Gothika geht nach Hause?
Hallo Gothika,
angenehmen Klinikaufenthalt und ein ruhiges Händchen beim Entscheiden
wünscht Dir
Sir
angenehmen Klinikaufenthalt und ein ruhiges Händchen beim Entscheiden
wünscht Dir
Sir
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Auch wenn wir wohl nicht dieselbe Entscheidung meinen - du bist nicht die einzige! Selbst wer meine Haltung zu eigenem potenziellen Klinikaufenthalt kennt, wird sich nicht annähernd vorstellen können, wie diese Nachricht auf mich wirkt. Ich bin zutiefst erschreckt über diese unerwartete Wendung und habe den ganzen Tag an Gothika gedacht. Dass sie so einen Leidensdruck hat, dass sie sich freiwillig in eine Klinik begibt, war mir nicht bewusst, und das erschreckt mich total und machte mich heute den ganzen Tag sehr traurig.Nurse_with_wound hat geschrieben:bin wohl die einzige die mich so eine Entscheidung schockiert?
Ich hatte seit kurz vor Weihnachten ihren Blog nicht mehr verfolgt und mich erst kürzlich in ihrem Thread über die Machtlosigkeit von Angehörigen wieder eingeschaltet. Jetzt frage ich mich, ob ich, wenn ich in letzter Zeit intensiver mitgelesen hätte, diese Entwicklung hätte kommen sehen können. Denn dann hätte ich bestimmt anders auf ihre Beiträge reagiert. Sehr viel geschrieben hat sie ja immer, klar, aber jetzt beim Nach-Lesen kommt es mir so vor, als sei sie mit ihren Gedanken und Grübeleien der letzten Zeit quasi letztendlich implodiert.
Ich hoffe, dass sie dort in der Klinik gut aufgefangen wird und es ihr bald besser geht.
Ich finde das ein gutes Bild, Rilke. Und die Implosion wurde letztendlich durch die Veränderung des Ex bewirkt. D.h. die Veränderung des Ex liess Gothika in schmerzlicher Weise ihre eigene Starre und Gefangenheit bewusst werden.Rilke hat geschrieben: aber jetzt beim Nach-Lesen kommt es mir so vor, als sei sie mit ihren Gedanken und Grübeleien der letzten Zeit quasi letztendlich implodiert.
Auch von mir, Gothika, alles Gute!
zucker
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Guten Morgen!
Ich danke euch sehr für die lieben Wünsche.
Bin gestern noch nirgends untergekommen, heute geht es weiter. Gar nicht so einfach, bei solch dörflicher Infrastruktur irgendwo unterzukommen. Waren von 8 bis 15 Uhr unterwegs, bis wir an die einzige (!) Notfallklinik gut 40 km von dem Ort, wo wir gerade waren, verwiesen wurden. Jetzt weiß ich, dass "psychiatrische Institutsambulanzen" KEINE Notfälle aufnehmen, dass die andere Klinik nur für Jugendliche ist (gleich mal ein Termin fürs Kind gemacht, denn nur dort findet man hier Kinderpsychologen, war eh längst überfällig) und mein Hausarzt ließ mich nicht mal rein zu sich, wurde halt einfach mal per forma bis zum 31.1. krankgeschrieben. (Wo ich grad da war gleich mal eine Überweisung zum Orthopäden mitgenommen wegen dem Knie, natürlich ebenfalls ohne Vorsprache, habe meinen Hausarzt noch nie gesehen!!!)
Eher aus Zynismus ging ich noch ein wenig den Leuten von der Diakonie und den Familien- und Frauenbeauftragtenstellen auf die Keks, einfach nur weil ich mit IRGENDWEM reden wollte, und langsam sauer wurde und die Stelle gerade vor Ort war. Dann ließen wir es für gestern gut sein. Bin gerade bei der Freundin. Wir fahren dann zu mir, wo ich ordentlich meine Tasche packe, nochmal dusche, die Mäuse saubermache und die Wohnung aufräumen, dann geht es in 30 km in die andere Richtung.
Ihr seht also: Ich schau hier zwar jetzt noch mal rein, aber mein Entschluss hat sich sogar noch bekräftigt! Mehr als das! Heute etwas ruhiger, stelle ich mich gezielt auf eine lange Abwesenheit ein. Nachher werde ich dann hoffentlich an der richtigen Tür klingeln, und dann mache ich einen Sitzstreik oder Bombendrohung oder sonstwas. Ich werde NICHT nach Hause gehen.
@Rilke
Bitte mach dir doch keinen Kopf um so etwas. Nein, das konnte man nicht ahnen. Ich bin selbst überrascht. So lange schon habe ich jetzt diesen Drang und unterdrücke es immer wieder: "So, und jetzt werfe ich alles hin und haue ab!", und durch diesen "Schockmoment" ist es endlich durchgebrochen. Ist aber KEIN Auslöser gewesen.
Bitte macht euch keine Sorgen um mich. Es ist nicht so, dass ich weinend, verwirrt, schreiend, verzweifelt hier sitze. Hätte nie gedacht, dass es sich letztendlich dann SO anfühlt, wenn ich mich doch mal für Klinik entscheide. Ganz anders wie erwartet. Ich habe höchstens 2 min lang weint, bin gefasst, fest entschlossen, und so etwas von klar wie - glaube ich - noch nie. Klar in dem Sinne, dass ich all die ganzen Knoten und Ausmaße vor mir sehe und definitiv sage: Und keinen Schritt weiter.
Und ich werde mich NICHT nach Hause schicken lassen. Falls die dort eine Szene a la "Ich schneid mir die Pulsadern auf." benötigen sollten um mich aufzunehmen, dann werde ich solch eine Szene liefern. Ich hoffe, es geht auch ohne. Denn ich benötige keine Ruhigstellung oder "zuhause sitzen und entspannen" und auch kein Zähne zusammenbeißen. Genau das ist der Schlüsselpunkt. Zuhause rumsitzen, sich ablenken, jeden Tag diese erstickende Gefühle zwar wahrnehmen aber nicht an mich ranlassen, mich in "Trance" denken und schreiben, an den Ex denken nur um der Leere zu entkommen, oder in irgendwelche Innenwelten versinken, das hatte ich mehr als Genüge. Ertrage es keine Minute länger. Das Gegenteil ist angesagt! Egal wie lange es dauert! Konfrontation mit mir selbst. Und bei solchen Ausmaßen wird das nur unter Aufsicht und Klinik gehen.
Ich will erst wieder nach Hause, wenn ich OHNE PC/Blog resp. Grübeleien klar komme, wenn ich DEN Knackpunkt gefunden habe, wenn der weitere "Heilungsverlauf" und Leben organisiert ist.
Es scheint schon sehr amtlich, dass das Studium passé ist. Da ich bis zum 31.1. krankgeschrieben bin, kann ich das Praktikum wohl bereits so gut vergessen, damit das komplette Nebenfach und Semester. Und die Rückmeldung müsste die Tage sein. Alles was ich DERZEIT spüre ist eine riesige Erleichterung. Ich sehe auch sehr klar die nächsten Schritte vor mir, und egal wie hart es wird, ich bin gewillt da durchzugehen!!!
"Kann man nichts machen." und "vernünftig sein." und immer schön den Kopf einziehen, alles dulden... NIMMER MEHR!!! Schluss mit "Da kann man nichts machen." , der Satz mit dem ich mich so lange in Trance redete. Man KANN was machen! Beziehungsweise ich WERDE was machen. Koste es was wolle.
Und übrigens: Ich bin nicht stolz drauf, dass ich heute noch mal schreibe. Im Gegenteil. Es widert mich an. ICH widere mich so etwas von an. Das wird hoffentlich auch bald vorbei sein. Mal schauen wo und wie unterkomme. Aber ich gehe nicht hause!!! Ihr seht, ich bin mehr als fest entschlossen. Nochmals Danke für die lieben Grüße.
Gothika
Ich danke euch sehr für die lieben Wünsche.
Bin gestern noch nirgends untergekommen, heute geht es weiter. Gar nicht so einfach, bei solch dörflicher Infrastruktur irgendwo unterzukommen. Waren von 8 bis 15 Uhr unterwegs, bis wir an die einzige (!) Notfallklinik gut 40 km von dem Ort, wo wir gerade waren, verwiesen wurden. Jetzt weiß ich, dass "psychiatrische Institutsambulanzen" KEINE Notfälle aufnehmen, dass die andere Klinik nur für Jugendliche ist (gleich mal ein Termin fürs Kind gemacht, denn nur dort findet man hier Kinderpsychologen, war eh längst überfällig) und mein Hausarzt ließ mich nicht mal rein zu sich, wurde halt einfach mal per forma bis zum 31.1. krankgeschrieben. (Wo ich grad da war gleich mal eine Überweisung zum Orthopäden mitgenommen wegen dem Knie, natürlich ebenfalls ohne Vorsprache, habe meinen Hausarzt noch nie gesehen!!!)
Eher aus Zynismus ging ich noch ein wenig den Leuten von der Diakonie und den Familien- und Frauenbeauftragtenstellen auf die Keks, einfach nur weil ich mit IRGENDWEM reden wollte, und langsam sauer wurde und die Stelle gerade vor Ort war. Dann ließen wir es für gestern gut sein. Bin gerade bei der Freundin. Wir fahren dann zu mir, wo ich ordentlich meine Tasche packe, nochmal dusche, die Mäuse saubermache und die Wohnung aufräumen, dann geht es in 30 km in die andere Richtung.
Ihr seht also: Ich schau hier zwar jetzt noch mal rein, aber mein Entschluss hat sich sogar noch bekräftigt! Mehr als das! Heute etwas ruhiger, stelle ich mich gezielt auf eine lange Abwesenheit ein. Nachher werde ich dann hoffentlich an der richtigen Tür klingeln, und dann mache ich einen Sitzstreik oder Bombendrohung oder sonstwas. Ich werde NICHT nach Hause gehen.
@Rilke
Bitte mach dir doch keinen Kopf um so etwas. Nein, das konnte man nicht ahnen. Ich bin selbst überrascht. So lange schon habe ich jetzt diesen Drang und unterdrücke es immer wieder: "So, und jetzt werfe ich alles hin und haue ab!", und durch diesen "Schockmoment" ist es endlich durchgebrochen. Ist aber KEIN Auslöser gewesen.
Bitte macht euch keine Sorgen um mich. Es ist nicht so, dass ich weinend, verwirrt, schreiend, verzweifelt hier sitze. Hätte nie gedacht, dass es sich letztendlich dann SO anfühlt, wenn ich mich doch mal für Klinik entscheide. Ganz anders wie erwartet. Ich habe höchstens 2 min lang weint, bin gefasst, fest entschlossen, und so etwas von klar wie - glaube ich - noch nie. Klar in dem Sinne, dass ich all die ganzen Knoten und Ausmaße vor mir sehe und definitiv sage: Und keinen Schritt weiter.
Und ich werde mich NICHT nach Hause schicken lassen. Falls die dort eine Szene a la "Ich schneid mir die Pulsadern auf." benötigen sollten um mich aufzunehmen, dann werde ich solch eine Szene liefern. Ich hoffe, es geht auch ohne. Denn ich benötige keine Ruhigstellung oder "zuhause sitzen und entspannen" und auch kein Zähne zusammenbeißen. Genau das ist der Schlüsselpunkt. Zuhause rumsitzen, sich ablenken, jeden Tag diese erstickende Gefühle zwar wahrnehmen aber nicht an mich ranlassen, mich in "Trance" denken und schreiben, an den Ex denken nur um der Leere zu entkommen, oder in irgendwelche Innenwelten versinken, das hatte ich mehr als Genüge. Ertrage es keine Minute länger. Das Gegenteil ist angesagt! Egal wie lange es dauert! Konfrontation mit mir selbst. Und bei solchen Ausmaßen wird das nur unter Aufsicht und Klinik gehen.
Ich will erst wieder nach Hause, wenn ich OHNE PC/Blog resp. Grübeleien klar komme, wenn ich DEN Knackpunkt gefunden habe, wenn der weitere "Heilungsverlauf" und Leben organisiert ist.
Es scheint schon sehr amtlich, dass das Studium passé ist. Da ich bis zum 31.1. krankgeschrieben bin, kann ich das Praktikum wohl bereits so gut vergessen, damit das komplette Nebenfach und Semester. Und die Rückmeldung müsste die Tage sein. Alles was ich DERZEIT spüre ist eine riesige Erleichterung. Ich sehe auch sehr klar die nächsten Schritte vor mir, und egal wie hart es wird, ich bin gewillt da durchzugehen!!!
"Kann man nichts machen." und "vernünftig sein." und immer schön den Kopf einziehen, alles dulden... NIMMER MEHR!!! Schluss mit "Da kann man nichts machen." , der Satz mit dem ich mich so lange in Trance redete. Man KANN was machen! Beziehungsweise ich WERDE was machen. Koste es was wolle.
Und übrigens: Ich bin nicht stolz drauf, dass ich heute noch mal schreibe. Im Gegenteil. Es widert mich an. ICH widere mich so etwas von an. Das wird hoffentlich auch bald vorbei sein. Mal schauen wo und wie unterkomme. Aber ich gehe nicht hause!!! Ihr seht, ich bin mehr als fest entschlossen. Nochmals Danke für die lieben Grüße.
Gothika
-
- [nicht mehr wegzudenken]
- , 35
- Beiträge: 2049
Ich verstehe dich. Ich bin mit 18 in eine psychosomatische Klinik gegangen, weil ich aehliche Dringlchkeit hatte und weil ich zuhause nicht mehr ausgehalten habe, und sonst kein Selbstvertrauen hatte (naja ich wurde nicht misshandelt, bevor ich meine Eltern in den Dreck ziehe, ich habe sehr liebe aber etwas strenge Eltern) . Es war fuer mich Absprugsbrett. Es hat mir geholfen meine Aengste zu ueberwinden . Schade nur dass ich die Therapie abgebrochen habe wg Ausbildung.
Wenn du dir die Pulsadern aufschneidest dann wirst du erst recht ruhig gestellt, du landest dann in der Geschlossenen und hast vielleicht den Jugendamt am Hals. Bei mir auf der Station waren welche mit Selbstmordversuch hinter sich, sie mussten glaub ich erst mal 1-3 Monate in der Geschlossenen bleiben.
Achso, ich musste auf den Therapieplatz damals glaub ich 2 Monate warten, vielleicht waren es auch mehr, das wirst du wohl aushalten koennen?
Wenn du dir die Pulsadern aufschneidest dann wirst du erst recht ruhig gestellt, du landest dann in der Geschlossenen und hast vielleicht den Jugendamt am Hals. Bei mir auf der Station waren welche mit Selbstmordversuch hinter sich, sie mussten glaub ich erst mal 1-3 Monate in der Geschlossenen bleiben.
Achso, ich musste auf den Therapieplatz damals glaub ich 2 Monate warten, vielleicht waren es auch mehr, das wirst du wohl aushalten koennen?
Practice what you preach
Du mußt es ja wissen,aber fehlende Praktikumszeit kann man sicher nacharbeiten und im StudiumGothika hat geschrieben:Da ich bis zum 31.1. krankgeschrieben bin, kann ich das Praktikum wohl bereits so gut vergessen, damit das komplette Nebenfach und Semester
kann man auch ein Urlaubssemester einlegen,also eine Pause machen,aber ich will dir nicht
reinreden. Trotzdem schade wenn du gleich alles hinschmeißt.
Alles Gute nochmal,
Violetta.
Hi Gothika
die Beschreibung lässt mich ahnen, dass du in ein paar Tagen wieder hierher zurückkehrst um zu beweisen, dass "das System" wiederum schrecklich versagt hat bei dir.
ich weiss nicht wieso mich dermassen ein unwohles Gefühl beschleicht bei diesem thread, was das genau bei dir bewirken wird. Ob dich das zu einer Entwscheidung drängt oder das eigentlich die eigentliche Absicht war hinter deinem Effort.
Wenn das klappt, dass du dir Hilfe suchst und die auch annehmen kannst dann freue ich mich für dich.
LG k
die Beschreibung lässt mich ahnen, dass du in ein paar Tagen wieder hierher zurückkehrst um zu beweisen, dass "das System" wiederum schrecklich versagt hat bei dir.
ich weiss nicht wieso mich dermassen ein unwohles Gefühl beschleicht bei diesem thread, was das genau bei dir bewirken wird. Ob dich das zu einer Entwscheidung drängt oder das eigentlich die eigentliche Absicht war hinter deinem Effort.
Wenn das klappt, dass du dir Hilfe suchst und die auch annehmen kannst dann freue ich mich für dich.
LG k
Ich rotiere höchstens,
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...
-
- Forums-Gruftie
- , 22
- Beiträge: 555
Hallo Gothika,
auch ich war geschockt zu lesen, dass du in eine Klinik gehst. Das kam für mich total unerwartet.
Ich hab mich - kamikatze scheint in eine ähnliche Richtung zu denken - gefragt, wie man dir wohl in einer Klinik helfen mag. Die Diakonie und andere soziale Einrichtungen und Beratungsstellen können mit dir nicht so recht etwas anfangen, dir nicht wirklich helfen, "wollen" dich nicht wirklich oder anders ausgedrückt: Zwischen euch klappt es nicht, die Chemie stimmt nicht. Man hat dir gegenüber - so las ich das aus deinen Beiträgen heraus - Vorurteile.
Ich frage mich, was ist wenn das in einer Klinik ähnlich ist? Ich hab mich auch gefragt, ob du nicht Angst vor diesem möglichen negativen Erlebnis in der Klinik hast. Scheinbar ist der Leidensdruck größer als die mögliche Angst.
Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute!
Liebe Grüße
chicheringrün
auch ich war geschockt zu lesen, dass du in eine Klinik gehst. Das kam für mich total unerwartet.
Ich hab mich - kamikatze scheint in eine ähnliche Richtung zu denken - gefragt, wie man dir wohl in einer Klinik helfen mag. Die Diakonie und andere soziale Einrichtungen und Beratungsstellen können mit dir nicht so recht etwas anfangen, dir nicht wirklich helfen, "wollen" dich nicht wirklich oder anders ausgedrückt: Zwischen euch klappt es nicht, die Chemie stimmt nicht. Man hat dir gegenüber - so las ich das aus deinen Beiträgen heraus - Vorurteile.
Ich frage mich, was ist wenn das in einer Klinik ähnlich ist? Ich hab mich auch gefragt, ob du nicht Angst vor diesem möglichen negativen Erlebnis in der Klinik hast. Scheinbar ist der Leidensdruck größer als die mögliche Angst.
Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute!
Liebe Grüße
chicheringrün
"Der beste Weg, die Zukunft vorauszusagen, ist, sie zu gestalten."
Willy Brandt
Willy Brandt
...gut vier Monate später, ich fühle mich wie damals in jener Nacht...
Wie Einige wohl mitbekommen haben, bin ich gut in der Tagesklinik angekommen. Ich bringe mich ein, und bereue die Entscheidung kein bisschen. Bisher auch noch nicht den Studiensabbruch, auch wenn mich dies wundert.
Natürlich ist nicht alles "perfekt" in der TK, es gibt gute und schlechte Tage. Und ich weiß, was man dort leisten kann und was nicht. In dem Sinne liegt wohl doch einiges am System. Nur mit dem Unterschied, dass ich es verstehe und nicht klage!
So eine Tagesklinik hat viele Komponenten, wie sie wirkt. Am meisten hilft mir das soziale Umfeld, die Regelmässigkeit und die Körpertherapie. Was mir bedauerlicherweise am wenigstens bringt, sind die Gespräche. Damit bin ich sehr unzufrieden. Aber das ist ja nur EIN Aspekt dort von mehren. Leider der, auf den ich am meisten Hoffnung gesetzt hatte.
Warum ich heute diesen Thread hervorhole, obwohl ich eigentlich längst tief und fest schlafen sollte, hat eine besondere Bewandtnis:
Was den Umzug aus diese Situation heraus betrifft, so versucht man mich seit 12 Wochen von einem Kompromiss zu überzeugen, denn ich nicht möchte. Punkt. Immer wieder versuche ich mich darauf einzulassen, schiebe folgsam meine Zweifel und Unmut zur Seite, versuche mich erfolglos zu erklären und ernte nur oberflächliche Floskeln, gegen selbst so manche beiläufigen Kommentare hier im Forum der wahrste Quell an Tiefsinn sind. Der Kompromiss, zu dem man mich drängen möchte, lautet wie folgt:
Umziehen: Ja! Aber laaaangsam und hier in der Nähe bleiben, damit meine (vermaledeiten) Eltern weiterhin ein Sicherheitsnetz bilden, und ich dadurch meine Ängste vor dem absoluten Allein-Sein mit Kind ("Was wenn ich wieder depressiv werde?") verlöre...
Warum hatte ich damals diesen Thread eröffnet? Weil ich - noch geschockt von der Nachricht, dass der Ex-Mann meine geliebte Wahlheimat verlassen hat - feststellte, dass ich unbedingt in eben jene Stadt zurück möchte! Und das am besten gleich gestern! Das und nichts anderes!
Ich erinnere mich gut an die emotionale Aufregung, die ich damals verspürte. Genau wie heute Nacht. Möglicherweise verlasse ich die TK früher als geplant. Von ABBRUCH kann nach 13 Wochen keine Rede sein, schon gar nicht, wenn die durchschnittliche Aufenthaltsdauer nur 6 bis 8 Wochen beträgt. Was ich dort mitnehmen konnte, habe ich mitgenommen. Sagt mir mein Gefühl.
(Zumal all die, mit denen ich mich angefreundet habe, gegangen sind, und ich die "Neuen" nicht so sehr ins Herz schließe)
Ein Auslöser ist u.a. der "soziale Sektor" und der "Freizeitfrust". Auch hier habe ich mich sehr gut eingelassen, neue Leute kennen gelernt. Nur um festzustellen, dass das alles nichts bringt!
Bei der Kompromiss-Lösung erstmal hier in der Nähe bleiben, habe ich definitiv keine Chance mir ein funktionierendes soziales Umfeld aufzubauen oder mir mir entsprechende Hobbies zuzulegen. Freizeit- und Bildungsangebote und meine speziellen Interessen (... wo man Gleichgesinnte kennenlernen könnte...) tendieren auch 20 km von hier entfernt gegen null. Und ich werde mir noch sehr viele Jahre kein Auto leisten können. Ich habe HIER in der Gegend einfach keine Chance. Und schon gar nicht habe ich Lust, meinen Wohnung weiterhin von meinen Eltern abhängig zu machen und - wenn auch minimal gemildert- von ihrer Hilfe abhängig zu bleiben. Denn HIER kann ich kein neues Umfeld aufbauen und werde nie Alternativen finden (z.B. bei Reparaturen, Babysitten, Notfälle, Möbeltransporte etc.pp).
Abgesehen davon: Für meine Kernprobleme war/ist die TK nicht der richtige Ort. Dass musste ich (trotz der anderen positiven Aspekte) schnell lernen. Um an diesen zu arbeiten, MUSS ich zurück. Das wird hier gar nicht möglich sein. Zum Beispiel habe ich noch ganz gehörig ein paar Konflikte mit meinen sog. Seelenverwandten zu lösen und muss aufhören, vor mir wegzulaufen. Da HIER aber gar nichts in dieser meiner Richtung zu finden ist, könnte ich mich dem nicht stellen, egal wie sehr ich möchte. Desgleichen gilt für eine irgendwann mal potentielle Partnerschaft und meine mittlerweile ausgeprägte Phobie davor. Da die Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten HIER jemanden kennenzulernen defakto gegen NULL tendieren, das Internet auch weitgehenst ausscheidet... werde ich mich dieser Problematik hier auch nicht stellen können.
Kurz: Erneut durchzuckt es mich wie ein Blitz. ICH WILL NACH HAUSE!!!!
(Und diesmal ist davor die bereits bewilligte Reha dazwischen geschaltet)
Wie Einige wohl mitbekommen haben, bin ich gut in der Tagesklinik angekommen. Ich bringe mich ein, und bereue die Entscheidung kein bisschen. Bisher auch noch nicht den Studiensabbruch, auch wenn mich dies wundert.
Natürlich ist nicht alles "perfekt" in der TK, es gibt gute und schlechte Tage. Und ich weiß, was man dort leisten kann und was nicht. In dem Sinne liegt wohl doch einiges am System. Nur mit dem Unterschied, dass ich es verstehe und nicht klage!
So eine Tagesklinik hat viele Komponenten, wie sie wirkt. Am meisten hilft mir das soziale Umfeld, die Regelmässigkeit und die Körpertherapie. Was mir bedauerlicherweise am wenigstens bringt, sind die Gespräche. Damit bin ich sehr unzufrieden. Aber das ist ja nur EIN Aspekt dort von mehren. Leider der, auf den ich am meisten Hoffnung gesetzt hatte.
Warum ich heute diesen Thread hervorhole, obwohl ich eigentlich längst tief und fest schlafen sollte, hat eine besondere Bewandtnis:
Was den Umzug aus diese Situation heraus betrifft, so versucht man mich seit 12 Wochen von einem Kompromiss zu überzeugen, denn ich nicht möchte. Punkt. Immer wieder versuche ich mich darauf einzulassen, schiebe folgsam meine Zweifel und Unmut zur Seite, versuche mich erfolglos zu erklären und ernte nur oberflächliche Floskeln, gegen selbst so manche beiläufigen Kommentare hier im Forum der wahrste Quell an Tiefsinn sind. Der Kompromiss, zu dem man mich drängen möchte, lautet wie folgt:
Umziehen: Ja! Aber laaaangsam und hier in der Nähe bleiben, damit meine (vermaledeiten) Eltern weiterhin ein Sicherheitsnetz bilden, und ich dadurch meine Ängste vor dem absoluten Allein-Sein mit Kind ("Was wenn ich wieder depressiv werde?") verlöre...
Warum hatte ich damals diesen Thread eröffnet? Weil ich - noch geschockt von der Nachricht, dass der Ex-Mann meine geliebte Wahlheimat verlassen hat - feststellte, dass ich unbedingt in eben jene Stadt zurück möchte! Und das am besten gleich gestern! Das und nichts anderes!
Ich erinnere mich gut an die emotionale Aufregung, die ich damals verspürte. Genau wie heute Nacht. Möglicherweise verlasse ich die TK früher als geplant. Von ABBRUCH kann nach 13 Wochen keine Rede sein, schon gar nicht, wenn die durchschnittliche Aufenthaltsdauer nur 6 bis 8 Wochen beträgt. Was ich dort mitnehmen konnte, habe ich mitgenommen. Sagt mir mein Gefühl.
(Zumal all die, mit denen ich mich angefreundet habe, gegangen sind, und ich die "Neuen" nicht so sehr ins Herz schließe)
Ein Auslöser ist u.a. der "soziale Sektor" und der "Freizeitfrust". Auch hier habe ich mich sehr gut eingelassen, neue Leute kennen gelernt. Nur um festzustellen, dass das alles nichts bringt!
Bei der Kompromiss-Lösung erstmal hier in der Nähe bleiben, habe ich definitiv keine Chance mir ein funktionierendes soziales Umfeld aufzubauen oder mir mir entsprechende Hobbies zuzulegen. Freizeit- und Bildungsangebote und meine speziellen Interessen (... wo man Gleichgesinnte kennenlernen könnte...) tendieren auch 20 km von hier entfernt gegen null. Und ich werde mir noch sehr viele Jahre kein Auto leisten können. Ich habe HIER in der Gegend einfach keine Chance. Und schon gar nicht habe ich Lust, meinen Wohnung weiterhin von meinen Eltern abhängig zu machen und - wenn auch minimal gemildert- von ihrer Hilfe abhängig zu bleiben. Denn HIER kann ich kein neues Umfeld aufbauen und werde nie Alternativen finden (z.B. bei Reparaturen, Babysitten, Notfälle, Möbeltransporte etc.pp).
Abgesehen davon: Für meine Kernprobleme war/ist die TK nicht der richtige Ort. Dass musste ich (trotz der anderen positiven Aspekte) schnell lernen. Um an diesen zu arbeiten, MUSS ich zurück. Das wird hier gar nicht möglich sein. Zum Beispiel habe ich noch ganz gehörig ein paar Konflikte mit meinen sog. Seelenverwandten zu lösen und muss aufhören, vor mir wegzulaufen. Da HIER aber gar nichts in dieser meiner Richtung zu finden ist, könnte ich mich dem nicht stellen, egal wie sehr ich möchte. Desgleichen gilt für eine irgendwann mal potentielle Partnerschaft und meine mittlerweile ausgeprägte Phobie davor. Da die Wahrscheinlichkeiten und Möglichkeiten HIER jemanden kennenzulernen defakto gegen NULL tendieren, das Internet auch weitgehenst ausscheidet... werde ich mich dieser Problematik hier auch nicht stellen können.
Kurz: Erneut durchzuckt es mich wie ein Blitz. ICH WILL NACH HAUSE!!!!
(Und diesmal ist davor die bereits bewilligte Reha dazwischen geschaltet)
Zuletzt geändert von (V) am Mo., 10.05.2010, 03:39, insgesamt 1-mal geändert.
Wenn ich dies morgen so artikuliere, wird man es vermutlich als Zeichen meiner Wankelmütigkeit auffassen. Im Moment ist mir dies egal. Ich wollte nie etwas anders. Ich hätte mir gewünscht, dass man mich in diesem eindeutigen Wunsch... so utopisch er derzeit noch sein mag... bekräftigt, statt ihn mir auszureden ohne mir überhaupt richtig zuzuhören!
Dies ist auch gar nicht so hart und böse gemeint, wie es klingen mag. Schlichtweg habe ich das Gefühl "fertig" in der TK zu sein insofern, was man da für mich tun konnte. Und dass ich eben erneut so einen "glasklaren" Moment wie damals in jener Nacht erlebe...
Ich denke, die soziale "Enttäuschung" spielt in diesen Prozess eine tragende Rolle. Denn das Soziale Netzwerk ist das, was mir am allermeisten fehlt und was ich am nötigsten brauche. (*dreifach unterstreich*)
Damit meine ich nicht, dass ich mich in denjenigen getäuscht hätte oder diese mich. Im Gegenteil. Ich mag die neuen Leute wirklich sehr, man versteht sich bestens. Enttäuschend ist, dass NICHTS dabei rumkommt. Sie sitzen mit ihren eigenen, oft recht ähnlichen Problemen ohne Kohle ihrerseits in den umliegenden Dörfern fest, haben keine Sozialstrukturen, in die ich mithineinwachsen könnte, oder halt nicht die gleichen Interessen. So dass es jedesmal ein riesen Aufriss ist, wenn man sich mal außerhalb der TK treffen oder etwas unternehmen möchte. Meist gelingt es nicht. Und es mangelt schlichtweg am Entwicklungspotential.
Erschreckend ist hingegen wie viele von "unserer Sorte" hier in der Klinik landen. Na klar, wer hier nur ein bisschen anders tickt MUSS scheinbar depressiv werden. Wundert mich irgendwie nicht. HarzIV, ohne Führerschein, keine Jobaussichten, keine Leute für gemeinsame Unternehmungen... wer nicht massenkompartible ist, hat schon verloren. Alleine eine Scheidung ist hier in dörflicher Gegend bereits Grund für soziale Ausgrenzung. (Ist so!)
Da hilft auch die große Sympathie nicht, hier kann man nur eingehen. Es kommt nichts dabei rum. Vor allem besteht auf diese Weise keine Möglichkeit für eine "positive Kettenreaktion": man lerne einen kennen, über den dessen Freunde und Bekannte und so finde sich nach und nach was zusammen gehört. Es gibt auch keine mir entsprechende Vereine, wo ich andere kennen lernen könnte. Da sie hier alle "isoliert" und "krank geworden" sind... na ja, ich könnte höchstens über den Kranken X - so lieb er oder sie auch sei - weitere psychisch Kranken kennen lernen, welche wiederum ihrem Job verloren haben, kein Auto haben... Das meine ich mit "kein soziales Entwicklungspotential". Klingt furchtbar abgeklärt, nicht wahr? Aber so ist es nun mal!
So wie ich das sehe:
Bleibe ich hier in der Gegend, gelingt es mir möglicherweise mich besser anzupassen (= mich selbst mehr zu verleugnen), mir einen stabilen Alltag aufzubauen und es einigermaßen so zu akzeptieren, dass ich nun mal komplett versagt habe und mich so gut wie null auslebe. Ja, damit könnte man eine ZEITLANG ganz gut auskommen. Vorrübergehend. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass ich von einem Depressionschub in den nächsten stürze und Langzeitpatient in allen möglichen Therapiepraxen bin...
Schaffe ich es irgendwann, - wann und wie auch immer - wieder nach Hause in meine Wahlheimat, dann wird es anfangs zwar ähnlich sein, aber falls es ein Entwicklungs-/Heilungspotential gäbe, dass über "lernen mit der Resignation und dem Versagen zu leben" hinausgeht, dann dort!!!
Das Stichtwort lautet: ENTWICKLUNGSPOTENTIAL!
Dies ist auch gar nicht so hart und böse gemeint, wie es klingen mag. Schlichtweg habe ich das Gefühl "fertig" in der TK zu sein insofern, was man da für mich tun konnte. Und dass ich eben erneut so einen "glasklaren" Moment wie damals in jener Nacht erlebe...
Ich denke, die soziale "Enttäuschung" spielt in diesen Prozess eine tragende Rolle. Denn das Soziale Netzwerk ist das, was mir am allermeisten fehlt und was ich am nötigsten brauche. (*dreifach unterstreich*)
Damit meine ich nicht, dass ich mich in denjenigen getäuscht hätte oder diese mich. Im Gegenteil. Ich mag die neuen Leute wirklich sehr, man versteht sich bestens. Enttäuschend ist, dass NICHTS dabei rumkommt. Sie sitzen mit ihren eigenen, oft recht ähnlichen Problemen ohne Kohle ihrerseits in den umliegenden Dörfern fest, haben keine Sozialstrukturen, in die ich mithineinwachsen könnte, oder halt nicht die gleichen Interessen. So dass es jedesmal ein riesen Aufriss ist, wenn man sich mal außerhalb der TK treffen oder etwas unternehmen möchte. Meist gelingt es nicht. Und es mangelt schlichtweg am Entwicklungspotential.
Erschreckend ist hingegen wie viele von "unserer Sorte" hier in der Klinik landen. Na klar, wer hier nur ein bisschen anders tickt MUSS scheinbar depressiv werden. Wundert mich irgendwie nicht. HarzIV, ohne Führerschein, keine Jobaussichten, keine Leute für gemeinsame Unternehmungen... wer nicht massenkompartible ist, hat schon verloren. Alleine eine Scheidung ist hier in dörflicher Gegend bereits Grund für soziale Ausgrenzung. (Ist so!)
Da hilft auch die große Sympathie nicht, hier kann man nur eingehen. Es kommt nichts dabei rum. Vor allem besteht auf diese Weise keine Möglichkeit für eine "positive Kettenreaktion": man lerne einen kennen, über den dessen Freunde und Bekannte und so finde sich nach und nach was zusammen gehört. Es gibt auch keine mir entsprechende Vereine, wo ich andere kennen lernen könnte. Da sie hier alle "isoliert" und "krank geworden" sind... na ja, ich könnte höchstens über den Kranken X - so lieb er oder sie auch sei - weitere psychisch Kranken kennen lernen, welche wiederum ihrem Job verloren haben, kein Auto haben... Das meine ich mit "kein soziales Entwicklungspotential". Klingt furchtbar abgeklärt, nicht wahr? Aber so ist es nun mal!
So wie ich das sehe:
Bleibe ich hier in der Gegend, gelingt es mir möglicherweise mich besser anzupassen (= mich selbst mehr zu verleugnen), mir einen stabilen Alltag aufzubauen und es einigermaßen so zu akzeptieren, dass ich nun mal komplett versagt habe und mich so gut wie null auslebe. Ja, damit könnte man eine ZEITLANG ganz gut auskommen. Vorrübergehend. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass ich von einem Depressionschub in den nächsten stürze und Langzeitpatient in allen möglichen Therapiepraxen bin...
Schaffe ich es irgendwann, - wann und wie auch immer - wieder nach Hause in meine Wahlheimat, dann wird es anfangs zwar ähnlich sein, aber falls es ein Entwicklungs-/Heilungspotential gäbe, dass über "lernen mit der Resignation und dem Versagen zu leben" hinausgeht, dann dort!!!
Das Stichtwort lautet: ENTWICKLUNGSPOTENTIAL!
"Wer das hier liest, ist selber doof."
Hi Gothika,
meine vorletzte Therapie ist daran gescheitert, daß ich mich auf den für mich faulen Kompromiß (zuerst beruflich und familiär stabil werden und dann kommt die Selbstverwirkichung) eingelassen habe. Dabei empfand ich das damals nicht einmal als "Selbstverleugnung", sondern es schien mir alles pragmatisch und ok zu sein. Beruf und Familie sollten mir zuerst Bestätigung und Stabilität geben, um dann selbstbewußt und ohne nagende Zweifel an eigene Projekte gehen zu können.
In der Firma brachte mich die Belastung bereits an meine Leistungsgrenzen. Hinzu kam, daß im Kompetenzgerangel es mir kaum möglich war, etwas von meinen brach liegenden Fähigkeiten umzusetzen. Am Ende mußte ich feststellen, daß keinerlei Motivation mehr da war, weil nichts substantielles von meinem Engagemant mehr übrig blieb. Dafür mußte ich ständig "nachbessern". Das wurde dann zur Selbstverleugnung und hat mein Selbstbild und Selbstwertgefühl vollständig zerstört.
Privat und familiär wollte ich wieder etwas für die Beziehung tun. Doch im Grunde lief es genau so ab, wie in der Firma. Jeder positive Impuls, den ich einbrachte, wurde am Anfang als "gute Idee" o.ä. bezeichnet. Die Verwirklichung der Idee lief nach ein paar Versuchen ins Leere. Anstatt aufbauender Erlebnisse gab es Zank und gegenseitige Vorwürfe. Meine Frau sagte dann immer, sie könne nach alldem, was sie in den Jahren davor mit mir mitgemacht hätte, einfach nicht so tun, als wäre nichts gewesen.
Es war also so, daß die soziale Umgebung die positiven Veränderungen, welche die Therapie ja durchaus gebracht hatte, nicht mitgetragen hat. Am Ende fühlte ich mich nur noch von allen guten Geistern verlassen. Aus dieser Erfahrung heraus kann ich Dir sagen, daß es nichts bringt, wenn Du in Deiner Umgebung keinen Rückhalt findest. Deshalb solltest Du Dein Bauchgefühl in der Umzugsfrage so ernst nehmen, wie es nur geht.
Du hast ja noch ein wenig Zeit, um Dich endgültig zu entscheiden. Das Beste, was Du tun kannst ist, "Für" und "Wider" abzuwägen. Schreib Dir auf, was Du für Vorteile hättest, wenn Du in der Nähe Deiner Eltern bleibst. Versuche dabei an alles zu denken: Finanzen, Bezugspersonen, Jobchancen, Wohnung, Kindbetreuung und natürlich auch eigene Interessen. Einfach nur feststellen, nicht werten. Dann das gleiche mit den Aspekten, welche Du eher ablehnst. Gib den "Kröten", die Du schlucken müßtest, wenn Du auf den vorgeschlagenen Kompromiß eingehst einen Namen. Das ebenfalls ohne an der Bewertung festzukleben. Nur aufschreiben und damit ok. Laß Dir die Zeit, die Du benötigst, um vom Widerwillen wieder runterzukommen. Und dann mach weiter, bis Du glaubst, an alles gedacht zu haben.
Wenn Du das geschafft hast, kannst Du kreativ werden. Nimm Dir Deine Wunschvorstellung vor und mach eine ähnliche Aufstellung. Liste Deine Erwartungen gegen die voraussichtlichen Schwierigkeiten und Risiken. Im Idealfall müßtest Du für jeden Kompromißpunkt ein Äquivalent in Deinen Wünschen finden. Das wird nicht bei allem gehen - die Fehlstellen zeigen Dir, ob Dein Wunsch realistisch ist oder nicht!
Wenn Dir Dein Umzugswunsch dann immer noch realistisch vorkommt, nimm Kontakt auf und finde heraus, auf welche alten Bekannten Du vertrauen und auf welche Hilfe Du bauen könntest. Wenn Du Glück hast, bekommst Du so genug Boden unter den Füßen und kannst wunschgemäß umziehen.
Falls nicht, hast Du Deine Möglichkeiten eingehend geprüft und mußt Du Dir später wenigstens keinen Vorwurf machen, evtl. eine Chance vertan zu haben...
meine vorletzte Therapie ist daran gescheitert, daß ich mich auf den für mich faulen Kompromiß (zuerst beruflich und familiär stabil werden und dann kommt die Selbstverwirkichung) eingelassen habe. Dabei empfand ich das damals nicht einmal als "Selbstverleugnung", sondern es schien mir alles pragmatisch und ok zu sein. Beruf und Familie sollten mir zuerst Bestätigung und Stabilität geben, um dann selbstbewußt und ohne nagende Zweifel an eigene Projekte gehen zu können.
In der Firma brachte mich die Belastung bereits an meine Leistungsgrenzen. Hinzu kam, daß im Kompetenzgerangel es mir kaum möglich war, etwas von meinen brach liegenden Fähigkeiten umzusetzen. Am Ende mußte ich feststellen, daß keinerlei Motivation mehr da war, weil nichts substantielles von meinem Engagemant mehr übrig blieb. Dafür mußte ich ständig "nachbessern". Das wurde dann zur Selbstverleugnung und hat mein Selbstbild und Selbstwertgefühl vollständig zerstört.
Privat und familiär wollte ich wieder etwas für die Beziehung tun. Doch im Grunde lief es genau so ab, wie in der Firma. Jeder positive Impuls, den ich einbrachte, wurde am Anfang als "gute Idee" o.ä. bezeichnet. Die Verwirklichung der Idee lief nach ein paar Versuchen ins Leere. Anstatt aufbauender Erlebnisse gab es Zank und gegenseitige Vorwürfe. Meine Frau sagte dann immer, sie könne nach alldem, was sie in den Jahren davor mit mir mitgemacht hätte, einfach nicht so tun, als wäre nichts gewesen.
Es war also so, daß die soziale Umgebung die positiven Veränderungen, welche die Therapie ja durchaus gebracht hatte, nicht mitgetragen hat. Am Ende fühlte ich mich nur noch von allen guten Geistern verlassen. Aus dieser Erfahrung heraus kann ich Dir sagen, daß es nichts bringt, wenn Du in Deiner Umgebung keinen Rückhalt findest. Deshalb solltest Du Dein Bauchgefühl in der Umzugsfrage so ernst nehmen, wie es nur geht.
Du hast ja noch ein wenig Zeit, um Dich endgültig zu entscheiden. Das Beste, was Du tun kannst ist, "Für" und "Wider" abzuwägen. Schreib Dir auf, was Du für Vorteile hättest, wenn Du in der Nähe Deiner Eltern bleibst. Versuche dabei an alles zu denken: Finanzen, Bezugspersonen, Jobchancen, Wohnung, Kindbetreuung und natürlich auch eigene Interessen. Einfach nur feststellen, nicht werten. Dann das gleiche mit den Aspekten, welche Du eher ablehnst. Gib den "Kröten", die Du schlucken müßtest, wenn Du auf den vorgeschlagenen Kompromiß eingehst einen Namen. Das ebenfalls ohne an der Bewertung festzukleben. Nur aufschreiben und damit ok. Laß Dir die Zeit, die Du benötigst, um vom Widerwillen wieder runterzukommen. Und dann mach weiter, bis Du glaubst, an alles gedacht zu haben.
Wenn Du das geschafft hast, kannst Du kreativ werden. Nimm Dir Deine Wunschvorstellung vor und mach eine ähnliche Aufstellung. Liste Deine Erwartungen gegen die voraussichtlichen Schwierigkeiten und Risiken. Im Idealfall müßtest Du für jeden Kompromißpunkt ein Äquivalent in Deinen Wünschen finden. Das wird nicht bei allem gehen - die Fehlstellen zeigen Dir, ob Dein Wunsch realistisch ist oder nicht!
Wenn Dir Dein Umzugswunsch dann immer noch realistisch vorkommt, nimm Kontakt auf und finde heraus, auf welche alten Bekannten Du vertrauen und auf welche Hilfe Du bauen könntest. Wenn Du Glück hast, bekommst Du so genug Boden unter den Füßen und kannst wunschgemäß umziehen.
Falls nicht, hast Du Deine Möglichkeiten eingehend geprüft und mußt Du Dir später wenigstens keinen Vorwurf machen, evtl. eine Chance vertan zu haben...
Hallo MrN,
und vielen Dank für deine offene, ausführliche Antwort.
Es wird dich vermutlich nicht wundern, dass ich schon etliche Pro- und Kontralisten angefertigt habe.
Habe es auch gestern nochmal mit Thera UND Chefthera thematisiert, und während mir die Chefin sagte, man käme nicht zu mir durch in diesem Punkt, ergeht es mir umgekehrt, dass ich das Gefühl habe, mein Dilemma ist für Außenstehende nicht zu verstehen.
Was möglicherweise daran liegt, dass es kein rein verstandmässiges Dilemma ist, sondern ein Trauma?
Welches sich mir gerade durch einen Trigger sehr akut ins Gedächtnis gerufen wird, von daher sorry, falls ich etwas wirr u/o emotional-subjektiv schreibe.
Es ist und bleibt eine sich in den Schwanz beißende Katze. Ohne soziales Netzwerk wird es mir langfristig nicht besser gehen. Wenn es mir aber nicht besser geht, kann ich kein soziales Netzwerk aufbauen.
Mein Lieblingsvergleich: All die Lebensfaktoren sind wie eine Multiplikationsrechnung. Ja, man kann sich nach und nach steigern, Schritt für Schritt... ERSTMAL Beruf und Alltag auf die Reihe bringen... Das ist schon richtig. Man kann einiges bewirken, wenn ein Faktor gering ausgeprägt ist, weil er durch die anderen ausgeglichen werden kann. Wenn ich erst mal aus dem Haus hier rausbin, wieder selbstständiger bin usw. würde es mir also folglich - ganz im Sinne der Theras - besser gehen. Und dann könnte man darauf aufbauen.
ABER wenn ein Faktor NULL ist oder im negativen Bereich, dann wird das Gesamtergebnis null oder negativ. Selbst dann wenn einzelne ausgleichende Faktoren in Hülle und Fülle vorhanden sind.
Eigentlich hat es dein Beispiel bereits schön beschrieben. Selbst wenn es in der Familie und Beruf noch so gut laufen würde, wenn einem ein andere Faktor VÖLLIG lähmt... (und eben nicht nur ein bisschen) kann man von dem positiven auf andere Ebene nicht profitieren, bleibt es uneffektiv und führt unter dem Strich zu noch mehr Frust.
Die Thera's haben insofern recht: Wenn einem der negative Faktor nur teilweise lähmen würde, dann würde es mit der Schritt-für-Schritt-Methode hinhauen. Wenn er aber VÖLLIG blockiert, dann beißt sich die Katze in den Schwanz, weil dann auch die guten oder verbesserten Aspekte völlig ins Leere laufen.
Man könnte auch argumentieren: Wenn man nicht mal die "Kompromiss-Lösung" zustande bringt, dann wäre es doch utopisch, gleich die ganz-oder-gar-nicht-Variante anzustreben. Wenn das eine nicht gelingt, dann das andere erst recht nicht! Klingt vernünftig. Anderseits kann es aber genauso gut sein, dass die Kompromiss-Lösung nur deshalb nicht funktioniert, weil es eben der falsche Kompromiss ist, und wenn man seine Energien darauf konzentrieren würde, was man WIRKLICH will und was auch WIRKLICH weiterführt...dann der schwerere Weg erstaunlicherweise viel leichter zu gehen sei als der vermeintlich logischere und einfachere Weg.
Sackgasse... das war das Stichwort, das ich den Theras erklären wollte. Leider vergebens. Ich bin mir sehr sicher, dass der Umzug 20 km in eine etwas bessere, aber immer noch dörfliche Gegend eine SACKGASSE ist. Darauf hörte ich lediglich, dass ich ja noch JUNG sei und alles möglich sei. Selbst wenn ich dort dann "erstmal" 2 bis 3 Jahre festsitzen würde...
Ich bin mir für mich selbst ganz sicher, dass ich FESTSITZEN würde. Selbst wenn dann Lektion 1 bis 4 erfolgreich gelernt ist... dass ich dann immer noch in den selben Ursprungsdilemmata ("Trauma?") sitze und eben nicht wieder rauskomme. Deswegen Sackgasse. Und eine Sackgasse ist etwas anderes als ein "Umweg".
Nur wie macht man es begreiflich? Den Unterschied zwischen einem Umweg ("erstmal mit weiterführenden Ziel im Sinn") und einer "Sackgasse"? Vor allem, wenn man mit logischen Verstand und Argumentationen nicht weiter kommt?
Was bei mir vor allem die Unsicherheit auslöst: Immer wenn ich mir eingestehe, was ich wirklich will...was mit großen Ängsten und Konflikten besetzt ist... lande ich immer wieder exakt bei meinem alten Lebenszielen. Immer und immer und immer wieder. Entweder weil es nun mal "das meine" war, und da kann ich es noch so oft verleugnen, es ist wie es ist. Aber es könnte genauso gut sein, dass ich nur aus traumatischen Gründen in meinen Wünschen in der Vergangenheit festsitze...
Auch nach zwei Jahren, auch nach so viel Bemühen und Streben ist einfach noch absolut nichts Neues auf meinem geistigen Horizont aufgetaucht, leide ich noch immer schrecklich unter dem Verlust meines alten Lebens...
und vielen Dank für deine offene, ausführliche Antwort.
Es wird dich vermutlich nicht wundern, dass ich schon etliche Pro- und Kontralisten angefertigt habe.
Habe es auch gestern nochmal mit Thera UND Chefthera thematisiert, und während mir die Chefin sagte, man käme nicht zu mir durch in diesem Punkt, ergeht es mir umgekehrt, dass ich das Gefühl habe, mein Dilemma ist für Außenstehende nicht zu verstehen.
Was möglicherweise daran liegt, dass es kein rein verstandmässiges Dilemma ist, sondern ein Trauma?
Welches sich mir gerade durch einen Trigger sehr akut ins Gedächtnis gerufen wird, von daher sorry, falls ich etwas wirr u/o emotional-subjektiv schreibe.
Es ist und bleibt eine sich in den Schwanz beißende Katze. Ohne soziales Netzwerk wird es mir langfristig nicht besser gehen. Wenn es mir aber nicht besser geht, kann ich kein soziales Netzwerk aufbauen.
Mein Lieblingsvergleich: All die Lebensfaktoren sind wie eine Multiplikationsrechnung. Ja, man kann sich nach und nach steigern, Schritt für Schritt... ERSTMAL Beruf und Alltag auf die Reihe bringen... Das ist schon richtig. Man kann einiges bewirken, wenn ein Faktor gering ausgeprägt ist, weil er durch die anderen ausgeglichen werden kann. Wenn ich erst mal aus dem Haus hier rausbin, wieder selbstständiger bin usw. würde es mir also folglich - ganz im Sinne der Theras - besser gehen. Und dann könnte man darauf aufbauen.
ABER wenn ein Faktor NULL ist oder im negativen Bereich, dann wird das Gesamtergebnis null oder negativ. Selbst dann wenn einzelne ausgleichende Faktoren in Hülle und Fülle vorhanden sind.
Eigentlich hat es dein Beispiel bereits schön beschrieben. Selbst wenn es in der Familie und Beruf noch so gut laufen würde, wenn einem ein andere Faktor VÖLLIG lähmt... (und eben nicht nur ein bisschen) kann man von dem positiven auf andere Ebene nicht profitieren, bleibt es uneffektiv und führt unter dem Strich zu noch mehr Frust.
Die Thera's haben insofern recht: Wenn einem der negative Faktor nur teilweise lähmen würde, dann würde es mit der Schritt-für-Schritt-Methode hinhauen. Wenn er aber VÖLLIG blockiert, dann beißt sich die Katze in den Schwanz, weil dann auch die guten oder verbesserten Aspekte völlig ins Leere laufen.
Man könnte auch argumentieren: Wenn man nicht mal die "Kompromiss-Lösung" zustande bringt, dann wäre es doch utopisch, gleich die ganz-oder-gar-nicht-Variante anzustreben. Wenn das eine nicht gelingt, dann das andere erst recht nicht! Klingt vernünftig. Anderseits kann es aber genauso gut sein, dass die Kompromiss-Lösung nur deshalb nicht funktioniert, weil es eben der falsche Kompromiss ist, und wenn man seine Energien darauf konzentrieren würde, was man WIRKLICH will und was auch WIRKLICH weiterführt...dann der schwerere Weg erstaunlicherweise viel leichter zu gehen sei als der vermeintlich logischere und einfachere Weg.
Sackgasse... das war das Stichwort, das ich den Theras erklären wollte. Leider vergebens. Ich bin mir sehr sicher, dass der Umzug 20 km in eine etwas bessere, aber immer noch dörfliche Gegend eine SACKGASSE ist. Darauf hörte ich lediglich, dass ich ja noch JUNG sei und alles möglich sei. Selbst wenn ich dort dann "erstmal" 2 bis 3 Jahre festsitzen würde...
Ich bin mir für mich selbst ganz sicher, dass ich FESTSITZEN würde. Selbst wenn dann Lektion 1 bis 4 erfolgreich gelernt ist... dass ich dann immer noch in den selben Ursprungsdilemmata ("Trauma?") sitze und eben nicht wieder rauskomme. Deswegen Sackgasse. Und eine Sackgasse ist etwas anderes als ein "Umweg".
Nur wie macht man es begreiflich? Den Unterschied zwischen einem Umweg ("erstmal mit weiterführenden Ziel im Sinn") und einer "Sackgasse"? Vor allem, wenn man mit logischen Verstand und Argumentationen nicht weiter kommt?
Was bei mir vor allem die Unsicherheit auslöst: Immer wenn ich mir eingestehe, was ich wirklich will...was mit großen Ängsten und Konflikten besetzt ist... lande ich immer wieder exakt bei meinem alten Lebenszielen. Immer und immer und immer wieder. Entweder weil es nun mal "das meine" war, und da kann ich es noch so oft verleugnen, es ist wie es ist. Aber es könnte genauso gut sein, dass ich nur aus traumatischen Gründen in meinen Wünschen in der Vergangenheit festsitze...
Auch nach zwei Jahren, auch nach so viel Bemühen und Streben ist einfach noch absolut nichts Neues auf meinem geistigen Horizont aufgetaucht, leide ich noch immer schrecklich unter dem Verlust meines alten Lebens...
Nun ja, und da die wunden ohnehin bereits offen lagen, ich gerade wieder mal damit konfrontiert wurde, wie rücksichtslos mein Ex das "alte Leben" fortführt und wie festgefahren meine Lage ist... dass es mir so vergönnt ist und ich wohl nie da wieder rauskommen werde... Ich sag nur AUTSCH!!! Mir geht's gerade ganz, ganz übel.
DAMALS eröffnete ich diesen Thread durch die recht aufwühlende, alles andere übertönende Erkenntnis: Ich will nicht länger die Auslöser meiner Traumata VERMEIDEN und vor mir selbst weglaufen, ich will mich ihnen stellen und sie "lösen".
Und der Kompromiss-Weg ist eine weitere Flucht. Zum Beispiel alle meine alten Interessen aufgeben (...weil diese mich an die Vergangenheit und Ex erinneren) und die Lücke mit Pseudo-Hobbies fühlen, die mir aber nicht bedeuten.
Und irgendwie ÄRGERT mich auch diese verhaltenstherapeutische Einstellung, dass wenn ich nur lange genug das neue Hobbie/Interesse trotz innerem Widerstand tue... hauptsache ich tue irgendetwas... dann würde sich mit der Zeit das Gefühl anpassen und das würde man es schon hinterher zu mögen lernen.
Klar, für die meisten Menschen mag es funktionieren. Aber wenn man weiß, wie sich echte Leidenschaft anfühlt, echte Seelenberührungen und Erfüllung... dann fällt es sich schwer sich mit diesen vergleichsweise oberflächlichen Gefallen damit abspeisen zu lassen...
Für mich war die Metapher dafür das Backen in der TK. Ja, es war nett. Ja, es machte auch Spaß. Ja, ich könnte mich daran GEWÖHNEN. Und irgendwann würde es vlt. auch ein Hobbie werden. Aber es wäre nichts, was bei mir große Leidenschaft oder Erfüllung auslösen würde. Sich an etwas gewöhnen und für etwas brennen sind nun mal zwei paar Schuhe!!!
Und schon ist man wieder irgendwie undankbar. Das Leben ist nun mal KEIN Ponyhof, nicht wahr? Hobbies (hierzu zählt auch das soziale Umfeld, mit dem man diese wahrnimmt), die Spaß machen, ganz nett sind, an die man sich gewöhnt hat... da müsste man doch eigentlich ganz zufrieden mit sein?! Was will man denn mehr?! Und dann kommt da so eine "sture" Gothika, und bezeichnet dergleichen nicht als Chance für was Neues sondern als Sackgasse.
Mann, mir geht's gerade richtig schlecht. Eben vorhin dieser Trigger, dass mein Ex so völlig unverdient und auf meine emotionale Kosten exakt DAS Leben führt, dass ich mir so sehnlichst wünsche, und dass mir nicht mal ansatzweise vergönnt ist...
Auf meine emotionale Kosten meint: Er kann sich dieses Leben NUR leisten, INDEM er mich damals aus der Stadt vergrault hat, INDEM er mich mit dem Kind alleine lässt, INDEM er alles (von Mitgefühl über Rücksicht über Vater-Pflichten...) verdrängt! INDEM er sich dem Kind und mir gegenüber wie das allerletzte Charakterschwein benahm und immer noch benimmt.
Ja, ich will verflucht nochmal MEIN Leben zurück. Nicht irgendein neues Leben, an das man sich traumatisiert und notgedrungen gewöhnt hat und "ganz nett" und "okay, wenns unbedingt sein muss und solange man seinen inneren Konflikten davon läuft durch Vermeidung"... sondern MEINES!!! Nur halt eben ohne den Ex.
Genau daher auch all das in diesem Thread. GOTHIKA WILL NACH HAUSE. Wortwörtlich. Sozial. Metaphorisch. Seelisch. Ich will mich dem ganzen Drama STELLEN und wieder "Ich" sein... und nicht davonlaufen, in dem ich mir irgendeine neue Persönlichkeit oder Leben ERFINDE, die mir eigentlich gar nicht entsprechen.
DAMALS eröffnete ich diesen Thread durch die recht aufwühlende, alles andere übertönende Erkenntnis: Ich will nicht länger die Auslöser meiner Traumata VERMEIDEN und vor mir selbst weglaufen, ich will mich ihnen stellen und sie "lösen".
Und der Kompromiss-Weg ist eine weitere Flucht. Zum Beispiel alle meine alten Interessen aufgeben (...weil diese mich an die Vergangenheit und Ex erinneren) und die Lücke mit Pseudo-Hobbies fühlen, die mir aber nicht bedeuten.
Und irgendwie ÄRGERT mich auch diese verhaltenstherapeutische Einstellung, dass wenn ich nur lange genug das neue Hobbie/Interesse trotz innerem Widerstand tue... hauptsache ich tue irgendetwas... dann würde sich mit der Zeit das Gefühl anpassen und das würde man es schon hinterher zu mögen lernen.
Klar, für die meisten Menschen mag es funktionieren. Aber wenn man weiß, wie sich echte Leidenschaft anfühlt, echte Seelenberührungen und Erfüllung... dann fällt es sich schwer sich mit diesen vergleichsweise oberflächlichen Gefallen damit abspeisen zu lassen...
Für mich war die Metapher dafür das Backen in der TK. Ja, es war nett. Ja, es machte auch Spaß. Ja, ich könnte mich daran GEWÖHNEN. Und irgendwann würde es vlt. auch ein Hobbie werden. Aber es wäre nichts, was bei mir große Leidenschaft oder Erfüllung auslösen würde. Sich an etwas gewöhnen und für etwas brennen sind nun mal zwei paar Schuhe!!!
Und schon ist man wieder irgendwie undankbar. Das Leben ist nun mal KEIN Ponyhof, nicht wahr? Hobbies (hierzu zählt auch das soziale Umfeld, mit dem man diese wahrnimmt), die Spaß machen, ganz nett sind, an die man sich gewöhnt hat... da müsste man doch eigentlich ganz zufrieden mit sein?! Was will man denn mehr?! Und dann kommt da so eine "sture" Gothika, und bezeichnet dergleichen nicht als Chance für was Neues sondern als Sackgasse.
Mann, mir geht's gerade richtig schlecht. Eben vorhin dieser Trigger, dass mein Ex so völlig unverdient und auf meine emotionale Kosten exakt DAS Leben führt, dass ich mir so sehnlichst wünsche, und dass mir nicht mal ansatzweise vergönnt ist...
Auf meine emotionale Kosten meint: Er kann sich dieses Leben NUR leisten, INDEM er mich damals aus der Stadt vergrault hat, INDEM er mich mit dem Kind alleine lässt, INDEM er alles (von Mitgefühl über Rücksicht über Vater-Pflichten...) verdrängt! INDEM er sich dem Kind und mir gegenüber wie das allerletzte Charakterschwein benahm und immer noch benimmt.
Ja, ich will verflucht nochmal MEIN Leben zurück. Nicht irgendein neues Leben, an das man sich traumatisiert und notgedrungen gewöhnt hat und "ganz nett" und "okay, wenns unbedingt sein muss und solange man seinen inneren Konflikten davon läuft durch Vermeidung"... sondern MEINES!!! Nur halt eben ohne den Ex.
Genau daher auch all das in diesem Thread. GOTHIKA WILL NACH HAUSE. Wortwörtlich. Sozial. Metaphorisch. Seelisch. Ich will mich dem ganzen Drama STELLEN und wieder "Ich" sein... und nicht davonlaufen, in dem ich mir irgendeine neue Persönlichkeit oder Leben ERFINDE, die mir eigentlich gar nicht entsprechen.
Gothika hat geschrieben: Klar, für die meisten Menschen mag es funktionieren. Aber wenn man weiß, wie sich echte Leidenschaft anfühlt, echte Seelenberührungen und Erfüllung... dann fällt es sich schwer sich mit diesen vergleichsweise oberflächlichen Gefallen damit abspeisen zu lassen...
Du weißt gar nicht, wie sehr Du mir da jetzt aus dem Herzen sprichst...
(Ich weiß allerdings nicht, ob dieser heftige Wunsch nach Erfüllung nicht einfach nur auch so ein Burnout-Symptom ist...)
Nein, gar nicht.Gothika hat geschrieben:Es wird dich vermutlich nicht wundern, dass ich schon etliche Pro- und Kontralisten angefertigt habe.
Darum ging es mir ja auch nur am Rande, sondern im Wesentlichen darum, daß Du diese Dinger als Orientierungshilfe hernehmen kannst, wenn Du KREATIV werden willst.
Jedes PRO - ein Motiv zum Handeln, jedes Kontra ein PROblem, welches gemeistert werden will...
So kommst Du Schritt für Schritt von Deinem Masochismus weg und hin zur Selbstbestimmung!!!Nur am Rande:Gothika hat geschrieben:... dass mein Ex ... exakt DAS Leben führt, dass ich mir so sehnlichst wünsche ...
DAS ist absolut unmöglich.
(Schon, weil er ja vermutlich den Pimmel hat... )
Kleiner Tip (auch vielleicht für eine nette Mama-Tochter-Aktivität):
Da gibt es doch jetzt diesen neuen Disney-Film. Darin taucht neben dem absolut üblen (weil trompetenden) Alligator und dem Disney-üblichen Kitsch auch eine uralte, weise Voodoo-Hexe auf. Die hat tatsächlich einen genialen Rat auf Lager, was Deine hoffnunslose Sehn-Sucht angeht.
(Ich möchte da jetzt nichts verraten. Nur, daß sie mich an etwas ganz Wesentliches für beliebige Problemfälle erinnert hat. Für mich dann schon wieder ein echtes Aha-Erlebnis... )
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