Hey UncleK ,
joar, bist zynisch. Darfst du auch sein. Vielleicht ist meine Herangehensweise ebenfalls zynisch...? Man kann's jedenfalls so auffassen.
UncleK hat geschrieben:Taffi hat geschrieben:Ich setze mich mit dieser Möglichkeit für meine Beziehung auseinander, und ich komme zu dem erst mal rationalen Schluss, dass ich schon gern wüsste, wenn ich Konkurrenz hab.
Steht ein bißchen im Mißverhältnis zu Deiner Aussage von gestern:
Taffi hat geschrieben:Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Ist/war bei mir wirklich so.
Jein. Kopfkino: Mich würde/könnte es nicht wild machen, wenn mein Partner Sex mit einer anderen hat und ich nichts davon erfahre. Jedenfalls dann, wenn es nichts weiter zu bedeuten hätte.
Ich würde es aber erfahren wollen, wenn der Sex ein Symptom ist/sein könnte für interne Beziehungsprobleme o.ä. ist, oder wenn sich da emotional was zwischen den beiden tut. Das wären Dinge, denen ich beziehungsrelevante Bedeutung beimessen würde, und da will ich nicht für dumm verkauft oder von Veränderungs-/Handlungsmöglichkeiten abgeschnitten werden.
Mir ist klar, dass diesbezüglich Welten zwischen uns liegen: Im Gegensatz zu dir sehe ich es so, dass Sex nicht immer irgendwas bedeuten muss. Für mich ist es so, für dich ist es anders. Wir könnten so ein Modell offenkundig nicht leben *g* Wobei ich ja nicht drauf bestehen würde
Deinen Artikel-Ausschnitt finde ich gut. Genau wie Eva würde ich unter bestimmten Vorzeichen auch ausflippen. Wenn ich den Eindruck hätte, dass mein Partner, mit dem mich ja noch immer Liebe verbinden soll, anfängt, so etwas wie eine Zweit-Beziehung aufzubauen, würde mich das total verletzen und ängstigen. Ich möchte immer noch "diejenige welche" sein, so wie mein Partner auch für mich "derjenige welcher" sein soll.
UncleK hat geschrieben:Eva findet's albern, empfindet aber trotzdem Eifersucht. Und das bringt Streß. Und ich behaupte: es entfernt auch voneinander, auch wenn es hier nicht offen genannt wird.
Ja, das sehe ich durchaus auch so. Wenn Eifersucht aufkommt, muss man das Modell für sich vielleicht doch noch mal ernsthaft hinterfragen. Sollte man womöglich ohnehin immer mal wieder machen, wenn man sich dazu entschließt, Beziehung so (oder anders) zu leben/gestalten.
Falls ich mich jemals zu solch einem Modell durchringen sollte, wäre gerade deswegen Offenheit so wichtig für mich: damit man gemeinsam reflektiert, was da eigentlich jeweils gerade so abgeht, warum ich oder mein Partner gern Sex mit X hätte, wie es uns damit jeweils geht usw.
Und sicher: ständiges Reflektieren ist auch stressig... Ob man's mag oder nicht, entscheidet wieder jeder für sich.
Onkelchen hat geschrieben:Hmmm ... bei einem offenen Seitensprung geht es zunächst mal um Sex. Und der wird konsumiert, da kann mir einer was von nötigem Vertrauen zwischen den Sexpartnern erzählen wie er will (...) Sex verbindet da?
Nö, m.E. ist es nicht der Sex, der verbindet (auch wenn kalika sicher mit uns drüber streiten würde). Ein Knotenpunkt entsteht für mich dadurch, wenn nur zwei Menschen etwas teilen: das kann Sex in einer monogamen Beziehung sein, ein Geheimnis, gemeinsam gebauter Mist, Erinnerungen, ... Wenn etwas eben nur zwei Menschen allein gehört - und sie es nicht mit anderen teilen, es anderen nicht mit-teilen.
Denke ich gerade jedenfalls so... Ist sicher noch ausbaufähig, der Gedanke.
Aber auch nur solange er stattfindet. Empfinde ich jedenfalls so.
Nicht mal immer das, wenn man mich fragt...
Ist diese Offenheit wirklich erreichbar? Ich habe so meine Zweifel, ob sie nicht oftmals aus Verdrängung und/oder Selbstbetrug besteht.
Keine Ahnung, ob das so möglich ist. Die Sache mit dem Selbstbetrug... Da ist sicher was dran. Deswegen ja auch in meiner Vorstellung das Netz und der doppelte Boden: gemeinsames Reflektieren... Offenheit ist für mich anscheinend sogar noch mehr, als bloß jemandem immer alles zu sagen. Ist doch schon mal eine gute Selbsterkenntnis *smile*
Oder kürzer: postmoderne Beliebigkeit. Jeder der außenstehenden Sexualpartner ist austauschbar. Was zählt ist das Erreichen sexueller Befriedigung. Die anderen werden benutzt, konsumiert, man selber läßt sich benutzen und konsumieren. Wir machen uns und andere zu Lustobjekten.
Hmmm... Ja, vielleicht. Vermutlich spielt's für diese Definition keine Rolle, wann bzw. warum ich sexuelle Lust empfinde, oder? In der Hinsicht herrscht bei mir nämlich alles andere als Beliebigkeit. Kommt bei mir mal alle Jubeljahre vor, dass ich jemanden auf Anhieb erotisch finde und gern Sex mit ihm hätte... Meine Aktivitätsquote wäre echt miserabel bei einer offenen Beziehung
Noch was. Wie wäre es eigentlich erstmal mit mehr Offenheit in einer Beziehung statt einer offenen Beziehung?
Klar, gerne und sowieso.
Sei sehr lieb gegrüßt,
Taffi
@Raziel: Hab Dank für die Klarstellung! Und nein, ich wollte nicht andeuten, dass Erfahrungen übertragbar sind. Ich achte nächstes Mal hoffentlich besser auf meinen Ausdruck...