Träume erfinden ?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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kiyoko
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:28

Candle: Du bist doch diejenige gewesen die angefangen hat Metropolis Geschichte aufzurollen. Du beginnst zu spielen und entscheidest wann du das Spiel beendest. Meistens mit dem Zusatz "du lässt dich sowieso nicht von mir belehren, deswegen mache ich mir nicht die Mühe weiter auf dich einzugehen"
We fight.........or we die

Aufgeben ist manchmal
nicht nur ein Fehler
sondern endgültig.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:31

mitsuko hat geschrieben: Deiner Meinung nach sind Lügen verboten in der Therapie.
Ah, wer erzählt schon immer die volle Wahrheit? Und was ist mit den Dingen die man geflissentlich weglässt? Macht wohl jeder und kann den selben Effekt haben wie eine dicke fette Lüge....


Und überhaupt "Wahrheit" ist im Bereich von psychischen Prozessen eh eine sehr subjektive Angelegenheit. Weil zB bei Kränkungen, da kann dein Gegenüber NIE sagen, ist das jetzt objektiv so passiert? Ist das eine aufgeblähte Überreaktion auf eine Lapalie und die krasse Kränkung hat objektiv so nie stattgefunden? Auch das wäre eine "Lüge".

Wenn der Therapeut an Finden von Wahrheiten interessiert wäre, müsste er noch mindestens 5 aussenstehende Personen über den Klienten interviewen.

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:33

metropolis hat geschrieben:
vallée hat geschrieben:Verwerflich finde ich es nicht. Ich denke grundsätzlich muss man einem Therapeuten nicht alles sagen. Zwischen zwei Menschen wird es immer geheimnisse geben, in jeder Beziehung. .
Kommt drauf an. Wenn man zB die Teile weglässt die einen in einem schlechten Licht erscheinen lassen könnten ist es genau das selbe wie eine Lüge

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:35

metropolis hat geschrieben: Ich persönlich finde solche "Spielchen" sehr verwerflich.

Aber du solltest.....
Hier spricht das gestrenge, wertende Über-Ich.....

Um mal bei Psychoanalyseterminologie zu bleiben, du machst ja Psychoanalyse....

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montagne
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:36

na ja man manipuliert schon ganz mächtig mit erfundenen träumen. denn sie sind ja keine absichtslose darstellung dessen was man in sich, mit sich und in und mit welt erlebt, sondern ein konstrukt mit einem zweck.
und im gegensatz zu einer möglichst (wird sicher kaum ganz gelingen) absichtslosen darstellung, wird es so nicht möglich sein, die schichten der gefühle und gedanken, intentionen freizulegen, die darunter sind. denn die schichten darunter sind eben unter dem wirklich erlebten, zu dem gefühle UND reale inhalte gehören und nicht unter konstruierten inhalten.

verweißt aber wieder darauf, das zwackel sich selbst chancen nimmt, sich selbst betrügt und schadet. hat auch was von, wasch mich, aber mach mir den pelz nicht nass.
amor fati

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:37

metropolis hat geschrieben:Es geht um das bewusste Benutzen von falschen Tatsachen als therapeutische Methode, um sich beim Thera interessant zu machen
Ich hatte hier nicht verstanden daß die Threadstarterin sich "interessant" machen will...

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Moni.
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:38

Freistil hat geschrieben:Ich sehne mich nach Authentizität bei meinem Therapeuten. Ich möchte, dass er ehrlich zu mir ist. Anders könnte ich mir eine so intensive Beziehung (4 Stunden die Woche) nicht vorstellen. (!)
Kann ich 100% zustimmen. Es erinnert mich an eine therapeutische Begegnung (das Wort Beziehung vermeide ich bewusst).
Eine Therapeutin in Ausbildung zur Analytikerin wollte ihren Ausbildungsstatus verbergen und erfand eine "umschreibende Geschichte", um die Ungereimtheiten wie Praxisschild, Abrechnungsmodus usw. zu kaschieren. Ich empfand es als ziemlich peinlich (ich wusste aus anderer Quelle um die Tatsache) und hat meine Vertrauensbereitschaft stark beeinflusst.
Gerade in einer Analyse, in der es um die Wahrheitsfindung gehen sollte, empfinde ich beidseitige Aufrichtigkeit als Grundvoraussetzung der gemeinsamen Arbeit. Diese Therapie/Analyse begann mit einer Lüge - und ging aus diesen und anderen Gründen dann auch nicht gut aus.

Andererseits kann ich mir die Erfindung von Träumen bei Dir Zwackel als kratives Hilfskonstrukt, im Sinne einer Übergangslösung, als akzeptabel vorstellen. Du wirst Deine Gründe haben. Es ist sicher sehr spannend da genauer hin zu schauen.

Vielleicht musstest Du erst einmal testen, wie die Therapeutin mit Deinen Themen umgeht. Du fühlst Dich damit nicht mehr wohl, wie Deine Frage hier zeigt. Spricht doch für Dich!

Und zum Trost, wenn alles ohne Probleme laufen würde, Du schon alles kommunizieren könntest - bräuchtest Du doch keine Therapie, oder?

Gruß
Moni
Zuletzt geändert von Moni. am Di., 19.01.2010, 23:08, insgesamt 2-mal geändert.

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candle
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:38

Wenn ich bedenke, dass ich mein eigenes Erleben eine Lüge fand da ich doch offenbar ganz normal aufgewachsen bin, habe ich ständig mich selbst belogen in meiner Selbstanerkennung- vielleicht auch den Therapeuten?

candle
Es ist besser ein Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.
Sommer-Stumpenhorst


montagne
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:42

münchnerkindl hat geschrieben:
vallée hat geschrieben:Verwerflich finde ich es nicht. Ich denke grundsätzlich muss man einem Therapeuten nicht alles sagen. Zwischen zwei Menschen wird es immer geheimnisse geben, in jeder Beziehung. .
Kommt drauf an. Wenn man zB die Teile weglässt die einen in einem schlechten Licht erscheinen lassen könnten ist es genau das selbe wie eine Lüge
Geheimnisse sind ja dazu das, das Selbst und Selbstwert zu schützen. Finde ich legitim in jeder Beziehung. Nur hat dieser Selbstschutz immer einen Preis. Mal nur ein winziges schlechtes gewissen, mal iss der Partner futsch, den man liebte und mal verschenkt man vllt. wertvolle Chancen, wertvolle 50 Minuten. das muss man sich überlegen, wie der preis im Einzelfall ist und ob man den so tragen will.
Oder ob es unterm Strich, langfristig, nicht sogar selbstwertstärkend ist, etwas Preis zu geben, von dem man meint, es mache einen verwundbar.
amor fati

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metropolis
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:42

münchnerkindl hat geschrieben:
Wenn der Therapeut an Finden von Wahrheiten interessiert wäre, müsste er noch mindestens 5 aussenstehende Personen über den Klienten interviewen.
Das kann ich nicht abstreiten. Dem Therapeuten geht es tatsächlich nur um die subjektive Wahrheit und Perspektive des Patienten. Da hast du recht.
Nur ist für mich fraglich, wie eine authentische therapeutische Beziehung entstehen soll, wenn der Patient nicht authentisch ist. Das Seelenheil der Thera (wie bereits erwähnt wurde) ist zweitrangig, vielmehr mache ich mir Sorgen, ob Zwackel unter diesen Umständen diese Therapie was bringen kann. Ob die Therapie erfolgreich sein wird oder nicht, spielt in erster Linie für Zwackel eine Rolle, nicht für die Therapeutin. Deshalb wäre Zwackel vor allem SICH SELBST zuliebe ehrlich zur Therapeutin.
Zuletzt geändert von metropolis am Di., 19.01.2010, 12:46, insgesamt 1-mal geändert.
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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hungryheart
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:42

zwackel, wie geht es dir denn mit diesen gefälschten träumen?
hast du ein gutes gefühl dabei?

ich sehe, wie vallée, das problem, dass du dir selbst schaden zufügst.
neben den gründen, die vallée schon genannt hat, sehe ich das problem, dass du dich um einen wichtigen effekt der therapie bringst.
nämlich den, dass du dich mit der thera auf die suche nach neuen zusammenhängen bringst.
so wie du es jetzt machst, klingt es ein wenig, als wollest du der thera bestimmte dinge, die du eh schon weißt, geschickt und peinlichkeitsfrei mitteilen. mehr nicht.
ich bin nicht sicher, ob du dich selbst so besser verstehen lernst und wirklich etwas verändern kannst.
ich fürchte eher nicht.
Zuletzt geändert von hungryheart am Di., 19.01.2010, 12:44, insgesamt 1-mal geändert.
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estelle
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:43

In der Psychoanalyse wären erfundene Träume doch freie Assoziation,das ist doch das was die
Psychoanalyse ausmacht.
In der Verhaltenstherapie ist es für dich jetzt Mittel zum Zweck,du kommst doch so an deine Ziele.

Ich finde das nicht schlimm(ohne jetzt mal den ganzen anderen Text gelesen zu haben).

Wenn sich die Therapeutin in der Verhaltenstherapie auf Träume einläßt ist sie da doch auch offen
für.

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hungryheart
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:46

Violetta 2009 hat geschrieben: Wenn sich die Therapeutin in der Verhaltenstherapie auf Träume einläßt ist sie da doch auch offen
für.
naja, es gibt aber ja einen unterschied zwischen echten träumen und erfundenen geschichten, mit denen man einen zweck verfolgt...

aber wie gesagt, wenn überhaupt schadet sich zwackel nur selbst.
um das seelenheil der thera mache ich mir keine gedanken, der wirds egal sein.
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münchnerkindl
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:48

metropolis hat geschrieben: Nur ist für mich fraglich, wie eine authentische therapeutische Beziehung entstehen soll, wenn der Patient nicht authentisch ist. .
Das ist doch auch der Therapeut nicht. Siehe therapeutische Distanz, Abstinenz etc.

Therapie an sich ist ein künstlich geschaffener Raum, und findet in der Fantasie, in den Köpfen der Beteiligten statt. Das sind immer hochgradig subjektive Realitäten.

Und von daher finde ich jedes Vehikel, mit dem man Dinge aufrichtig in diesen Raum einbringt legitim.
In der Kunsttherapie zB würde man die Fantasie malen und sich dann drüber unterhalten. Hier wird sie verbal geäussert, eben als Traum getarnt. Ich schreibe (für mich) Geschichten die viele Wunchfantasien enthalten, aus denen ein Therapeut MASSIG über mich lesen könne und die man wirklich als Grundlage für einen therapeuttischen Prozess nehmen könnte. Ich sehe da keinen Unterschied und der Wert sollte der selbe sein.

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hungryheart
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Beitrag Di., 19.01.2010, 12:57

münchnerkindl hat geschrieben: Und von daher finde ich jedes Vehikel, mit dem man Dinge aufrichtig in diesen Raum einbringt legitim.
In der Kunsttherapie zB würde man die Fantasie malen und sich dann drüber unterhalten.
vergleichbar wäre, wenn jemand in der kunsttherapie nicht einfach seinen gedanken und gefühlen freien lauf lässt, sondern ein bestimmtes bild malt, um beim thera eine bestimmte schlussfolgerung auszulösen.

manchmal sind aber die wirklcih wichtigen themen ganz andere.
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