regalschrank, keinerlei Deko, keine Pflanzen, fast vermisste ich die Preisschilder der Antiquitäten, alles super unpersönlich. Gespräch lief völlig oberflächlich, ich fasste irgendwie auch kein Vertrauen, als ich merkte, dass ihr meine Themen völlig unbekannt und in ihrer konservativen Art offenbar gar suspekt waren, dass sie es offenbar ungemütlich findet, wenn eine Klientin auch über Therapie an sich liest und informiert ist - und dann sogar KEINE Diagnose nennen kann. Nee, das passte hinten und vorne nicht. Blöderweise habe ich mich nicht getraut ihr das direkt ins Gesicht zu sagen, als sie mich zum Schluß fragte, ob ich wiederkommen möchte. Okay, daran arbeiten wir noch, Miss ...
Mal schauen, ob in absehbarer Zeit noch wer dazu kommt, ich habe irgendwie jetzt schon wieder die Schnautze voll irgendwie von der Sucherei, zumal mir gerade auch dann eine gute Freundin sagte, dass bei "guten Therapeuten" Wartezeiten von "etwa 7-9 Monaten" normal wären hier!!! Himmel, was weiss ICH, was in einem halben bis dreiviertel Jahr ist?!?!?!?!? Okay, die nächste Thera, die auch das Jochen Mariss Gedicht irgendwo hängen hat, nehm ich.
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