Soll ich mit Psychoanalyse weitermachen?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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stehaufmädchen
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Beitrag Sa., 20.02.2010, 22:25

Liebe sandy,
metropolis hat geschrieben:Man könnte es auch so sehen, dass deine jetzige Therapie eine gute Einleitung/ Einführung, ein gutes Vorspiel für eine Analyse ist. Also etwas das dich für diese PA-Reise rüstet.
das wollte ich nochmal unterstreichen, denn das ist es was ich vorhin so umständlich erklären wollte
(danke metro )

plus:

würde dein Thera die Therapie mit dir weiter halten mit eben 2 Stunden pro Woche bis Du einen Analytiker hast?!
Ich fände es für dich wirklich schön, wenn Du einen direkten Übergang haben könntest, damit Du nicht zu lange warten mußt. Wenn er mit dir 2 Std/Wo macht, dann hast Du doch eine gute Unterstützung bis zum "rettenden Anker", oder ?!

Ich denke auch, gerade WEIL Du deinen Thera so magst und TROTZDEM wegen deiner grossen Unterstützungssuche einen TheraFORMENwechsel überlegst, zeigt eben auch, daß Du dir Hilfe SEHR wünschst. Und dieses Streben in eine tiefere Richtung wünscht sich ja offensichtlich endlich gehört zu werden.

Du solltest dir organisatorisch alles so legen, daß Du gut versorgt bist mit Helfern denn man muss ja nicht schon prima mit allem zurecht kommen BEVOR man Hilfe sucht. Sonst bräuchte man ja auch keine Therapie! Der Wunsch und die Skills zur Ablösung und Selbst sein wachsen ja erst IN der Therapie heran, eben erst WENN die Therapie Erfolg hatte.
Aus diesem Blickwinkel betrachtet will ich dich nochmal bestärken: Hol Dir was Du brauchst. Du DARFST das brauchen.


Du hast schon SO viel alleine gemacht .... ....immer !


wieder mal lg
Stehaufi

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SamuelZ.
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 18:21

Liebe STehaufi,
würde dein Thera die Therapie mit dir weiter halten mit eben 2 Stunden pro Woche bis Du einen Analytiker hast?!
Ich fände es für dich wirklich schön, wenn Du einen direkten Übergang haben könntest, damit Du nicht zu lange warten mußt. Wenn er mit dir 2 Std/Wo macht, dann hast Du doch eine gute Unterstützung bis zum "rettenden Anker", oder ?!
Ich kann ihn mal fragen, aber irgendwie will ich es gar nicht bei ihm machen... auch bezweifle ich, dass er für mich eine "Sonderregelung" einführen möchte. Er will mir nicht nah kommen. Das würde jedoch passieren, wenn ich 2x die Woche Therapie hätte bei ihm.

Auch weiß ich nicht, ob er derjenige ist, mit dem ich an die Wurzeln meiner Depression komme. Da brauche ich glaube ich jemand anderen.

Ich habe ab nächste Woche eine 4-wöchige Therapie"pause". Ich werde ihn fragen,ob er mir einen Analytiker empfehlen kann. Dann werde ich in den 4 Wochen ein paar Besuche machen. Aber große Auswahl habe ich gar nicht. Hab schon mal im Internet recherchiert.
Du hast schon SO viel alleine gemacht .... ....immer
(ist mir am WE wieder mal so richtig deutlich bewusst geworden!!!)

lg sandy

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Tara
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 19:23

Liebe Sandy!

Nur kurz ein sinnentleerter OT Beitrag- sorry-:

Mir fallen bei Metro, Dir und mir schon länger Parallelprozesse auf. Warum ist gerade Abschied, Schmerz-Verdrängung, Widerstand- VaterÜbertragung- Verschmelzungsphantasien, TheraIdealisierung bis hin zum Absprechen seiner Qualifikation, Enttäuschung- Therapiemißerfolg- Abbruch- und Therapeutenaustausch..... etcetcetc soooo gleichzeitig vorhanden??? HÄÄÄÄHHHH???? Das ist ganz schön unheimlich!
"Die Theorie bestimmt, was wir beobachten können." (Einstein)

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SamuelZ.
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 20:20

Hallo Tara,
ich kann mich momentan nur mit einigen der von dir genannten Problembereiche identifizieren. Verschmelzungsfantasien oder Idealisierung schließe ich z.Z. aus (evtl. gaaaaaaaanz tief verborgen). SchmerzVerdrängung beschäftigt mich sehr. Ich befürchte, es zu tun, weil der Rahmen zur Bearbeitung einfach nicht gegeben ist. Deshalb muss ich demnächst wechseln.
Suchst du denn auch einen neuen Therapeuten?
lg sandy

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Tara
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 20:50

Hey
Verschmelzungsfantasien oder Idealisierung schließe ich z.Z. aus
na ich meinte auch nicht gegenwärtig- aber es war ja in jüngster Vergangenheit bei uns dreien ganz intensiv -
nun haben sich die Dinge halt verschoben- und bei uns in einem fast synchronen Prozess ähnliche Symptome hervorgerufen. Zumindest ist dies mein Eindruck. Thema scheint jedenfalls grad Abschied und Loslösung zu sein.
Schade eigentlich; trauere ein bißchen der Zeit nach, in der wir wesentlich besserer Stimmung waren und unsere Therapeuten und deren göttliche, allesheilende Penise am liebsten täglich vernascht hätten .

ABer so hat halt alles seine Phase

Zu mir später. Ich müsste dazu einfach weiter ausholen. Auf der Suche nach einem neuen Thera bin ich zwar nicht aktiv- spielte aber klarerweise schon mit dem Gedanken- Schließlich stehe ich im Moment allein da
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SamuelZ.
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 21:23

Hach ja, liebe Tara, damals unsere Yoni- und "wie hieß das männliche Geschlechtsorgan noch?"- Phase....
Wird ein neuer Thera die Kundalini-Schlange wieder zum Räkeln bringen???

Apropos "allesheilender Penis": Du hattest mir doch kürzlich den Tillman Moser empfohlen. Ich habe inzwischen drei Bücher von ihm gelesen. Am besten gefällt mir bislang "Lehrjahre auf der Couch". Er beschreibt eine Penis-Fantasie über seinen Therapeuten.
Eines Tages geht Moser mit Zahnschmerzen in die Analyse und schlägt seinem Analytiker vor, er möge doch seinen Penis auf seinen kranken Zahn legen, dann würden sich die Schmerzen sicherlich sofort legen....

Sind solche Geständnisse nur in einer Psychoanalyse möglich???

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Elena
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 21:28

SandyP. hat geschrieben:Ich habe ab nächste Woche eine 4-wöchige Therapie"pause".
Mir ist aufgefallen, dass meine Therapeutin sehr oft in Urlaub fährt, z. Zt. ist auch grad wieder eine dreiwöchige Pause. Vielleicht schafft man diesen Job nur, wenn man immer mal wieder mehrere Pausen einlegt. Aber mir fällt dies schon sehr oft auf, zu Weihnachten waren vier Wochen Pause, jetzt wieder drei Wochen, dann die Osterferien, Sommerferien fünf Wochen, im September wieder drei Wochen....
Irgendwie finde ich diese Pausen nicht so toll.

LG Elena

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SamuelZ.
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 21:34

Hallo Elena, zwei der vier Wochen habe ich selbst zu verschulden. Kann ich meinem Thera nicht ankreiden.
Aber wenn man nur 1x die Woche Therapie hat, dann lechzt man ja nach jeder Stunde. Da kann bei einer Ausfallstunde schon mal eine zweiwöchige Pause entstehen.
Hast du auch schon mal daran gedacht, mit Analyse weiterzumachen?
lg sandy

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Elena
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 21:42

SandyP. hat geschrieben:Aber wenn man nur 1x die Woche Therapie hat, dann lechzt man ja nach jeder Stunde.
Ja, so geht es mir, und mich nerven diese langen Wartezeiten zwischendrin mittlerweile...
SandyP. hat geschrieben:Hast du auch schon mal daran gedacht, mit Analyse weiterzumachen?

Ich bin in dieser Hinsicht etwas gespalten: einerseits fände ich es gut, intensiv an die Problematik ranzugehen, andererseits habe ich die Befürchtung, dass dies sehr viel (vielleicht zuviel?) Raum in meinem Leben einehmen würde.

LG Elena

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SamuelZ.
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 21:48

Du scheinst ein ausgefülltes Privatleben zu haben, wenn du diese Befürchtung hegst, oder?


Gast
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 22:09

SandyP. hat geschrieben: Eines Tages geht Moser mit Zahnschmerzen in die Analyse und schlägt seinem Analytiker vor, er möge doch seinen Penis auf seinen kranken Zahn legen, dann würden sich die Schmerzen sicherlich sofort legen....
Hätte ich mir doch einen männlichen T. gesucht, dann wäre mir der heutige Zahnarztbesuch erspart geblieben. Aber es hat gar nicht weh getan, denn er hat extrem ruhige Hände, weil er als Mormone nicht mal Kaffee trinkt...

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Tara
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 22:34

Eines Tages geht Moser mit Zahnschmerzen in die Analyse und schlägt seinem Analytiker vor, er möge doch seinen Penis auf seinen kranken Zahn legen, dann würden sich die Schmerzen sicherlich sofort legen....
Ja, diese Stelle fand ich auch sehr krass & total mutig! Finde es im übrigen großartig, wie offen und ungeschminkt Moser seine Lehrjahre skizziert.

Ich persönlich hab mir eher die klassische Variante vorgestellt, dass er nämlich zur Heilung meiner wunden "Yoni" seinen "Linga" hineinlegt

In meiner Transaktionsanalyse war zumindest eine Andeutung der Phantasie möglich
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Elena
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Beitrag Mo., 22.02.2010, 23:42

SandyP. hat geschrieben:Du scheinst ein ausgefülltes Privatleben zu haben, wenn du diese Befürchtung hegst, oder?
Ja, das stimmt schon, aber meine Zweifel sind eher dahingehend, ob es gut in den Alltag zu integrieren ist, ohne sich zuviel mit sich selber zu beschäftigen, weil ich manchmal schon finde, dass in einer Sitzung ziemlich viel ausgelöst wird und ich oft tagelang gedanklich darin gefangen bin. Nach ein paar Tagen ist wieder okay, bis die nächste Sitzung anfängt.... In einer Psychoanalyse ist meines Erachtens weniger Zeit zum Durchatmen, weil es mindestens zwei Sitzungen in einer Woche sind.

LG Elena

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metropolis
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Beitrag Di., 23.02.2010, 10:35

Hallo Sandy und Tara
Tara hat geschrieben:Liebe Sandy!

Nur kurz ein sinnentleerter OT Beitrag- sorry-:

Mir fallen bei Metro, Dir und mir schon länger Parallelprozesse auf. Warum ist gerade Abschied, Schmerz-Verdrängung, Widerstand- VaterÜbertragung- Verschmelzungsphantasien, TheraIdealisierung bis hin zum Absprechen seiner Qualifikation, Enttäuschung- Therapiemißerfolg- Abbruch- und Therapeutenaustausch..... etcetcetc soooo gleichzeitig vorhanden??? HÄÄÄÄHHHH???? Das ist ganz schön unheimlich!
Um ehrlich zu sein, ist mir das auch schon aufgefallen. Unsere Therapien scheinen sich zu ähneln, seien es nun die Problematiken, die wir in der Therapie bearbeiten wollen, sei es die Art und Weise wie wir mit unseren Theras umgehen oder in welcher Rolle wir sie sehen (wollen). Zumindest fühle ich mich euch beiden irgendwie verbunden.
Komischerweise stehen wir nun trotz der vielen Parallelen an total unterschiedlichen Punkten: Du Tara, würdest deine Therapie wahrscheinlich nicht als gelungen und stimmig beschreiben (oder?) und hast ja deine Therapie enttäuscht beenden müssen. Du Sandy, findest hoffentlich einen stimmigen Abschluss mit deinem Thera, bist aber dennoch ernüchtert und enttäuscht, so dass du bei jemand anderem weitermachen willst.
Ich dagegen bin meilenweit entfernt davon meine Therapie als Misserfolg zu sehen. Ich möchte weder abbrechen, noch austauschen. Und in einem halben Jahr werden wir wahrscheinlich einen Bilderbuch-Abschied hinlegen. Ich bin fest davon überzeugt, dass alles so kommen wird, wie ich es mir wünsche. Und warum? Weil mein Thera einfach der Beste ist
Also, ich will damit nur sagen, dass wir drei trotz vieler Ähnlichkeiten doch ganz unterschiedliche Wege gehen mittlerweile, was mehr an unseren Theras zu liegen scheint, denn wünschen und ersehnen tun wir doch im Prinzip das Gleiche.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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SamuelZ.
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Beitrag Di., 23.02.2010, 16:11

Hallo ihr Lieben,

Tara:
Finde es im übrigen großartig, wie offen und ungeschminkt Moser seine Lehrjahre skizziert.
Ja, ich bin auch beeindruckt. Gleichzeitig ertappe ich mich dabei, wie ich versuche, ihm ein Defizit nach dem nächsten zu unterstellen, z.B. Blindheit angesichts des Grundtraumas (Kindesmissbrauch durch einen pädophilen Vater?), Selbstdarstellungszwang und Karrieredenken bis zum Exhibitionismus des Innersten, etc. Aber das passiert wohl jedem Menschen, der es wagt, seine Gefühle und Fantasien zu offenbaren.
Also, er lässt mich nicht unbeeindruckt, ruft ambivalente Gefühle hervor.
Interessant finde ich auf seiner Website die Beiträge zu den Auswirkungen der NS-Zeit auf nachfolgende Generationen.

In meiner tpf PT könnte ich meine Fantasien gar nicht so offensiv äußern wie der Moser in seiner PA, da sie - wie ich vermute - nicht den aktuellen Grundkonflikt berühren, sondern andere Bereiche, die wohl eher in eine PA gehören und dort näher betrachtet werden sollten (so denkt mein Thera).

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