Nurse_with_wound hat geschrieben:
Wie soll ich das verstehen, Kinder in die Welt setzen ist nicht zeitgemaess, primitiv?
Für alle, die es noch nicht wissen: Der Planet ist eindeutig überbevölkert! Es gibt kein Plätzchen auf der Erde, wo dringend noch ein paar Menschen gebraucht würden!
Die Politik versucht jungen Generationen immer mehr in den Kopf zu setzen, dass sie Familie gründen sollen. Wieso??? --> Weil die Wirtschaft, die Politik, Angst hat, dass in 10, 20, 30 Jahren zu wenig Steuerzahler vorhanden sein werden! Nicht deshalb, weil die Politiker Babies und junge Mütter sooo niedlich finden.
Problem bei dieser Überlegung: Es werden nicht genügend Jobs vorhanden sein (sind jetzt schon nicht) --> infolge wird es trotz erhöhter Geburtenrate nicht genug Steuerzahler geben. Eher können wir uns drauf einstellen, Arbeitslosengeld und Therapiekosten für Kinder aus zerrütteten Familien.
Wer ehrlich genug ist, kann unter
www.footprint.ch seinen ökologischen Fußabdruck berechnen und wird bemerken müssen, dass die Menschheit so oder so schon viel zuwenig Platz auf Mutter Erde hat.
Nein, auch wenn ich dafür vermutlich verbal gesteinigt werde - meiner Meinung nach ist Kinderkriegen (vor allem mehr als eines), definitiv nicht mehr zeitgemäß. In der Nachkriegszeit, Wiederaufbau, Wirtschaftswunder - da war das wohl was anderes. Da konnte noch jeder was aus sich machen, der wollte.
Aber heute? - Nicht, so lange die Menschheit so verschwenderisch lebt wie momentan. Aber es ist halt sehr typisch für den begrenzten Horizont der Menschen, in sehr kurzfristigen Zeitspannen zu denken. Und wenn eine Mutter ein Kind möchte, dann wird sie daran denken, wie süss ein Neugeborenes ist, aber noch nicht an einen trotzigen Dreijährigen. Und schon gar nicht an einen frustierten 18jährigen, der ohne Job dasteht, auf dessen Schultern aber die Staatsschulden der alten Generation lastet.
Zeitgemäß fände ich, die Menschheit gleichmässiger zu verteilen. Nicht einerseits afrikanische Kinder an Hunger und Malaria sterben lassen und hierzulande kräftig welche zu produzieren. Wer ein Kind möchte, soll eines adoptieren dürfen, welches dem Tode geweiht wäre und diesem Kind eine bessere Zukunft ermöglichen dürfen.
Aber es ist halt wieder typisch Mensch, unbedingt die eigenen (überschätzten) Erbanlagen weiter geben zu müssen. Eltern wollen wohl der Nachwelt ein Abbild von sich hinterlassen (und nicht das eines afrikanischen Kindes) - aber ich denke, die Welt wäre bestimmt nicht ärmer ohne die Abbilder so mancher Leute.